DE567749C - Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel und Alkalisulfat aus Alkalibisulfit - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel und Alkalisulfat aus Alkalibisulfit

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DE567749C
DE567749C DEM115348D DEM0115348D DE567749C DE 567749 C DE567749 C DE 567749C DE M115348 D DEM115348 D DE M115348D DE M0115348 D DEM0115348 D DE M0115348D DE 567749 C DE567749 C DE 567749C
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alkaline earth
sulfide
ammonia
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DEM115348D
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Dr Conway Freiherr V Girsewald
Dr Wolfhart Siecke
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Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/06Preparation of sulfur; Purification from non-gaseous sulfides or materials containing such sulfides, e.g. ores

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel und Alkalisulfat aus Alkalibisulfit Es ist bekannt, daß man Alkalibisulfite durch Erhitzen in wäßriger Lösung unter Druck auf über i 5o' in Sulfate und elementaren Schwefel umwandeln kann. Da indessen der explosive Verlauf dieser Umsetzung ihre technische Anwendung ausschließt, hat man vorgeschlagen, durch Zumischung von neutralem Sulfit zu dem Bisulfit einen ruhigen, nicht explosiven Verlauf des Umsetzungsvorganges zu sichern oder durch Zugabe von kleinen Mengen von Katalysatoren. wie Schwefel oder Selen, zu der saures oder saures und neutrales Bisulfit enthaltenden Lösung gleichzeitig die Umsetzungstemperatur bei der Druckumsetzung zti erniedrigen.
  • Zum gleichen Zwecke ist weiter vorgeschlagen worden, der Bisulfit oder Bisulfit und neutrales Sulfit enthaltenden Lösung vor der Druckerhitzung beschränkte, nicht in bestimmtem molekularem Verhältnis zu dein vorhandenen Sulfit stehende Mengen von Po-Ivthionaten oder Thiosulfaten oder solche in <ier Lösung bildenden Stoffen, wie Schwefel oder Schwefelwasserstoff, so z. B. 6 bis 8°1o Schwefel zu einer gesättigten Lösung von Arrimonbisulfit, hinzuzufügen, wobei es möglich sein soll, die Umsetzung bei Temperaturen unterhalb ioo° durchzuführen.
  • Es ist auch bekannt, daß Natriumthiosulfat in wäßriger Lösung durch Behandlung mit einem sauerstoffhaltigen Gase in der Wärme bei Gegenwart einer genügenden Menge von Ammoniak und bei erhöhtem Druck in Natriumsulfat übergeführt werden kann und daß dieser Oxydationsvorgang bei Gegenwart unzureichender Mengen von Ammoniak unvollständig ' unter Bildung von Schwefel verläuft.
  • Auch ist vorgeschlagen worden, in Abfalllaugen, die Sulfite undloder Bisulfite und gegebenenfalls auch Thiosulfate enthalten, die genannten Stoffe durch Erhitzen mit Polvthionaten auf etwa ioo° in offenen Gefäßen ohne Druckanwendung in Sulfate und Schwefel überzuführen.
  • Es wurde gefunden, daß man die Oberführung von Alkalibisulfit in Alkalisulfat und Schwefel mit besonderem Vorteil dadurch bewerkstelligen kann, daß man auf z. B. durch Einwirkung eines S O.- haltigen Gases auf freies Alkali in wäßriger oder auch, bei Anwendung von Ammoniak, in gasförmiger Phase erzeugtes Alkalibisulfit ein Erdalkalisulfid, insbesondere Calciumsulfid, im Verhältnis von etwa i Mol Erdalkalisulfid auf 6 Mole Alkalibisulfit, z. B. Ammonbisulfit, einwirken läßt und die hierbei gebildete, neutrales Alkalisulfit--, -thiosulfat und -trithionat enthaltende Lösung in einem geschlossenen Behälter bei Temperaturen im Bereiche von etwa 8o bis i 8o' C und darüber, z. B. solchen -zwischen roo und i 5o° C, bei dem sich im Reaktionsgefäß von selbst einstellenden oder höheren Druck zur Umsetzung bringt.
  • Die Umsetzung verläuft z. B. bei Anwendung von Ca S und Ammonbisulfit nach den folgenden Reaktionsgleichungen: CaS -f- r;NH@HS03- (NH4)_SO3 + (NH4)2S203 + (NH4)2S30,; -i- CaS03 -I- 3H20 (i) (NH4)2S03 + (NH4)2S203 + (NH4)2S301i " z 3(NH4)2S04+ 3S Natürlich ist man bei der Durchführung dieser Umsetzung nicht auf eine absolut genaue Einhaltung des sich aus der obigen Gleichung i ergebenden Mengenverhältnisses zwischen Erdalkalisulfit und Sulfit angewiesen. Indessen sollten Abweichungen von mehr als :2o0/, von den nach der Gleichung errechneten Einzelmengen der Komponenten zweckmäßig vermieden werden. Gegebenenfalls kann mit derselben Beschränkung auch ein Sulfit verwendet werden, das -,weniger S 02 enthält, als der Zusammensetzung eines sauren Sulfits entspricht, wie es z. B. erhältlich ist, wenn man bei der Herstellung des Sulfits auf nassem oder trockenem Wege eine entsprechend geringere Menge von S 02 auf das Alkali, z. B. Ammoniakgas, zur Einwirkung bringt.
  • Ein großer Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß das in Form seines Sulfids zugeführte Erdalkalimetall, z. B. Calcium, nach Gleichung i vollständig in Form von gut filtrierbarem unlöslichem Sulfit, z: B. CaS O3 # 2H20, ausgeschieden wird, so daß es vor der weiteren Behandlung der Lösung leicht von dieser getrennt werden kann und man auf sehr einfache Weise Laugen von konstanter Zusammensetzung erhält, die ohne Korrektur der Druckbehandlung unterworfen weren können. Das Erdalkalisulfit kann z. B.- in bekannter Weise durch Erhitzen mit Kohle, Koks u. dgl. festen oder auch flüssigen oder gasförmigen kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln, z. B. auf Temperaturen von etwa iooo°, leicht wieder in CaS übergeführt werden, das wieder zur Umsetzung von frischem Alkalibisulfit Verwendung finden kann. :Ulan erhält also keine Abfallprodukte.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß die Umsetzung der erhaltenen Lösung gemäß Gleichung 2 im Gegensatz zu der Umsetzung von Lösungen -von Alkali-, insbesondere Ammonbisulfit, oder von Ammonbisulfit und neutralem Sulfit bei der erhöhten Reaktionstemperatur auch ohne Zusatz irgendwelcher Katalysatoren völlig glatt und ohne Explosionsgefahr- verläuft.
  • Das beschriebene Verfahren ist von besonderer Bedeutung für die Nutzbarmachung des Schwefeldioxydgehaltes von nur geringe Mengen von SO. enthaltenden Gasen, wie z. B. Röstgasen, deren geringer S 02 Gehalt z. B. ihre unmittelbare Verarbeitung auf Schwefelsäure nicht mehr wirtschaftlich erscheinen läßt.
  • Denn man kann leicht diesen Gasen das darin, wein auch nur in sehr geringer Menge, enthaltene S 02 in bekannter Weise durch Behandlung mit einer Lösung eines Alkalis, z. B. durch Berieseln mit einer Lösung eines fixen Alkalis oder von Ammoniak, oder auch auf trockenem Wege durch Behandlung mit gasförmigem Ammoniak, im letzteren Fall unter Zuführung nur des nötigen Konstitutionswassers in fein verteilter oder Dampfform, entziehen. Das sich bei dieser Umsetzung aus der Gasphase in fein verteilter Form abscheidende feste Ammonbisulfit kann durch Niederschlagen in einem elektrischen Hochspannungsfelde oder durch Hindurchleiten der Gase durch ein Sackfilter gewonnen werden. Da man auf diese Weise das im Ausgangsgase enthaltene SO, in beliebig magazinierbarer Form erhält, ist man bei Durchführung der zweiten Phase dieses kombinierten Gesamtprozesses gemäß den obigen Gleichungen i und 2 zeitlich durchaus unabhängig von der Durchführung der vorerwähnten ersten Verfahrensphase.
  • Man kann also auch bei zeitlich stark wechselnden Mengen des anfallenden S 02-haltigen Gases oder bei starken Schwankungen seines S O.-Gehaltes die zweite Phase des Gesamtprozesses ganz im gewünschten Tempo durchführen, ja gegebenenfalls mit der Erzeugung des Bisulfits und mit seiner Umsetzung zeitlich abwechseln, was einen sehr großen Vorteil darstellt gegenüber Verfahren, die auf die laufende sofortige Überführung des von dem Ausgangsgase zugeführten SO2 in das gewünschte Endprodukt, z. B. Schwefelsäure, angewiesen sind und daher durch Schwankungen in der Zufuhr des SO. außerordentlich gestört. werden.
  • Bei Anwendung der Reaktionskomponenten in dem durch die Gleichung i gegebenen oder diesem ausreichend angenäherten Mengenverhältnis gelingt es erfindungsgemäß, fast die Hälfte des in dem angewendeten Bisulfit bzw. in dem zur Herstellung des Bisulfits verwendeten S 02 haltigen Gase in Form von S02 enthaltenen Schwefels in elementarer Form zu gewinnen, während der Rest in Sulfat, z. B. Ammonsulfat, übergeführt wird. Beispiel 42 Liter einer Lösung von Ammonbisulfit mit einem Gehalt von i2,o kg Schwefel werden unter Rühren, gegebenenfalls unter Kühhing, versetzt mit 6,7 kg CaS mit 320/a aktivem Schwefel. Die Temperatur soll während des Fällprozesses 8o0 nicht überschreiten. Vom ausgefallenen Calciumsulfit wird abfil.-triert und ausgewaschen. Das Waschwasser wird zum Ansetzen einer neuen Charge benutzt. Das Filtrat wird in einem Autoklaven auf 8o bis 9o 0 erhitzt, wobei die Reaktion eintritt, die völlig gefahrlos verläuft. Damit sich der Schwefel gut absetzt, wird die Temperatur im Autoklaven bis auf etwa i300 gesteigert.
  • Der Schwefel wird noch vor dem Erkalten der Masse noch flüssig aus dem Autoklaven herausgedrückt und von der wäßrigen Lösung getrennt. Man 'erhält 5,8g kg elementaren Schwefel und eine Lauge mit 44o g Ainnionsulfat im Liter, aus der man durch Eindampfen festes Ammonsulfat gewinnen kann.

Claims (3)

  1. PATJ-sNTANSi'RICilI?: i. Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel und Alkalisulfat, z. B. Ammonsulfat, aus Alkalibisulfit auf dem Wege der an sich bekannten Polvthionatumsetzung, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkalibisulfit, wie es z. B. erhältlich ist durch Einwirkung von SO. oder S O= haltigen Gasen auf eine Alkalilösung oder auf Ammoniakgas, mit einem Erdalkalisulfid, z. B. Calciumsulfid, im Verhältnis von etwa i Mol Eidalkalisulfid auf 6 :Mole Alkalbisulfit, z. B. Amnionbisulfit, zur Umsetzung bringt und die dabei gebildete, neutrales Alkalisulfit, AI-kalithiosulfat und Alkalitrithionat enthaltende Lösung nach Abtrennung des ausgeschiedenen Erdalkalisulfits in einem geschlossenen Behälter auf Temperaturen im Bereiche von etwa 8o bis i8o° C und darüber, z. B. solche zwischen ioo und i5o0 C, bei dem sich im Reaktionsgefäß von selbst einstellenden oder höheren Druck erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Umsetzung des Bisulfits mit dem Erdalkalisulfid gebildete und von der Lösung getrennte Erdalkalisulfit, z. B. Ca S 0s # 2H.0, in bekannter Weise durch Erhitzen mit kohlenstoffhaltigen festen, flüssigen oder gasförmigen Reduktionsmitteln in Erdalkalisulfid zurückverwandelt und dieses erneut zur Umsetzung von frischem Alkalibisulfit verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Nutzbarmachung des SO.-Inhaltes von S O.- haltigen Gasen, insbesondere von an SO. armen Röstgasen u. dgl., diese Gase in an sich bekannter Weise mit einer Lösung eines Alkalis, z. B. Ammoniak, oder mit gasförmigem Ammoniak oder einem Ammoniak enthaltenden Gase und der zur Bildung von festem Ammonbisulfit nötigen Menge von fein verteiltem Wasser oder Wasserdampf zur Umsetzung bringt und das so erhaltene, gegebenenfalls aus der Gasphase in fester Form in einem elektrostatischen Felde oder einem Sackfilter abgeschiedene Bisulfit der Umsetzung mit einem Erdalkalisulfid nach den Ansprüchen i und 2 unterzieht.
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