DE565881C - Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten

Info

Publication number
DE565881C
DE565881C DEC36005D DEC0036005D DE565881C DE 565881 C DE565881 C DE 565881C DE C36005 D DEC36005 D DE C36005D DE C0036005 D DEC0036005 D DE C0036005D DE 565881 C DE565881 C DE 565881C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
melts
water
picrate
ethylisothiourea
guanidine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC36005D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Herbert Schotte
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Schering Kahlbaum AG
Original Assignee
Schering Kahlbaum AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering Kahlbaum AG filed Critical Schering Kahlbaum AG
Priority to DEC36005D priority Critical patent/DE565881C/de
Priority to DEC37520D priority patent/DE571228C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE565881C publication Critical patent/DE565881C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C277/00Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C277/08Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted guanidines

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten Das Patent 455 682 betrifft ein Verfahren, nach dem man Alkoxyderivate des Guanidins in der Weise darstellen kann, daß man Oxyalkamine mit S-Alkylisothioharnstoffsalzen in Reaktion bringt. Unter Mercaptanabspaltung vollzieht sich die Bildung des entsprechenden Salzes des Guanidinoall;olaols.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß diese Reaktion nicht auf die Guanidinoalkohole beschränkt, sondern allgemeiner Anwendung fähig ist. Man kann nach diesem Verfahren die Guanidinoabkömmlinge anderer Aminverbindungen als Oxyalkvlamine und Alkylamine gewinnen, wie z. B. von Estern von Aminosäuren, Amiden, N itrilen, von Aminoaldehyden, -ketonen und -alkoholen der aliphatischen, aromatischen, hydroaromatischen, heterocyclischen Reihe, von Aminopyridinen und -chinolinen, Aminophenolen und deren Äthern und von Aminonaphthalinen und sonstigen Aminen mit einer reaktionsfähigen Aminogruppe, die im Molekül keine Säuregruppe enthalten.
  • Die Darstellung von Methylguanidinen aus Methvl- bzw. Dimethylamin und Isothioharnstoffsalzen ist bekannt (Chem. Zentralblatt Ic)o8, I. S. z.167), doch verläuft die Reaktion hierbei keineswegs immer eindeutig und glatt (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 77 [19121 S. 374, 378, 386 und Bd. 141 [192.11 S. 132; Berichte 56 [1924] S. 1326; Annalen Bd. 438 [r92:1] S. i7.1). Selbst bei einem vielfachen überschuß von Alkylamin ist bei den niederen Gliedern (Methylamin, Dimethvlamin, Äthylamin) die Ausbeute an Guanidinderiv at so schlecht, daß eine technische Ausnutzung -der Reaktion bei diesen Alkylderivaten gar nicht in Frage kommen kann. Bei den komplizierteren, höher molekularen Aminen verläuft dagegen die Umsetzung wesentlich besser, und es werden auch bei Anwendung nahezu molekularer Mengen zum allergrößten Teil vorzügliche Ausbeuten erzielt. Das ist um so überraschender, als chemische Reaktionen bei komplizierteren Stoffen nur in den seltensten Fällen glatter zu verlaufen pflegen.
  • Hinzu kommt noch, daß man bei der hohen Reaktionsfähigkeit des Guanidins (auf Grund seiner Amino- un-d Iminogruppen) stets mit Nebenreaktionen rechnen mußte, die auffallenderweise hier nicht oder in höchst untergeordnetem Maße eintreten. So hätte sich aus Aminoacetal (vgl. Beispiel -2) über das Guanidin gleich das :2-Iminodihydroglyoxalin bilden können, aus Glykokollester (vgl. Beispiel F) Glylzocyamidin, aus Aminopyridin (vgl. Beispiel -2) ein Triazolring usw.
  • Da aromatische Amine sich sehr häufig grundsätzlich anders verhalten als aliphatische, war bei ersterem nicht einmal der Eintritt .der Reaktion vorauszusehen. Tatsächlich reagieren sie auch langsamer als die entsprechenden aliphatischen Abkömmlinge.
  • Die Verbindungen sollen zu pharmazeutischen, photographischen und farbtechnischen Zwecken Verwendung finden.
  • Beispiel i i i g freier Glykokollester reagieren mit 18 g S-Äthylisothioharnstoffchlorid, gelöst in 4 ccm Wasser, binnen kurzer Zeit. Nach Abdampfen des Lösungsmittels und Mercaptans hinterbleibt der Guanylglykokollester als fast farbloses, beim Destillieren zersetzliches, nicht krystallisierendes Öl, das in Wasser und Alkohol löslich und in Äther unlöslich ist. Beispiel e 15 g Aminoacetal reagieren mit 18 g S-Äthylisothioharnstoffbromid in 4 ccm Wasser nach wenigen Minuten. Nach Stehen über Nacht wird das Mercaptan und Wasser abdestilliert. Das zurückbleibende Guanidoacetylbromhydrat schmilzt bei 53 bis 54° -(hygroskopisch), das Jodhydrat (erhalten aus S-Methylisothioharnstoffhydrojodid) bei etwa 6o°, das Pikrat bei 2oi°.
  • Beispiel 3 i o g Anilin werden zu einer Lösung von 18 g S-Methylisothioharnstoffbromid in 4. ccm Wasser gegeben. Es tritt sofort Lösung ein. :Nach Stehen über Nacht bei etwa 40° oder 5stündigem Erhitzen auf 8o bis ioo° sind reichliche Mengen Mercaptan entwichen; die letzten Reste sowie Spuren unveränderten Anilins werden ausgeäthert. Der Rückstand ist das Phenylguanidin, das einen schwach gelben Sirup darstellt. Es bildet ein schwer lösliches Pikrat, das bei 223° schmilzt; das Bromhydrat hat einen Schmelzpunkt von 71'. Beispiel 4 Durch Einwirkung von io g a-Aminopyridin auf 18- S-Äthylisothioharnstoffbromid erhält man das a-Guanidinopyridinhydrobromid als einen dicken, etwas bräunlichen Sirup, der leicht in hydroxylhaltigen Lösungsmitteln löslich ist.
  • Beispiel s io g Piperidin reagieren mit 1/1o Mol S-Äthylisothioharnstoffchlorid unter heftiger Wärrneentw icklung. Das entstandene Guanylpiperidinchlorhydrat schmilzt bei 166°, das Bromhydrat bei etwa 115', das Pikrat bei 2.a.8°.
  • Beispiel 6 i-2 g p-Aminophenol werden mit ioo ccm Alkohol überschichtet und 18 g S-Äthylisothioharnstoffbromid in 4 ccfn Wasser zugegeben. Nach langem Stehen bei etwa 40° ist alles Phenol in Lösung gegangen und viel Mercaptan gebildet. Das Guanidinophenolhydrobromid ist ein wasserlösliches amorphes Pulver. Das Pikrat schmilzt bei 228°.
  • Beispiel ? Das durch Reaktion von 2ä g 4-Aminoi-phenyl-2, 3-dimethyl-5-pyrazolon auf 18 g S-Äthylisothioharnstoffbromid entstehende 4-Guanyl-i-phenyl-2, 3-dimethyl-5-pyrazolon ist ein leicht in Wasser lösliches, nicht kristallisierendes und nicht destillierbares Öl.
  • Beispiel 8 14,7 g o-Anisidin mit i8,5 g S-Äthylisothioharnstoffbromid, ähnlich Beispiel 5 umgesetzt, geben das o-Anisylguanidin, dessen Pikrat bei 2i9 bis 22o° schmilzt. Das Brom- und Chlorhydrat ist leicht in Wasser löslich.
  • Beispiel 9 Das Guanyl'-o-toloidinpikrat schmilzt bei 223 bis 2240. Es wird auf die gleiche Weise (1,07 Teile Amin und 1,85 Teile Harnstoffderivat) hergestellt. Die freie Base stellt einen dicken Sirup dar.
  • Beispiel io 3 Teile Methyläminoacetal und 3,7 Teile S-Äthylisothioharnstoffbromhydrat geben bei quantitativem Umsatz das N-Methyl---\--(ß-äthyl'acetal-)guanidin. Das Pikrat ist schwer löslich und schmilzt bei 116°.
  • Beispiel ii i9 g S-Äthyl-N-xnethyl-isothioharnstoffhydrobromid, mit wenigWasser durchfeuchtet und mit Aminoacetal (13 g) versetzt, geben einen farblosen Sirup, aus dem das Pikrat des @T-NL-N-(f-äthylacetal-)guanidins fällbar ist; es schmilzt bei io7° und ist in Wasser schwer löslich.
  • Beispiel 1:2 26 g Methylaminoacetal und 35 g N-Methyl-S-äthylisothioharnstoffäthersalz reagieren i langsam zum NN'-Dimethyl-N-(ß-äthylacetal-)guanidin, dessen- Pikrat in groben Prismen kristallisiert und bei 89° schmilzt.
  • Beispiel 13 Läßt man 13 g Benzylamin und 27 g S-Äthylisothioharnstoffhydrobromid aufeinander einwirken, so erhält man derbe farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 133°. Das Chlorhydrat schmilzt bei 172°, .das Pikrat bei 183°, das Chloraurat bei io6 bis io8°. Beispiel 14 21 g Pyrrolidin und 54,6 g S-Äthy lisothioharnstoffbromid reagieren zum Guanclpyrrolidin, dessen in Wasser schwer lösliches Pikrat bei -2 i i ° schmilzt. Die Halogenwasserstoffsättresalze sind leicht in Wasser löslich. Beispiel 15 Auf die gleiche Art wird das Pyrrolinderivat hergestellt. Das Pikrat schmilzt bei 232°.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFl ``erfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man S-Alkylisothioharnstoffsalze in Abwesenheit von Alkali auf basisch reagierende Amine mit einer reaktionsfähigen Aminogruppe, die im Molekül mehr als 2 CAtome tragen, in ungefähr molekularen Mengen einwirken läßt.
DEC36005D 1925-01-13 1925-01-13 Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten Expired DE565881C (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC36005D DE565881C (de) 1925-01-13 1925-01-13 Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten
DEC37520D DE571228C (de) 1925-01-13 1925-12-01 Verfahren zur Darstellung symmetrischer Diarylguanidine

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC36005D DE565881C (de) 1925-01-13 1925-01-13 Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten
DEC37520D DE571228C (de) 1925-01-13 1925-12-01 Verfahren zur Darstellung symmetrischer Diarylguanidine

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE565881C true DE565881C (de) 1932-12-14

Family

ID=33030602

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC36005D Expired DE565881C (de) 1925-01-13 1925-01-13 Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten
DEC37520D Expired DE571228C (de) 1925-01-13 1925-12-01 Verfahren zur Darstellung symmetrischer Diarylguanidine

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC37520D Expired DE571228C (de) 1925-01-13 1925-12-01 Verfahren zur Darstellung symmetrischer Diarylguanidine

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE565881C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1100637B (de) * 1958-06-10 1961-03-02 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung von Alkyleniminoalkylguanidinen, deren Acylverbindungen, Salzen und quaternaeren Ammoniumverbindungen
DE1226103B (de) * 1959-05-29 1966-10-06 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung neuer omega-(Benzo-alkenylenimino)-alkylguanidine

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1100637B (de) * 1958-06-10 1961-03-02 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung von Alkyleniminoalkylguanidinen, deren Acylverbindungen, Salzen und quaternaeren Ammoniumverbindungen
DE1226103B (de) * 1959-05-29 1966-10-06 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung neuer omega-(Benzo-alkenylenimino)-alkylguanidine

Also Published As

Publication number Publication date
DE571228C (de) 1933-02-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1770153B2 (de) Heterocyclische Aminoketone, deren pharmakologisch verträgliche Säureadditionssalze und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2414273A1 (de) N-methyl-d-glucaminsalz von 2-(2'-methyl-3'-trifluormethyl-anilin)-nicotinsaeure
DE565881C (de) Verfahren zur Darstellung von Guanidinderivaten
DE2006895A1 (de) Neue Phenacetylguanidine und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1518023A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonaniliden
DE1695882C3 (de) 2-Pyridy!methylamine und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2542791C2 (de) N,N'-Disubstituierte Naphthylacetamidine
DE1959365B2 (de) Basische N-[2-(2- Phenylbicydo-(2i,l)-heptyl]carbamate
DE1174781B (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen von 1-(Guanidinoalkyl)-pyrrolidinen
DE583243C (de) Verfahren zur Darstellung von Oxyaminosaeuren und deren Abkoemmlingen
DE583207C (de) Verfahren zur Darstellung von Harnstoffabkoemmlingen der heterocyclischen Reihe mit quaternaerem Ringstickstoff
DE1518231A1 (de) Guanidinderivate und Verfahren zu deren Herstellung
DE866647C (de) Verfahren zur Herstellung von sekundaeren 1, 3-Alkendiaminen
DE484906C (de) Verfahren zur Darstellung der N-Monoalkylderivate von Aminophenolen
DE189481C (de)
DE278884C (de)
DE809077C (de) Verfahren zur Herstellung substituierter Isothioharnstoffe bzw. ihrer Salze
DE1238455B (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten Phenyl-alkyl-harnstoffen
DE1018412B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-(o-Methoxy-phenoxy)-2-oxypropylcarbamaten
DE514747C (de) Verfahren zur Darstellung von N-substituierten Derivaten aromatischer Aminooxy- und Plyaminoverbindungen
DE956306C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des Pyrimidins
DE711526C (de) Fungicides und baktericides Mittel
DE1038031B (de) Verfahren zur Herstellung neuer lokalanaesthetisch wirksamer Harnstoffe und deren Salze
DE1768787C3 (de) (o-Carboxy-phenyl)-acetamidine, Verfahren zu deren Herstellung und (o-CarboxyphenyO-acetamidine enthaltende Präparate
DE2060875A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinderivaten