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Verfahren und Einrichtung zum Absetzen von Abraum mit wechselseitiger
Hoch- und Tiefschüttung Zum Aufschütten von Hochhalden und zum Anschütten von Tiefhalden
von einem gemeinsamen Arbeitsplanum aus hat man bereits Absetzer gebaut, bei denen
das Abwurfband nebst Gegengewicht im Kreise schwenkbar ist. Die Aufnahmeleiter bleibt
dabei entweder an ihrer Stelle, oder sie ist ebenfalls im Kreise schwenkbar am Absetzerunterbau
angeordnet. Diese Art Absetzer werden vielteilig und dadurch schwer und teuer. Dabei
werden die Schwenkmöglichkeiten ihrer Geräte nur selten voll ausgenutzt, da die
Schwenkung der Geräte von einer Seite des Absetzers auf die andere nur beim Übergang
von einer Arbeitsseite auf die andere erforderlich ist, der aber nur jeweils nach
längerer Zeitspanne erfolgt, während für die Arbeit an einer der Halden eine Schwenkung
des Abwurfbandes von etwa 18o' genügt. Es sind auch schon Absetzer bekannt, die
auf zwei Fahrwerken ruhen und die dadurch um Mo' schwenkbar sind, daß das eine Fahrgestell
auf einem halbkreisförmigen Gleis verfahren wird. Hierbei müssen die Gleise für
das eine Absetzerfahrgestell und für die Förderzüge stets neu verlegt werden.
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Durch das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung ist die
Möglichkeit gegeben, das wechsel'eitige Anschütten von Hochhalden und Tiefkippen
mittels einer einfachen Absetzerbauart zu bewirken, dessen Abwurfband an einer Seite
des Absetzers angeordnet und von der Mittelstellung senkrecht zur Fahrtrichtung
um nicht über 9o ° schwenkbar ist. Das neue Verfahren besteht im wesentlichen darin,
daß die Schwenkung des Absetzers beim Übergang von einer Arbeitsseite auf die andere
auf einer besonderen Gleisanordnung, die vor dem Schwenkpunkt des Tagebaues gelegen
ist, unter Austausch des Zubringergleises für die Abraumzüge und des Fahrgleises
für die hintere Stütze des Absetzers erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. r zeigt den Absetzer beim Anschütten einer Tiefkippe; Abb. a
zeigt den Absetzer beim Aufschütten einer Hochhalde; Abb.3 zeigt einen Grundriß
des Arbeitsplanums mit der Gleisanordnung zum Schwenken des Absetzers.
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Auf dem Planum A der Tiefkippe fährt der Absetzer B (Abb. z) mit den
Fahrgestellen seiner Abwurfbandseite auf dem Gleis z und mit seiner hinteren Stütze
auf dem Gleis -. Der Unterbau 3 des Absetzers ist als Portal ausgebildet und überbrückt
das Zubringergleis q. für die Abraumrüge C und den Schöpfgraben 5, aus dem der Aufnehmer
6 das eingekippte Gut entnimmt. Das Abwurfband 7 ist an einer Seite des Absetzers
auskragend gelagert und von der Mittelstellung senkrecht zur Fahrtrichtung aus nach
beiden Seiten um etwa 9o ° schwenkbar. Sein Gewicht wird durch das Gegengewicht
8 ausgeglichen. Unter dem Abwurfband 7 ist die
Planiervorrichtung
g angeordnet. Zwischen den Gleisen 2 und 4 befinden sich die Masten D für die Fahrleitung
für Absetzer A und Förderzüge B. Dieselben sind an den Schwellen des einen der beiden
Gleise, z. B. Gleis 4, angebracht.
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In Abb. i ist der Absetzer B in der Stellung zum Aufschütten der Tiefkippe
gezeigt. Das Umsetzen in die Stellung Bz zum Anschütten der Hochkippe, die in Abb.
2 gezeigt ist, geschieht mittels einer besonderen Gleisanordnung (Abb. 3). Das Gleis
i für die Fahrgestelle der Abwurfseite des Absetzers B ist durch die halbkreisförmige
Kurve io mit dem Gleis ii verbunden, das dem Gleis i für die neue Stellung B1 des
Absetzers entspricht. Das Gleis 2 für die hintere Stütze des Absetzers ist durch
ein Gleisstück 12 an das Anfahrtgleis 13 für die Abraumzüge angeschlossen. Ebenso
ist das Zubringergleis 4 durch das Gleisstück 14 an das Gleis 13 angeschlossen.
Die Achse des letzteren liegt auf der Mitte zwischen den Gleisen :z und 4, und die
Gleisstücke 12 und 14 sind durch die symmetrische Doppelweiche E mit ihm verbunden.
Ferner sind noch Verbindungsgleisbogen 16 zwischen dem Anfahrtgleis 13 und der Kurve
io vorgesehen, welche die Verbindung der Gleise i und ii mit dem Gleis 13 herstellen.
Die ganze Gleisanordnung liegt vor dem Schwenkpunkt S des Planums A, und die Kurve
io ist soweit von der Doppelweiche E verlegt, daß ihr Mittelpunkt M mindestens um
die halbe Länge des Fahrgestelles der hinteren Stütze des Absetzers von der Doppelweiche
E entfernt auf dem Anfahrtgleis 13 liegt.
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Das Verfahren nach der Erfindung gestaltet sich wie folgt: Der Absetzer
B schüttet den Abraum zunächst auf der Tiefkippe (Abb. i) ab, wobei die Abraumzüge
auf dem Gleis 4 anfahren und denAbraum in den Graben 5 stürzen. Wenn die Tiefkippe,
soweit das Abwurfband 7 reicht, bis zur Höhe des Planums A angeschüttet und der
dem Gleis zunächst liegende Teil durch die Planiervorrichtung g und auch der Schöpfgraben
5 eingeebnet ist, wird der Absetzer über den Schwenkpunkt S des Tagebaues, das Gleisstück
12 und die 'Weiche E hinaus verfahren, bis das hintere Fahrgestell symmetrisch über
dem Mittelpunkt M der Gleiskurve io steht. Nunmehr wird der Absetzer um sein hinteres
Fahrgestell um 18o' geschwenkt, wobei die abwurfseitigen Fahrgestelle auf der Gleiskurve
io geführt werden. Darauf wird der Absetzer über die Doppelweiche E und das Gleisstück
14 auf die Gleise 4 und ix übergeführt (Abb. 2) und kann nun, nachdem er den Schöpfgraben
15 mit seinem Aufnahmegerät 6 ausgehoben hat, mit dem Aufschütten der Hochhalde
beginnen, wobei die Abraumzüge nunmehr von dem Anfahrtgleis 13 auf das Gleis 2 geleitet
werden. Während dieser Zeit wird das Gleis i mittels einer Gleisrückmaschine, die
vom Anfahrtgleis 13 durch den entsprechenden Anschlußbogen 16 und den Flügel der
Kurve io auf das Gleis i gebracht wird, von Schwenkpunkt S aus etwa um die Breite
der Einebnung auf der Tiefkippe gerückt. Die Rückung der Gleise 2 und 4 erfolgt
nach Beendigung des Hochschüttens, nachdem der Absetzer wieder in die Stellung über
dem Punkt M gebracht ist. Die Gleisrückmaschine wird dazu vor dem Verschieben des
Absetzers auf die Schwenkstelle über den Gleisbogen 16 und das Anfahrtgleis 13 durch
die Doppelweiche E auf das zur Zeit als Zuggleis dienende Gleis 2 gebracht und vor
dem Einfahren des Absetzers in die Tiefschüttstellung durch die Weiche E auf das
nunmehr als Zuggleis dienende Gleis 4 gefahren, von wo aus sie nach Einfahren des
Absetzers auf die Gleise i und 2 über das Anfahrtgleis 13 entfernt werden kann.
Nach beendeter Gleisrückung wird der Absetzer um i8o ° zurückgeschwenkt und kann
nun die Arbeit an der Tiefkippe wieder aufnehmen.
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Die Gleisanordnung nach der Erfindung bietet den Vorteil, einen einfachen
Absetzer zum wechselseitigen Anschütten von Hochhalden und Tiefkippen benutzen zu
können. Die erforderlichen Gleisbewegungen sind auf ein Mindestmaß beschränkt und
können mit Gleisrückmaschinen vorgenommen werden, und zwar zurr größten Teil in
der Zeit, während der Absetzer arbeitet.