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Vorrichtung zur Steuerung von Maschinen durch mit Punkt- oder Lochkombinationen
versehene Streifen Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der bekannten Vorrichtungen,
durch welche mit Punkt- oder Lochkombination versehene Streifen auf andere Maschinen
einwirken. Solche Maschinen sind z.B. Addiermaschinen, Registriermaschinen; Aufrechner
für Fahrkartendruckapparate u. dgl. Man hat bisher zur Erzielung einer möglichst
großen Anzahl von Kombinationen aus möglichst wenig `-Schlüsselwerten Kombinationen
verschiedener Klassen benutzt. Wenn man z. B. fünf Punkte für eine Kombination zuläßt,
so läßt sich durch Variierung der Punktzahlen innerhalb der fünf Klassen die Zahl
von z' - 32 Kombinationen erzielen. Wenn sich auch die Vielzahl der
möglichen Kombinationen in mancher Beziehung günstig auswirkt, so treten doch auch.
schwerwiegende Nachteile auf, und ?war aus folgenden Gründen: Wenn man annimmt,
daß die Steuerung der Maschine durch einen Punktstreifen erfolgt, bei dem dunkle
Punkte auf einen durchscheinenden Zeichenträger aufgebracht sind, die z. B. mit
Hilfe lichtelektrischer Zellen abgelesen werden, so besteht die Möglichkeit, daß
durch Beschmutzung in der einen oder anderen Stelle die Zahl der Punkte verändert
wird. Wenn z. B. der Beamte, der den Streifen durch die Maschine laufen läßt, versehentlich
Tinte verspritzt, so kann aus einer Kombination von zwei Punkten eine solche von
drei Punkten entstehen. Für den Arbeitsgang der Maschine ist es« gleichgültig, woher
der dritte Punkt gekommen ist. Sie wird also eine Bewegung auslösen, die nicht der
Zweipunktkombination, sondern der Dreipunktkombination entspricht. Den Fehler hinterher
zu ermitteln, ist außerordentlich schwierig.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Vorrichtungen zur Steuerung
von Addiermaschinen mittels Lochstreifen mit einer Kontrollvorrichtung zu versehen,
die die Zugehörigkeit der steuernden Kombination 'zu einer bestimmten Klasse prüft.
Diese Kontrollvorrichtungen besitzen jedoch den Nachteil, daß sie beim Auftreten
fehlerhafter Symbole den Arbeitsgang der Maschine nur unter gewissen Voraussetzungen
und auch erst dann unterbrechen, wenn der beabsichtigte Steuervorgang bereits falsch
ausgeführt ist.
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Hieraus ergibt sich nämlich die Notwendigkeit, beim Wiederingangsetzen
der Maschine erst zu ermitteln, welcher falsche Schaltvorgang durchgeführt wurde,
damit dieser rückgängig gemacht werden kann. Das ist jedoch, falls es überhaupt
gelingt, stets mit erheblichen Schwierigkeiten und Zeitverlusten verbunden.
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Gemäß der Erfindung, die sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung von
Maschinen (Addier-, Registrier- und ähnlichen Maschinen) durch mit Punkt- oder Lochkombination-
versehene Streifen,. mit einer Kontrollvorrichtung, die die Zugehörigkeit der benutzten
Kombinationen zur einer bestimmten Klasse prüft, um bei der Aus-
Wertung
von zu anderen Klassen gehörigen Kombinationen den Gang der Maschine zu unterbrechen,
bezieht, wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß der aus Prüf- und Übertragungsvorgang
bestehende Auswertvorgang nur dann vollständig durchgeführt wird, wenn die Punkt-
oder Lochkombinationen die dem Schlüssel zugrunde gelegte Klasse aufweisen, während
im anderen Falle der Gang der Maschine bereits vor der Durchführung des Übertragungsvorganges
unterbrochen wird.
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In der Abb. i sind die Punktkombinationen für zehn Zahlen dargestellt
unter der Annahme, daß für die Verteilung der Punkte fünf senkrechte Reihen zur
Verfügung stehen und sie der 2. Klasse entnommen werden, d. h. aus zwei Punkten
gebildet werden.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist in den Abb. 2 und 3 ein Ausführungsbeispiel
dargegestellt.
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Der Zeichenträger gemäß Abb. i durchläuft eine an sich bekannte Vorrichtung
mit nebeneinander angeordneten lichtelektrischen Zellen, die über Verstärkerstromkreise
die Schalter 4-8 steuern. je nach den Zellen, die unter die Punkte des Streifens
zu liegen kommen, werden die Schalter 4-8 geschlossen. So Würde z. B. das Symbol
der Ziffer 5 zu einem Schließen der Schalter .4 und 6 führen. Mit den Schaltern
4-8 steht ein an sich bekannter Kombinationskollektor i in Verbindung, auf dem die
Bürsten 2 und 3 schleifen. Sie bilden Teile eines Stromkreises, in dem eine Akkumulatorenbatterie,
die Magnete io bzw. i i und ein Umschalter 9 liegen. Ist beispielsweise das Lochsymbol
5 abzutasten und sind dabei die Schalter 4 und 6 geschlossen, so wird ein Stromkreis
hergestellt von der Akkumulatorenbatterie über die Bürste 2, das angekreuzte linke
Segment des Kombinationskollektors, den Schalter 6, den Schalter 4., das angekreuzte
rechte Segment und die Bürste 3, Magneten io und von da zur Batterie zurück.
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Beim Ansprechen des Magneten io wird die Klinke 21 angezogen und legt
sich in das Sperrad 22. Dieses sitzt auf einer Welle 14, die von einem Motor 12
über die Reibungskupplung 13 angetrieben wird. Auf der Welle 14 sitzt eine Hohlwelle
16, die über den Schlupftrieb 15, 17, 18, 19, 2o gleichsinnig zur Welle 14, aber
mit einer gewissen Voreilung, ängetrieben wird. Auf dieser Welle 16 ist der Kontaktarm
35 befestigt, der die Bürsten 2 und 3 trägt, welche auf dem Kombinationskollektor
i schleifen. Die voreilende Bewegung des Armes 35 gegenüber der Welle 1.1. wird
verhindert, und zwar durch einen Anschlag 36, der sich gegen einen Hebel 30 legt.
Dieser wiederum ist schwenkbar an einem Arm 29 befestigt, der von der Welle 14 getragen
wird. Der Hebel 3o bildet den Teil eines schwenkbaren Gliedes, das durch eine Feder
32 irn Uhrzeigersinne verdreht wird und das ein kleines Fliehkraftgewicht 31 trägt.
Es stützt sich durch einen Stift 33 gegen eine Nase 34 am Hebel 29 ab.
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Die Arme 29 und 35 laufen so lange um, bis die Bürsten auf die den
eingelegten Schaltern 4-8 entsprechenden Kontaktsegmente kommen. Jetzt zieht der
Magnet io an und legt die Klinke 21 ein, Die Folge davon ist, daß die Welle 14 und
mit ihr der Arm 29 plötzlich abgebremst wird. Der kleine Fliehkraftkörper 31 setzt
aber infolge seiner lebendigen Kraft seine Bewegung zweiter fort und klinkt dabei
die Teile 30, 36- aus. Der Hebel 35 wird freigegeben und kann jetzt weiterlaufen.
Bei .dieser Weiterbewegung wird die Kupplung 37 verdreht, und zwar derart, daß der
Teil So auf den Teil 51 gleitet. Dieser wird durch die Scheibe 38 abgebremst, gegen
die sich der durch eine Feder 42 belastete Hebel 28 legt. Der Anpreßdruck der Kupplung
37 wird durch eine Feder 44 herbeigeführt. Durch das Verdrehen der Kupplungshälfte
So gegenüber dem Teil 51 wird die Scheibe 38 nach rechts verschoben und dadurch
der Hebel 28 außer Eingriff mit dem Hebel 27 gebracht. Dieser stand aber
unter der Wirkung der Feder 26, die durch die Klinke 21 bei deren Eingriff in das
Sperrad 2-, zusammengepreßt «\var, denn der Hebel 23 war bei der Abbremsbewegung
der Welle 14 von dem Anschlag 24 -gegen den Anschlag 25 gelegt worden. Der
jetzt frei werdende Hebel 27
klinkt aus und gibt dabei die Sperre 39 frei,
welche die Arbeitswelle 45 durch Eingreifender Nase 40 in das Sperrad 43 sperrt.
Die Arbeitswelle kann jetzt den Punkt- oder Lochstreifen um eine Teilung weiterschalten.
Nachdem der Hebel 35 seinen Umlauf beendet hat, klinkt er wieder bei 30, 36 ein.
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Der eben beschriebene Arbeitsgang verläuft in dieser Weise, wenn die-
Zahl der Punkte innerhalb der Kombination richtig war. Jetzt sei angenommen, daß
die Punktkombination 5 durch Beschmutzung noch einen Punkt in der letzten senkrechten
Reihe erhalten habe, so daß außer den Schaltern 4 und 6 auch noch der Schalter 8
angeschlossen sei. Dann besteht ein Stromkreis sowohl beim Übergang der Bürsten?,
und 3 auf die untersten Segmente (dargestellte Lage) und auf die mit einem kleinen
Kreuz versehenen Segmente. In jedem Falle wird außer dem ersten noch ein zweiter
Stromkreis vorbereitet. Nun ist durch die Bewegung des Hebels 23 zwischen den Anschlägen
24 und 25 der Umschalter 9 umgelegt, so daß jetzt nicht der Magnet io, sondern der
Magnet i i im Stromkreis liegt.
In dein Augenblick, wo der Hebel
35 nach Entriegelung vom Hebel 29 bei seinem Weiterlauf durch die Bürsten
2 und 3 den zweiten Stromkreis über die angekreuzten Kontaktsegmente herstellt,
wird der Magnet i i erregt und legt die Klinke 41 in das Sperrad'46 ein. Das hat
eine sofortige Stillsetzung der Maschine zur Folge, und es ist also unmöglich, daß
die Maschine eine Punktkombination registriert, die nicht die vorgesehene Klasse
hat. Ein falsches Arbeiten der Maschine durch Beschmutzungen oder Beschädigungen
des Lochstreifens ist also unmöglich. Hierdurch wird eine äußerst wertvolle Betriebssicherheit
der ganzen Maschine erreicht. Sollte, dagegen aus irgendeinem Grunde einmal ein
Punkt der Kombination fehlen, so kann auch in diesem Falle kein falscher Arbeitsgang
der Maschine ausgelöst werden, da die Maschine infolge des .Fehlens eines Gliedes
im Stromkreis für den Magneten io überhaupt nicht anspricht.