DE576228C - Umstimmvorrichtung fuer Klaviere - Google Patents

Umstimmvorrichtung fuer Klaviere

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DE576228C
DE576228C DEG79758D DEG0079758D DE576228C DE 576228 C DE576228 C DE 576228C DE G79758 D DEG79758 D DE G79758D DE G0079758 D DEG0079758 D DE G0079758D DE 576228 C DE576228 C DE 576228C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10CPIANOS, HARPSICHORDS, SPINETS OR SIMILAR STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS WITH ONE OR MORE KEYBOARDS
    • G10C3/00Details or accessories
    • G10C3/10Tuning pins; Tensioning devices

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

  • Umstimmvorrichtung für Klaviere Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Klaviere und bezweckt, eine Umstimmung des ganzen Instrumentes durch Herunterdrücken einer Taste während des Spielens durchführen zu können. Zu diesem Zweck stehen gleichbenannte Saiten sämtlicher Oktaven mit gemeinsamen Spannvorrichtungen in Verbindung, und verschiedene Kombinationen dieser Spannvorrichtungen können je mittels einer besonderen Taste betätigt werden.
  • Es ist an sich bekannt, Saiteninstrumente mittels einstellbarer Spannvorrichtungen umzustimmen, wobei die einzelnen Saiten je an einem Arm eines zweiarmigen Hebels befestigt sind, dessen anderer Arm mit der Spannvorrichtung verbunden ist. Die Anordnung gemäß vorliegender Erfindung unterscheidet sich jedoch von den bekannten Umstimmungsv orrichtungen bei Saiteninstrumenten dadurch, daß eine Anzahl vollständiger Umstimmungen des ganzen Klaviers durch Herunterdrücken einzelner Tasten ausgeführt werden kann, und der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine reine Abstimmung des Klaviers nur dadurch erzielt werden kann, daß bei jedem Übergang von einer Tonart zu einer anderen eine vollständige Umstimmung des Klaviers erfolgt.
  • .Nebenbei erzielt man bei der vorliegenden Erfindung auch den Vorteil, daß man nicht nur in den bisher benutzten Tonarten spielen kann, sondern man kann auch eine ganze Anzahl von neuen Tonarten benutzen. Die theoretischen Betrachtungen, die - der Erfindung zugrunde liegen, sind folgende: Wie bekannt, können die einzelnen Saiten der Oktave eines Saiteninsitrumentes, z. B. eines Iila@-iers, derart zueinander abgestimmt werden, daß die Verhältnisse der Schwingungszahlen der einzelnen Saiten zueinander durch einfache Brüche ganzer Zahlen ausgedrückt werden, wodurch die Forderungen an harmonisch klingende Kombinationen von Tönen in der besten Weise zufriedengestellt werden.
  • in Übereinstimmung mit diesem Prinzip kann man z. B. mit Ausgangspunkt in dem Durdreiklange, dessen Schwingungszahlen das Verhältnis 4 : 5 : 6 aufweisen, mit Bevorzugung einzelner Tonarten sämtliche 1a Tonhöhen einer Oktave bestimmen, wodurch man für die Töne C, D, E, F, G, A, . H, C folgende Schwingungsverhältnisse erhält: z : 9, 8 : 5, 4 : 4, 3 : 3, 2 : 5, 3 : 15, 8 :2.
  • Eine solche Abstimmung stellt nur bis zu einem gewissen Grad die Forderung an die harmonische Klangwirkung dieser wenigen. Tonarten zufrieden und wird für sämtliche andere Tonarten mehr oder weniger falsch, d. h. di, Schwingungsverhältnisse zwischen den Tönen des Dreiklanges usw. können nicht mehr durch kleine ganze Zahlen ausgedrückt werden. Die Forderung, daß man in sämtlicher. von der Musik verlangten Intervallkombinationen reine Klangwirkungen erhalten soll, läßt sich demnach nicht durch eine fcst;2 Abstimmung der Saitenzufriedenstellen, und man ist aus diesem Grunde zu der sog. terri_nerierten Abstimmung übergegangen, bei der die Schwingungszahlen zweier Nachbarsaiten zueinander in einem unveränderlichen \rerhältnis stehen, und zwar in dem Verhältnis wodurch die Schwingungsverh:älthisse sämtlicher Töne der.Tonleiter, abgesehen von dem Schwingungsverhältnis der Oktaven; durch irrationale Zahlen ausgedruckt werden.
  • Die Abweichungen von der idealen reinen Abstimmung sind allerdings bei der temperierten Abstimmung in den meisten Fällen nicht sehr groß, und die temperierte AUstiminung bedeutet somit, als.Kompromiß betrachtet, eine zufriedenstellende Lösung. Jedoch ist in allen Kombinationen von Tönen ein Fehler vorhanden, und der Fehler kann in gewissen Fallen eine bedeutende Größe aiifiehmen.
  • Gemäß der Erfindung sind nun die Saiten des Instrumentes mit Spannvorrichtungen t-erbunden, mittels welcher die Saitenspannung momentan abgeändert werden kann, und zwar sind die Spannvorrichtungen vorzugsweise derart eingerichtet, daß für jedes Saitenbündel zumindest drei verschiedene Schwingungszahlen eingestellt werden könn:_n, wodurch die Forderungen an die reine Abstimmung für die bis jetzt gebräuchlichen Tonarten zufriedengestel(twerden können.
  • Unter Umständen kann es erwünscht sein, für jede Saite fünf verschiedene Schwingungszahlen einstellen zu können, wodurch es ermöglicht wird, gewisse Musikarten wiederzugeben, welche auf den jetzt gebräuchlichen Saiteninstrumenten, z. B. Klavieren, nicht wiedergegeben werden können.
  • Durch die Anordnung gemäß vorliegender Erfindung wird also eine reine Abstimmung des Instrumentes für alle gebräuchlichen Tonarten und alle in Verbindung mit den gewöhnlichen Tonarten benutzten Akkorde erzielt, welche auf das Zusammenwirken von Vierteltönen usw. beruhen.
  • Bei der praktischen Ausführung der Erfindung sind die Saiten vorzugsweise an dem einen Ende mit Spannvorrichtungen verbunden, welche mit elektrisch oder pneumatisch betätigten Einstellvorrichtungen in Verbindung stehen, die mittels der Tasten einer vorzugsweise vor den gewöhnlichen Tasten angeordneten Klaviatur betätigt werden. Durch das Herunterdrücken einer Taste der Usnstimmungsklaviatur wird eine gewisse Anzahl Umstellungsvorrichtungen für die Spannungseinstellung betätigt und so eine Umstiininung des ganzen Instrumentes auf Reisstimmung in eine neue Tonart bewirkt.
  • Wie viele Einstellungsvorrichtungen für die Saitenspannungen bzw. wie viele Umstellungstasten man benutzen will, hängt von der Strenge der für die Reinstinnnung aufgestellten Forderungen ab. Für ein Saiteninstrninent, welches allen Forderungen an Reinstim-(nung für alle Fälle genügen soll, kann man durch Berechnung feststellen, daß insgesamt 23 verschiedene Umstimmungen erforderlich Sold, welche durch eine 23tastige Klaviatuf erzielt werden, deren Tasten je eine Konibinatiotl von Uluspannungsvorrlchtungen betiitigen.
  • Auf der Zeichnung ist als Beispiel rein schematisch veranschaulicht, wie die Unistimmung eines Saitenbündels auf vier verschiedene Schwingungszahlen mit Hilfe von vier verschiedenen Umstiminungstasten eicktrisch erzielt werden kann.
  • Das Saitenbündel i ist am einen Ende 2 in der gewöhnlichen Weise fest mit dein Rahmen und am anderen Ende mit dem kurzen Arm 3 eines Hebels verbunden, der bei .4 mittels Schneide o. dgl. drehbar an dein Rahmen befestigt ist. Der lange Arm 5 des Hebels ist mittels einer Gelenkverbindung 6 mit dem drehbaren Anker 7 eines Drehmagneten verbunden.
  • Der Anker 7 trägt auf einem radialen Arm S eine kreisbogenförmige Schiene 9, io. Die beiden Teile 9, io dieser Schiene sind voneinander durch ein Zwischenstück i i aus Isolationsmaterial getrennt.
  • Über die kreisbogenförmige Kontaktschiene 9, io sind vier Magnetspulen 12, 13. l4., i5 angeordnet, welche finit federnd aufgehängten Ankern 16, 17, 1ä, i9 versehen sind, welche bei der Erregung der Magnetspulen gegen die Schiene 9, io gepreßt werden.
  • Außerdem ist über der Schiene 9, io eine Spule 2o vorgesehen, deren Anker 2i als Bremse auf die Schiene wirkt und federnd auf die Schiene gepreßt wird, derart, daß bei der Erregung der Spule die Bremsvorrichtung aufgehoben wird. Für die Betätigung der ganzen Vorrichtung ist eine Stromquelle 22 vorgesehen, an die sämtliche Spulen in Parallelschaltung durch die Leitungen 23, 2d., 25, 26 angeschlossen sind. In diesen Leitungen 23, 2q., ?,5,:26 sind die Umstimmungstasten 27, 2ä, 29, 3o vorgesehen, derart, daß die Stromkreise durch Herunterdrücken dieser Tasten geschlossen werden können.
  • Außerdem sind die beweglichen Anker r6 bis i9 mit den Leitungen 23 bis 26 verbunden.
  • Von der Stromquelle 22 geht weiter eine Leitung 31 durch die Ständerspulen 32, 33 des Drehmagneten und ist mit dem Mittelpunkt 34. der Ankerspule 35 desselben verbunden. Die beiden Enden dieser Ankerspule sind durch Leitungen 36, 37 mit den Teilen io, 9 der Kontaktschiene verbunden.
  • Beim Herunterdrücken einer Taste, z. B. der Taste 3o, wird nun die entsprechende Spule 15 erregt, und deren Anker i9 kommt mit dem Schienenteil in Verbindung..
  • Hierdurch wird erstens ein Haltestromkreis durch Leitungen 34 36, Schiene io und Anker i9 für die Spule 15 geschlossen. Zweitens erhält die Spule 2o Strom, so daß die Ankerbremse 21 gehoben wird und die Schiene g, io frei läßt. Drittens erhält der Drehmagnet Strom durch Leitung 31, StändersPulen 32, 33 unterer Seite der Läufershu1e 35, Leitung 36, Schienenanteil io, Anker ig, Spule 15 und Leitung 38, wodurch eine Drehung der Kontaktschiene in der Richtung des Uhrzeigers bewirkt wird, bis das Isolationsstück il unter Anker ig kommt, wodurch sämtliche Stromkreise unterbrochen werden und die Schiene mittels der jetzt los= gelassenen Bremse 21 festgehalten wird.
  • Hierdurch ist das Saitenbündel i auf eine bestimmte Schwingungszahl eingestellt worden und bleibt in dieser Einstellung, bis eine andere Taste heruntergedrückt wird.
  • Da sofort bei der Berührung eines Ankers 16 bis ig mit der Kontaktschiene ein Selbst= haltestromkreis geschlossen wird, genügt ein sehr kurzzeitiges Herunterdrücken der Umstimmungstasten 27 bis 30. Gleichzeitig mit der Umstimmung des Saitenbündels i erfolgt selbstverständlich die entsprechende Umstimmung der entsprechenden Saitenbündel aller übrigen Oktaven, und ebenso werden durch das Herunterdrücken einer bestimmten Umstimmungstaste auch die Drehmagnete für die Umstimmung der zu den ,übrigen Oktavtönen gehörenden Saiten betätigt.
  • Für jeden Anker 16 bis ig müssen also so viele Spulen vorhanden sein, als Umstimmungen vorgenommen werden sollen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHL: i. Umstimmvorrichtung für Klaviere, dadurch gekennzeichnet, daß gleichbenannte Saiten sämtlicher Oktaven mit gemeinsamen Spannvorrichtungen in Verbindung stehen und daß verschiedene Kombinationen dieser Spannvorrichtungen j e mittels einer besonderen Taste betätigt werden, zum Zweck, durch Betätigung einer Taste eine Umstimmung des ganzen Instrumentes in einer vorausbestimmten Weise durchführen zu können.
  2. 2. Umstimmvorrichtung gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Saiten (i) je an einem Arm (3) eines zweiarmigen Hebels befestigt sind, dessen anderer Arm (5) mit der tastengesteuerten Einstellvorrichtung verbunden ist.
DEG79758D 1931-05-22 1931-05-22 Umstimmvorrichtung fuer Klaviere Expired DE576228C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2020244694A1 (de) 2019-06-05 2020-12-10 ANAPINA INSTRUMENTS GmbH Musikinstrument, mit einer einrichtung zum stimmen von stimmkörpern, verfahren zum umstimmen eines musikinstrumentes sowie verwendung eines musikinstrumentes

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2020244694A1 (de) 2019-06-05 2020-12-10 ANAPINA INSTRUMENTS GmbH Musikinstrument, mit einer einrichtung zum stimmen von stimmkörpern, verfahren zum umstimmen eines musikinstrumentes sowie verwendung eines musikinstrumentes
US11763786B2 (en) 2019-06-05 2023-09-19 ANAPINA INSTRUMENTS GmbH Musical instrument, having a device for tuning tuning bodies, method for retuning a musical instrument and use of a musical instrument

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