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Vorrichtung zur Entnahme von Stoffproben aus Kochern, insbesondere
Zellstoffkochern Es sind bereits Vorrichtungen zur Entnahme von Kochproben aus Zellstoffkochern
bekannt, bei denen eine Probe des Kochgutes mittels einer Schnecke, einer Nürnberger
Schere o. dgl. aus dem Kocher entnommen wird. Ferner sind Probenehmer bekannt, bei
denen die Probe durch den im Kocher herrschenden Druck in eine mit dem Kocher in
Verbindung stehende Hülse gedrückt wird. Diese bekannten Einrichtungen weisen jedoch
des öfteren den Nachteil auf. daß die mit ihnen entnommene Probe dem im Innern des
Kochers befindlichen Stoff nicht entspricht, da sie sich leicht mit Stoff versetzen,
der dann der Einwirkung der Kochflüssigkeit mehr oder weniger entzogen wird.
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Gemäß der Erfindung sollen diese Nachteile dadurch vermieden werden.
daß bei Probenehmern mit einem mit dem Kocherinnern in Verbindung stehenden Gehäuse,
das mit Hilfe eines Ventilkegels vom Kocher abgeschlossen werden kann, der bei Entnahme
der Probe in den Probenehmer eingedrungene Stoff durch eine im Gehäuse unterhalb
des Ventilkegels angeordnete Düse sowie eine seitlich am Ventilkegel mündende Leitung,
durch die Dampf, Wasser oder Luft von höherem als im Kocher herrschenden Druck zugeführt
werden kann, in das Kocherinnere zurückgedrückt wird. Eine Versetzung des Probenehmers
mit Stoff und die dadurch bedingte unzulängliche Kochung dieses Stoffes wird hierdurch
vermieden. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird im Kocherinnern unmittelbar
vor dem zum Gehäuse führenden Kanal ebenfalls eine Düse. durch die gleichfalls Dampf,
Wasser oder Luft von höherem als im Kocher herrschenden Druck zugeführt wird, angeordnet,
um die Probe in das Gehäuse des Probenehmers einzublasen. Ferner ist gemäß der Erfindung
die mit dem Kolben des Ventilkegels verbundene Spindel in einer ebenfalls am Kolben
angreifenden Hülse gelagert, von denen die Hülse zur Hebung und Senkung, die Spindel
dagegen zur Drehung des Ventilkegels dient. .
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Ein einwandfreies Schließen ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchaus möglich, so daß Unfälle durch Verbrühen während der Probeentnahme aus dem
Gehäuse vermieden werden. Außerdem wird ein Fertigkochen des Kochgutes dadurch gewährleistet,
daß die Kochflüssigkeit nicht in größeren Mengen entweichen kann, was bei anderen
Probeentnehmern des öfteren der Fall ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch im Schnitt dargestellt.
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i ist das Gehäuse des Probenehmers, das über den Kanal n mit dem Innern
des Kochers in Verbindung steht. In dem Gehäuse i ist ein mit einem Ventilkegel
b ausgerüsteter
Kolben o heb- und senkbar sowie drehbar angeordnet.
Die genannten Bewegungen werden dadurch ermöglicht, daß der Kolben o mit einer Spindel
c verbunden. ist, die in einer ebenfalls am Kolben o angreifenden drehbaren Hülse
d gelagert ist. Die oberen Enden der Spindel c sowie der Hülse d sind mit Handrädern
versehen. Der Ventilkegel b sitzt bei geschlossenem Gehäuse auf einem auswechselbaren
Ring a, unter dem erfindungsgemäß die Düse g, durch die Dampf, Wasser oder Luft
von höherem als im Kocher herrschenden Druck zugeführt wird, angeordnet ist, während
seitlich am Ventilkegel b oberhalb des Ringes a die Leitung k mündet, die gleichfalls
der Zufuhr von Dampf, Wasser oder Luft von höherem als im Kocher herrschenden Druck
dient.
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Die mit Gewinde versehene Hülse d dient zur Auf- und Abwärtsbewegung
des Kolbens o und wird durch Mutter s an dem Kolben o gehalten, ist aber in diesem
drehbar. Wenn also Hülse d gedreht wird, macht der Kolben nur eine Auf- oder Abwärtsbewegung
mit, aber keine Drehbewegung. Spindel c dagegen ist mit dem Kolben o durch Vierkant
t und Mutteru fest verbunden. Diese Spindel c bezweckt keine Auf- und Abwärtsbewegung
und braucht deshalb auch kein Gewinde, sondern eine reine Drehbewegung und wird
nur dann betätigt, wenn zwischen Sitz a und Kegel b noch Stoffreste sitzen, die
ein vollständiges Abdichten verhindern. In diesem Falle wird mit Hülse d der Kolben
o etwas angehoben und bei der darauffolgenden Abwärtsbewegung des Kolbens o mit
Spindel c gedreht, wodurch die Stoffreste zerschnitten werden.
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In dem unterhalb des Ventilkegels b sich anschließenden Gehäuse i
des Probenehmers ist ferner ein Sieb k mit dahinterliegendem Ventil vorhanden, während
der untere Teil dieses Gehäuses i durch eine Platte m abgeschlossen ist, die über
Handrad p und Schnecke r durch den Bajonettverschluß l betätigt werden
kann.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Vor Inbetriebnahme
der Vorrichtung ist darauf zu achten, daß der Deckel na und das hinter dem Sieb
k befindliche Ventil geschlossen ist. Daraufhin wird der Kolben o mit dem Ventilkegel
b angehoben - und die Düse g sowie die'Leitung h geöffnet, wodurch der im Kanal
n befindliche Stoff, weicher sich als Probe nicht eignet, in den Kocher zurückgedrückt
wird. Dann wird die Düse g sowie die Leitung k wieder gesperrt. Anschließend wird
die Düse f ganz und das Ventil hinter dem Sieb k ein wenig geöffnet. Der Stoff wird
nun in die Kammer i geblasen. Die Düse f und das Ventil hinter dem Sieb k werden
hierauf geschlossen. Jetzt werden die Düse g und die Leitung h wieder geöffnet und
der Kolben o mittels der Hülse d langsam geschlossen, wobei der Kolben o mittels
der Spindel c vor dem vollständigen Schließen gedreht wird, um den Stoff zwischen
dem Ventilkegel b und dem ringförmigen Sitz a zu verdrängen. Nun wird das Ventil
hinter dem Sieb k wieder geöffnet, wodurch der in der Kammer i noch herrschende
Druck entweichen kann. Hierauf wird durch die Düse g Wasser zwecks Durchspülung
des entnommenen Stoffes in das Gehäuse i eingeführt. Nun wird mit Hilfe des Handrades
p über die Schnecke y der Bajonettverschluß d in Tätigkeit gesetzt und so der Dekkel
m geöffnet. Die Probe kann nun in einem darunter befindlichenBehältergespültwerden.