DE581788C

DE581788C - Elektrischer spannungsabhaengiger UEberstromschalter fuer Gleichstrom, bei dem ein Ausloeser auf ein Klinkwerk einwirkt

Info

Publication number: DE581788C
Application number: DE1930581788D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1930-08-21
Filing date: 1930-08-21
Publication date: 1933-08-02
Also published as: NL32492C

Description

In Gleichstromnetzen, besonders in Bahnnetzen, kann es erwünscht sein, daß ein Schalter nicht etwa nur bei einem konstanten Stromwert ausgelöst wird, sondern auch schon bei schwächerem Strom, falls die Netzspannung unter den Nennwert sinkt. Hierdurch kann eine gewisse Selektivität erreicht werden, so daß ζ. B. Kurzschlußströme, die durch den hohen Ohmschen Widerstand einer langen Übertragungsleitung verhältnismäßig stark geschwächt werden, dennoch eine Schalterauslösung verursachen. Dieser Bedingung genügen z. B. solche Schalter, die von zwei Elektromagnetspulen beeinflußt werden, wovon die eine (Spanmings- oder Haltespule) von der Netzspannung gespeist wird und den Schalter in der Schließstellung hält, während die andere (Stromspule) vom Überstrom durchflossen werden kann und eine der Haltekraft entgegengesetzte Kraft erzeugt, die bei Überstrom den Schalter auslöst.

Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Überstromschalter für Gleichstrom mitÜberstromrelais und Klinkwerkauslösung, der eine ähnliche Auslöseart besitzt. Die Strom-Spannungs-Auslösecharakteristik wird erfindungsgemäß so gewählt, daß die Auslösekennlinie lediglich die Nullspannungslinie, jedoch nicht die Nullstromlinie schneidet.

Ein Aus.führungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Teile des neuen Schalters und Abb. 2 mehrere zum besseren Verständnis der Wirkungsweise des Schalters nach der Erfindung dienende Schaulinien.

Die auf das nicht gezeichnete Schalterklinkwerk einwirkende Welle 1 ist mittels eines Winkelhebels 2, 3 mit dem Drehanker 4 eines Überstromrelais 5 verbunden, dessen Stromwicklungen. 6 auf dem Eisenkern 7 sitzen und das polarisiert oder uripolarisiert sein kann. Am Winkelhebel 2, 3 greift eine Feder 8 an, welche die Welle 1 im Gegenuhrzeigersinne, d. h. entgegen der Schalterauslösestellung, zu ziehen sucht. Außer dem Stromrelais 5 ist ein Spannungsrelais 9 mit Drehanker 10 und Eisenkern 11 sowie mit von der Netzspannung gespeisten Wicklungen 12 vorgesehen, wobei der Anker 4 des Stromrelais 5 mit dem Anker 10 des Spannungsrelais 9 durch ein Gestänge 13 mechanisch gekuppelt ist. Das auf den Anker 10 ausgeübte Drehmoment wirkt dem des Ankers 4 entgegen und hemmt somit die Wirkung des die. Schalterauslösung verursachenden Stromrelais 5. Die Kräfte der Feder 8, des Stromrelais 5 und des Spannungsrelais 9, dessen Wicklungen 12 mit Hilfe eines Einstellwiderstandes 14 verschieden stark erregbar sind, können nun derart

gewählt werden, daß sich die in Abb. 2 dargestellten Auslösekennlinien gemäß der Erfindung ergeben.

In Abb. 2 ist in Richtung der Abszisse χ der Auslösestrom und in Richtung der Ordinate y die Netzspannung aufgetragen. Angenommen, die vom Spannungsrelais 9 (Abb. 1) erzeugte und mit Hilfe des Widerstandes 14 einstellbare Gegenkraft sei so gewählt, daß die Schalterauslösung entsprechend der obersten ausgezogenen Kennlinie der Kennlinienschar u erfolgt. Sinkt dann die Netzspannung, z. B. infolge eines Erdschlusses, vom Wert A auf den Wert B, so braucht nicht mehr der Stromwert C vorhanden zu sein, sondern es genügt der kleinere Wert D, um .den Schalter zur Auslösung zu bringen. Mit anderen Worten: Bei zusammenbrechender Netzspannung verringert ao sich die Gegenkraft des Relais 9, so daß die Schalterauslösung bei schwächerem Strom erfolgt.

Im Gegensatz zum neuen Schalter gibt es bekannte ähnliche (z. B. die Schalter mit Haltemagneten), deren Auslösung entsprechend der punktierten Kennlinie ν (Abb. 2) erfolgt. Diese Kennlinie ν schneidet die Ordinate y in einer bestimmten Höhe. Solche Schalter lösen also auch bei einem Stromwert gleich Null und bei einer bestimmten Mindestspannung gleich dem Wert E aus, was jedoch z. B. bei selektiven Schutzschaltungen eine Fehlschaltung verursacht. Dieser Nachteil ist beim Schalter gemäß der Erfindung vermieden, da die Kennlinien u nur die Abszissen, jedoch nicht die Ordinatey schneiden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Schalter besteht darin, daß die Kraft des Haltemagneten nicht beliebig einstellbar ist, während der neue Schalter eine weitgehende, entsprechend den Kennlinien ω wählbare Einstellbarkeit der elektrischen Auslösewerte gewährleistet, wobei lediglich der Widerstand 14 (Abb. 1) entsprechend einzustellen ist.

Claims

Patentansprüche:

i." Elektrischer spannungsabhängiger Überstromschalter für Gleichstrom, bei dem ein Auslöser auf ein Klinkwerk einwirkt, gekennzeichnet durch eine derartige Wahl der Strom-Spannungs-Auslösecharakteristik, daß die Auslösekennlinie (m) lediglich die Nullspannungslinie (Abszisse^r), jedoch nicht die Nullstromlinie (Ordinate y) schneidet.
2. Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Vereinigung einer Klinkwerkauslösung mit einem Über-Stromrelais (5) und einem Spannungsrelais (9), wobei die Anker beider Relais gekuppelt sind und die spannungsabhängige Magnetwicklung (12) eine der Schalterauslösung entgegenwirkende Kraft auf den Anker des Überstromrelais ausübt.
3. Schalter nach Anspruch 1 und ■£', dadurch gekennzeichnet, daß lediglich das Überstromrelais (5) imAuslösesinne wirksam ist.
4. Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (8) vorgesehen ist, die eine den Schalter in der Einschaltstellung verriegelnde Klinke entgegen der Wirkung des Überstromrelais (5) geschlossen hält.
5. Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Einstellbarkeit verschiedener Auslösecharakteristiken (U).
6. Schalter nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis des Spannungsrelais (9) ein Einstellwiderstand (14) liegt,

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen