DE566506C - Verfahren zum Formen von Kondensationsprodukten aus Carbamiden und Aldehyden - Google Patents

Description

• Verfahren zum Formen von Kondensationsprodukten aus Carbamiden und Aldehyden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen von Kondensationsprodukten aus Carbamiden und Aldehyden, welche nach dem üblichen Pr eßverfahren nicht mehr formbar sind. Die genannten Produkte stellen im Gegensatz zu den nicht vollkommen kondensierten Harzen harte und spröde Massen dar, welche bei rasch einwirkenden Druckbeanspruchungen, auch bei höheren Temperaturen, leicht springen. 'überraschenderweise wurde nun gefunden, daß unter ganz bestimmten Bedingungen dennoch eine plastische Verformung jener vollkommen kondensierten und gehärteten Massen möglich ist. Erfndungsgemäß wird nach erfolgter Erhitzung auf eine die Kondensationstemperatur nicht wesentlich überschreitende Temperatur die Drucksteigerung durch lange Zeiten hindurch vorgenommen und der Druck gegebenenfalls während langer Zeiten aufrechterhalten. Das neue Verfahren ermöglicht auch die Wiedervereinigung und Homogenisierung von mehr oder weniger zersprungenen Massen oder Formstücken aus jenen Kondensationsprodukten. Auch die gleichzeitige Einverleibung von Fremdstoffen beliebiger Art läßt sich mit dem neuen Plastizierungsverfahren verbinden. Ausführungsbeispiele Beispiel i 8o g Paraform, 63 g Harnstoff, 70 g Wasser und i o g eines Kondensationsproduktes, das aus 88o g Glycerin und 9o g Phthalsäureanhydrid erhalten wurde, werden zunächst alkalisch und dann schwach sauer kondensiert. Das Kondensationsprodukt wird in der üblichen Weise entweder bei Zimmertemperatur oder auch bei erhöhter Temperatur gehärtet. Das harte Produkt wird auf ioo' erwärmt und im Laufe i Stunde allmählich bis zu ioo Atm. steigenden Drucken ausgesetzt. Das Material füllt dabei die Preßform vollständig aus. Beispiel 2 , Das harte Kondensationsprodukt aus 8o g Paraform, 76g Harnstoff, 65g Glycerin, 309 Wasser wird bei 105°- allmählich bis zu 5o Atm. steigenden Drucken wie in Beispiel i unterworfen. Der Formling behält seine Plastizität nach seinem Erkalten noch lange Zeit bei. Beispiel 3 Eine durch Mischung von ioo Gewichtsteilen q.oo/oiger Formaldehydlösung, i Teil konzentrierter Schwefelsäure und 3o Teilen Trioxylinethylen entstehende Mischung wird auf etwa 70° erwärmt und mit einer auf gleiche Temperatur gebrachten Lösung von 23 Teilen Harnstoff und 2 Teilen Chlorammonium in 5 Teilen Wasser versetzt und unter Rühren kurze Zeit unter Rückflußkühlung zum Sieden erhitzt, bis der größere Teil des Trioxylmethylens in Lösung gegangen ist, worauf portionsweise 32 Teile Harnstoff zugefügt werden. Nach dem Ausgießen und Erkalten bildet sich ein trübes, mit Sprüngen durchsetztes Produkt. Dieses wird bei 105' und allmählich steigenden Drucken bis zu i 5o Atm. in beliebige Form gebracht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Formen von Kondensationsprodukten aus Carbamiden und Aldehyden, die nach dem üblichen Preßverfahren nicht mehr formbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgter Erhitzung auf eine die Kondensationstemperatur nicht wesentlich Überschreitende Temperatur die Drucksteigerung durch lange Zeiten hindurch vorgenommen und der Druck gegebenenfalls während langer Zeiten aufrechterhalten wird.