DE564607C

DE564607C - Verfahren zur Gewinnung von Gas und Ofen zur Ausfuehrung des Verfahrens

Info

Publication number: DE564607C
Application number: DENDAT564607D
Authority: DE
Original assignee: LUDWIG KAISER DR
Current assignee: LUDWIG KAISER DR
Publication date: 1932-11-21

Description

Verfahren zur Gewinnung von Gas und Ofen zur Ausführung des Verfahrens Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein weiterer Ausbau des Verfahrens zur Gewinnung von Wassergas in Gemäßheit des Hauptpatentes 493 675. Nach demselben wird Wassergas dadurch erzeugt, daß Kohlenstoff: und Wasserdampf in einem Salzschinelzbad zur Reaktion gebracht werden.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei der Einführung von nicht entgastem Brennstoff die Entgasung mit explosionsartiger Geschwindigkeit vor sich geht, so daß schwere Schädigungen eintreten können, besonders, wenn der Brennstoff einen höheren Feuchtigkeitsgehalt aufweist. Hinzu kommt, daß bei der Entgasung in der Salzschmelze die wertvolleren Nebenprodukte verlorengehen.
Insbesondere wird bei der explosionsartigen Geschwindigkeit der Verdampfung des Feuchtigkeitsgehaltes und der Entgasung, insbesondere der leichten Kohlenwasserstoffe, die Gleichmäßigkeit des erzeugten Wassergases beeinträchtigt. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird nun die Brennstoffbeschickung in einem an sich bekannten, auf die Salzschmelze aufgesetzten Schacht getrocknet und entgast, so daß der Brennstoff in glühendem, Zustande der Salzscbmelze zugeführt wird. Auf diese Weise wird in einem einzigen Verfahrensgange Entgasung und Vergasung miteinander gekuppelt. Die Entgasung erfolgt ohne einen besonderen Wärmeaufwand, wenn man das heiße Wassergas durch die zu entgasende Brennstoffsäule hindurchschickt. Inbesondere ist es möglich, den für die Karburierung erforderlichen Teer der Salzschmelze zuzusetzen, so daß bereits ein hochwertiges karburiertes Wassergas durch den Entgasungsschacht hindurchstreicht. Die Hindurchführung des Wassergases durch den Entgasungsschacht bewirkt gleichzeitig eine Reinigung des Gases von den Salzdämpfen der Salzschmelze. Diese schlagen sich in den oberen Schichten der Schachtbeschickung nieder, und das Salz wird selbsttätig wieder der Salzschmelze zugeführt, während das Gas gleichzeitig von diesen Salzdämpfen und den Salzniederschlägen befreit wird. Das beider Entgasung gewonnene Gas hat die übliche Kalorienzahl, das Wassergas etwa 270o Kalorien.
Ein Ausführungbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
d bezeichnet eine im stetigen Betrieb stehende Vertikalkammer, welche in ihrem oberen Teil durch die Gasluftkanäle b, c beheizt wird, so daß um den Kammerkopf etwa 130o° C herrschen. Die Heizgase werden durch die Züge d, d nach unten getrieben und treten bei e, e mit etwa iooo° aus. Der eingefüllte Brennstoff verkokt bereits in dem oberen Teil, rutscht stetig nach unten, gelangt in die Salzschmelze f, f und wird dort unter Zutritt von hochüberhitztem Wasserdampf vergast. Durch die Teerdüsen g, g wird Teer in den Raum lt, h eingespritzt und auf diese Weise das Wassergas karburiert. Das karburierte Wassergas wird durch die Öffnungen i, i in das Innere der Kokssäule innerhalb der Retorte a übergeleitet. Die kontinuierliche Aschenaustragung übernimmt die Schnecke k, k.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Gas nach Patent 493 675, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Vergasung der Brennstoffe im Salzschmelzbad erzeugte Wassergas durch die zu trocknende und zu entgasende Beschickung eines auf das Wasserbad aufgesetzten Schachtes hindurchgeführt wird, wobei in einem gekuppelten Ent- und Vergasungsprozeß ein hochwertiges Mischgas erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Teer für die Karburierung in die Salzschmelze eingeführt wird.
3. Ofen für das Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der auf die Salzschmelze aufgesetzte Entgasungsschacht oberhalb des Salzschmelzspiegels durchlöchert ist.