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Keimkasten mit fahrbarem Wender Die bisher bekannten Keimkästen mit
mechanischem Wender für das Keimgut besitzen den Nachteil, daß in Rücksicht auf
den über den Kasten hinwegbewegten und hierbei in das Keimgut eingreifenden Wender
jeder einzelne Kasten immer nur für einen ganzen Keimguthaufen von entsprechendem,
annähernd gleichem Wachstum verwendet werden kann. Will man mit Hilfe solcher Kästen
täglich eine gegebene Menge an Fertigprodukt erzeugen oder die Herstellungszeit
für das Fertigprodukt kürzen oder wenigstens die Zwischenzeit bis zum Neueinweichen
verringern, so ist man genötigt, mehrere Kästen zur getrennten Unterbringung von
in verschiedenem Wachstum befindlichen Keimgutmengen aufzustellen und außerdem mehrere
oder alle Kästen j e mit einem besonderen Wender zu versehen oder einen Wender für
alle Kästen zu benutzen. Im letzteren Falle muß der Wender mittels Schiebebühne
von einem Kasten zum andern übergesetzt werden, was sehr zeitraubend und infolge
der erforderlichen menschlichen Hilfeleistung kostspielig ist. Aus diesen Gründen
sind solche Kastenanlagen für mittlere und kleinere Betriebe zu kostspielig, abgesehen
davon, daß ihnen der Absatz für die Erzeugungsmenge einer solchen größeren Anlage
fehlt. Ebenso ungeeignet für diese Betriebe sind Kästen für sog. Wanderhaufen, da
solche Kästen viel Raum sowie Hilfskräfte zur Umschaufelung des Keimgutes erfordern.
Für Betriebe genannter Art wäre aber ein Kasten mit fahrbarem Wender als einfache,
raumsparende und menschliche Hilfeleistung nur in geringstem Maße beanspruchende
Einrichtung das Gegebene wenn es möglich wäre, Weich- und Keimgut nebeneinander
in demselben Kasten ohne Auswechselung des Wenders zu behandeln.
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Gemäß der Erfindung soll dieses Ziel dadurch erreicht werden, daß
der Kasten durch Zwischenwände, die sämtlich oder zum Teil herausnehmbar oder umlegbar
sind, in mindestens zwei entweder gleichzeitig oder einzeln oder gruppenweise von
demselben Wender befahrbare Abteilungen unterteilt ist. Dadurch wird ermöglicht,
daß in demselben Kasten und unter Benutzung desselben Wenders mehrere Keimguthaufen
von unter sich verschiedenem Wachstum behandelt werden können.
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Die Zeichnungen zeigen schematisch einige Ausführungsbeispiele.
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Gemäß der in Abb. z im Querschnitt und in Abb.2 im waagerechten Längsschnitt
dargestellten Ausführungsform ist der mit einem mechanischen Wender, beispielsweise
einem Schrauben- oder Schneckenwender b, ausgerüstete Kasten a durch eine durchlaufende
Längswand c in zwei Querabteilungen d, e geteilt. In diesen Abteilungen können zu
gleicher Zeit Keimgut und Weichgut oder auch Keimguthaufen verschiedenen Alters
behandelt werden. Die Bauart des Wenders hindert ein gleichzeitiges Befahren der
beiden Kastenabteilungen durch den Wender in der Regel nicht. Gegebenenfalls ist
nur eine geringfügige bauliche Anpassung entweder der Form, Lage oder Größe der
Zwischenwand oder der Anordnung der Wendeorgane erforderlich.
Eire
vorteilhafte Arbeitsweise mit einem solchen Kasten ist z. B. folgende: Angenommen,
beide Kastenabteilungen sind zu gleicher Zeit mit Weichgut gefüllt worden, das daraus
entwickelte Keimgut ist 7 Tage alt. Während dieser Zeit konnte der Wender das Keimgut
in beiden Abteilungen gleichmäßig bearbeiten. Die eine Abteilung wird nun entleert
und von neuem mit Weichgut gefüllt. Am nächsten Tage wird auch die andere Abteilung,
deren Inhalt im letzten Wachstum einen Tag ohne Wenden liegenbleiben kann, entleert
und ebenfalls mit Weichgut versehen. Zwischen dem Keimgut in beiden Abteilungen
besteht jetzt nur ein Altersunterschied von einem Tage, der so gering ist, daß der
Wender nun den ganzen Kasten, d. h. gleichzeitig beide Abteilungen, durchlaufen
kann, bis am siebenten Tag wieder der Vorgang des teilweisen Entleerens und Neufüllens
in vorstehend beschriebener Weise beginnt. Auf diese Weise wird gegenüber der Arbeit
im ungeteilten Kasten die Keimzeit um einen Tag gekürzt, desgleichen die Wartezeit
für das Einweichen.
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Entsprechend der Teilung des Kastens oberhalb der Horde f wird in
an sich bekannter Weise auch der Raum unterhalb der Horde durch eine Zwischenwand
g unterteilt, um den Inhalt jeder Kastenabteilung durch getrennte Kanäle 1a,
i (Abb. 2) seinem Zustande entsprechend in bekannter Weise belüften und befeuchten
zu können.
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Die Zwischenwand c ist herausnehmbar. Sie wird dann nur eingesetzt,
um einen Teil des Kastens entleeren und ihn, getrennt von dem übrigen Keimgut, mit
Weichgut füllen zu können. Nachdem dann die andere Abteilung ebenfalls entleert
und wieder mit Weichgut gefüllt worden ist, kann die Wand herausgenommen werden.
Durch die Kanäle lt, i wird dann gleichtemperierte feuchte oder trockene Luft zugeführt.
Gegebenenfalls kann auch die untere Trennwand g herausnehmbar oder umklappbar sein.
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Die Abb.3 und q. zeigen im waagerechten und senkrechten Längsschnitt
eineAusführungsform, bei welcher der Kasten durch eine Querwand k in zwei in bezug
auf die Wenderbahn hintereinanderliegende Abteilungen 1, m unterteilt ist.
Die Wand k ist als herausnehmbar dargestellt. Die Arbeitsweise ist grundsätzlich
die gleiche, wie vorher beschrieben. Wenn beispielsweise angenommen wird, daß der
Kasten im ganzen mit Keimgut annähernd gleichen Wachstums gefüllt ist, dann ist
die Wand k zunächst nicht vorhanden. Nach 7 Tagen Wachstum wird die Wand eingesetzt
und eine der dadurch gebildeten Kastenabteilungen entleert und mit Weichgut gefüllt.
Der Wender kann die andere, mit älterem Keimgut gefüllte Abteilung ungestört weiterbearbeiten,
wobei er dann immer bis zur Wand k läuft. Am nächsten Tage wird auch diese Abteilung
entleert und mit Weichgut gefüllt. Nach einem weiteren Tage wird die Wand k wieder
herausgenommen, und der Wender kann nun wieder den ganzen Kasten befahren.
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Der unter den Horden befindliche Raum wird, wie bei der zuerst beschriebenen
Ausführungsform, gleichfalls durch eine Wanda entsprechend unterteilt. Die getrennte
Belüftung der Abteilungen geschieht in bekannter Weise durch Umführungskanäle.
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Abb. 5 zeigt im senkrechten Längsschnitt eine Ausbildung mit umlegbarer
unterer Zwischenwand o für getrennte und gemeinsame Belüftung des geteilten und
ungeteilten Kastens.
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Gegebenenfalls wird auch eine Unterteilung des Kastens in mehr als
zwei Abteilungen zweckmäßig oder erwünscht sein, z. B. wenn es sich um verhältnismäßig
kleine Leistungsmengen handelt. Ein Beispiel hierfür zeigt Abb. 6 im waagerechten
Längsschnitt. Der Kasten a ist durch Längs- und Ouerwände P, q, y, die fest oder
herausnehmbar oder z. T. fest, z. T. herausnehmbar sein können, beispielsweise in
vier Abteilungen s, t, u, v unterteilt. Der Wender kann die Abteilungen
s, t oder zi, v gemeinsam bearbeiten, nach Herausnähme der Zwischenwand oder Zwischenwände
q, Y aber auch durchgehend sämtliche Abteilungen. Die Verteilung des Gutes
in den Abteilungen bzw. deren einzelne Beschickung und Entleerung sowie ihre Vereinigung
geschieht entsprechend den jeweiligen Erfordernissen oder dem gewählten Arbeitsgang.
Statt im Geviert können die Abteilungen natürlich auch in bezug auf den Wender hinter-
oder nebeneinanderliegen.