-
Verfahren zur Destillation von Mineralölen Es ist bereits vorgeschlagen
worden, die Destillation von Mineralölen unter weitgehendster Schonung der Öle in
der Weise durchzuführen, daß das Öl in einem Destillationsgefäß, welches zweckmäßig
unter Hochvakuum steht, über im Dampfraum befindliche Rieseleinbauten umläuft. Hierbei
erfolgt die Bewegung des Öles durch Gä.s-bzw. Dampfdruckflüssigkeitshebung. Nun
ist es bekannt, daß nicht entwässertes Öl in der Destillationsblase schäumt, weshalb
es vorher getrocknet werden muß. Man hat auch schon wasserhaltiges Öl destilliert.
Doch waren hierzu besondere Destilliereinrichtungen erforderlich. Diese bestanden
aus Rohrschlangen, in denen das Öl unter Druck erhitzt wurde. Aus den Rohrschlangen
gelangte es unter Druckentlastung in einen unter Vakuum stehenden Raum, in dem die
Verdampfung erfolgte. Derartige Anlagen sind jedoch im Betrieb teuer und wenig leistungsfähig,
weshalb man sie nur für die Destillation wasserhaltiger Öle verwendet hat, die in
den üblichen Destillierblasen nicht behandelt werden konnten. Es hat sich nun überraschenderweise
gezeigt, daß man die Öle ohne Vortrocknung auch in Destillierblasen destillieren
kann.
-
Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß man in das in der Destillierblase
befindliche C51, das darin ständig nach dem Prinzip der Druckgasflüssigkeitshebung
umgewälzt wird, das frische wasserhaltige Öl derart einführt, daß es sich in der
Umwälzvorrichtung selbst schnell mit dem heißen C51 mischt. Zweckmäßig wird das
frische Öl in den unteren Teil der Umwälzvorrichtung eingeführt, so daß es zusammen
mit dem im Umlauf gehaltenen Öl in der Umwälzvorrichtung in die Höhe strömt. Die
schnelle Mischung des umlaufenden Öles mit dem frisch zugeführten hat zur Folge,
daß das letzte schnell erhitzt wird. Infolge der Erwärmung verdampft das Wasser,
und es wird die Bewegungsenergie des Wasserdampfes für das Umwälzen des Öles ausgenutzt.
-
Gelangt das Gemisch von Öl und Wasserdampf aus der Umwälzvor richtung
in den Dampfraum der Destillierblase und läuft es dann über die Rieseleinbauten
im Dampfraum abwärts, so erfolgt infolge der feinen Verteilung des Öles und der
ständigen schnellen Bewegung eine gute und gründliche Trennung der Öl- und Wasserdämpfe
von dem nicht verdampften Öl.
-
Diese besondere Einführung des frischen wasserhaltigen Öles in die
Destillierblase hat also zur Folge, daß Überschäumen u. dgl. störende Erscheinungen
nicht auftreten können, die in gewöhnlichen Destillierblasen,
wohl
infolge Siedeverzugs, entstehen und- die Verarbeitung wasserhaltigen Öles bisher
unmöglich machten.
-
Außer dem Dampf, der durch Verdampfung des im frisch eingeführten
Öle enthalte-. nen Wassers entsteht, können auch noch zusätzlicher Wasserdampf oder
ähnliche, die Destillation in bekannter Weise fördernde Mittel für die Umwälzung
des Öles nutzbar gemacht werden. Doch ist die Anwendung zusätzlichen Destillationsdampfes
für die Umwälzung an sich meistens nicht erforderlich. Vielmehr reicht hierfür der
aus dem frisch eingeführten Öl erzeugte Dampf in vielen Fällen schon aus.
-
Zum Zwecke des Entwässerns und Erwärmens hat man Öl schon nach dem
Prinzip der Druckgäsflüssigkeitshebung unter Benutzung von Luft o. dgl. Gasen als
Fördermittel im Heizgefäß in der Weise umgewälzt, daß das Öl bei wiederholtem Durchgang
durch die mit Heizmänteln versehenen Röhren der Fördervorrichtung die notwendige
Wärme aufnahm. Abgesehen davon, daß man bei dem bekannten Verfahren Wasserdampf
als Fördermittel nicht verwenden konnte, wird erfindungsgemäß das frisch in das
Destilliergefäß eingeführte Öl durch-Mischung mit dem bereits erhitzten Öl aufgeheizt.
Es erfolgt also die Wärmeübertragung an das frisch eingeführte Öl und demgemäß die
Verdampfung des darin enthaltenen Wassers fast augenblicklich; trotzdem gelingt
es, dadurch, daß die Mischung in der Umwälzvorrichtung erfolgt, jedes schädliche
Schäumen des Öls während der Destillation zu unterdrücken.
-
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens
dargestellt. Es bedeutet i eine Destillierblase bekannter Bauart, die beispielsweise
mit einem Flammrohr 2 ausgerüstet. ist. Das in der Blase befindliche t51 3 wird
mit Hilfe der Umwälzvorrichtung q. emporgehoben, so daß es über die Rieseleinbauten,
die sich über dem Flüssigkeitsspiegel in der Destillierblase befinden, herabrieseln
kann. Die Umwälzvorrichtung wird mit Dampf betrieben, der sowieso zur Destillation
benutzt und durch die Rohrleitung 5 in die Umwälzvorrichtung eingeführt wird. In
diesen Umwälzer wird nun erfindungsgemäß entweder durchRohrleitung6 in die Dampfleitung
5 das wasserhaltige Öl eingeführt oder aber getrennt in die Umwälzvorrichtung durch
Rohrleitung 7 gegeben. Auf dem Wege durch das Steigrohr der Umwälzvorrichtung erwärmt
sich das Öl, das Wasser verdampft und dient gleich zur Förderung des Öles. Ein Schäumen
wird außerdem durch -die oberhalb der Umwälzvorrichtung q. befindliche Zerstäubungs-
und Umlenkvorrichtung verhindert. Die Ausführungsform der Umwälzvorrichtung kann
nun auch an Stelle der Düse io in die Blase bei dem Verfahren des Patents 527 526
eingebaut werden. Die Destillierblase kann auch an ein Hochvakuum angeschlossen
sein. An sich ist für das Verfahren Unterdruck nicht notwendig.