DE561292C - Verfahren zur Entwaesserung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenoefen - Google Patents

Verfahren zur Entwaesserung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenoefen

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DE561292C
DE561292C DE1930561292D DE561292DD DE561292C DE 561292 C DE561292 C DE 561292C DE 1930561292 D DE1930561292 D DE 1930561292D DE 561292D D DE561292D D DE 561292DD DE 561292 C DE561292 C DE 561292C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/102Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing free acid

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  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entwässerung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenöfen Das Destillationsgas aus Kammer- und Retortenöfen enthält Wasser sowohl in Tröpf. chenform als auch in Dampfform. Ersteres scheidet sich bei der Fortleitung des Gases allmählich aus, besonders bei Richtungsänderung und Geschwindigkeitsverminderung. Letzteres tritt als Kondensat in, Erscheinung, wenn das mit Wasserdampf gesättigte Gas sich abkühlt oder wenn es komprimiert wird. Die Ausscheidung von Wasser aus dem Gas macht das Einbauen von Wassersammeltöpfen in die Leitung notwendig, da andernfalls das Wasser sich in der Leitung ansammelt und sie versperrt. Die Wassertöpfe müssen ständig überwacht und entleert werden. Das aus dem Gas sich ausscheidende Wasser macht sich aber noch in anderer Hinsicht bei der Fortleitung sehr unangenehm bemerkbar. Es greift, da es in wässeriger Lösung korrodierend wirkende Gasbestandteile enthält, Leitungen, Gasmesser usw. an. Es ergeben sich daher große Vorteile, wenn man das Gas vor der Fortleitung von -dem schädlichen Wassergehalt so weit befreit, daß eine Wasserausscheidung in dem Leitungsnetz nicht mehr erfolgen kann.
  • Von großer Bedeutung ist die Entwässerung des Gases auch für eine einwandfre;i:e Auswaschung des Naphthalins aus dem Gas mit Teeröl, die ihrerseits wieder für eineinwandfreies Arbeiten der Gasentschweflungsanlage und für eine störungsfreie Fortleitung des Gases notwendig ist. Ohne eine wenigstens teilweise Entwässerung des Gases nimmt das Naphthalinwaschöl Wasser aus dem Gase auf und wird infolge Bildung einer Emulsion, deren Menge durch Wasseraufnahme ständig zunimmt, vorzeitig unbrauchbar, während es bei einer der Naphthalinwäsche voraufgehenden entsprechenden Entwässerung des Gases so lange im Umlauf bleiben kann, bis es sich genügend mit Naphthalin ange: reichert hat.
  • Das Problem der Gasentwässerung ist durch die immer größeren Umfang annehmende Ferngasversorgung in allen Ländern besonders in den Vordergrund getreten, sowohl im Hinblick auf die Erhaltung der umfangreichen und teuren Leitungsnetze als auch im Hinblick auf die für eine störungsfreie Reinigung und Fortleitung des Gases unumgänglich notwendige Befreiung des Gases von Naphthalin.
  • Über die für eine Entwässerung des Gases zwecks Fortleitung oder Entnaphthalinung in Frage kommenden Möglichkeiten schreibt B e r t e 1 s m a n n in seinem Werk die Leuchtgasindustrie, Bd. I, S. 414, daß alle Trocknungsvorschläge sich als praktisch undurchführbar erwiesen haben. Es handelt sich bei diesen Vorschlägen um Trocknung durch Abkühlen, Komprimieren und durch `Taschen des Gases mit wasserentziehenden Mitteln. Alle diese Verfahren stellen sich aber sehr teuer. Praktische Bedeutung hat in Ermangelung eines einfachen und billigen Verfahrens nur die Entwässerung mit Chlorcalciumlauge gewonnen. Das Gas wird mit in ständigem Kreislauf befindlicher Chlorcalciumlauge gewaschen, ein Teil der jeweils vom Wascher kommenden Lauge durch Destillation entwässert und dann wieder mit dem anderen Teil der Lauge vereinigt. Die durch Wasseraufnahme und Destillation erwärmte Lauge muß nun zunächst gekühlt werden und kehrt dann wieder zur Gaswaschung zurück. Dieses Verfahren stellt sich sowohl in den Anlage- als auch in den Betriebskosten teuer. Ferner sind auch die Unterhaltungskosten sehr erheblich, weil die Chlorcalciumlauge die Apparatur angreift. Infolge dieser Umstände hat das Verfahren nur bei einigen wenigen Betrieben Eingang gefunden. Mit Ausnahme dieser vereinzelten Betriebe arbeiten alle Kokereien und Gaswerke noch ohne Gasentwässerung.
  • Eine Entwässerung von Gasen durch Wa. schen mit Schwefelsäure ist zwar ein bekanntes Verfahren, aber es ist nur in den Fällen üblich, wo es sich um Gase handelt, die mit Schwefelsäure nicht chemisch reagieren. Versuche, Schwefelsäure für die Entwässerung von Destillationsgas aus Kammer- und Retortenöfen zu verwenden, haben bisher zu keinem Erfolg geführt, weil bei dem-angewendeten Verfahren die Säure durch Einwir. kung der im Destillationsgas enthaltenen ungesättigten Bestandteile verharzte und dadurch für anderweitige Verwendung unbrauchbar wurde. Ohne eine nachherige Verwertung der Säure ist die Trocknung des Gases mit Schwefelsäure natürlich undurchführbar. Um die Verharzung zu vermeiden, hat man durch künstliche Kühlung die Temperatur niedrig gehalten. Dadurch .entstehen indessen hohe Kosten; die das Verfahren ebenfalls unwirtschaftlich machen. Als Übelstand stellte sich bei der gewählten Art der Durchführung der Entwässerung mit Schwefelsäure ferner heraus, daß das Gas Säureteilchen mit fortführte, die durch besondere Säurefänger sorgfältig wieder aus dem Gas entfernt werden mußten, was wiederum Kosten verursachte. Die Entwässerung von Destillationsgas durch Waschen mit Schwefelsäure war daher bisher praktisch nicht durch führbar.
  • Es wurden nun Bedingungen für die Trocknung von Destillationsgas aus Kammer- und Retortenöfen mit Schwefelsäure gefunden, die nennenswerte Kosten nicht verursachen, so daß nunmehr die technische Anwendung des Verfahrens . gegeben ist. Diese Bedingungen bestehen erfindungsgemäß darin, daß die etwa 6o°ige Schwefelsäure, die zur Bindung des im Destillationsgas vorhandenen Ammoniaks zu schwefelsaurem Ammoniak dient, vorher zur Gasentwässerung verwendet wird und daß die Berührungsdauer von Säure und Gas so kurz bemessen wird, daß eine Verunreinigung der Säure durch Einwirkung der ungesättigten Kohlenwasserstoffe des Gases nicht eintritt. Man läßt also die sonst direkt zur Ammoniakfabrik gehende Schwefelsäure zunächst einen entsprechend dimensionierten, säurefesten Rieselturm von oben nach unten durchlaufen, durch den im Gegenstrom zur Säure von unten nach oben das zu entwässernde Gas hindurchströmt und leitet die Säure, deren Eignung zur -Ammoniakbindung durch die Wasseraufnahme aus dein Gas keineswegs beeinträchtigt ist, dann zur Ammoniakfabrik. Um zu vermeiden, daß Säure von dem Gas mitgerissen wird, führt man die Säurezuführungsrohre bis in den Rieseleinbau des Waschers hinein.
  • Die für die Ammoniakbindung benötigte Säuremenge reicht für so weitgehende Gasentwässerung aus, daß Wasserausscheidung bei der Fortleitung kaum mehr möglich ist. Soll das Gas nur so weit entwässert weiden, daß Wasserabscheidung in der Entnaphthalinungsanlage nicht eintritt, , so genügt die Anwendung eines Teiles der in der Ammoniakfabrik benötigten Säure.
  • Die Vorzüge dieses Gasentwässerungsverfahrens gegenüber dem Chlorcalciumverfahren und anderen sind außerordentlich groß und ohne weiteres einleuchtend. Die Apparatur besteht im wesentlichen nur aus einem säurefesten Gaswascher und ist daher denkbar einfach und billig. Da die zur Entwässerung benutzte Schwefelsäure der Amino.-niakfabrik zur unmittelbaren Verwendung zugeführt wird, braucht das von der Schwefelsäure aufgenommene Wasser nicht abgetrieben und die durch die Wasseraufnahme erwärmte Säure nicht gekühlt zu werden. Die Betriebskosten des Verfahrens sind daher fast gleich Null. Ferner sind auch die Unterhaltungskosten der Anlage äußerst gering, weil der Wascher durch innere Verbleiung und durch Verwendung von säurefestem Einsatzmaterial von der Säure nicht angegriffen wird.
  • Es ist natürlich zweckmäßig, das Gas bereits vor der Entwässerung mit Säure durch gute Kühlung und mit Hilfe eines Stoßscheiders möglichst weitgehend von Wasser zu befreien.
  • Beispiel 5ooo cbm Gas je Stunde mit einem Wassergehalt von 2o g je cbm können durch Berieseln mit 0,35t etwa 6o°iger Schwefelsäure je Stunde bis auf einen Wassergehalt von 49 j e cbm entwässert werden. 500o cbm Überschußgas einer Kokerei (Gesamtgas abzüglich Heizgas für die Koksöfen) je Stunde entspricht ein stündlicher Durchsatz von etwa 33t trockene Kohle. Aus dieser Kohlenmenge werden etwa o,4. t schwefelsaures Ammoniak erzeugt und für diese etwa o,4t 6o°ige Schwefelsäure benötigt. Die für die Ammoniakfabrik erforderliche Säure ist also für eine sehr weitgehende Entwässerung des gesamten Überschußgases einer Kokerei mehr als ausreichend.
  • Soll nicht nur das Cberschußgas, sondern das gesamte bei der Destillation von Kohle entstehende Gas mit der für die Ammoniakbindung erforderlichen Säure ,entwässert werden, so ist eine Entwässerung in obigem Ausmaß natürlich nicht zu erreichen. Immerhin kann man aber auch in diesem Falle, der bei Gaswerken meist vorliegt, das Gas so weit entwässern, daß Wasserausscheidungen im Rohrnetz nur bei lange anhaltender, starker Kälte und auch dann nur in sehr geringem Ausmaß stattfinden. Für die Vermeidung störender Wasserabscheidungen bei der Entnaphthalinung des Gases ist die mit der Ammoniaksäure zu erreichende Entwässerung des Gesamtgases vollkommen ausreichend.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Entwässerung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenöfen, durch Waschen mit Schwefelsäure im Gegenstrom, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäure, die zur Bindung des im Destillationsgas vorhandenen Ammoniaks zu schwefelsaurem Ammoniak dient, vorher zur Gaswäsche verwendet wird und daß die Berührungszeit von Säure und Gas so kurz bemessen wird, daß eine Verunreinigung der Säure durch Einwirkung der ungesättigten Kohlenwasserstoffe des Gases nicht eintritt.
DE1930561292D 1930-10-17 1930-10-17 Verfahren zur Entwaesserung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenoefen Expired DE561292C (de)

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DE1930561292D Expired DE561292C (de) 1930-10-17 1930-10-17 Verfahren zur Entwaesserung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenoefen

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DE (1) DE561292C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973659C (de) * 1952-08-05 1960-04-28 Maerkische Steinkohlengewerksc Verfahren zur Reinigung unter Druck stehender Kohlendestillationsgase fuer Fernleitungszwecke

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973659C (de) * 1952-08-05 1960-04-28 Maerkische Steinkohlengewerksc Verfahren zur Reinigung unter Druck stehender Kohlendestillationsgase fuer Fernleitungszwecke

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