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Elektrischer Hochohm-Glühzünder Es ist bekannt, elektrische Zünder
dadurch gegen' die Entzündung durch vagabundierende (Schleich-) Ströme zu schützen;
daß man dem bi der Zünderpille angeordneten Glühdraht einen so hohen elektrischen
Widerstand erteilt, daß in ihm durch Einwirkung der praktisch: vorkommenden Spannungen
vagabundierender Ströme, die im ungünstigsten Fall bis zu 2o Volt betrageaikönnen,
kein Strom von solcher Höhe ierzeugt werden kaazny daß die Zünderpille zur Entzündung
gebracht wird.
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Die Entzündung der Pille hängt von der Temperatur ab, die durch den'
durchfließenden elektrischen Strom im Glühdraht und in den ihn unmittelbar umgebenden
Teilen des Zündsatzes erzeugt wird: Es ist weiter klar, daß der äußerst kurz andauernde
Strom, der die Entzündung des Zünders bewirken, also die Zündtemperatur (Glühen)
erzeugen soll, bei gleichem Glühdrahtwiderstand viel größer sein muß, als der durch
den Zünder fließende Schleichstrom seiri darf, der die zur Entzündung erforderliche
Temperatur auch bei langdauernder Einwirkung nicht mehr herbeiführen soll. Im ,ersten
Fall wird im Glühdraht eine größere elektrische Energie während kurzer Zeit, im
zweiten Fall leine geringe elektrische Energie während längerer Zeit in Wärme umgesetzt.
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Damit nun im zweiten Fall keine Zündung reintritt, muß der ;gesamte
Widerstand `des Glühdrahtes ,so hoch gewählt werden, daß, der unter der Einwirkung
der Spannung der Schleichströme von maximal 2o Volt im Glühdraht auftretende Schleichstrom
auch bei dauernder Einwirkung keine die Zünderpille gefährdende Temperatur erzeugen
kann. Dies letztere ist z. B. bei seinem aus' 0,035 mm starkem Glühdraht aus einem
Material vom spezifischen Widerstand etwa i,o Ohm dann der Fall., wenn er von einem
Strom von o;2 Amp. durchflosseai wird, wenn er also einen Widerstand von
und demnach einie Länge von i o cm besitzt.
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Ein Zünder; der einen in der Züunderpille angeordneten Glühdraht von
den genannten Dimensionen besitzt, kann somit gegenüber den praktisch vorkommenden
Spannungen vagabundierender Ströme (maximal 2o Volt) als schleichstromsicher bezeichnet
werden.
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Gemäß der Erfindung wird nun nicht der Glühdraht von der angegebenen
Länge ganz, smidern nur :ein kleiner Teil desselben. innerhalb der Zünderpille selbst,
der übrige Teil außerhalb derselben, auf dem Elektrodenträger aufgewickelt angeordnet.
Hieraus ergeben sich, wie aus dem Nachfolgenden hervorgeht, wesentliche Vorteile.
Man hat also bisher die ganze Wicklung im Zündsatz untergebracht, während jetzt
nur eine kleine Glühbrücke im Zündsatz vorgesehen und der übrige Teil außerhalb
festgelegt wird, wobei die Festlegung zweckmäßig um die Elektroden geschieht, damit
der beschränkte Raum in der Zünderhülse ausgenutzt werden kann.
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Verteilt man den gesamten Glühdraht z. B. so, da,ß nur ein Zehntel
seiner Länge,
also i,o cm desselben; innerhalb der Zünderpille und
g cm außerhalb derselben auf dem Elektrodenträger aufgewickelt sind, so ist ohne
weiteres klar, daß, da nunmehr bei gleichem Schleichstrom 0,2 Amp. in dem innerhalb
der Zünderpille liegenden Glühdraht von i cm Länge nur ein Zehntel der im ganzen
Glühdraht entwickelten Wärmemenge frei wird; die Zünderpille auch durch einen Strom
von doppelter Höhe, also o,4Amp., der in diesem Teil des Drahtes erst das o, 4fache
(0,1 # z # z) der früheren Wärmeenergie entwickelt, die Zünderpille noch nicht zur
Entzündung gebracht würde.
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Demgegenüber ist aber die Zündfähigkeit des Glühdrahtes in bezug auf
den normalen Zündstrom nicht herabgemindert, da dieser Strom infolge seiner größeren
Stärke den Glühdraht in der sehr kurzen Zeit von wenigen hundertstel Sekunden zum
Glühen bringt, wobei ges gleichgültig ist, ob der letztere eine größere oder geringere
Länge besitzt.
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Ein Zünder mit einem in der angegebenen Weise geändert angeordneten
und innerhalb der Pille verkürzten Glühdraht zeigt also gegenüber dem normalen Zündstrom
die gleiche unveränderte Empfindlichkeit, ger ist dagegen gegenüber dem nur durch
seine längere Dauer wirkenden kleineren Schleichstrom weniger empfindlich geworden.
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Damit ist die Möglichkeit gegeben, die ganze Länge des Glühdrahtes
(bisher i o cm) zu reduzieren. Verkürzt man sie z. B. auf 5 cm, wobei wie bisher
i cm Glühdraht innerhalb der Zünderpie bleibt, so würde bei der angenommenen Schl:eichstromspannung
(2o Volt) der Schleichstrom sich nunmehr auf o,4 Amp. (gegenüber 0,2 Amp. früher)
.erhöhen dürfen, ohne daßg die Zünderpille, wie bereits angegeben, zur Entzündung
käme. An der Empfindlichkeit des Glühdrahtes gegenüber dem normalen Zündstrom wird
durch diese Verkürzung natürlich nichts geändert, weil der gleiche Zündstrom wie
früher angewendet wird.
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Wie .aus dem Gesagten hervorgeht, wird somit durch den: Widerstand
des außerhalb der Zünderpille liegenden Teils des Glühdrahtes die Höhe des bei maximal
2o Volt Spannungsdifferenz zulässigen, für den Zünder ungefährlichen Schleichstromes
bestimmt, der zur Zündung gerforderliche Strom jedoch nicht beeinflußt, da dieser
so hoch sein muß, daß er den Glühdraht auf Glühtemperatur bringt, welcher Vorgang
von der Drahtlänge unabhängig ist.
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Der durch die Erfindung bewirkte Vorteil besteht nun einerseits darin,
daß zur Erzielung des gleichen Effektes wie früher durch den ganz in der Zünderpille
untergebrachten: Glühdraht wesentlich weniger Glühdraht erforderlich ist, andererseits
aber darin -und das ist von wesentlich größerer Wichtigkeit ; daß infolge der Verkürzung
des ganzen Glühdrahtes zur. Erzeugung des normalen Zündstromes im Zünder eine wesentlich
geringere Spannung, also eine im gleichen. Verhältnis weniger leistungsfähige und
darum billigere Zündmaschine .erforderlich ist.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i ein Glühzunder mit fester Zünderpille,
in Abb, z Bein solcher mit losem Zündsatz im Längsschnitt dargestellt.
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Der Widerstandsdraht 3 ist mit dem überwiegenden Teil seiner Länge
um die beiden auf dem Polträger i angeordneten Zünderpole 2 von diesen . isoliert
aufgewickelt und liegt zu einem kleinen Teil innerhalb, der Zünderpille 4 (Abb.
i) bzw. im losen Zündsatz (Abb. z)_ Die Zünderpole, Polträger und der auf ihnen
aufgewickelte Draht sind von einer feuerfesten Masse 5 umgeben. 6 ist die aus Metalloder
Papier bestehende Zünderhülse, 7 und 8 sind die Zuleitungsdrähte.