DE3820196A1 - Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung der durchflussinjektionsanalyse - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung der durchflussinjektionsanalyse

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren der quantitativen Analyse, bei welchem ein chemischer Bestandteil einer Substanz quantitativ bestimmt wird, sowie eine dazu geeignete Vorrichtung, und insbesondere betrifft sie eine verbesserte Durchflußinjektionsanalyse (nachstehend der Einfachheit halber als FIA=Flow Injection Analysis bezeichnet), sowie verbesserte Nachweisorgane in einer für dieses FIA-Verfahren verwendeten Vorrichtung.
Dabei betrifft dieses Verfahren insbesondere ein technisches Analyse-Verfahren, bei welchem eine Probenlösung (in anderen Worten, eine Probe enthaltende Trägerlösung) sowie eine Reagenzlösung jeweils in einer Spurenmenge in ein korrosionsfestes Rohr wie beispielsweise ein Teflon-Rohr geleitet und in demselben zur Reaktion gebracht werden, wobei das Reaktionsprodukt in einer Durchflußküvette aufgrund seiner physikalischen oder chemischen Eigenschaften gemessen wird, wie dies im allgemeinen bei einem spektralfotometrischen Verfahren geschieht, wodurch zu analysierende chemische Komponenten oder eine chemische Komponente auf diese Weise bestimmt werden, wobei die Erfindung auch eine verbesserte Vorrichtung betrifft, welche mit Vorteil bei einem derartigen Analyseverfahren verwendet werden kann.
Im allgemeinen gibt es als chemische Naßanalyse-Verfahren die gravimetrische Analyse, die volumetrische Analyse, die spektralfotometrische Analyse usw.
Bei der gravimetrischen Analyse müssen zu analysierende chemische Komponenten zu 100% durch Filtrierung von den unlöslichen Niederschlägen getrennt werden, wobei letztere zwecks quantitativer Bestimmung gewogen werden. Auch bei der volumetrischen und der spektralfotometrischen Analyse muß eine die Probenkomponente enthaltende Lösung, welche analysiert werden soll, mit einer Reagenzlösung 100%ig zur Reaktion gebracht werden.
Es ist daher bei dem spektralfotometrischen Verfahren eine Voraussetzung, daß die Reaktion quantitativ fortschreitet, ohne daß sie durch irgendwelche Nebenreaktion begleitet wird. Festzustellen ist auch, daß gleicherweise wie bei anderen chemischen Naßanalysen auch bei einem spektralfotometrischen Verfahren eine zu analysierende Komponente zu 100% in eine farbige Verbindung umgewandelt werden muß, deren Extinktion für eine quantitative Bestimmung gemessen wird. Grundlegende Voraussetzung für eine quantitative Analyse ist daher, daß die Bestimmung vollständig so weit wie möglich zu 100% erfolgt.
Andererseits liegen dem erfindungsgemäßen FIA-Verfahren die folgenden grundlegenden Konzeptionen zugrunde, und zwar (1) einer FIA-Reaktionsrate zu ermöglichen, so nahe wie möglich an 100% zu kommen, (2) die Reaktionsbedingungen konstant zu halten und dadurch einen konstanten Reaktionszustand zu erhalten, welcher nahe bei 100% liegt, selbst wenn die Reaktionsrate nicht absolut 100% betragen kann, und (3) Reagentien einzusparen, indem ein enges Rohr und eine Spezialpumpe verwendet werden.
Dieses Prinzip kann jedoch nicht ohne weiteres bei der herkömmlichen FIA angewendet werden. Der Grund dafür liegt darin, daß eine Reagenzlösung und eine Probenlösung in dem Rohr nur für eine kurze Zeitspanne verbleiben und infolgedessen einer Reaktion nur für eine kurze Zeitspanne unterworfen werden. Dies führt dazu, daß in fast allen Analyse-Vorgängen ihre Reaktionen nicht zu 100% abgeschlossen sind, sondern sich auf dem Wege des Abschlusses befinden, wodurch eine perfekte Bestimmung kaum durch eine herkömmliches FIA-Verfahren erwartet werden kann.
Das FIA-Verfahren wird im allgemeinen in der Praxis derart durchgeführt, daß eine Reagenzlösung in ein enges korrosionsfestes Rohr vorzugsweise aus Teflon eingeleitet wird, daß in den Fluß eine Probenlösung von mehreren Zehnern bis mehreren Hundertern µl eingespritzt wird, so daß man eine Reaktionsverbindung infolge der Reaktion dieser Probe mit dem Reagenz innerhalb des Rohres erhält, und daß diese Verbindung einer Durchflußküvette zur Bestimmung einer Komponente in der zu analysierenden Probe aufgrund ihrer physikalischen oder chemischen Eigenschaften gemessen wird. In dieser Beziehung ähnelt eine bei dem FIA-Verfahren verwendete Vorrichtung einer Vorrichtung wie sie bei der Flüssigchromatographie verwendet wird.
Das FIA-Verfahren will jedoch nur eine einzige Komponente in einer mehrere Komponenten enthaltenden homogenen flüssigen Phase analysieren, während eine Flüssigchromatographie dazu bestimmt ist, eine getrennte Analyse einer jeden Komponente in einer mehrere Komponenten enthaltenden homogenen flüssigen Phase zu machen.
Das das FIA-Verfahren, welches Gegenstand der Erfindung ist, sich wie vorstehend erwähnt von einem Flüssigchromatographie-Verfahren grundlegend und wesentlich unterscheidet, müssen nachstehende Bemerkungen in Betracht gezogen werden, wenn dieses Verfahren erfolgreich durchgeführt werden soll.
  • (a) Die Probenlösung und die Reagenzlösung müssen vollkommen vermischt werden, und
  • (b) eine einzige Komponente muß ausschließlich mit hoher Sensibilität und ohne störende Beeinflussung von anderen Komponenten bestimmt werden.
Aufgrund dieser Feststellungen sieht die Erfindung auch eine spezifische Durchflußküvette vor.
Zur Lösung der vorgenannten Nachteile bei einem herkömmlichen FIA-Verfahren und infolgedessen zur Erzielung einer genaueren Bestimmung durch die Durchflußleitungen, hat die Erfindung sich die Aufgabe gestellt, ein derartiges herkömmliches FIA-Verfahren in der Weise zu verbessern, daß folgende Merkmale erfüllt werden:
  • (I) Proben- und Reagenzlösungen werden abwechselnd jeweils in einer Spurenmenge zugeführt, so daß in einem engen Reaktionsrohr beide Lösungen Flüssigkeitskontakte mit größeren Reaktionsflächen machen können, wobei sie vollständig miteinander vermischt werden, was zu einer Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit führt, und
  • (II) die Durchflußgeschwindigkeiten der Reagenz- und Probenlösung sowie ihre Reaktionstemperatur werden konstant gehalten, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit ebenfalls konstant gemacht wird.
Gekennzeichnet ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Durchflußinjektionsanalyse im wesentlichen dadurch, daß eine Probenlösung und eine Reagenzlösung durch voneinander unabhängige Durchflußleitungen geleitet werden und anschließend abwechselnd und jeweils in vorgegebener Spurenmenge in eine Mischleitung gespritzt werden, wodurch sie einwandfrei miteinander vermischt und vollkommen zur Reaktion gebracht werden.
Erforderlichenfalls wird wenigstens ein Teil dieser Mischleitung durch ein auf einer konstanten Temperatur gehaltenes Bad geleitet, wodurch die hierdurch erzielte Reaktionsgeschwindigkeit ebenfalls konstant gemacht werden kann. Zusätzlich ist am Ausflußende einer Durchflußküvette eine Gegendruck-Rohrschlange angeschlossen, so daß die Entstehung von Gasblasen verhindert werden kann und ein glatter Durchfluß mit nur äußerst geringer unregelmäßiger Pulsierung erzielbar ist.
Während vorzugsweise die Einspritzmenge der Probenlösung und der Reagenzlösung jeweils so klein wie möglich gehalten werden muß, sind diese Mengen naturgemäß von der durch eine Speisepumpe gesteuerten genauen Durchflußgeschwindigkeit, der Viskosität der Reagenz- und der Probenlösung, der genauen Einhaltung des Durchmessers des Reaktionsrohres und anderem abhängig. Immerhin kann der am besten geeignete Bereich für diese Einspritzmenge und der Innendurchmesser der Durchflußleitungen wie folgt gewählt werden:
So wurde festgestellt, daß, wenn der Innendurchmesser der Durchflußleitungen kleiner ist als 0,25 mm, der Reibungswiderstand zwischen den Innenwandungen der Rohre und dem Lösungsstrom zu hoch wird, der Innendruck in den Rohren ebenfalls nachteilig hoch wird und eine einwandfreie Vermischung der Proben mit der Reagenzlösung kaum erzielbar ist. Wenn demgegenüber der Innendurchmesser über 1,0 mm liegt, sinkt der Durchflußwiderstand innerhalb der Rohre und gleichzeitig ebenfalls der Innendruck, wodurch für die Probenlösung und die Reagenzlösung eine höhere Menge verbraucht wird als sie für eine vernünftige Analyse erforderlich wäre, wodurch die Analysekosten ansteigen, obwohl die Herstellung und Handhabung einer Vorrichtung mit derartigen Rohren leichter wird.
Die auf diese Weise ausgewählten bevorzugten Rohrdurchmesser können infolgedessen einen bevorzugten Bereich von Durchflußgeschwindigkeiten durch die Rohre eingrenzen. Wenn in der Praxis zwei Lösungen in eine Misch- und Reaktionleitung abwechselnd und jeweils in einer genau festgelegten Spurenmenge eingespritzt werden, so daß die Reaktionsgeschwindigkeiten hoch und konstant gehalten werden können, ist eine extrem genaue Zufuhr der Lösungen kaum erzielbar, wenn die Einspritzmenge pro Eingabe oder bei jeder Einspritzung weniger als 1,25 µl beträgt, während, wenn andererseits diese Menge über 20 µl beträgt, die beiden Lösungen nur unzureichend miteinander vermischt würden.
Erfindungsgemäß sind daher die Innendurchmesser der Durchflußleitungen für die Probenlösung und die Reagenzlösung, welche unabhängig voneinander sind, sowie der Innendurchmesser der Mischleitung vorzugsweise 0,25-1,0 mm, während die Einspritzmenge der abwechselnd in die Mischleitung eingespritzten Lösungen vorzugsweise bei jedem Eintrag 1,25-20 µl beträgt.
Eine bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Nachweisorgan verwendete spektralfotometrische Durchflußküvette besitzt, wenn sie einer Mischleitung nachgeschaltet ist, deren lichte Weite einen Durchmesser von 0,25-1 mm hat, einen Strahlengang, welcher im Vergleich zu dem der Mischleitung deutlich erweitert ist und einen Durchmesser von 1,5-2,5 mm besitzt, während die Länge des Strahlenganges vorzugsweise 10-50 mm betragen soll.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beiliegenden Zeichnungen im einzelnen erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein schematisches Strömungsbild des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Flüssigphasen in einer Mischleitung oder Reaktionsschlange;
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Durchflußküvette und
Fig. 4 eine Stirnansicht der Durchflußküvette aus Fig. 3.
Beispiel 1
Eine Probenlösung C₁′ und eine Reagenzlösung C₂′ werden durch eine Durchflußleitung C₁ und eine weitere Durchflußleitung C₂, welche voneinander unabhängig sind, abwechselnd und jeweils in einer Spurenmenge gemäß Fig. 2 in eine Mischleitung eingespritzt, so daß die Lösungen große Kontaktflächen zwecks einwandfreier Vermischung miteinander haben können.
Um eine derartige abwechselnde Einspritzung der Lösungen zu erreichen, wird erfindungsgemäß vorzugsweise eine Pumpe P verwendet, bei welcher es sich um eine nicht pulsierende Doppelplungerpumpe handelt, bei welcher der eine Plunger in der Durchflußleitung C₁ für die Reagenzlösung liegt. Beide Plunger laufen nicht synchron zueinander, und die Einspritzmenge wird auf etwa 5 µl pro Hub gesteuert. Diese Menge entspricht einem Volumen von etwa 25 mm Länge eines Teflonrohres mit einem Innendurchmesser von 0,5 mm. Um eine konstante Durchflußgeschwindigkeit ohne Pulsieren zu erreichen, wird vorzugsweise eine phasendifferente Doppelplungerpumpe verwendet, welche beispielsweise eine Hublänge von 1 mm, eine Abgabe pro Hub von etwa 5 µl und einen Plungerdurchmesser von etwa 2-3 mm besitzt. Das Bezugszeichen B in Fig. 1 stellt ein sechseckiges Einspritzventil dar, welches in der Durchflußleitung C₁ für die Probenlösung liegt und durch welches eine Probe unter Druck einer die Leitung C₁ durchströmenden Trägerlösung eingespeist wird. RC stellt eine Reaktionsschlange dar, in welcher die beiden Lösungen miteinander vermischt werden und miteinander reagieren. Vorzugsweise wird die Reaktionsschlange RC, wie die Zeichnung zeigt, in einem auf einer konstanten Temperatur gehaltenen Bad HB angeordnet, so daß die Reaktionstemperatur der Lösungen C₁′ und C₂′ konstant gehalten werden kann, wodurch eine hohe und konstante Reaktionsgeschwindigkeit eingehalten wird.
Die Lösungen, welche in der Reaktionsschlange RC eines Mischleitungssystems vollkommen reagiert haben, werden in eine Durchflußküvette FC geschickt, in welcher sie einer Messung durch ein Spektralfotometer und weitere unterworfen werden, um einen Meßwert zu erhalten, welcher seinerseits durch ein Aufzeichnungsteil R aufgezeichnet wird. Die Lösungen, welche gemessen wurden, werden dann als Abfall-Lösung aus den Leitungen mittels einer Gegendruckschlange BPC mit einem Innendurchmesser von 0,20-0,50 mm beispielsweise herausgebracht. Diese Abfall-Lösung W wird erst dann abgegeben, nachdem sie derart behandelt wurde, daß sie keinerlei Wasserverschmutzung hervorbringen kann. Die vorgenannte Gegendruckschlange BPC verhindert auch, daß die Lösungen beim Durchfluß durch die Durchflußleitungen Gasblasen bilden können, wobei sie weiterhin dazu dient, eine stabile konstante Durchflußgeschwindigkeit ohne Pulsierung zu erhalten. Während manchmal eine Pelister-Pumpe verwendet wird, um Lösungen in Durchflußleitungen in einem Zustand ohne Pulsierung zu halten, ist diese Pumpenart im Hinblick auf ihre Haltbarkeit Plungerpumpen jedoch unterlegen. Aus diesem Grunde werden vorzugsweise Plungerpumpen wie vorstehend erwähnt verwendet.
Es soll in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, daß die Merkmale der Erfindung nicht nur auf die Durchflußinjektionsanalyse anwendbar sind, sondern auch auf andere Durchflußanalysen.
Beispiel 2
Bei diesem Beispiel wird anhand der Fig. 3 und 4 ein Ausführungsbeispiel einer Durchflußküvette im einzelnen beschrieben, welche mit Vorteil als Nachweisorgan bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des FIA-Verfahrens verwendet werden kann.
Bei der FIA-Vorrichtung, welche, wie Fig. 1 zeigt, die erfindungsgemäße Durchflußküvette verwendet, werden die Lösungen C₁′ mit der Probe S und die Reagenzlösung C₂′ durch die nicht pulsierende Doppelplungerpumpe P der Reaktionsschlange RC über eine Mischverbindung M abwechselnd und jeweils in einer Spurenmenge von den Durchflußleitungen C₁ und C₂ zugeführt, welche voneinander unabhängig sind. Die Lösungen werden in der Reaktionsschlange RC vollständig miteinander vermischt und zur Reaktion gebracht und strömen dann zur Durchflußküvette FC, welche ein Nachweisorgan bildet und in welcher die zu analysierende Komponente nachgewiesen und gemessen wird. Auf diese Weise erhaltene Meßwerte werden vom Rekorder R aufgezeichnet, während die Lösungen, welche der Messung unterworfen wurden, durch die Gegendruck-Rohrschlange BPC hindurchfließen und dann aus dem System als Abfall-Lösung W abgegeben werden. Dabei wird zumindest ein Teil der Mischleitung, welche als Reaktionsschlange in Fig. 1 bezeichnet ist, durch ein auf einer konstanten Temperatur gehaltenes Bad HB geleitet, so daß die Reaktionsgeschwindigkeit in der Mischleitung angehoben und auch konstant gehalten werden kann.
Die ein Nachweis- oder Meßorgan bildende Durchflußküvette FC besteht, wie Fig. 3 am besten zeigt, aus einem rohrförmigen Körper 2 aus Teflon mit einem in seiner Mittelachse verlaufenden Strahlengang 3 eingepaßt ist. Auf beide freien Enden des rohrförmigen Messingkörpers 1 sind mittels Schrauben 5 Scheiben 4 aus Messing aufgeschraubt, welche in der Mitte Durchgangslöcher 4 a besitzen, deren Durchmesser gleich dem des Strahlenganges 3 ist.
Durchsichtige Glasplatten 6, welche auf beiden Enden des Strahlenganges 3 aufgesetzt sind, werden am zylindrischen Körper 2 durch die Scheiben 4 über Zwischenstücke 7 festgehalten, so daß ein Austritt der Lösungen verhindert wird.
Die von der Reaktionsschlange RC herkommenden Reaktionslösungen strömen durch einen Einlaß 8 der Durchflußküvette FC zum einen Ende des Strahlenganges 3 und treten nach Durchfließen des Strahlenganges über einen Auslaß 9 aus der Küvette aus. Sie werden dann nach Durchlaufen der Gegendruckschlange BPC als Abfall W abgegeben.
Nachstehend werden der Durchmesser des Strahlenganges und die Länge desselben in der erfindungsgemäßen Durchflußküvette erläutert.
Es wurden Durchflußküvetten mit unterschiedlichen Durchmessern des Strahlenganges hergestellt, während die Länge des Strahlenganges gleich blieb. Dabei hatte der Strahlengang eine Länge von 10 mm, und die lichte Weite der Mischleitung betrug 0,5 mm.
Eine 10-5M Pikrinsäurelösung wurde durch die Leitung C₁ der FIA-Vorrichtung gemäß Fig. 1 als Probenlösung hindurchgeleitet, während durch die Leitung C₂ sauberes Wasser geleitet wurde. Sie wurden auf ihre Extinktion Ext.) bei 4000 Å in der Durchflußküvette gemessen, wobei sich ein Resultat von etwa 0,05 ergab. Die Leistung des bei der Messung verwendeten Spektralfotometers betrug 100 mV/Ext., während die vom Rekorder R aufgezeichneten Bereiche 10, 5, 2 und 1 mV betrugen.
Die experimentellen Resultate, d. h., die Beziehungen der unterschiedlichen Strahlengang-Durchmesser zu den S/N-Verhältnissen, gibt die nachstehende Tabelle 1 wieder.
Tabelle 1
Wie die Tabelle 1 deutlich zeigt, wird das S/N-Verhältnis um so besser, je größer der Durchmesser des Strahlenganges ist, was zu einer Verbesserung der elektrischen Sensibilität der Durchflußküvette führt. Festzustellen ist jedoch auch, daß, wenn der Durchmesser des Strahlenganges 2,5 mm übersteigt, die Sensibilitätswerte angehoben wurden, da die Volumenwerte scharf anstiegen, während die Streuungen ebenfalls entsprechend zunahmen und die S/N-Verhältnisse infolgedessen zur Sättigung neigen. Wenn demgegenüber der Durchmesser des Strahlenganges weniger als 1,5 mm betrug, nahm das Volumen merklich ab, so daß es schwierig wurde, derartige Analysen durchzuführen, welche eine hohe Sensibilität verlangen und frei von anderen Beeinflussungen oder Störungen sein müssen.
Im Hinblick auf die Länge des Strahlenganges der Durchflußküvette wurden weitere Versuche durchgeführt, wobei der Innendurchmesser der Mischleitung 0,5 mm, der Durchmesser des Strahlenganges der Durchflußküvette konstant 1,5 mm betrug und die Länge des Strahlenganges unterschiedlich ausgebildet wurde. Die Probenlösung in der Leitung C₁, die Reagenzlösung in der Leitung C₂ sowie die anderen Versuchsbedingungen waren die gleichen wie bei den Versuchen gemäß Tabelle 1.
Die Extinktionen ( Δ Ext.) bei 4000 Å wurden gemäß nachstehender Tabelle gemessen.
Tabelle 2
Wie vorstehend Tabelle 2 zeigt, wird das Extinktionsverhältnis um so größer, je länger der Strahlengang ist. Dies bedeutet, daß je länger der Strahlengang ist, um so genauer eine Lösung selbst bei einer geringen Farbsättigung gemessen werden kann.
Mit anderen Worten, wenn der Strahlengang lang genug ist, kann selbst eine sehr geringe Spurenmenge einer Komponente in einer Probenlösung mit hoher Empfindlichkeit bestimmt werden. Es zeigt sich jedoch, daß, wenn der Strahlengang länger als 50 mm bei der Bestimmung einer Lösung mit hoher Konzentration ist, ihre Extinktion satt wird, wodurch ein Unterschied im Sättigungsgrad kaum erzielbar ist. Wenn demgegenüber der Strahlengang kürzer ist als 10 mm, so kann eine Verbsättigung nicht genau gemessen werden.
Die Länge des Strahlenganges einer Durchflußküvette sollte daher vorzugsweise 10-50 mm betragen.
Aufgrund der vorstehenden Erläuterung der Erfindung ergeben sich verschiedene bedeutende Wirkungen, wie sie nachstehend aufgeführt sind.
  • (I) Die Erfindung kann eine extrem hohe Reaktionsrate liefern, welche unbegrenzt nahe bei 100% liegt. Da außerdem die Reaktionsrate regelmäßig konstant gehalten werden kann, können auch extrem genaue Analysen schnell durchgeführt werden, und die Verwendung von übermäßigen Mengen an Reagentien ist vermeidbar, wodurch die Analysen sehr wirtschaftlich werden.
  • (II) Bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Durchflußküvette ist ein optischer Eingangswert bei einem Strahlengang-Durchmesser von beispielsweise 2 mm viermal so groß wie bei einer herkömmlichen flüssigchromatischen Durchflußküvette mit einem Strahlengang-Durchmesser von 1 mm, wodurch Störungen durch andere Komponenten, welche nicht analysiert werden sollen, ohne weiteres vermeidbar sind, so daß die S/N-Verhältnisse stark verbessert werden und eine zu analysierende Komponente dementsprechend mit hoher Sensibilität bestimmt werden kann.
  • (III) Im Vergleich zum erfindungsgemäßen Durchmesser der Misch- und Reaktionsleitung, nämlich 0,25-1,0 mm, ist der Durchmesser des Strahlenganges der Durchflußküvette 0,5-2,5 mm, wodurch die zu analysierende Lösung zwangsläufig gezwungen wird, gleichmäßig zu dispergieren, wenn sie die Durchflußküvette erreicht.
  • (IV) Außerdem besitzt die Erfindung weitere vorteilhafte Wirkungen, wie die verbesserte Nachweis-Sensibilität der Durchflußküvette aufgrund ihrer Strahlenganglänge von 10-50 mm.

Claims (10)

1. Verfahren zur Durchflußinjektionsanalyse, dadurch gekennzeichnet, daß eine Probenlösung und eine Reagenzlösung durch voneinander unabhängige Durchflußleitungen geleitet werden und anschließend abwechselnd und jeweils in vorgegebener Menge in eine Mischleitung gespritzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Durchflußleitungen für die Probenlösung und die Reagenzlösung einen Innendurchmesser von 0,25-1,0 mm haben und daß die vorgegebenen Einträge an Probenlösung und Reagenzlösung in die Mischleitung jeweils 1,25-2,0 µl/Eintrag betragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Mischleitung ein auf einer konstanten Temperatur gehaltenes Bad durchläuft.
4. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischleitung an ihrem Ende mit einer spektralfotometrischen Durchflußküvette verbunden ist, deren Auslaß zwecks Einstellung eines Innendrucks in den Durchflußleitungen an eine Gegendruckrohrschlange angeschlossen ist.
5. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Probenlösung und die Reagenzlösung mittels einer nicht pulsierenden Doppelplungerpumpe zugeführt werden.
6. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser eines Strahlenganges der spektralfotometrischen Durchflußküvette im Vergleich zu dem der Mischleitung deutlich erweitert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Strahlenganges der spektralfotometrischen Durchflußküvette 1,5-2,5 mm beträgt, während die lichte Weite der Mischleitung 0,25-1,0 mm beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Strahlenganges der spektralfotometrischen Durchflußküvette 10-50 mm beträgt.
9. Spektralfotometrische Durchflußküvette für den Einsatz in einer Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Durchflußinjektionsanalyse, dadurch gekennzeichnet, daß sie Durchflußleitungen nachgeschaltet ist, deren jede eine lichte Weite von 0,25-1 mm hat, und daß sie selbst einen Strahlengang mit einem Durchmesser von 1,5-2,5 mm besitzt.
10. Spektralfotometrische Durchflußküvette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Strahlengang eine Länge von 10-50 mm hat.
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