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Elektrische Glühlampe für Mehrphasenstrom Die derzeit überwiegend
verwendeten elektrischen Glühlampen mit zwei Stromzuführungsdräliten und einem zwischen
diesen Stromzuführungsdrähten angeordneten Glühdraht verursachen in Gleichstrom-
oder Einphasenwecliselstrom-Zweileitersvstemen keinerlei grundsätzliche Schwierigkeiten.
Anders jedoch, wenn derartige Lampen ausschließlich oder überwiegend zwischen zwei
Leiter solcher Drei- oder Melirleitersvsteme geschaltet werden, deren Gleichgewicht
oder deren Svminetrie durch eine Belastung dieser Art gestört wird. Das Einschalten
einer der ebriiuchlichen Glühlampen etwa zwischen zwei Leitern eines Dreiphasen-
(Drehstrom-) @caems, d.li. also in eine seiner Phasen, stört die Symmetrie des betroffenen
Systems. welche erst dann wiederhergestellt ist, wenn auch in den anderen beiden
Phasen je eine Glühlampe, und zwar je eine gleicher Art, eingeschaltet «-orden ist.
In der Praxis hat man sich über diesen grundsätzlichen Mangel der gebräuchlichen
Glühlampenbisheraus zwei Gründen hinwegsetzen können: Einmal wirkt die Belastung
einer Phase durch einzelne Glühlampen von geringer Leistung nicht in solchem Mäße
störend, daß man sie unter allen Umständen hätte vermeiden müssen, und außerdem
konnte man durch geschickte Verteilung aller anzuschließenden Glühlampen auf die
drei vorhandenen Phasen einen gewissen, wenn auch nicht jederzeit vollkommenen Ausgleich
schaffen. Die Fortschritte der Glühlampentechnik, der es gerade in neuester Zeit
gelungen ist, Glühlampeneinlieiten von ganz außerordentlich gesteigerter Leistung
zu schaffen, haben jedoch eine gründliche Wandlung der hinsichtlich ihres :Anschlusses
an das Netz zu beobachtenden Bedingungen hervorgerufen. Es sind heute meist schon
recht genaue t'berlegungen. erforderlich, die oft zu ziemlich umständlichen und
daher kostspieligen Leitungsführungen und Schaltungen Anlaß geben, um das Auftreten
allzu großer Unsymmetrien im Versorgungsnetz zu vermeiden.
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Nun sind bereits Glühlampen für Mehrphasenstrom, insbesondere für
Dreiphasen-(Dreh-) Strom, mit einem in sich geschlossenen Glühdraht bekanntgeworden,
deren Stromzuführungsdrähte den in sich geschlossenen Glühdraht in eine der Phasenzahl
entsprechende Anzahl von Abschnitten unterteilen. Durch derartige Glühlampen wird
das Auftreten von Unsymmetrien im Netz als Folge ungleichmäßiger Phasenbelastung
vermieden; sie sind also, und zwar insbesondere dann, wenn es sich um stärkere Lampeneinheiten
handelt, oder dann, wenn nur verhältnismäßig schwache Netze bzw. Netzteile zur Verfügung
stehen, den üblichen nur einphasig anschließbaren Glühlampen grundsätzlich vorzuziehen.
Allerdings haben diese bisher bekanntgewordenen Mehrphasenstromglühlampen noch den
ganz außerordentlichen Nachteil, daß sofort dann eine ihrer vollen Leistung entsprechende
Unsyminetrie im Netz auftritt, wenn auch nur ein Abschnitt des in sich geschlossenen
Glühdrahtes bricht, und das gerade deshalb, weil
die Lampe in einem
solchen Falle nicht sofort vollständig erlischt, sondern mit den unversehrten Phasenabschnitten
weiterleuchtet.
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Dieser Nachteil nun wird durch eine Mehrphasenstromglühlampe nach
der vorliegenden Erfindung vermieden. Die Erfindung besteht darin, daß in einer
Glühlampe für Mehrphasenstrom mit mindestens drei Stromzuführungsdrähten und mindestens
zwei von diesen Stromzuführungsdrähten in Abschnitte gleichen elektrischen Widerstandes
unterteilten, in sich geschlossenen Glühdrähten die in sich geschlossenen Glühdrähte
mit gegenseitigem räumlichen Abstande in der Glühlampe angeordnet sind.
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Da bei einer Glühlampe nach dieser Erfindung jeder Phase mehrere --
und zwar mindestens zwei - Glühdrahtabschnitte zugeordnet sind, verursacht der Bruch
eines einzelnen Abschnittes keine der vollen Lampenleistung entsprechende C:nsymmetrie
des Netzes, wie das bei Glühlampen mit nur einem in sich geschlossenen Glühdraht
der Fall ist. Da weiterhin nicht wahrscheinlich ist, daß stets erst sämtliche Glühdralttabschnitte
einer einzigen Phase brechen, während die der anderen unversehrt bleiben, werden
sich die jeweils entstehenden Unsymmetrien stets in weitgehendem Maße ausgleichen.
Zu diesen beiden Vorteilen kommt sodann noch der weitere, daß auch die Beeinträchtigung
der Leuchtkraft, die durch den Bruch jedes einzelnen Abschnittes hervorgerufen wird,
bei einer Lampe nach der vorliegenden Erfindung infolge der größeren Unterteilung
des leuchtenden Systems viel geringer ist als bei einer Lampe mit nur einem in sich
geschlossenen Glühdraht. Schließlich wäre auch noch der Vorteil zu nennen, der sich
aus der Tatsache ergibt, daß es bei einet Glühlampe nach der vorliegenden Erfindung
einer wesentlich größeren Anzahl von Glühdrahtbrüchen bedarf als bei einer Glühlampe
mit nur einem in sich geschlossenen Glühdraht, bis die Lampe ihre Leuchtkraft gänzlich
einbüßt und damit völlig unbrauchbar wird.
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Mit besonderem Vorteil werden die in sich geschlossenen Glühdrähte
oft so in der Glühlampe angeordnet, daß sie einander ähnliche, der Kreisform nahekommende
Figuren bilden. Die dieser Forderung entsprechende Halterung der Glühdrähte wird
dabei gegebenenfalls in bekannter Weise unter Verwendung besönderer Stützkörper
und Stützdrähte vorgenommen. Besondere Stützdrähte können übrigens auch dann erforderlich
sein, wenn das zur Verfügung stehende Versorgungssystem das Abgreifen verschieden
langer Abschnitte auf den in sich geschlossenen Glühdrähten verlangt. Die Ausbildung
des Glühdralttsystems erfolgt mit besonderem Vorteil in der Weise, daß die in sich
,geschlossenen Glühdrähte konzentrisch in der Lampe angeordnet werden.
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Will man dabei dann das Glühdrahtsystem in Gestalt einer leuchtenden
Fläche oder Scheibe in der Lampe anordnen, so werden nach der weiteren Erfindung
die in einer Ebene liegenden, in sich geschlossenen Glühdrähte mit radialem gegenseitigen
Abstand in der Glühlampe angeordnet. Eine Glühlatnhe solcher Art mit einem aus drei
in sich geschlossenen, in einer Ebene liegenden, konzentrisch angeordneten Glühdrähten
g1, g_, gg bestehenden Glühdrahtsystem ist in der Fig. r der beiliegenden Zeichnung
dargestellt. Die Versorgung des Glühdrahtsystems erfolgt dabei durch die drei Stromzuführungsdrähte
s" z.= und z3, während für die Halterung überdies noch die Stützdrähte s,,
s.,
und s;, vorgesehen sind.
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Eine andere Lampenart läßt sich nach der weiteren Erfindung schaffen,
indem die in sich geschlossenen Glühdrähte mit gegenseitigem axialen Abstande in
zueinander parallelen Ebenen angeordnet werden. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
Glühlampen in der Art leuchtender Säulen herstellen, ähnlich den bekannten Soffittenlampen,
die diesen gegenüber indessen den außerordentlichen Vorzug haben, daß sie schattenlos
leuchten und (las einzelne Drahtbrüche ihre Leuchtkraft kaum beeinträchtigen. Das
Glühdrahtsystem einer Lampe solcher Art ist in der Fig. 2 der Zeichnung schematisch
- und zwar beispielsweise - angegeben. Als Träger des Systems würde dabei etwa ein
axial liegender Glasstab zu denken sein.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Glühdrahtsystem gemäß der
vorliegenden Erfindung veranschaulicht sodann die Fig.3 der Zeichnung. Und zwar
handelt es sich dabei um ein System, bei dem die konzentrisch angeordneten, in sich
geschlossenen Glühdrähte sowohl mit axialem als auch mit radialem gegenseitigen
Abstande - praktisch also etwa in der Form einer Kugelkalotte -angeordnet sind.
Ein solches Glühdralltsystem wird sich besonders für Lampen großer Leistung eignen,
die - in sogenannte Tiefstrahler eingebaut - einen möglichst großen Flächenraum
erhellen sollen.
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Haben die in sich geschlossenen Glühdrähte c iner Lampe verschiedene
lineare Länge, so kann die richtige Bemessung der elektrischen Widerstände aller
zwischen den Stromzuführungsdrähten liegenden Abschnitte etwa durch die Verwendung
verschieden starker Glühdrähte erzielt werden. Bei der Venycndung von Schraubendraht
kann die richtige
Bemessung der elektrischen Widerstände für die
einzelnen Glühdrahtabschnitte auch durch mehr oder weniger starkes Recken des Glühdralites
erreicht werden.
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Die Gestaltung des Sockels einer Glühlampe »ach der vorliegenden Erfindung
- Ausbildung und Anordnung der Anschlußkontaktstücke sowie Anschluß der Stromzuführungsdrähte
an diese - und die Gestaltung der dazugehörigen Lampenfassung ergeben sich jeweils
aus den Erfordernissen des vorhandenen Netzes. Werden dabei Glühlampen für Netze
mit ungleich großen Spannungen von Leiter zu Leiter gebaut, so muß beim Bau des
Lampensockels und der zugehörigen Fassung sowie beim Anschluß der Fassung an das
Netz darauf Bedacht genommen «-erden, daß die Stromzuführungsdrähte der Glühlampe
in jedem Falle selbsttätig an die richtigen Leiter gelegt «erden. Bei Netzen mit
untere-inander gleichen Spannungen zwischen den rinzelnen Leitern erübrigt sich
demgegenüber eine solche Vorsichtsmaßregel.