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Vorrichtung zum Naßbehandeln von Garnwickeln, insbesondere von Kreuzspulen
Das Naßbeh.andeln, z. B. Färben, von auf konischen gelochten Hülsen gewickelten
Kreuzspulen im Aufstecksystem, bei welchem mehrere Kreuzspulen unter gewisser Pressung
zu Säulen aufeinander gesetzt werden, in welchen die Flotte nur durch das Garn ein-
und austreten kann, ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Diese Schwierigkeiten
ergeben sich durch die verschiedenen Durchmesser der Hülsenenden. In den Säulen
gehen die Enden der Hülsen ineinander über und die weiten Hülsenenden dringen in
das Garn der darunter befindlichen Spule ein, wobei sie dieses beschädigen oder
in Unordnung bringen. Zur Beseitigung dieses Übelstandes hat man die weiten Hülsenenden
mit scheibenförmigen Flanschen versehen oder an deren Stelle lose schmale Ringe
benutzt, die zwischen die weiten Hülsenenden und die Stirnflächen der jeweils benachbarten
Spulen beim Zusammensetzen der Säulen eingelegt werden. Durch die erwähnten Scheibenflanschen
ergeben sich anormale Hülsen, die in der Herstellung teuer sind und das Auf- und
Abspulen erschweren. Die schmalen losen Schutzringe dagegen haben den Nachteil,
daß sie beim Zusammenpressen der Spulen das weite Hülsenende ganz in die von ihr
getragene Spule hineinschieben und selbst in die Stirnseite der einen oder anderen
Spule hinein4ingen. Es ist klar, daß dadurch eine ordnungsmäßige Nachbehandlung
der Spulen, insbesondere ein richtiges Abspulen, nicht mehr möglich ist. Da die
Flanschen bzw. Ringe außerdem nur einen Teil der Spulenstirnflächen abdecken, ergibt
sich ein ungleichmäßiges Zusammendrücken jeder Spule und damit ein entsprechend
ungleichmäßiges Durchfärben.
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Um in einfacher; einwandfreier Weise unter Vermeidung der Übelstände
der bekannten Verfahren das Naßbehandeln von Kreuzspulen mit konischen Hülsen im
Aufstecksystem durchzuführen, sieht die Erfindung die Verwendung von zwischen den
Spulen anzuordnenden, mit einer zentralen Bohrung versehenen Scheiben vor, wie sie
an sich beim Färben von Kreuzspulen mit gelochten Hülsen durch das Patent 513 662
bekannt sind. Dort werden zylindrische gelochte Hülsen verwandt, und die Scheiben
besitzen in den Bohrungen Anschläge zur Abstützung der Hülsenenden bei Erreichung
einer bestimmten Zusammenpressung der Garnwickel. Um mit derartigen Zwischenscheiben
die hier angestrebte Behandlung von Kreuzspulen auf konischen gelochten Hülsen zu
ermöglichen, sind die Bohrungen der Scheiben für die Hülsenenden sowie die Dicke
der Scheiben so bemessen, daß der .den engeren Bohrungsteil umgebende Ringflansch,das
Zusammendrücken der Wickel begrenzt. Beim Zusammendrücken der Spulen "setzen sich
die weiten Hülsenenden entsprechend tief in die oberen weiten Bohrungsteile der
Scheiben hinein. Erst bei übermäßigem Zusammendrücken bei besonders weich gewickelten
Spulen stoßen die Hülsenenden
gegen den durch .den unteren engeren
Bohrungsteil gebildeten Ringflansch, der dann einen weiteren Abwärtsbub der weiten
Hülsenenden unterbindet und auch den Aufwärtshub der engen Hülsenenden begrenzt.
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Die Durchmesser der Abdichtscheiben und der beiden verschieden großen
Bohrungsteile sind so bemessen, daß beide Stirnseiten der Abdichtscheiben die anstoßenden
Stirnseiten der Garnwickel praktisch ganz bedecken. Dadurch wird erreicht, daß alle
Teile jederSpule von den Scheiben gleichmäßig zusammengedrückt werden, und verhütet,
daß die Scheiben sich mit ihren inneren und äußeren Rändern irgendwie in die Stirnseiten
der Garnspulen hineinsetzen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht die Verwendung gebräuchlicher
konischer Färbehülsen. Beim Aufeinandersetzen der Spulen und Scheiben kommen-die
Hülsenenden nicht mit dem Garn benachbarter Spulen in Berührung. Es besteht keine
Gefahr für ein nachteiliges Verschieben der Hülsen bei der Naßbehandlung, so daß
auch eine ordnungsmäßige Nachbehandlung und ein richtiges Abspulen ohne Garnverlust
gesichert ist. Mit der Vorrichtung ist volle Gleichmäßigkeit der Durchfärbung gewährleistet.
Während bei der Vorrichtung nach dem vorerwähnten Patent die Hülsen mit ihren Enden
auf die entgegengesetzten Seiten der Anschläge in den Bohrungen der Scheiben auftreffen,
können bei der vorliegenden Vorrichtung die Enden der Hülsen bei dem Während der
Behandlung eintretenden Zusammendrücken der Wickel ineinander übergehen, und es
ist dadurch die Möglichkeit gegeben, die Zwischenscheiben in entsprechend geringerer
Dicke auszuführen, wodurch sich eine entsprechende Materialersparnis, größere Garnmenge
bei gleichem Färbebehälter und ein günstigeres Flottenverhältnis ergibt.
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Als Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes zeigt dieZeichnung
einen Schnitt durch eine Kreuzspulensäule, wie solche in einem Färbebehälter gebildet
werden.
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Die Spulen i sind auf den konischen gelochten Hülsen a gewickelt.
Zwischen je zwei Spulen befindet sich eine Abdichtscheibe 3. Die obere Spule ist
durch einen Belastungsdeckel 4 .abgedichtet, während die untere Spule auf dem Zwischenboden
5 .des Färbebehälters aufruht. Die zentrale Bohrung jeder Abdichtscheibe besitzt
einen oberen weiten Teil 6, der verhältnismäßig- tief ist und das weite Hülsenende
der über der Scheibe-befindlichen Spule aufnimmt, und einen unteren engeren Teil
7, durch den das enge Hülsenende frei hindurchgeht. Durch die verschieden großen
Bohrungsteile entsteht ein Ringflansch 8, der gegebenenfalls den Abwärtshub der
weiten Hülsenenden begrenzt. Zweckmäßig ist der Außendurchmesser der Scheiben 3
mindestens so groß wie der größte Spulendurchmesser. I)ie Durchmesser der Bohrungsteile
6, 7 sind so bemessen, daß sie die Hülsenenden eben mit genügendem Spiel umgeben.
Es wird hierdurch erreicht, daß beide Stirnseiten der Scheiben die anstoßenden Stirnseiten
der Spulen auf ihrer ganzen Fläche bedecken: Deckel 4 und Boden 5 besitzen entsprechende
Ausnehmungeng bzw, io für die aus den Garnsäulen vorstehenden Hülsenenden.
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Die Führung jeder Garnsäule kann in an sich bekannter Weise .durch
Spindeln oder durch gegenseitige Führung der Abdichtscheir ben oder auch bei großen
konischen .Spulen, welche durch ihre große Auflagefläche in sich genügend Halt finden,
ohne Zuhilfenahme weiterer Mittel erfolgen.