DE565713C - Verfahren zum kontinuierlichen Schleifen und Polieren von Glasplatten - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen Schleifen und Polieren von Glasplatten

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DE565713C
DE565713C DE1930565713D DE565713DD DE565713C DE 565713 C DE565713 C DE 565713C DE 1930565713 D DE1930565713 D DE 1930565713D DE 565713D D DE565713D D DE 565713DD DE 565713 C DE565713 C DE 565713C
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
2. NOVEMBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
\Γϊ 565713 KLASSE 67 a GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. August 1930 ab
Für das Schleifen und Polieren von Spiegelglas sind zwei Arten von maschinellen Anlagen bekannt: das Rundtischverfahren und das kontinuierliche auf rechteckigen Tischen.
Das kontinuierliche hat sich nach dem gegenwärtigen Stand der Technik als das weitaus wirtschaftlichere erwiesen. Es haften ihm jedoch noch zwei Mängel 'an, die bedingungsweise miteinander verknüpft sind.
to Die bisherigen Anlagen erfordern eine Minimumgröße, welche nicht nur die Investierung außergewöhnlich hohen Kapitals erfordert, sondern welche auch eine Größe der Produktion ergibt, welche auch bei der Beschränkung auf gewisse kleinere Ausmaße der Scheiben nur unter besonderen Marktverhältnissen abzusetzen sind.
Da man die Ausdehnung dieser Anlagen schon jetzt auf das äußerste beschränkt, muß man sich mit der knappsten Polierzeit begnügen, welche im allgemeinen nicht gleichwertig mit der Politur ist, die nach dem Rundtischverfahren erzeugt wird.
Die Gründe für das Ausmaß der maschinellen Anlage und der Produktion werden rein kinematisch und wie folgt begründet:
Um das Optimum der Polierbedingungen einzuhalten, bedarf es einer gewissen, verhältnismäßig eng begrenzten relativen Geschwindigkeit des Filzes auf der Glasoberfläche unter dem Poliermechanismus hindurch und der Einhaltung der Bedingung, daß sich zwei aufeinanderfolgende Bahnen des Polierwerkzeuges auf der Glasplatte, welche zykloidal sind, unter einem nicht zu geringen Winkel schneiden. Ist die Vorwärtsbewegung der Tische zu gering so bewegen sich die Polierwerkzeuge in nahezu kreisförmiger Bahn und erzeugen dadurch die gefürchteten Polier wellen. Um diese zu vermeiden, ist daher eine Minimum-Fortbewegungsgeschwindigkeit des Poliertisches unterhalb des Poliermechanismus erforderlich. Dies bedeutet beim kontinuierlichen Verfahren, daß der fließende Strom des bewegten Glases der Menge nach einfach für eine bestimmte Zeiteinheit mal Breite des Glasbandes eingestellt wird, damit die besagten Polierlinien hinreichend von engen Kreislinien auf der Glasoberfläche abweichen und sich den fortschreitenden, zykloidalen Kurven nähern, die gefordert werden müssen, damit zwei aufeinanderfolgende Polierspuren sich in hinreichendem Winkel überschneiden. Diese Fließgeschwindigkeit beträgt erfahrungsgemäß zur Ausübung der obengenannten optimalen, relativen Geschwindigkeit des Filzes auf dem Glase etwa 150 bis 180 cm pro Minute. Die geringste Bandbreite, welche man unter Zugrundelegung der gängigsten kleinen Ausmaße der Scheiben gebraucht, ist vielleicht 90 cm. Hieraus ergibt sich, daß die Jahresproduktion einer derartigen Anlage im Minimum 1 Million qm ist.
Es erhellt daraus ohne weiteres, daß die Fließgeschwindigkeit und damit die Produktion nicht im beliebigen Ausmaße vermindert werden kann.
Außerdem werden durch die Forderung größerer Bandbreite die Verhältnisse noch weiter ungünstig, so daß nach dem gegenwärtigen Stand der Technik und Wirtschaft nur sehr bedingt an eine Anwendung des kontinuierlichen Verfahrens gedacht werden kann.
Die folgende Erfindung gibt eine Lösung des Problems dahin, daß auch für größere Bandbreiten die erzeugte Produktionsmenge ίο nahezu unabhängig gemacht werden kann von der Fließgeschwindigkeit der Glastafeln relativ zur Schleif- und Poliermaschinerie.
Die Lösung ist dadurch erreicht, daß der
, bisher angewandten geradlinigen Bewegung der Tische unter den Werkzeugen hindurch eine zweite in derselben Richtung, jedoch periodisch hin und her gehende überlagert ist.
Es sind Schleif- und Polierverfahren bekannt, bei denen die Werkstücke auf periodisch hin und her gehenden Tischen liegen. Dabei bleibt jedoch das Werkstück von Anfang bis zu Ende des Prozesses wesentlich unter denselben Schleifund Polierwerkzeugen und unterscheidet sich dadurch grundsätzlich von den Fließverfahren, deren Verbesserung die vorliegende Erfindung bezweckt. Es sind Verfahren bekannt, bei denen diese periodisch hin und her gehenden Tische noch eine Querbewegung erfahren oder bei denen dieselbe Relativbewegung durch eine Exzenterbewegung des gesamten Polierkopfantriebsmechanismus erzielt wird. Keines dieser an sich bekannten Verfahren gibt jedoch den gleichen geometrischen Bewegungseffekt der Schleif- und Polierlinien auf den Glasplatten wie das vorliegende Verfahren. Vielmehr· würden auch hierbei bei der langsamen, für geringe Produktion erforderlichen Vorwärtsbewegung die gefürchteten Polierwellen durch das weitgehende Überdecken der aufeinanderfolgenden zykloidalen Bewegungsbahnen der Polierwerkzeuge auftreten.
Diese Wellen würden sich bei Übertragung der genannten Verfahren auf ein Fließverfahren um so stärker geltend machen, als sie nicht wie diese eine Mehrheit von Polierfilzen zu einem um eine gemeinsame Achse rotierenden Kopfsystem vereinigen, sondern die einzelnen Schleifund Polierscheiben durch Einzelachsen antreiben.
In Abb. ι ist der Hinundhergang der Tischbewegung in einem Schaubild dargestellt und die zeitlich aufeinanderfolgenden Wege zur besseren Verdeutlichung auseinandergezogen. Beispielsweise sei die Strecke α ein Hinweg (Hinweg vorwärts und rückwärts ist im Sinne der allgemeinen Fließgeschwindigkeit der Werkstücke gedacht), die Strecke b ein Rückweg und c die Differenz zwischen beiden. Dann kann das Verfahren beispielsweise in der Weise ausgeübt werden, daß c sehr klein ist gegen α und b. Die relative Geschwindigkeit des Glases bzw. der Tische gegenüber den feststehenden Schleif- und Polierapparaten ist dann (a + b): P. P ist die Zeit eines Hinundherganges (Gesamtperiode). Dagegen ist die durch die beliebig einstellbare Differenz zwischen a und b davon abhängige Geschwindigkeit V der allgemeinen Fließgeschwindigkeit gegeben durch (a — b):P = c:P.
Das neue Verfahren gewährt auch besonderen Vorteil in bezug auf die Anordnung derartiger Schleif- und Poliereinrichtungen. Eine Möglichkeit, diese anzuordnen, ist in Abb. 2a und b wiedergegeben, und zwar im Grundriß und der Seitenansicht.
Dabei stellt 1 zwei zur allgemeinen Bewegungsrichtung grundsätzlich senkrecht liegende Verschiebebühnen für die Wagen auf Gleisen dar.
Mit 2 ist eine Stoßeinrichtung bekannter Art, wie sie beispielsweise für die Tunnelofen in der keramischen Industrie verwendet werden, z. B. hydraulisch-elektrisch angetrieben, dargestellt.
3 sind die üblichen Gerüste für die feststehenden Schien1- und Poliermaschinen, unter welchen sich die Wagen 4 hindurchbewegen. Das Auswechseln eines Wagens kann z. B. wie folgt vor sich gehen. Nachdem nach einer hinreichenden Anzahl von Perioden P die Wegstrecken c sich zur Länge eines Wagens addiert haben, kann während einer Stoßperiode bei einem Hingang (in der Fließrichtung) am Fertigende der Wagenreihe ein Wagen, der nahezu oder ganz auf der Verschiebebühne steht, dort hingezogen und abtransportiert werden, wobei natürlich durch entsprechende Einteilung der Perioden und Weglängen, Achsabstände usw. leicht dafür gesorgt werden kann, daß der nächste Wagen indessen nicht von dem Gleise heruntergestoßen wird. An den Stoßeinrichtungen sind außerdem Einrichtungen vorzusehen, welche gestatten, die Stoßstange schnell zurück und auch wieder vor zu führen. Diese Einrichtung kann sowohl von Hand wie auch automatisch bedient werden durch die in Anspruch 5 vorgesehene bekannte Steuervorrichtung.
In analoger Weise erfolgt das Hinzufügen eines neuen Wagens am Beschickungsende wie folgt. Wenn die gesamte Wagenreihe so weit durch die Stoßeinrichtung in der Fließrichtung durch wiederholte periodische Hinundhergänge gefördert ist, daß nach Zurückziehen der Stoßeinrichtung Platz für einen neuen Wagen ist, kann dieselbe in der obenerwähnten Weise während der Rückstoßperiode der anderen Stoßvorrichtung schnell zurückgezogen werden und ein auf der Verschiebebühne herbeigebrachter neuer Wagen bis zum Beginn der neuen Vorstoßperiode (Hinweg in der Fließrichtung) zwanglos eingeschaltet werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    ι. Verfahren zum kontinuierlichen Schleifen und Polieren von Glasplatten, die auf geradlinig bewegten Tischen unter den Werkzeugen hindurchbewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Bewegung eine zweite in derselben Richtung, jedoch periodisch hin und her gehende überlagert ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Weglänge des periodischen Hinundherganges veränderbar ist.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
DE1930565713D 1932-05-10 1930-08-12 Verfahren zum kontinuierlichen Schleifen und Polieren von Glasplatten Expired DE565713C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB1346332A GB387885A (en) 1932-05-10 1932-05-10 Improved continuous process for grinding and/or polishing glass plates and the like

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE565713C true DE565713C (de) 1934-11-02

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ID=10023428

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930565713D Expired DE565713C (de) 1932-05-10 1930-08-12 Verfahren zum kontinuierlichen Schleifen und Polieren von Glasplatten

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BE (1) BE388387A (de)
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007022194C5 (de) * 2007-05-11 2018-07-12 Georg Weber Vorrichtung zum Bearbeiten der Kanten und Oberflächen flächiger Werkstücke

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FR750663A (fr) 1933-08-16
GB387885A (en) 1933-02-16
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