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Senkrecht stehendes Zylindersieb zum Trennen fester Körper von Flüssigkeiten
Die Erfindung richtet sich auf ein senkrecht stehendes Zylindersieb zumTrennen fester
Körper von Flüssigkeiten, in dessen Zylinderachse eine rasch laufende Welle mit
einem oder mehreren übereinanderliegenden Schleudertellern angeordnet ist, um das
abzuscheidende Gut gegen das feststehende Zylindersieb zu schleudern.
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Es ist bereits bekannt, bei Schleudermaschinen zum Aufhängen der
Schleudertrommelwelle und des diese antreibenden Motors ein Universalgelenk zu verwenden,
um dadurch eine Selbstzentrierung dieser Teile zu erzielen. Man hat aber dabei nicht
genügend darauf geachtet, die durch das Universalgelenk an sich gegebene Möglichkeit
größter Bewegungsfreiheit in solchem Maße auszunutzen, wie es für mit Hochgeschwindigkeit
umlaufende Verteilerteller erforderlich ist, sondern Hemmittel angebaut, welche
die Pendelfreiheit beeinträchtigen.
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Ferner ist es an sich bei Sichtmaschinen bekannt ; Schleuderteller
zu verwenden, welche das Gut gegen ein die Teller umgebendes feststehendes Zylindersieb
schleudern. Für eine ausgiebige Trennwirkung erscheint es aber nützlich, in dem
Zylindersieb niederfließendes Gut immer von neuem den Schleudertellern zuzuführen.
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Die Erfindung schafft nun eine Anordnung, welche einerseits den dynamischen
Anforderungen Rechung trägt, anderseits eine großeArbeitsleistung verbürgt. In diesem
Sinne kennzeichnet sich die Erfindung wesentlich dadurch, daß die Schleudertellerwelle
mit dem sie antreibenden Motor in der an sich bekannten Weise mittels eines Universalgelenks
pendelnd und sich selbst zentrierend aufgehängt ist und am unteren Ende außer dem
oder den Wurftellern eine zentrlfugalpumpenartig wirkende Vorrichtung trägt, die
in den unteren Sammelbehälter des Zylindersiebes hineinragt und das dort aufgefangene
Schleudergut wieder hochfördert und nochmals gegen das Zylindersieb schleudert.
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Weitere Merkmale der Erfindung richten sich auf die Erzielung dynamisch
günstiger Verhältnisse beim Anlaufen, ferner auf die gute Verteilung des geschleuderten
Stoffes auf die Siebfläche.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen veranschaulicht;
es stellen dar: Abb. I die Vorderansicht einer Ausführungsform, teilweise im Schnitt,
Abb. 2 einen Teilschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. I in kleinerem Maßstabe,
Abb.
3 einen Teilschnitt nach der Linie 3-3 der Abb. I und Abb. 4 eine abgeänderte Ausführungsform
der Schleuderteller und des Pumpenkegels, in etwas kleinerem Maßstabe.
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DasZylindersieb umfaßt ein Gestell, bestehend aus einem oberen und
einem unteren Gehäute 10, II, die durch Schrauben'I2 miteinander verbunden sind,
ferner eine Anzahl von Ständern I3, die als durch Schrauben 14 am Gehäuse 10 befestigte
U-Eisen ausgebildet sind.
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Die Ständer laufen oben zusammen, um ein Traglager für das Universalgelenk
zu bilden.
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Sie sind hier in geeigneter Weise miteinander verbunden.
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Das die Schleuderwelle 24 und den Antriebsmotor I8 tragende Universalgelenk
besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einfachster Form aus einem
oben am Elektromotors8 befestigten Joch I9, das von einem Schraubenbolzen 15 mit
Spielraum durchsetzt und unten durch eine Mutter 2I gehalten wird.
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Die Mutter 21 ist gegen zufällige Verstellung gesichert, etwa durch
einen Splint 22. Der Schraubenbolzen 15 wird von den U-Eisenständern 13 getragen
und ist dort mittels einer Mutter 17 befestigt. Uber dem U-Eisenständer I3 endet
der Schraubenbolzen in einer Öse I6.
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Die Motorwelle 23 besitzt unten einen Fortsatz 24, mit dem sie durch
eine Wellenkupplung 25 verbunden ist. Das untere Ende der Welle 24 trägt einen schalenförmigen
Teller 26, der mit umläuft, ferner ganz unten einen umgekehrten Kegelstumpf 27,
der durch Halter 27' an der Welle befestigt ist. Die Halter 27' besitzen die Form
von Schaufeln und stehen, wie Abb. 3 zeigt, winklig, so daß sie das in den Behälter
33 zurückgeflossene Gut in dem Kegelmantel 27 nach oben fördern.
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In dem Gehäuse des Gestells ist mit Ringen 3I und 32 ein Zylindersieb
28 befestigt; ein Behälter 33 am Gehäuse 11 schließt dieses nach unten ab. Ein Trichter
34 mit einer Mittelöffnung 35 für den Wellenfortsatz 24 sitzt oben auf dem Gehäuse.
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Das zu scheidende Gut wird stetig dem Schleuderteller 26 bzw. den
Schleudertellern 5I (Abb. 4) zugeleitet. Die Teller, die von dem Motor mit hoher
Geschwindigkeit gedreht werden, schleudern das Gut tangential vom Tellerrand gegen
das Sieb 28. Ein Teil der Flüssigkeit in dem Gut wird durch das Aufschleudern auf
das Sieb durch dieses hindurchgetrieben und fließt zum Boden des ringförmigen Troges,
der durch das untere Gehäuse II gebildet wird; von hier fließt er durch einen Auslaß
ab. Der Rest des Gutes strömt innerhalb des Siebes in dem Behälter 33 nieder.
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Ist dieser derart gefüllt, daß das Gut die Unterkante des Pumpenkegelstumpfs
27 erreicht, so wird das Gut innerhalb des Kegels durch die schaufelförmigen Träger
27' emporgefördert und schließlich an der Oberkante 42, 43 abgeschleudert, um von
neuem gegen das Sieb 28 zu treffen und so eine weitere Scheidung zu erfahren.
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Die Teller laufen mit hoher Geschwindigkeit um. Durch die mittels
des Universalgelenks erreichte spindelnde Aufhängung des Motors und der Schleuderteller
können diese gefahrlos sehr rasch laufen, da sie sich selbst zentrieren, indem sie
sich stets ihre eigene Drehachse suchen. Stände dagegen der Motor fest, so würde
die Welle schon bei geringem Gleichgewichtsfehler in schädlicher Weise schwingen
und sich bei Vergrößerung des Fehlers sogar verbiegen.
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Die Verwendung des Universalgelenks gewährleistet eine frei pendelnde
Aufhängung der beweglichen Teile.
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Um zu verhindern, daß sich das Motorgehäuse unter der Belastung in
dem Universalgelenk dreht, sieht man an dem Joch 19 einen Arm 36 vor, der gegen
die an einem der Ständer I3 befestigte Blattfeder 37 drückt.
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Hierdurch wird nicht nur ein Drehen des Motorgehäuses verhütet, sondern
es wird auch infolge eines genügend großen Spielraumes zwischen der Feder 37 und
dem Ständer 13 ein sanftes stoßfreies Anlaufen des Motors erreicht; mit anderen
Worten, die Feder 37 schafft einen Ausgleich für die beim Anlassen des Motors unter
schwererer Belastung zu überwindende Trägheit.
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Die Ständer I3 besitzen ferner an den Innenseiten Federn 38, die
das Motorgehäuse stets in ungefähr senkrechter Lage halten. Da diese Abstützung
nachgiebig ist, so hat der Motor stets noch die Möglichkeit, einen Gleichgewichtsfehler
der Schleuderteller zu beheben.
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Unmittelbar unterhalb des Motors befindet sich eine Prallplatte 39
(Abb. 2) mit einer Mittelöffnung4r für die Motorwelle. Die Platte39 soll verhindern,
daß während des Betriebes der Vorrichtung etwa nach oben geschleudertes Gut in die
offene untere Seite des Motors I8 eindringt und diesen beschädigt. Auch ist die
Platte stark genug, um als Versteifung für die Ständer 13 zu dienen.
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Am Rand sind sowohl die Schleuderteller26 als auch die Pumpvorrichtung
derart wellenförmig ausgebildet, daß Vertiefungen 42 und Vorsprünge 43 entstehen.
Diese Gestaltung der Umfangskante der Schleuderteile sorgt füreine gleichmäßigeVerteilung
desabgeschleuderten Guts fast über die gesamte Innenfläche des Sieb es, während
bei gerader Kante nur ein Streifen auf dem Sieb getroffen werden würde.
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Abb. 4 zeigt eine abgeänderte Bauform der Schleudervorrichtung mit
einer Anzahl von Schleudertellern 51 mit Rändern entweder in
Form
von Flanschen oder einfacher Vorsprünge, durch die Bolzen 52 zum Zusammenhalten
der Teller gesteckt sind; durch Spreirmuffen 53 zwischen den Tellerrändern wird
ein in sich festes Aggregat geschaffen. Die oberen Teller weisen Mittelbohrungen
54 auf, während der tiefste Teller eine Nabe mit Bohrung für die Welle 24 besitzt.
Eine Klemmschraube 57 hält diesen Teller auf der Welle fest.
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Bei der in Abb. 4 dargestellten Ausführungsform ist als Pumpvorrichtung
ein Kegel 58 verwendet, der nicht unmittelbar auf der Welle 24 sitzt wie bei der
zuerst beschriebenen Ausführungsform, sondern einen Rand aufweist, mit dem er sich
unter Zwischenschaltung von Spreizmuffen an den Rand des untersten Tellers 51 anschließt
und dort ebenfalls durch die Schrauben 52 gehalten wird. Diese Anordnung des Pumpenkegels
ist von besonderem Wert, wenn gewisse Arten von Gut behandelt werden.
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Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sich gewisse Stoffe besser
mit der ersteren, andere wieder besser mit der zweiten- Bauart verarbeiten lassen.
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Die Erfindung beschränkt sich keineswegs auf die genauen Einzelheiten
der beiden dargestellten Tellerformen, sondern die Einzelteile lassen sich in verschiedener
Weise vereinigen.
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Beispielsweise kann bei dem erstenAusführungsbeispiel die Form der
Pumpenkegel und Teller beibehalten, der Kegel aber unmittelbar an dem Teller statt
an der Welle 24 befestigt sein. In ähnlicher Weise mag der Kegel an der Welle und
der Teller an dem Kegel sitzen, ohne selbst unmittelbar an der Welle befestigt zu
sein.
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PATENTANsrRüciiu: I. Senkrecht stehendes Zylindersieb zum Trennen
fester Körper von Flüssigkeiten, in dessen Zylinderachse eine sich schnell drehende
Welle mit einem oder mehreren übereinanderliegenden Schleudertellern angeordnet
ist, die das abzuscheidende Gut gegen ein feststehendes Zylindersieb schleudern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleudertellerwelle (24) mit dem sie antreibenden
Motor (I8) in an sich bekannter Weise mittels eines Universalgelenkes pendelnd und
sich selbst zentrierend aufgehängt ist und am unteren Ende außer dem oder den Wurftellern
(26) eine zentrifugalpumpenartig wirkende Vorrichtung (27) trägt, die in den unteren
Sammelbehälter (33) des Zylindersiebes (28) hineinragt und das dort aufgefangene
Schleudergut wieder hochfördert und nochmals gegen das Zylindersieb (28) schleudert.