DE563833C - Vorrichtung zum Ausgleichen von UEbertragungsverschiedenheiten an den Formzylindern von Mehrfarben-Rotationstiefdruckmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12. NOVEMBER 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15 d GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juni 1929 ab

Bei der Übertragung von Pigmentpapier auf die zu ätzenden Formzylinder von Mehrfarben-Rotationstiefdruckmaschinen ist es trotz Anwendung größter Sorgfalt und trotz der Geschicklichkeit des Ätzers nicht zu vermeiden, daß das Ätzbild auf einem der zusammendruckenden Formzylinder schief zu den Ätzbildern auf den anderen Formzylindern liegt, so daß die Linie des Druckanfangs nicht parallel zu den Linien des Druckanfangs auf den anderen Formzylindern steht. Die Teilfarbe, die zu dem Zylinder mit dem schief aufgebrachten Ätzbild gehört, erscheint also nicht auf der ihr "im Gesamtbild zugeordneten Stelle, so daß der Druck unbrauchbar wird. Zum Beseitigen dieses Nachteiles bzw. zum Ausgleichen der Übertragungsverschiedenheiten hat man bei Mehrfarben-Rotationstiefdruckmaschinen, bei denen der zu bedruckende Bogen von einem Druckwerk zum andern durch Bänder oder Überleitungszylinder befördert wird, bereits vorgeschlagen, die Anlegemarken oder die Achsen der Überleitungszylinder entsprechend einzustellen.

Dieses Hilfsmittel versagt aber bei Mehrfarben-Rotationstiefdruckmaschinen, bei denen die Formzylinder um einen gemeinsamen Druckzylinder angeordnet sind. Der zu bedruckende Bogen wird von den Greifern dieses Druckzylinders dauernd gehalten, ohne sie während des Mehrfarbendruckes zu verlassen. Ausgleichsmöglichkeiten durch diese Organe sind daher nicht vorhanden. Dieselben Schwierigkeiten ergeben sich für den Druck vom endlosen Strang. Hier setzt die Erfindung ein. Gemäß der Erfindung wird jeder Formzylinder zum Druckzylinder derart einstellbar angeordnet, daß die Formzylinderachse mit der Achse des Druckzylinders gekreuzt werden kann. Durch entsprechende Kreuzung können die Druckelemente, die durch die mangelhafte Ätzung gegenüber den Druckelementen der anderen Formzylinder verschoben worden sind, in diejenige Lage gebracht werden, bei der sie mit der Lage der Druckelernente auf dem anderen Formzylinder genau korrespondieren.

Die Kreuzung der Formzylinderachse mit der Druckzylinderachse kann in ver-schiedenster Weise ausgeführt werden. Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich, wenn die Formzylinderlager oder deren Tragorgane in senkrechten, in waagerechten und senkrechten und in waagerechten Ebenen einstellbar sind. Durch die zum Ausgleich einer Übertragungsverschiedenheit erforderliche Kreuzung der Formzylinderachse mit der Druckzylinderachse leidet dabei nicht die erforderliche linienförmige Berührung zwisehen Druckzylinder- und Formzylinderoberfläche, weil der Druckzylinder eine verhältnis-

") Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Arnold BgH in Hamburg.

mäßig weiche Oberfläche hat, die bei genauer Parallelität zwischen Druckzylinderachse und Formzylinderachse eine Flächenberührung hervorruft. Durch die Kreuzung verringert sich lediglich die Größe der Berührungsfläche, so daß eine linienförmige Berührung stets bei den zum Ausgleich der Übertragungsverschiedenheiten erforderlichen Kreuzungen erhalten bleibt.

ίο Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgedankens, und zwar stellen dar:

Abb. ι einen Druckzylinder mit den zugehörigen Formzylindern in Seitenansicht, Abb. 2 einen Druckzylinder mit den zugehörigen Formzylindern in der Stirnansicht und

Abb. 3 einen Längsschnitt durch eine Formzylinderachse mit einem zugehörigen Lager.

Der Druckzylinder 1 weist in an sich bekannter Weise vier Druckfelder auf, deren jedes mit einem Aufzug 2 und Greifern 3 ausgerüstet ist. Die drei Formzylinder 4 sind in Schwenkschildern 5 gelagert, die von Drehzapfen 7 in den Gestellwänden 6 aufgenommen werden. Die Drehzapfen 7 sind in Durchführung der Erfindung exzentrisch ausgebildet, so daß durch ihr Verdrehen die Schwenkschilder 5 und damit die Formzylinderachsen in senkrechten, in waagerechten und senkrechten sowie in waagerechten Ebenen verstellbar sind. Hierdurch tritt eine Kreuzung mit der Druckzylinderachse ein, wodurch erfindungsgemäß Ubertragungsverschiedenheiten ausgeglichen werden können.

Die Achslager 8 (Abb. 3) der Formzylinder 4 sind in den Schwenkschildern 5 angeordnet und beispielsweise durch ballige Ausführung derart ausgebildet, daß ein Schrägsteilen der Formzylinderachse ohne Verklemmung ermöglicht wird.

Im Wesen der Erfindung liegt es, daß statt der Drehzapfen 7 verstellbare Lager oder Lagerzapfen angeordnet werden können, ebenso können die Lager der Formzylinder selbst einstellbar angordnet werden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zum Ausgleichen von Übertragungsverschiedenheiten an den Formzylindern von Mehrfarben-Rotationstiefdruckmaschinen, bei denen mehrere Formzylinder um einen gemeinsamen Druckzylinder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Formzylinder (4) zum Druckzylinder (1) derart einstellbar ist, daß die Formzylinderachse mit der des Druckzylinders unter Ausgleich der Übertragungsverschiedenheit gekreuzt werden kann.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formzylinderlager oder. die Tragmittel (Schwenkschilder 5) der Formzylinder- ⁶S achse in an sich bekannter Weise in senkrechten, in waagerechten und senkrechten und in waagerechten Ebenen zur Kreuzung der Formzylinderachse mit der des Druckzylinders einstellbar sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen