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Schleifmaschine für Brandsohlenfersen Die Erfindung bezieht sich auf
Maschinen, welche bei der Herstellung von Schuhwerk gebraucht werden, insbesondere
auf Maschinen, um die Fersenenden von Brandsohlen in bestimmter Schräge abzuschleifen.
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Leichte Brandsohlen für Damenschuhwerk, insbesondere für solches mit
Stöckelabsätzen, werden gewöhnlich an den Fersenenden und oft etwas darüber hinaus
in das Gelenk versteift, um das Fersenende des Schuhes zu verstärken. Das Versteifungsmaterial
besteht gewöhnlich aus hartem, steifem Fiberstoff, welches schwierig zu beschneiden
ist.
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Damit der Schuh am Fersenende eine glatte, gleichmäßige Übergangskurve
zwischen der Schaftkante an der Ferse und dem Fersensitzteil zeigt, ist es erwünscht,
den Randteil der Sohle schräg abzuschärfen, und zwar unter einem solchen Winkel,
daß die Kurve der Rückenfläche des Leistens und der Umriß der Brandsohlenkante mehr
oder weniger ineinander übergehen. Gewöhnliche Lederbrandsohlen werden in der gewünschten
Schräge durch einen Fräser beschnitten. Bei einer verstärkten Brandsohle ist hauptsächlich
die Verstärkungsschicht abzuschärfen, da diese Schicht sich an der dem Schuhboden
abgewandten Seite befindet und im allgemeinen dicker ist als der Stoff der Brandsohle.
Für Fibermaterial oder ähnliche Versteifungsstoffe sind Fräser wenig geeignet, weil
sie zu oft nachgeschärft werden müssen. Es ist daher zweckmäßiger, die gewünschte
Abschrägung durch Schleifen zu erzielen.
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Bei einerAusführungsform der Schleifmaschine gemäß der Erfindung ist
eine Werkstückführung angebracht, die im wesentlichen parallel zur Achse eines umlaufenden
Schleifwerkzeuges liegt und mit dem Werkstück in Berührung tritt, um die Winkellage
des Werkstückes gegen die Schleiffläche zu bestimmen. Ferner ist ein Glied vorgesehen,
welches einen Kantenteil der Verstärkungsschicht erfaßt, um die Bewegung des Materials
gegen das Schleifwerkzeug zu begrenzen. Bei der dargestellten Maschine hat das Schleifwerkzeug
die Form einer umlaufenden Scheibe mit einem Schleifmantel, und eine Tragvorrichtung
für die Werkstückführung ist vorgesehen, welche die Winkellage zwischen dem Werkstück
und der Schleiffläche zu verändern gestattet. Die Kantenführung zur Begrenzung der
abzuschleifenden Materialmenge besteht aus einem dünnen, messerähnlichen Glied,
welches sich gegen das Schleifwerkzeug hin erstreckt und dessen Kante dicht an der
wirksamen Fläche des Werkzeuges liegt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Abb. z ist eine Vorderansicht des Maschinenkopfes, Abb. 2
eine Seitenansicht.
Das Maschinengestell wird durch eine Säule z
mit einem Kopf 3 gebildet, in dem eine waagerechte Welle 5 gelagert ist. Die Welle
trägt Festscheibe 2 und Losscheibe 4 und wird durch einen Riemen 6 linksherum in
Abb. 2 gedreht. Die Umlaufgeschwindigkeit beträgt etwa 25oo Umläufe je Minute. Ein
Schleifrad 7 ist am linken Ende der Welle befestigt, welches etwa 18 cm Durchmesser
und i8'mm Stärke besitzt. Das Schleifrad besteht zweckmäßig aus verhältnismäßig
weicher Masse, wie es von der amerikanischen Waltham Grinding Wheel Company mit
dem Härtegrad 46H bezeichnet wird. Die Schleifscheibe 7 wirkt mit ihrer Umfangsfläche.
Eine Konsole g am Maschinenkopf erstreckt sich bis in die Nähe der Schleifscheibe
7 und ist mit einer kreisförmigen Staubkappe ii verbunden, die die Scheibe ,7 umschließt.
Die Kappe ii ist mit einem Absaugerohr 87 verbunden, das an einem nicht gezeichneten
Exhaustor angeschlossen ist.
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Die Welle 5 wird zwischen der rechten Seite der Staubkappe ii und
der linken Seite des Kopfes 3 durch eine Muffe 13 umschlossen, welche mit dem Gestell
durch einen Kragen 15 verbunden ist. Eine kurze Konsole 17 ist auf der Muffe 13
in der Nähe der Staubkappe ii einstellbar festgeklemmt und erstreckt sich von der
Muffe nach oben und vorn. Diese Konsole 17 besitzt eine Führungsrippe ig, die sich
gegenüber dem Arbeiter nach vorn und hinten erstreckt und etwas schräg nach vorn
geneigt ist. Ein Tragglied 2i ist längs dieser Führungsrippe einstellbar und besitzt
einen Schlitz 23, durch welchen eine Klemmschraube 25 hindurchgeführt ist, die in
ein Gewindeloch der Konsole 17 eingreift. Die Konsole hat ferner ein Gewindeloch
27 parallel zur Führungsrippe dicht unter dieser. Eine Schraubenspindel 29 mit einem
Handgriff 31 ist durch das Gewindeloch hindurchgeführt und trägt Kragen 33 am vorderen
Ende, zwischen denen ein nach unten gerichteter Vorsprung 35 des Traggliedes 21
eingreift. Das vordere Ende des Traggliedes ist mit einer Bogenführung 37 versehen,
in der ein Gleitstein 39 angebracht ist, welches ein Paar von Werkstückstützgliedern
trägt. Der Gleitstein 39
kann in beliebiger Einstellung längs der Bogenführung
37 durch eine Klemmschraube 40 gesichert werden. Der Gleitstein trägt einen nach
unten ragenden gekrümmten Arm 41, welcher gabelförmig über das Schleifrad weggreift
und dessen unteres Ende nach unten und vorn gekrümmt ist. Am äußersten vorderen
Ende dieses Teiles ist ein Werkstückauflagetisch 43 angebracht, der um einen waagerechten
Zapfen 45= welcher parallel zur Maschinenwelle steht, schwingbar ist. Dieser Werkstücktisch
ist verhältnismäßig klein (ungefähr 4 cm lang und breit) und wird durch eine Feder
47 nach vorn und oben gedrückt. Anschlagflächen am vorderen Ende des Armes 41 und
dem Tisch 43 begrenzen die Aufwärtsbewegung des Tisches. Der Arm 41 kann als Ganzes
nach vorn und hinten eingestellt werden, bis die hintere Kante des Tisches 43 dicht
am Umfang der Schleifscheibe 7 liegt. Der Arm 41 besitzt eine Führung 49, in welcher
ungefähr senkrecht zu dem Tisch ein Druckstück 51 von etwa 13 mm Breite verschiebbar
ist. Die glatte Unterfläche dieses Druckstückes liegt parallel zur Achse der Scheibe
7_ und der Ebene des Tisches 43 im allgemeinen, wenn letzterer gegen die Wirkung
der Feder 47 heruntergedrückt wird und von dem Tisch einen ungefähr der Brandsohlenstärke
entsprechenden Abstand besitzt. Eine messerähnliche Kantenführung 53 ist durch einen
Klemmbolzen 54 an der hinteren Fläche des Druckstückes angebracht, welches an diesem
nach oben und unten einstellbar ist, derart, daß die untere Kante der Führung etwas
(ungefähr 3/4 mm) über die untere Fläche des Druckstückes vorragt und fast in Berührung
mit der Umfangsfläche der Schleifscheibe steht. Das untere Ende dieser Kantenführung
ist messerähnlich zugeschärft, so daß eine Brandsohle, welche nach hinten gegen
die vordere Seite der Kantenführung gedrückt wird, so nahe an die Schleifscheibe
herangeführt werden kann, daß die ganze Dicke der Brandsohle, mit Ausnahme des kleinen
von der Kantenführung verdeckten Teiles, der Wirkung der Schleifscheibe ausgesetzt
ist.
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Der Tisch 43 und der Druckfuß 51 ist gegenüber der Schleifscheibe
so angeordnet, daß eine Brandsohle, welche mit der nicht verstärkten Seite auf den
Tisch aufruht und an der oberen verstärkten Seite mit dem Druckerfuß in Berührung
steht, dem Umfange der Schleifscheibe ungefähr 38 mm unter der Achse der Schleifscheibe
dargeboten wird. Wenn der Tisch einen Winkel von ungefähr 45' mit der Waagerechten
einschließt, während die Brandsohle zwischen dem Tisch und dem Druckerfuß eingesetzt
ist, so liegt die Brandsohle in einer Ebene, die ungefähr 22' unter einem Radius
der Schleifscheibe liegt, welcher zum unteren Ende der Kantenführung 53 gezogen
ist. Durch die Wirkung der Schleifscheibe wird an der Brandsohle eine Fase erzeugt,
welche etwa 29,' gegen die senkrechte Sohlenstärke geneigt ist. Durch Einstellung
des Gleitsteines 39 längs der Führung 37 kann der Fasenwinkel geändert werden.
Diese Führung ist ungefähr konzentrisch zum unteren Ende der Kantenführung 53, wenn
diese etwa % mm unter der Kante des Werkstückdrückerfußes vorsteht, so daß eine
Bewegung des Steines längs der Führung die Entfernung des Fußes von der Schleiffläche
nicht ändert. Der Sektorwinkel der Führung 37 ist so gewählt, daß Fasenwinkel zwischen
ii ° und 31' erzeugt werden können.
Wenn das Schleifrad 7 infolge
der Abnutzung kleiner wird, so wird der Tisch 43 und der Fuß 51 durch Drehung der
Spindel 29 als Ganzes nachgestellt. Beim normalen Betrieb der Maschine steht der
Arbeiter vor der Maschine (Abb. i) und setzt eine verstärkte Brandsohle I, mit der
Verstärkung R nach unten gerichtet, zwischen den federgestützten Tisch 43 und den
Druckerfuß 51 ein, so daß die Brandsohle leicht eingeklemmt wird. Der Arbeiter dreht
dann die Brandsohle zwischen Tisch und Druckerfuß, so daß das vordere Ende des Verstärkungsstoffes
an einer Seite des Brandsohlengelenkes dem Umfang der Schleifscheibe zugewandt ist.
Er drückt dann die Brandsohle gegen den Umfang der Schleifscheibe vor, bis die Brandsohle
mit dem unteren Ende der Kantenführung 53 zusammentrifft. Die Schleifscheibe fast
dann die untere Kante der Brandsohle und die Verstärkungsschicht im gewünschten
Winkel ab. Der Arbeiter dreht dann allmählich die Brandsohle zwischen Tisch und
Druckerfuß, indem er immer die Brandsohle gegen die Schleifscheibe hält, so daß
die Abfasung nach dem Fersenende der Brandsohle fortschreitet und schließlich die
untere Seite des Brandsohlengelenkes erreicht wird. Nachdem die Arbeit soweit vorgeschritten
ist, wiederholt er das Abschleifen in entgegengesetzter Richtung, bis er den verstärkten
Teil der Brandsohle vollständig mit der gewünschten Fase versehen hat. Um ein Verschmieren
der Schleiffläche zu verhindern, ist eine Abrichtscheibe 55 vorgesehen, welche in
Berührung mit dem Umfang der Schleifscheibe gebracht werden kann und letztere scharf
erhält. Diese Abrichtscheibe 55 besteht aus einer Anzahl von nebeneinander angeordneten
gewellten Stahlscheiben, deren Tragstift 57 in einen Schwingarm 59 eingesetzt
ist. Dieser liegt im Innern der Staubkappe i= und ist am vorderen Ende mit einem
frei drehbaren Zapfen 61 verbunden, der durch die Staubkappe hindurchragt. Eine
Feder 63 ist an einem Ende mit dem Arm 59 verbunden und am anderen Ende an
einen festen Haken angehängt und sucht die Abrichtscheibe gegen die Schleifscheibe
zu ziehen. Ein Handhebel 65 ist auf dem Zapfen 61 an der Außenseite der Staubkappe
drehbar und trägt einen seitlich vorspringenden Stift 67, der mit einem bogenförmigen
Schlitz 71 einer Kappe 69 am äußeren Ende des Zapfens 61 in Eingriff steht.
Eine Feder 73, welche stärker ist als die Feder 63, ist am Handhebel 65 angehängt
und sucht den letzteren nach hinten zu ziehen, so daß durch den Stift 67 die Abrichtscheibe
abgehoben wird. Durch Vorwärtsziehen des Handhebels 65 kann die Abrichtscheibe mit
dem Umfang der Schleifscheibe in Berührung gebracht werden. Beim Loslassen des Handgriffes
wird die Abrichtscheibe sofort wieder abgehoben. Um einen freien Zugang zur Schleifscheibe
zu ermöglichen, ist die linke Wand der Staubkappe, welche den Zapfen 61 trägt, als
Tür 77 ausgebildet, welche um den Zapfen 79 aufgeklappt werden kann. Eine
Halteschraube 81 (Abb. 2) hält die Tür 77 im allgemeinen geschlossen.
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Um eine übermäßige Staubansammlung im unteren Teil der Staubkappe
zu verhindern, wodurch das Schleifrad verdorben werden könnte, ist eine Tasche 82
mit einer Öffnung 83 in der Staubkappe unter der Achse des Schleifrades angebracht,
welche durch ein Rohr 85 mit der Absaugeleitung 87 an der Kappe ii anschließt. Eine
Drehklappe 89 ist in dem Rohr 85 angebracht, welche durch eine Feder gi im
allgemeinen geschlossen gehalten wird. Durch Drehung dieser Klappe kann die Tasche
82 geöffnet werden, so daß der darin angesammelte Staub abgesaugt wird.
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Durch Einstellen der Konsole 17 um die Muffe 13 kann der Tisch und
der Druckerfuß um den Umfang des Schleifrades herum gehoben und gesenkt werden,
wie es dem Arbeiter bequem ist,