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Verfahren zur Herstellung hölzerner Webschützen Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung hölzerner Webschützen, welche durch eine Hautumkleidung
gegen mechanische und chemische Angriffe, insbesondere auch gegen Absplittern geschützt
sind. Das Verfahren besteht darin, daß das ursprünglich volle und nur äußerlich
auf seine Endform bearbeitete hölzerne Werkstück mit einer an sich bekannten Haut
aus mit Kunstharz getränkten Gewebestreifen oder Faserlagen so umwickelt wird, daß
an den Schützenkanten keine Trennfugen entstehen, und hiernach durch Ausfräsen des
Hohlraumes fertiggestellt wird, wobei dieses Ausfräsen stellenweise bis zur völligen
Entfernung des Holzes getrieben werden kann.
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Es ist schon verschiedentlich vorgeschlagen worden, den hölzernen
Schützenkörper mit einer schützenden Haut zu umkleiden, zunächst mit Leder. Aber
es hat sich gezeigt, daß die Lederhaut viel zu sehr von den Einflüssen der Feuchtigkeit
abhängig ist und durch Quellen in feuchter Luft den Querschnitt des Schützens so
stark vergrößert, daß er sich in der Schützenkastenzelle klemmt. auch neigt das
Leder zum Abschiefern, und jedenfalls werden lederbekleidete Schützen wenigstens
heute nirgends verwendet. Der weiter vorgeschlagene Vulkanfiberbelag läßt die nötige
innige Verbindung zwischen Schützenkörper und Haut, überdies auch die nötige mechanische
Festigkeit vermissen. Die Vulkanfiberhaut wird an den der Reibung ausgesetzten Stellen
rauh, wodurch eine immer stärker werdende Bremswirkung hervorgerufen wird. Völlig
ungeeignet ist angesichts der starken mechanischen Beanspruchung die weiterhin vorgeschlagene
Zellhornbekleidung, die auch wegen der leichten Entflammbarkeit des Zellhorns feuergefährlich
ist. Alle diese Vorschläge beweisen die Notwendigkeit einer zweckmäßigen Bekleidung
des hölzernen Schützenkörpers, keiner von ihnen hat aber eine befriedigende Lösung
gebracht.
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Vor allem haben die bekannten Beläge den Nachteil, daß an den Stoßstellen
der Beläge an den Schützenkanten leicht Absplitterungen und Aufrauhungen der Belagteile
entstehen, welche eine Schädigung des Schützens sowie des Gewebes zur Folge haben.
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Es ist verständlich, daß nach dem Aufkommen des Kunstharzes auch dieses
für die Lösung der Frage, wie den Nachteilen des hölzernen Schützenkörpers abzuhelfen
ist, herangezogen wurde, zunächst unter dem Gesichtspunkt einer Tränkung des Holzkörpers
mit dem Kunstharz. Es hat sich aber gezeigt, daß damit dem Fehler des Absplitterns
nicht beizukommen ist. Ein scheinbar. aussichtsvoller Vorschlag ging dahin, den
Schützenkörper ganz und gar aus einem Block von mit Kunstharz getränkten und verkitteten
Gewebelagen zu machen. Dieser Vorschlag mußte aber daran scheitern, daß der Schützen
zu schwer, also seine Massenträgheit zu groß wird.
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Erfindungsgemäß wird ebenfalls mit Kunstharz getränktes Gewebe verwendet,
aber auf die Umkleidung des hölzernen Körpers mit einer Haut zurückgegriffen und
damit endlich ein Webschützen erzielt, der in Ansehung des
Gewichtes,
der mechanischen Festigkeit, des Freiseins von störenden Form- und 0_uerschnittsmaßänderungen,
der Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und Wärmeschwankungen den Ansprüchen
der heutigen auf Hochleistung eingestellten Webtechnik entspricht.
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Nun ist auch bereits bekannt, Holzflächen mit mit Kunstharz getränktem
Webstoff zu belegen. Der Anwendung dieses Verfahrens auf einen hohlen, schlankwandigen
Holzkörper, wie es der fertige aber noch unbekleidete Schützen ist, steht aber entgegen,
daß das Aufbringen und Backen des kunstharzgetränkten Stoffes die Anwendung von
starkem Druck und Hitze erfordert. Als Kern des Preßlings ist natürlich der hohle,
dünnwandige Schützenkörper sowenig als@möglich geeignet, und ob man dem durch Einsetzen
eines genau passenden Kernstückes in den Hohlraum abhelfen könnte, ist fraglich.
Jedenfalls besteht aber die Schwierigkeit, daß die Haut den bearbeiteten Holzkörper
an den Enden ganz und gar umschließen, im mittleren Teil aber bei Deckung der Ränder
den Hohlraum offenlassen soll. Bei Vermeidung dieser Schwierigkeiten bietet das
erfindungsgemäße Verfahren noch den Vorteil, daß man das Holz bei der fertigmachenden
Fräsarbeit stellenweise ganz wegarbeiten kann, um so den Schützen so schlank und
leicht wie möglich zu machen.
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Das Ergebnis des neuen Verfahrens ist ein Schützen, der, während er
hinsichtlich seiner Festigkeit, langen Gebrauchsdauer, Sicherheit gegen Absplittern
einem aus einem massiven Masseblock herausgearbeiteten Schützen webtechnisch gleichwertig
ist, wegen des weitgehenden Ersatzes der schwereren und teureren Kunstharzgewebemasse
durch das wesentlich nur als Füllsel wirkende leichtere und billigere Holz dem aus
der massiven Masse herausgearbeiteten Schützen ebenso überlegen ist wie webtechnisch
- und fertigungstechnisch einem nachträglich mit einer Haut aus der besagten Masse
bekleideten Holzschützen.
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Die Zeichnung veranschaulicht einen Webschützen nach der Erfindung.
Abb. r ist ein waagerechter Längsschnitt durch den Schützen, Abb. a ein Querschnitt
durch den mittleren Teil des Schützens und Abb. 3 ein Querschnitt des Werkstückes,
aus welchem der Schützen durch Einfräsen der Höhlung herausgearbeitet wird.
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Es wird ein an den Enden spitz zulaufender Holzstab a (Abb. 3) mit
dem mit Kunstharz durchtränkten Gewebe b in Anpassung an die äußere Form des Stabes
eng umwickelt und sodann unter Erwärmung (Backen des Kunstharzes) gepreßt. Eine
spanabhebende Bearbeitung des so erhaltenen Körpers (durch Fräsen, gegebenenfalls
auch Drehen der runden Spitzen, Schleifen) ist sehr wohl angängig. In diesen Körper
wird sodann die Höhlung c und der Bodenschlitz d eingefräst. Wie aus Abb. z ersichtlich,
ist durch diese Bearbeitung im mittleren Teil des Schützens das Holz a an den Seitenwandungen
fast weggenommen worden. Es kann hier sogar vollständig weggenommen werden. Die
Spitzen des Schützens können mit den bekannten stählernen Stoßkappen e bewehrt werden,
welche die Haut als Hohlkörper übergreifen oder auch bei Wegschneiden der Spitzen
als Vollkörper dem Schützen in der bekannten Weise angefügt sein können.