DE569792C - Elektrisches Kabel fuer hohe Spannungen - Google Patents

Description

Die Isolierung von Hochspannungskabeln geschieht fast ausschließlich in der Weise, daß die Leiter schraubenförmig mit Papier bewickelt, die Papierschichten getrocknet und unter Vakuum mit Isoliermasse getränkt werden.

Der Herstellung von Hochspannungskabeln mit sehr starken Papierschichten für hohe Spannungen ist aber dadurch eine Grenze

ίο gesetzt, daß sich diese Schichten schwer durchtränken lassen, daß äußerst schädlich wirkende Luftreste in den Schichten verbleiben, und daß derartige Kabel nicht mehr genügend biegsam sind. Ferner bilden sich Hohlräume in denjenigen Papierschichten, welche dem Leiter am nächsten, also in dem am stärksten beanspruchten Teile des elektrischen Feldes liegen, dadurch, daß bei Belastung, Erwärmung und Ausdehnung solcher Kabel die Isoliermasse durch die Papierschichten hindurch zum Bleimantel hingedrängt wird und bei Entlastung und Erkaltung nicht mehr durch die ebenfalls erkalteten Papierschichten bis zum Leiter zurückfiießen kann.

Es ist vorgeschlagen worden, an Stelle der Papierschichten als Raumhalter und Träger für die Tränkmasse, Isolierscheiben und-Stege oder porenfreies, jedoch gelochtes Celluloseband zu verwenden. Die Isolierscheiben und die in Richtung der Kabelachse verlaufenden Stege sind aber starre und sehr komplizierte Gebilde, während das Celluloseband, wenn auch gelocht, die Tränkung eines solchen Kabels sehr erschwert. Bei beiden Herstellungsarten ist es erforderlich, die genannten Raumhalter vor der Bleimantelumpressung auf dem Leiter anzubringen.

Es sind ferner elektrische Leitungen bekannt, bei welchen auf dem Leiter gelochte Perlen (mit oder ohne Aussparungen) aufgereiht sind. Eine solche Isolierung ist jedoch nur möglich und zweckmäßig bei verhältnismäßig kurzen und dünnen Leitern. Derartig isolierte Leitungen werden aber fast ausschließlich als bewegliche Anschlußleitungen an solchen Stellen benutzt, an welchen die Leiter Wärmeeinwirkungen ausgesetzt sind.

Auf lange Leiter, z. B. mehrere hundert Meter, lassen sich durchlochte Perlen nur unter größtem Zeitaufwand aufreihen. Bei starken biegsamen Leitern, wie sie z. B. bei Hochspannungskabeln in Frage kommen, lassen sich durchlochte Perlen gar nicht verwenden. Wollte man z. B. einen Kupferleiter von 15 mm Durchmesser mit Glasperlen von etwa 5 mm Wandstärke versehen, so würden diese Perlen beim Biegen des Leiters größtenteils zerbrechen; ferner würden passend gelochte aufgereihte Perlen keine Imprägnierung bzw. Füllung des Kabels mit Öl mehr zulassen.

Es sind weiter Stützisolatoren bekannt, welche einen Leiter an bestimmten Stellen punktförmig tragen. Hierzu sind jedoch be-

sondere Vorrichtungen erforderlich, die zur Aufnahme der Isolierkugeln dienen.

Alle diese Nachteile fallen bei der nachstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Isolierungsart fort.

Unter Weglassung jeglicher Papierisolation werden als Raumhalter für die Tränkmasse starre Isolierkörper, ganz besonders Glas, in kleinen, lose zwischen Bleimantel und Leiter

ίο lagernden Stücken benutzt, welche in beliebiger Stärke gleichzeitig während des Umpressens des Leiters also in einem einzigen fortlaufenden Arbeitsgang mit vertikaler Presse dem Bleimantel ununterbrochen zugeführt werden. Das Einbringen der Tränkmasse kann dann ohne Schwierigkeiten erfolgen.

Die Form der Isolierstücke ist derart beschaffen, daß dieselben beim Biegen des Kabels nicht unnachgiebig nebeneinanderstoßen, sondern aneinander vorbeigleiten, also von einem enger werdenden nach einem sich erweiternden Räume wandern können. Hierfür eignet sich z. B. sehr gut eine Kugel oder eine kugelähnliche Form. Durch, die Kugeln wird der Leiter innerhalb des Mantels in bekannter Weise punktförmig und zentrisch gehalten, so daß der Leiter in seinem ganzen Umfang fast nur von Tränkmasse umgeben ist. Infolge der großen Zwischenräume zwischen den Kugeln oder ähnlich geformten Isolierstücken wird ferner verhindert, daß sich infolge Belastung und Erwärmung und nachfolgender Erkaltung des Leiters Hohlräume in der Nähe desselben bilden. Die erkaltende Tränkmasse kann stets wieder zum Leiter zurückwandern.

Diese Art Isolierung läßt sich als Raumhalter auch mit Vorteil bei Leitern. verwenden, welche in starren Rohren verlegt werden, und bei welchen die Imprägnierung nach der Verlegung erfolgen muß.

Die Erfindung bezieht sich sowohl auf Ein- als auch auf Mehrleiterkabel.

In der Zeichnung ist beispielsweise ein Einleiterkabel dargestellt, wobei der Kupferleiter mit a, die Glaskugeln mit b, der Raum für die Isoliermasse mit c und der Bleimantel mit d bezeichnet sind.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Elektrisches Kabel für hohe Spannungen, dadurch gekennzeichnet, daß als Raumhalter für die Isoliermasse zwischen Leiter und Bleimantel oder zwischen Leiter und Rohr starre Isolierkörper, z. B. aus Glas, in einer solchen Form, z. B. in Kugelform, in fortlaufender, ununterbrochener Reihe angeordnet sind, daß diese lose zwischen dem zentrisch gehaltenen Leiter und dem Bleimantel eingefügten Isolierkörper beim Biegen des Kabels aneinander vorbeigleiten können.

2. Elektrisches Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die starren Isolierkörper in einem fortlaufenden Arbeitsgang dem Bleimantel während des Fressens ununterbrochen zugeführt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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