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Verfahren und Einrichtung zum Trockenhalten der aus porösem Werkstoff,
insbesondere aus Mauerwerk, hergestellten Wände Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verhinderung der Herabsetzung oder Vernichtung der Isolierfähigkeit der aus
porösem Werkstoff, insbesondere aus Mauerwerk, hergestellten Wände von Kühlräumen
bzw. Kühlhäusern sowie die Verhinderung der Zerstörung dieser Wände und der Isolierschicht
dieser Wände.
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In die Wände von Kühlräumen dringt häufig Feuchtigkeit ein, die in
den Wandporen gefriert und das Wandmaterial zur Verwitterung bringt. Gelangt die
Feuchtigkeit zwischen Wand und Isolierbelag, dann ist das Abplatzen des Belages
und der Fortfall oder zum mindesten die Verminderung der Isolierwirkung die Folge.
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l?rfiiidurigsgem<iß wird dieser Mangel dadurch beseitigt, daß die
innere Wandfläche des Kühlraumes einem höheren Luftdruck ausgesetzt wird als die
äußere Kühlraumwand und diese Druckdifferenz selbttätig aufrechterhalten wird. Es
wird hierdurch erreicht, <lad die feuchte Außenluft, deren Eintritt in clie Wände
von außen her zu befürchten ist, <in das Eindringen in die Wände verhindert wird,
da infolge des Überdruckes in den Kühlräumen ein ständiges Durchsickern der Kühlraumluft
durch das Wandmaterial erfolgt. Dieses Wandern der Kühlraumluft durch die Kühlraumwände
nach außen kann entweder dadurch hervorgerufen werden, daß die Außenseite der Isolierung
oder der Wand durch Aufrechterhaltung eines unteratmosphärischen Druckes einer Saugwirkung
unterworfen oder durch Aufrechterhaltung eines überatmosphärischen Druckes innerhalb
eines Kühlraumes eine Strömung der Luft nach außen hervorgerufen wird. Schon ein
Druckunterschied von 6 bis 25 mm Wassersäule reicht zur Erzeugung der erwünschten
Wirkung hin.
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Das neue Verfahren soll an Hand der Abb. i, 2 und 3, die beispielsweise
Ausführungsformen des Erfindungsgedankens in schematischer Darstellung zeigen, erläutert
«-erden.
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Abb. i zeigt Kühlräume mit direkter Kühlung und die Einrichtung zur
selbsttätigen Aufrechterhaltung des überdruckes in den Kühlräumen.
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Abb. 2 zeigt diese Einrichtung in Verbindung mit indirekt gekühlten
Räumen. Abb. 3 stellt eine Einrichtung zur Erzeugung von Unterdruck an der äußeren
Isolierwand dar.
In diesen Abbildungen bezeichnet (s. Abb. i ) i
Ziegelwände, 2 Fußböden, 3 eine Wärmeisolierschicht, 4 Kühlschlangen, 7 ein Gebläse,
8 ein Luftrohr bzw. Luftkanäle, 9 den Luftaustritt, io Türen, i i den Keller, 14
einen Kühlbehälter mit den Kühlschlangen 15 und 16, 17 den Lufteintritt in den Kühlbehälter
14, 18 den Luftaustritt, i9 eine Klappe, 2o eine Uhr, 21 einen Umschalter, 22 eine
Stromquelle, 23 einen umschaltbaren Motor, 24 eine mittlere Stromzuführung, 25 und
26 äußere Stromleitungen, 27 eine Kurbel, 28 ein Geschwindigkeitsreduziergetriebe,
29 einen Grenzschalter, 32, 33 Klappen für den Luftaustritt bei 9, 34 einen barometrischen
Regler, 35 einen umschaltbaren Motor, 36 eine Klappe, 4o einen Hebel mit Drehpunkt
41, 42 ein verstellbares Gewicht, 43 eine Haube, 44 eine Zutrittsöffnung für die
atmosphärische Luft, 45 den unter dem Kühlraumdruck stehenden Haubenraum, 47 einen
Umschalter, 48 einen Grenzschalter, 49 eine Kurbel, So ein Geschwindigkeitsreduziergetriebe,
51 eine mittlere Stromzuführung, 52, 53 äußere Stromleitungen, 54 ein Solenoid;
ferner (s. Abb. 2) 55 Kühlschlangen, 56 ein Gebläse, 56a ein Lufteintrittsrohr,
58 Öffnungen in diesem Luftrohr, 6o das Austrittsrohr für die Kühlluft, 59 Öffnungen
in diesem Luftrohr, 61 und 62 einstellbare Verschlußeinrichtungen, 63 einen barometrischen
Regler, 64 einen Umschalter, 65 einen umschaltbaren Motor, 66 eine Klappe, 67 einen
Grenzschalter, 68 eine Kurbel; ferner (s. Abb. 3) 70 eine Isolierwand, 71
eine diese umgebende Wand, 72 ein Gebläse, 73 einen barometrischen Regler, 74 eine
Klappe und 75 eine Verbindungsleitung zwischen Regler und Kühlraum.
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Das Gebäude (s. Abb. i) mitZiegelwänden i ist durch Fußböden :2 in
eine Anzahl Räume horizontal unterteilt, die mit Isoliermaterial 3 ausgekleidet
sind. Die Kühlräume werden durch Kühlschlangen 4., welche an den Decken aufgehängt
sind, gekühlt. Um nun einen Überdruck in den Kühlräumen zu erzeugen und aufrechtzuerhalten,
ist ein Gebläse 7 vorgesehen, welches Luft durch die Eintrittsöffnung 17 in einen
mit Kühlschlangen 15, 16 ausgerüsteten Kühlbehälter 14 liefert, wo die Luft gekühlt
und entwässert wird. Durch die Klappen i9 kann die Luft zur Ausgleichung der Kühlwirkung
entweder zuerst über die Kühlschlangen 15 oder über die Kühlschlangeil 16 geleitet
werden. Ein periodisches Umstellen der Klappe i9, und zwar auf automatische Weise,
ist zweckmäßig; es kann durch die Uhr 20 geschehen, die auf einen Umschalter einwirkt
und die Stromzuführung von der Stromquelle 22 zum umschaltbaren Motor 23 für die
Klappenbetätigung auslöst. Die mittlere Stromzuführung 24 ist ständig mit einer
der Zuleitungen 22 (Stromquelle') und mit dein Motor 23 verbunden, und die Uhr 2o
kann periodisch den Umschalter 21 in gewünschten Zwischenräumen umsteuern, so daß
er die andere Zuleitung 22 (Stromquelle) entweder mit der Leitung 25 oder 26 verbindet
und damit die Drehrichtung des Motors 23 ändert, wodurch die Klappe ig umgesteuert
wird. Die Übertragung der Motorbewegung auf die Klappe i9 erfolgt über ein Geschwindigkeitsreduziergetriebe
28 und eine Kurbel 27. Diese kann auf einen Grenzschalter 29
einwirken,
um den Motor in den Grenzlagen der Klappe i9 umzuschalten. Die in dieser Weise gesteuerte
Luft verläßt den Kühlbehälter 14 durch die Austrittsöffnung i8 und strömt in die
Luftleitung B. In der Luftleitung 8 sind durch Klappen 32 und 33 regelbare und verschließbare
Öffnungen 9 vorhanden, durch welche die Luft in die Kühlräume tritt und den Überdruck
in diesen Räumen hervorruft. Die Klappen 32 schließen durch die eigene Schwere oder
mittels Federdrucks und verhindern, daß die Luft nicht von einem Raum in den anderen
fließt; die Schieber oder Ventile 33 regulieren den Zufluß der Luft.
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Die Leistung des Gebläses 7 und die des Luftrohres 8 ist so bemessen
und die Klappen 32 und 33 sind so reguliert, daß beim Öffnen einer Tür io (wobei
der Druck in diesem Raum auf den atmosphärischen Druck sinkt) das Unterdruckhalten
der übrigen Räume nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Die Klappen 32
und 33 können ini übrigen auch so angeordnet und einreguliert werden, daß sie durch
den normalen Luftstrom in der Leitung 8 offen gehalten werden, sich aber schließen,
sobald der Druck im Kühlraum beim Öffnen der Tür sinkt.
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Um den Überdruck in den Kühlräumen ständig in gleicher bzw. regelbarer
Höhe aufrechtzuerhalten, dient der barometrische Regler 34, der im wesentlichen
aus einer durch einen Flüssigkeitsverschluß abgedichteten Haube 43 besteht, deren
Inneres 45 unter dein Überdruck in der Luftleitung 8 (bzw. dein Überdruck im Kühlraum)
und deren Oberfläche unter dem atmosphärischen Außendruck steht. Durch Öffnungen
44 erhält die atmosphärische Luft Zutritt zur Haube 43. Diese greift an einen um
den Punkt 41 schwingbaren und durch Gewicht 42 ausbalancierten Hebel 40, so daß
die sich bei Änderungen der Drücke im Kühlraum und in der Atmosphäre bewegende Haube
43 den Hebel 40 und dieser den Umschalter 47 steuert. Zur Dämpfung der Bewegung
des Hebels 4o dient das Solenoid 54. Der Umschalter 47 schaltet je nach der Lage
des Hebels 40 und der hiervon abhängigen Schließung des Stromkreises über
Leitung
51, 52 oder 51, 53 den Motor 35 uni, der seinerseits über ein dazwischen angeordnetes
Geschwindigkeitsreduziergetriebe 5o und einen Kurbelarm 49 die Luftklappe 36 an
der Saugseite des Gebläses 7 steuert, wie es erforderlich ist, um den Druck in der
Luftleitung 8 zu regulieren und den Druckunterschied zwischen Kühlraum und Außenluft
herzustellen, für den der barometrische Regler 34 eingestellt ist. Der Grenzschalter
.I8, welcher mit der `Felle der Kurbel 49 gekuppelt ist, dient zum Ausschalten des
Motors, wenn die Klappe 36 in eine der beiden Grenzlagen gelangt.
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Bei indirekt gekühlten Anlagen (s. Abb. 2) sind die Kühlschlangen
55, von denen nur eine eingezeichnet ist, für gewöhnlich in einem Behälter angeordnet;
die Kühlluft wird aus diesem Behälter angesaugt und durch ein von einem 1Iotor angetriebenes
Gebläse 56, durch das Luftrohr 56a und durch die mittels regelbarer Schieber 61
gesteuerten Öffnungen 58 des Luftrohres 57 in die Kühlräume gedrückt. Voll hier
aus tritt die Kühlluft durch die von regulierbaren Schiebern 62 verschlossenen Öffnungen
59 und das Luftrohr 6o in den Kühlbehälter zurück. Die Regulierschieber li i
, 62 sind so eingestellt, daß ein überdruck iin Kühlraum aufrechterhalten
bleibt und die l.ilftverteiltnig auf die verschiedenen Kühlräume in gewünschter
`'eise durchgeführt «-erden kann. Der Überdruck in den Kühlräuden wird selbsttätig
durch einen baroinetrischen Regler 63 aufrechterhalten, der in derselben `''eise
in Abhängigkeit von dein Druck der atmosphärischen Außenluft und dein Druck ini
Kühlraum oder im Luftrohr 6o, und zwar in dessen vom Kühlbehälter möglichst weit
abliegenden Ende wirkt wie der vorhin beschriebene Regler 34.. Es wird hierbei der
Umschalter 6.1. betätigt und der Motor 65 umgeschaltet, der dazu dient, über ein
Geschwindigkeitsreduziergetriebe und einen Kurbelarm 68 eine Klappe 66 einzustellen.
Diese Klappe reguliert den Luftzutritt zum Gebläse 56; von dieser Regulierung ist
natürlich der Luftdruck abhängig. Zur Unischaltung des .Motors 65 in den Grenzlagen
der Klappe 66 ist der Grenzschalter 67 vorgesehen. Der ini Luftrohr 6o aufrechterhaltene
Druck kann größer oder geringer als der atmosphärische Druck sein. Der Luftdurchgang
durch die Öffnungen 58 wird mittels der Schieber 61 so eingestellt, daß eine gleichmäßige
Verteilung oder eine andere gewünschte Verteilung der Kühlluft für die verschiedenen
Räume erreicht wird. Während der barometrische Regler 63 bei entsprechender Einstellung
dafür sorgt, daß im Luftrohr 6o ein atmosphärischer oder ein höherer Druck auftritt,
wird mittels der Klappe 66 die Regulierung der Kühlung herbeigeführt. Eine Ausgleichvorrichtung
i9, 2o, 21, 23, 27, 28, 29 kann auch bei dieser Ausführungsform hinter dem Gebläse
56 angeordnet werden.
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Der gewünschte Druckunterschied kann auch erhalten werden durch die
Einwirkung eines geringeren Druckes als des Atmosphärendruckes auf die Außenseite
der Isolierwand (s. Abb. 3).
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Die Haupt- und Isolierwand 70 ist voll einer falschen Wand
;1 umgeben und zwischen beiden ein Luftraum angeordnet, aus welchem das Gebläse
; 2 Luft fördert, so daß in den Zwischenräumen ein Unterdruck aufrechterhalten wird.
Ein barometrischer Regler 73, der mittels des Rohres 75 mit dem Kühlraum in Verbindung
steht und der eine Klappe 74 im Saugerohr des Gebläses 72 steuert, dient dazu, um
ungefähr einen gleichbleibenden Unterschied zwischen dem Druck in dem Kühlraum und
dem Druck in dein Raum zwischen den Wänden 70 und 71 aufrechtzuerhalten.
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Das neue Verfahren dient nicht nur zur Z'erliinderung des Eindringens
von Feuchtigkeit aus der Außenluft in die Wände von Kühlräumen, sondern auch der
Austreibung der bereits in den `Fänden von Kühlräumen eingedrungenen Feuchtigkeit.