DE3820196C2 - - Google Patents
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- G01N35/08—Automatic analysis not limited to methods or materials provided for in any single one of groups G01N1/00 - G01N33/00; Handling materials therefor using a stream of discrete samples flowing along a tube system, e.g. flow injection analysis
- G01N35/085—Flow Injection Analysis
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchflußinjektionsanalyse,
wobei eine für die Durchflußinjektionsanalyse vorgegebene Gesamtmenge
an Probenlösung und eine für deren Nachweis notwendige Gesamtmenge
an Reagenzlösung durch voneinander unabhängige Durchflußleitungen
geleitet und anschließend nacheinander in eine Mischleitung eingebracht werden sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit zwei Durchflußleitungen
und einer diesen nachfolgenden Mischleitung wie aus der EP 00 81 116 B1 bekannt.
Bei der Durchflußinjektionsanalyse, die nachstehend der Einfachheit halber
als FIA (=Flow Injection Analysis) bezeichnet wird, handelt es sich
um ein Verfahren der quantitativen Analyse, bei welchem ein chemischer
Bestandteil einer Substanz quantitativ bestimmt wird. Hierbei
werden eine Probenlösung, d. h. eine Probe enthaltende Trägerlösung,
sowie eine Reagenzlösung jeweils in einer Spurenmenge in ein korrosionsfestes
Rohr, wie beispielsweise ein Teflon-Rohr, geleitet und in
demselben zur Reaktion gebracht; das Reaktionsprodukt wird in einer
Durchflußküvette aufgrund seiner physikalischen oder chemischen Eigenschaften
gemessen, wie dies im allgemeinen bei einem spektralfotometrischen
Verfahren geschieht, wodurch zu analysierende chemische
Komponenten oder eine chemische Komponente bestimmt werden.
Im allgemeinen gibt es als chemische Naßanalyse-Verfahren z. B. die
gravimetrische Analyse, die volumetrische Analyse oder spektralfotometrische
Analyse.
Bei der gravimetrischen Analyse müssen zu analysierende
chemische Komponenten zu 100% durch Filtrierung von den unlöslichen
Niederschlägen getrennt werden, wobei letztere
zwecks quantitativer Bestimmung gewogen werden. Auch bei der
volumetrischen und der spektralfotometrischen Analyse muß
eine die Probenkomponente enthaltende Lösung, welche analysiert
werden soll, mit einer Reagenzlösung 100%ig zur Reaktion
gebracht werden.
Es ist daher bei dem spektralfotometrischen Verfahren eine
Voraussetzung, daß die Reaktion quantitativ fortschreitet,
ohne daß sie durch irgendwelche Nebenreaktion begleitet wird.
Festzustellen ist auch, daß gleicherweise wie bei anderen
chemischen Naßanalysen auch bei einem spektralfotometrischen
Verfahren eine zu analysierende Komponente zu 100% in eine
farbige Verbindung umgewandelt werden muß, deren Extinktion
für eine quantitative Bestimmung gemessen wird. Grundlegende
Voraussetzung für eine quantitative Analyse ist daher, daß
die Bestimmung vollständig so weit wie möglich zu 100% erfolgt.
Andererseits liegen dem erfindungsgemäßen FIA-Verfahren die
folgenden grundlegenden Konzeptionen zugrunde, und zwar
(1) einer FIA-Reaktionsrate zu ermöglichen, so nahe wie
möglich an 100% zu kommen, (2) die Reaktionsbedingungen
konstant zu halten und dadurch einen konstanten Reaktionszustand
zu erhalten, welcher nahe bei 100% liegt, selbst wenn
die Reaktionsrate nicht absolut 100% betragen kann, und (3)
Reagenzien einzusparen, indem ein enges Rohr und eine Spezialpumpe
verwendet werden.
Dieses Prinzip kann jedoch nicht ohne weiteres bei der herkömmlichen
FIA angewendet werden. Der Grund dafür liegt darin,
daß eine Reagenzlösung und eine Probenlösung in dem Rohr nur
für eine kurze Zeitspanne verbleiben und infolgedessen einer
Reaktion nur für eine kurze Zeitspanne unterworfen werden.
Dies führt dazu, daß in fast allen Analyse-Vorgängen ihre
Reaktionen nicht zu 100% abgeschlossen sind, sondern sich
auf dem Wege des Abschlusses befinden, wodurch eine perfekte
Bestimmung kaum durch ein herkömmliches FIA-Verfahren erwartet
werden kann.
Das gilt auch für ein bekanntes Verfahren der eingangs genannten
Art (EP 00 81 116 B1), bei dem die Probenlösung in einem geschlossenen
Block zwischen zwei Blöcken Reagenzlösung in die ansonsten von
einer gleichsam neutralen Lösung durchströmte Mischleitung eingegeben
wird, bzw. andere bekannte Verfahren (US-PS 44 86 097, DE
32 26 063 A1), bei denen die Probenlösung und die Reagenzlösung gleichzeitig,
d. h. übereinandergeschichtet in die ansonsten von neutraler
Lösung durchströmte Mischleitung eingegeben werden, weil es dabei
zu einer unvollständigen Reaktion von Probe und Reagenz bis zur
Messung kommt.
Das FIA-Verfahren wird im allgemeinen in der Praxis derart durchgeführt,
daß eine Reagenzlösung in ein enges korrosionsfestes Rohr
z. B. aus Teflon eingeleitet wird, daß in den Fluß eine Probenlösung
von mehreren Zehnern bis mehreren Hunderten µl eingespritzt
wird, so daß man eine Reaktionsverbindung infolge der Reaktion dieser
Probe mit dem Reagenz innerhalb des Rohres erhält, und daß diese
Verbindung in einer Durchflußküvette zur Bestimmung einer Komponente
in der zu analysierenden Probe aufgrund ihrer physikalischen oder
chemischen Eigenschaften gemessen wird. In dieser Beziehung ähnelt
eine bei dem FIA-Verfahren verwendete Vorrichtung einer Vorrichtung
wie sie bei der Flüssigchromatographie verwendet wird. Das FIA-Verfahren
will jedoch nur eine einzige Komponente in einer mehrere Komponenten
enthaltenden homogenen flüssigen Phase analysieren, während
die Flüssigchromatographie dazu bestimmt ist, eine getrennte Analyse
einer jeden Komponente in einer mehrere Komponenten enthaltenden
homogenen flüssigen Phase zu machen.
Das das FIA-Verfahren, wie
vorstehend erwähnt, von einem Flüssigchromatographie-Verfahren grundlegend
und wesentlich unterscheidet, muß für die erfolgreiche Durchführung
des Verfahrens folgendes in Betracht gezogen werden:
- (a) Die Probenlösung und die Reagenzlösung müssen vollkommen vermischt werden.
- (b) Eine einzige Komponente muß ausschließlich mit hoher Sensibilität und ohne störende Beeinflussung von anderen Komponenten bestimmt werden.
Aufgrund dieser Feststellungen ist auch eine
besondere Durchflußküvette vorgesehen.
Zur Beseitigung der vorgenannten Nachteile bei einem herkömmlichen
FIA-Verfahren und infolgedessen zur Erzielung einer höheren Genauigkeit
soll nunmehr ein derartiges herkömmliches FIA-Verfahren
so verbessert werden, daß folgende Merkmale
erfüllt werden:
- (I) Proben- und Reagenzlösungen werden abwechselnd jeweils in einer Spurenmenge zugeführt, so daß in einem engen Reaktionsrohr beide Lösungen Flüssigkeitskontakte mit größeren Reaktionsflächen haben können, wobei sie vollständig miteinander vermischt werden, was zu einer Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit führt.
- (II) Die Durchflußgeschwindigkeiten der Reagenz- und Probenlösung sowie ihre Reaktionstemperatur werden konstant gehalten, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit ebenfalls konstant gemacht wird.
Mithin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, im Rahmen der Maßnahmen
der eingangs genannten Art zu reproduzierbaren Analyseergebnissen
erhöhter Genauigkeit zu gelangen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung in verfahrensmäßiger
Hinsicht, daß die für die Durchflußinjektionsanalyse vorgegebene Gesamtmenge
an Probenlösung und die für deren Nachweis notwendige Gesamtmenge
an Reagenzlösung in einer Vielzahl von einander abwechselnden
und ohne Intervalle aufeinanderfolgenden Spurenmengen im
Mikroliterbereich in die Mischleitung eingespritzt wird,
sowie in vorrichtungsmäßiger Hinsicht, daß den Durchflußleitungen
eine nicht pulsierende Doppelplungerpumpe
zugeordnet ist.
Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß bei der vorgenannten
Verfahrensweise in kürzester Zeit, d. h. bis zur Messung,
eine vollständige Reaktion von Probe und Reagenz erreichbar ist, weil
die Kontaktfläche der beiden Lösungen immens vergrößert ist.
Erforderlichenfalls wird wenigstens ein Teil dieser Mischleitung durch
ein auf einer konstanten Temperatur gehaltenes Bad geleitet, wodurch
die hierdurch erzielte Reaktionsgeschwindigkeit ebenfalls konstant gemacht
werden kann. Zusätzlich ist am Ausflußende einer Durchflußküvette
eine Gegendruck-Rohrschlange angeschlossen, so daß die Entstehung
von Gasblasen verhindert werden kann und ein glatter Durchfluß
mit nur äußerst geringer unregelmäßiger Pulsierung erzielbar ist.
Während vorzugsweise die Einspritzmenge der Probenlösung und der
Reagenzlösung jeweils so klein wie möglich gehalten werden muß, sind
diese Mengen naturgemäß von der durch eine Speisepumpe gesteuerten
genauen Durchflußgeschwindigkeit, der Viskosität der Reagenz- und
der Probenlösung, der genauen Einhaltung des Durchmessers des Reaktionsrohres
und anderem abhängig. Immerhin kann der am besten geeignete
Bereich für diese Einspritzmenge und der Innendurchmesser
der Durchflußleitungen wie folgt gewählt werden:
So wurde festgestellt, daß, wenn der Innendurchmesser der
Durchflußleitungen kleiner ist als 0,25 mm, der Reibungswiderstand
zwischen den Innenwandungen der Rohre und dem
Lösungsstrom zu hoch wird, der Innendruck in den Rohren
ebenfalls nachteilig hoch wird und eine einwandfreie Vermischung
der Proben mit der Reagenzlösung kaum erzielbar
ist. Wenn demgegenüber der Innendurchmesser über 1,0 mm
liegt, sinkt der Durchflußwiderstand innerhalb der Rohre
und gleichzeitig ebenfalls der Innendruck, wodurch für die
Probenlösung und die Reagenzlösung eine höhere Menge verbraucht
wird, als sie für eine vernünftige Analyse erforderlich
wäre, wodurch die Analysekosten ansteigen, obwohl die
Herstellung und Handhabung einer Vorrichtung mit derartigen
Rohren leichter wird.
Die auf diese Weise ausgewählten bevorzugten Rohrdurchmesser
können infolgedessen einen bevorzugten Bereich von Durchflußgeschwindigkeiten
durch die Rohre eingrenzen. Wenn in der
Praxis zwei Lösungen in eine Misch- und Reaktionleitung
abwechselnd und jeweils in einer genau festgelegten Spurenmenge
eingespritzt werden, so daß die Reaktionsgeschwindigkeiten
hoch und konstant gehalten werden können, ist eine
extrem genaue Zufuhr der Lösungen kaum erzielbar, wenn die
Einspritzmenge pro Eingabe oder bei jeder Einspritzung weniger als 1,25 µl
beträgt, wenn andererseits diese Menge über 20 µl liegt, würden
die beiden Lösungen nur unzureichend miteinander vermischt.
Erfindungsgemäß sind daher die Innendurchmesser der Durchflußleitungen
für die Probenlösung und die Reagenzlösung, welche unabhängig
voneinander sind, sowie der Innendurchmesser der Mischleitung vorzugsweise
0,25-1,0 mm, während die Einspritzmenge der abwechselnd
in die Mischleitung eingespritzten Lösungen vorzugsweise bei jedem
Eintrag 1,25-20 µl beträgt.
Eine bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Nachweisorgan
verwendete Durchflußküvette eines Spektralfotometers besitzt,
wenn sie einer Mischleitung nachgeschaltet ist, deren lichte
Weite einen Durchmesser von 0,25-1 mm hat, einen Strahlengang,
welcher im Vergleich zu dem der Mischleitung deutlich
erweitert ist und einen Durchmesser von 1,5-2,5 mm besitzt,
während die Länge des Strahlenganges vorzugsweise 10-50 mm
betragen soll.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beiliegenden
Zeichnungen im einzelnen erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein schematisches Strömungsbild des Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Flüssigphasen in
einer Mischleitung,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Durchflußküvette und
Fig. 4 eine Stirnansicht der Durchflußküvette aus Fig. 3.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, werden eine Probenlösung C₁′ und eine
Reagenzlösung C₂′ durch eine Durchflußleitung C₁ und eine weitere
Durchflußleitung C₂, welche voneinander unabhängig sind,
abwechselnd und jeweils in einer Spurenmenge gemäß Fig. 2 in eine Mischleitung
RC eingespritzt, so daß die Lösungen große Kontaktflächen zwecks einwandfreier
Vermischung miteinander haben können.
Um eine derartige abwechselnde Einspritzung der Lösungen zu erreichen,
wird eine Pumpe verwendet, bei welcher es sich um eine nicht pulsierende
Doppelplungerpumpe P handelt, bei welcher der eine Plunger
in der Durchflußleitung C₁ für die Probenlösung liegt. Beide Plunger
laufen nicht synchron zueinander, und die Einspritzmenge wird auf etwa
5 µl pro Hub gesteuert. Diese Menge entspricht einem Volumen eines Teflonrohres von
etwa 25 mm Länge mit einem Innendurchmesser von
0,5 mm. Um eine konstante
Durchflußgeschwindigkeit ohne Pulsieren zu erreichen, wird
insbesondere eine phasendifferente Doppelplungerpumpe verwendet,
welche beispielsweise eine Hublänge von 1 mm, eine
Abgabe pro Hub von etwa 5 µl und einen Plungerdurchmesser von
etwa 2-3 mm besitzt. Das Bezugszeichen B in Fig. 1 bezeichnet ein
Einspritzventil, welches in der Durchflußleitung
C₁ für die Probenlösung
liegt und durch welches eine Probe unter Druck
einer die Leitung C₁ durchströmenden Trägerlösung eingespeist
wird. In der Mischleitung RC reagieren die beiden miteinander vermischten
Lösungen miteinander. Die Mischleitung RC ist, wie die Zeichnung
zeigt, in einem auf einer konstanten Temperatur gehaltenen Bad
HB angeordnet, so daß die Reaktionstemperatur der Lösungen C₁ und
C₂ konstant gehalten werden kann, wodurch eine hohe und konstante
Reaktionsgeschwindigkeit eingehalten wird.
Die Lösungen, welche in der Mischleitung RC
vollkommen reagiert haben, werden in eine
Durchflußküvette FC geleiet, in welcher sie einer Messung
durch ein Spektralfotometer unterworfen werden,
um einen Meßwert zu erhalten, welcher durch ein
Aufzeichnungsteil (Rekorder R) aufzeichnet wird. Die Lösungen
werden nach der Messung als Abfall-Lösung W aus den Leitungen
über eine Gegendruck-Rohrschlange BPC mit einem Innendurchmesser
von beispielsweise 0,20-0,50 mm herausgebracht.
Diese Abfall-Lösung W wird erst dann abgegeben, nachdem sie derart
behandelt wurde, daß sie keinerlei Wasserverschmutzung hervorbringen
kann. Die vorgenannte Gegendruck-Rohrschlange BPC verhindert auch, daß
die Lösungen beim Durchfluß durch die Durchflußleitungen Gasblasen
bilden können, wobei sie weiterhin dazu dient, eine stabile konstante
Durchflußgeschwindigkeit ohne Pulsierung zu erhalten. Während manchmal
eine Pelister-Pumpe verwendet wird, um Lösungen in Durchflußleitungen
in einem Zustand ohne Pulsierung zu halten, ist diese Pumpenart
im Hinblick auf ihre Haltbarkeit Plungerpumpen jedoch unterlegen.
Aus diesem Grunde werden Plungerpumpen wie vorstehend
erwähnt verwendet.
Anhand der Fig. 3 und 4 wird nunmehr eine
Durchflußküvette im einzelnen beschrieben, welche mit Vorteil als Nachweisorgan
bei der beschriebenen Vorrichtung zur Durchführung des
FIA-Verfahrens verwendet werden kann:
Bei der FIA-Vorrichtung, welche, wie Fig. 1 zeigt, die Durchflußküvette
verwendet, werden die Probenlösung C₁′
bestehend aus Probe S und Trägerlösung und die
Reagenzlösung C₂′ durch die nicht pulsierende Doppelplungerpumpe P
der Mischleitung RC über eine Mischverbindung M abwechselnd
und jeweils in einer Spurenmenge von den Durchflußleitungen C₁ und
C₂ zugeführt, welche voneinander unabhängig sind. Die Lösungen werden
in der Mischleitung RC vollständig miteinander vermischt und zur Reaktion
gebracht und strömen dann zur Durchflußküvette FC, welche ein
Nachweisorgan bildet und in welcher die zu analysierende Komponente
nachgewiesen und gemessen wird. Auf diese Weise erhaltene
Meßwerte werden vom Rekorder R aufgezeichnet, während
die Lösungen, welche der Messung unterworfen wurden, durch
die Gegendruck-Rohrschlange BPC hindurchfließen und dann aus
dem System als Abfall-Lösung W abgegeben werden. Dabei wird
zumindest ein Teil der Mischleitung durch ein auf einer konstanten
Temperatur gehaltenes Bad HB geleitet, so daß die
Reaktionsgeschwindigkeit in der Mischleitung angehoben und
auch konstant gehalten werden kann.
Die ein Nachweis- oder Meßorgan bildende Durchflußküvette FC
besteht, wie Fig. 3 am besten zeigt, aus einem rohrförmigen Körper 1
aus Messung, in welchem ein zylindrischer Körper 2 aus Teflon mit einem in seiner Mittelachse verlaufenden
Strahlengang 3 eingepaßt ist. Auf beide freien Enden des
rohrförmigen Körpers 1 sind mittels Schrauben 5 Scheiben
4 aus Messing aufgeschraubt, welche in der Mitte Durchgangslöcher
4a besitzen, deren Durchmesser gleich dem des Strahlenganges
3 ist. Durchsichtige Glasplatten 6, welche auf beide Enden des
Strahlenganges 3 aufgesetzt sind, werden am zylindrischen
Körper 2 durch die Scheiben 4 über Zwischenstücke 7 festgehalten,
so daß ein Austritt der Lösungen verhindert wird.
Die von der Mischleitung RC herkommenden Reaktionslösungen
strömen durch einen Einlaß 8 der Durchflußküvette FC
zum einen Ende des Strahlenganges 3 und treten nach Durchfließen
des Strahlenganges über einen Auslaß 9 aus der Küvette
aus. Sie werden dann nach Durchlaufen der Gegendruck-Rohrschlange
BPC als Abfall-Lösung W abgegeben.
Nachstehend werden der Durchmesser des Strahlenganges und
die Länge desselben in der Durchflußküvette
erläutert.
Es wurden Durchflußküvetten mit unterschiedlichen Durchmessern
des Strahlenganges hergestellt, während die Länge des Strahlenganges
gleich blieb. Dabei hatte der Strahlengang eine Länge
von 10 mm, und die lichte Weite der Mischleitung betrug 0,5 mm.
Eine 10-5M Pikrinsäurelösung wurde durch die Durchflußleitung C₁ der
FIA-Vorrichtung gemäß Fig. 1 als Probenlösung hindurchgeleitet,
während durch die Durchflußleitung C₂ sauberes Wasser geleitet wurde.
Sie wurden auf ihre Extinktion (Δ Ext.) bei 4000 Å in der
Durchflußküvette gemessen, wobei sich ein Resultat von etwa
0,05 ergab. Die Leistung des bei der Messung verwendeten
Spektralfotometers betrug 100 mV/Ext., während
die vom Rekorder
R aufgezeichneten Bereiche 10, 5, 2 und 1 mV betrugen.
Die experimentellen Resultate, d. h., die Beziehungen der unterschiedlichen
Strahlengang-Durchmesser zum S/N-Verhältnis (Rauschabstand),
gibt die nachstehende Tabelle 1 wieder.
Wie die Tabelle 1 deutlich zeigt, wird das S/N-Verhältnis um so
besser, je größer der Durchmesser des Strahlenganges ist, was
zu einer Verbesserung der elektrischen Sensibilität der Durchflußküvette
führt. Festzustellen ist jedoch auch, daß dann, wenn
der Durchmesser des Strahlenganges 2,5 mm übersteigt, die
Sensibilitätswerte angehoben wurden, da die Volumenwerte scharf
anstiegen, während die Streuungen ebenfalls entsprechend zunahmen
und die S/N-Verhältnisse infolgedessen zur Sättigung
neigen. Wenn demgegenüber der Durchmesser des Strahlenganges
weniger als 1,5 mm betrug, nahm das Volumen merklich ab, so daß
es schwierig wurde, derartige Analysen durchzuführen, welche
eine hohe Sensibilität verlangen und frei von anderen Beeinflussungen
oder Störungen sein müssen.
Im Hinblick auf die Länge des Strahlenganges der Durchflußküvette
wurden weitere Versuche durchgeführt, wobei der Innendurchmesser
der Mischleitung 0,5 mm, der Durchmesser des
Strahlenganges der Durchflußküvette konstant 1,5 mm betrug
und die Länge des Strahlenganges unterschiedlich ausgebildet
wurde. Die Probenlösung in der Durchflußleitung C₁, die Reagenzlösung
in der Durchflußleitung C₂ sowie die anderen Versuchsbedingungen waren
die gleichen wie bei den Versuchen gemäß Tabelle 1.
Die Extinktionen (Δ Ext.) bei 4000 Å wurden gemäß nachstehender
Tabelle gemessen.
Wie vorstehend Tabelle 2 zeigt, wird das Extinktionsverhältnis
um so größer, je länger der Strahlengang ist. Dies bedeutet,
daß je länger der Strahlengang ist, um so genauer eine Lösung
selbst bei einer geringen Farbsättigung gemessen werden kann.
Mit anderen Worten, wenn der Strahlengang lang genug ist,
kann selbst eine sehr geringe Spurenmenge einer Komponente
in einer Probenlösung mit hoher Empfindlichkeit bestimmt
werden. Es zeigt sich jedoch, daß dann, wenn der Strahlengang
länger als 50 mm bei der Bestimmung einer Lösung mit hoher
Konzentration ist, ihre Extinktion
so groß wird, daß ein Unterschied im Sättigungsgrad kaum erzielbar ist. Wenn demgegenüber
der Strahlengang kürzer ist als 10 mm, so kann eine
Farbsättigung nicht genau gemessen werden.
Die Länge des Strahlenganges einer Durchflußküvette sollte
daher vorzugsweise 10-50 mm betragen.
Aufgrund der vorstehenden Erläuterungen ergeben
sich verschiedene Wirkungen, wie sie nachstehend
aufgeführt sind.
- (I) Die beschriebene Vorgehensweise kann eine extrem hohe Reaktionsrate liefern, welche nahe bei 100% liegt. Da außerdem die Reaktionsrate regelmäßig konstant gehalten werden kann, können auch extrem genaue Analysen schnell durchgeführt werden, und die Verwendung von übermäßigen Mengen an Reagenzien ist vermeidbar, wodurch die Analysen sehr wirtschaftlich werden.
- (II) Bei Verwendung der beschriebenen Durchflußküvette ist ein optischer Eingangswert bei einem Strahlengang-Durchmesser von beispielsweise 2 mm viermal so groß wie bei einer herkömmlichen flüssigchromatischen Durchflußküvette mit einem Strahlengang-Durchmesser von 1 mm, wodurch Störungen durch andere Komponenten, welche nicht analysiert werden sollen, ohne weiteres vermeidbar sind, so daß die S/N-Verhältnisse stark verbessert werden und eine zu analysierende Komponente dementsprechend mit hoher Sensibilität bestimmt werden kann.
- (III) Im Vergleich zum oben angegebenen Durchmesser der Mischleitung, nämlich 0,25-1,0 mm, ist der Durchmesser des Strahlenganges der Durchflußküvette 0,5-2,5 mm, wodurch die zu analysierende Lösung zwangsläufig gezwungen wird, gleichmäßig zu dispergieren, wenn sie die Durchflußküvette erreicht.
- (IV) Außerdem erhält man als weitere vorteilhafte Wirkung eine verbesserte Nachweis-Sensibilität der Durchflußküvette aufgrund ihrer Strahlenlänge von 10-50 mm.
Claims (9)
1. Verfahren zur Durchflußinjektionsanalyse, wobei eine für
die Durchflußinjektionsanalyse vorgegebene Gesamtmenge an Probenlösung
und eine für deren Nachweis notwendige Gesamtmenge
an Reagenzlösung durch voneinander unabhängige Durchflußleitungen
geleitet und anschließend nacheinander in eine Mischleitung
eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die für die Durchflußinjektionsanalyse
vorgegebene Gesamtmenge an Probenlösung und die für deren Nachweis
notwendige Gesamtmenge an Reagenzlösung in einer Vielzahl von
einander abwechselnden und ohne Intervalle aufeinanderfolgenden
Spurenmengen im Mikroliterbereich in die Mischleitung eingespritzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spurenmengen jeweils 1,25 bis 20 µl betragen.
3. Vorführung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2, mit zwei Durchflußleitungen und einer diesen nachfolgenden
Mischleitung, dadurch gekennzeichnet, daß den Durchflußleitungen
(C₁, C₂) eine nicht pulsierende Doppelplungerpumpe
(P) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchflußleitungen (C₁, C₂) einen Innendurchmesser von
0,25 bis 1,0 mm aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischleitung zumindest teilweise durch ein auf einer
konstanten Temperatur gehaltenes Bad geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischleitung eine einen Auslaß (9) aufweisende
Durchflußküvette (FC) eines Spektralfotometers nachgeschaltet
ist, und daß der Strahlengang (3) der Durchflußküvette
(FC) einen gegenüber dem Innendurchmesser der Mischleitung
erweiterten Durchmesser aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser des Strahlenganges (3) der Durchflußküvette
(FC) 1,5 bis 2,5 mm beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlengang (3) der Durchflußküvette (FC) eine Länge
von 10 bis 50 mm aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaß (9) der Durchflußküvette (FC) an
eine Gegendruck-Rohrschlange (BPC) angeschlossen ist.
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