-
Nachzerkleinerungsblech an Zerkleinerungsmaschinen mit Reibetrommel
und Reibeklotz Die Erfindung bezieht sich auf insbesondere zur Zerkleinerung stärkehaltiger
Früchte dienende Zerkleinerungsmaschinen mit Reibetrommel und Reibeklotz und befaßt
sich im besonderen mit der Ausbildung des an solchen Maschinen üblichen, mit schräggestellten
Messerleisten besetzten Nachzerkleinerungsbleches.
-
Man war schon früher bestrebt, die Feinheit der Zerkleinerung zu steigern,
und zu diesem Zweck versuchte man, die Schneidkante der Messer des Reibeklotzes
möglichst dicht an die Messer der umlaufenden Trommel heranzubringen; es erwies
sich aber bald, daß diese Einrichtung nicht genügte, um die Ergebnisse zu erzielen,
die für eine neuzeitliche Maschine dieser Art verlangt werden müssen. Trotz der
Nachstellbarkeit des Reibeklotzes dieser Art ist es nicht gelungen, das Kartoffelreibsel
weiter als auf höchstens 400/p gebundene Stärke (bezogen auf Trockensubstanz) zu
zerkleinern. Eine noch weitergehende Zerkleinerung scheiterte daran, daß es bei
dieser stark beanspruchten ,Maschine technisch nicht möglich war, die gesamte Reibefläche
des Reibeklotzes auf die Dauer eng an den Sägeblättern der umlaufenden Reibetrommel
zu halten.
-
Verbesserungsversuche setzten deshalb bei einem ganz anderen Werkzeug
an der Kartoffelreibe ein, nämlich dem Nachzerkleinerungsblech, das den Reibeklotz
nicht etwa entbehrlich machen soll, sondern eine zusätzliche Einrichtung hierzu
darstellt. Während also der Reibeklotz die Vorzerkleinerung bewirkt, dient das Nachzerkleinerungsblech,
wie bereits der Name sagt, der Nachzerkleinerung.
-
Zweck, Ziel und Wirkung dieses verbesserten Nachzerkleinerungsbleches
besteht darin, eine Nachzerkleinerung- bis zu 27 bis 30% gebundener Stärke im Reibsel
zu erzielen, was nach der Erfindung dadurch erreicht werden soll, daß die Messerleisten
paarweise im Winkel zueinander liegen und ihre einander zugekehrten Enden so auslaufen,
daß eine Durchgangslücke für das Reibegut frei bleibt.
-
Die erstrebte fortschrittliche Wirkung soll also im wesentlichen dadurch
zustande kommen, daß man dem zwischen Reibetrommel und Nachzerkleinerungsblech gelangenden
Reibsel eine Stauvorrichtung in den Weg stellt, die gleichzeitig als Zerkleinerungsvorrichtung
ausgebildet ist oder umgekehrt. Das Reibsel gelangt, mit großer Gewalt geschleudert,
in einen keilförmigen Raum, der oben durch die Messer der Reibetrommel abgeschlossen
und seitlich von den beiden paarweise winklig zusammenlaufenden Messerleisten begrenzt
wird. Das Reibsel muß
sich, da der Durchgangsweg immer enger wird,
zusammenstauen und wird schließlich durch die Gewalt des Vortriebes zu einer Art
Kuchen zusammengequetscht, der gewissermaßen selbst einen Reibeklotz bildet und
die zuoberst liegenden Reibsel gegen die kreisenden Messer der Reibetrommel drückt.
Durch diesen scharfen Druck wird eine Zerkleinerung erzielt, wie sie bisher nicht
möglich war.
-
Werden mehrere aufeinanderfolgende Leistenpaare verwendet, so ist
es besonders zweckmäßig, die Durchgangslücken der einzelnen Leistenpaare zueinander
versetzt anzuordnen.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt; es zeigen: Fig. i die Zerkleinerungsmaschine schematisch im Schnitt
von der Seite, Fig. 2 und 3 das abgewickelte Nachzerkleinerungsblech in zwei verschiedenen
Ausführungsformen und Fig. ¢ zwei verschiedene Formen der Messerleisten.
-
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist in dem Maschinengestell
i in üblicher Weise die Reibetrommel z drehbar gelagert. Sie ist mit messerartigen
Leisten oder Reibezähnen z' besetzt. Der Trommel gegenüber steht in üblicher Weise
der Reibeklotz 3, auf dessen Angriffsfläche die grobe Zerkleinerung stattfindet.
An diesen schließt sich in Drehrichtung das an sich übliche Nachzerkleinerungsblech
¢ an. Nach der Erfindung ist das Nachzerkleinerungsblech mit schräggestellten Messerleisten
besetzt, die bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in zwei Paaren 5, 5' und 6,
6' winklig zueinander angeordnet sind, derart, daß die Reibegutteile, von der Eintrittsstelle
a kommend, zunächst gegen die Messerleisten 5, 5' des ersten Paares geschleudert
werden und dort zerschellen, worauf sie durch die Bewegung der Reibetrommel an der
Schneidkante der schrägen Messerleisten entlang nach der Spitze des zwischen den
Messern gebildeten Winkels getrieben werden. Sie gelangen also unter erheblich steigendem
Druck nach der an dieser Spitze befindlichen Durchtrittslücke b. Nach Durchschreiten
dieser Lücke werden sie mit Heftigkeit gegen die Schneidkanten des folgenden Messerpaares
6, 6' geschleudert und hier unter starker Druckerhöhung der Durchtrittslücke c zugetrieben.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind, wie ersichtlich, die Durchtrittslücken
b, c versetzt gegeneinander angeordnet.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist dies nicht der Fall; dafür
ist aber eine größere Anzahl von Messerleistenpaaren 5, 5'; 6, 6'; 7, 7'; 8, 8'
vorgesehen.
-
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei verschiedenartige Gestaltungen der Schneidkante
der Messerleiste; nach Fig. q. ist eine spitzwinklig zugeschärfte Schneidkante 9,
nach Fig. 5 eine rechtwinklige Schneidkante io vorgesehen. Die Auswahl einer bestimmten
Schneidkante richtet sich nach den Umständen des Einzelfalles; wesentlich ist hier
doch stets, daß die Schneidkante in unmittelbarster Nachbarschaft mit den Spitzen
der Reibezähne 2' der Messerwalze a verläuft.
-
Die Wirkungsweise der Leisten bei der Nachzerkleinerung ist folgende:
Nach der groben Zerkleinerung des Reibsels auf den Reibeklötzen kommt das Reibsel
mit hoher Geschwindigkeit bei a (Fig. 2) in den Bereich der Nachzerkleinerungswerkzeuge.
Während nun bei den alten Nachzerkleinerungsblechen das Reibsel dort keinen oder
nur geringen Widerstand antraf, von den Messern der umlaufenden Reibetrommel zum
Teil wohl noch etwas zerfasert wurde, aber auf der großen verfügbaren Fläche des
Reibebleches ohne Hemmnis durch die vielen Löcher bald in die Reibselgrube ging,
ist der Verlauf der Arbeit beim Erfindungsgegenstand ein ganz anderer. Hier wird
das bei a eintreffende Reibsel sofort auf den ersten Widerstand, das Messerpaar
5, 5', geschleudert und zerplatzt dabei teilweise. Durch den engen Spalt zwischen
Reibezähnen und Leisten und durch die im Anfang des Reibebleches befindlichen wenigen
Löcher - gegebenenfalls sind auch gar keine vorhanden - kann nur ein kleiner Teil
des mit großer Geschwindigkeit zugeführten Reibsels entweichen. Die Hauptmenge des
Reibsels wird nach der Lücke b zwischen den Leisten des Messerpaares gedrängt. Durch
die winklig aufeinander zulaufenden Leisten verjüngt sich der zur Verfügung stehende
Querschnitt des Reibebleches mehr und mehr und bewirkt dadurch ein festeres Zusammenpressen
des Reibsels und einen gewaltigen Druck des Reibsels gegen die Messer der Trommel,
wodurch eine weitere feine Zerkleinerung erreicht wird. Das durch die Lücke b, die
Stelle des größten Druckes, austretende Reibsel wird, da beispielsweise nach Fig.2
die Austrittslücken b und c zueinander versetzt sind, an das Messer 8 geschleudert.
Durch die Wirkung des Messerpaares 6, 6' wiederholt sich der eben geschilderte Vorgang.
Erst nach dem Durchgang durch sämtliche Messerpaare kann das Reibsel ohne weitere
Hindernisse gut zerkleinert die Maschine verlassen.