DE560124C - Haltbarmachung von Wasserstoffsuperoxyd - Google Patents

Haltbarmachung von Wasserstoffsuperoxyd

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DE560124C
DE560124C DER80985D DER0080985D DE560124C DE 560124 C DE560124 C DE 560124C DE R80985 D DER80985 D DE R80985D DE R0080985 D DER0080985 D DE R0080985D DE 560124 C DE560124 C DE 560124C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B15/00Peroxides; Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof; Superoxides; Ozonides
    • C01B15/01Hydrogen peroxide
    • C01B15/037Stabilisation by additives

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • .Haltbarmachung von Wasserstoffsuperoxyd Die wäßrigen Lösungen des Wasserstoffsuperoxyds werden bekanntlich durch Licht, katalytisch wirkende oder oberflächenaktive Stoffe sowie Alkalien oder Wärme leicht zersetzt. -Eine sehr große Zahl von Verbindun-Iren der verschiedensten Körperklassen ist bisher gefunden worden, die diese Zersetzung hintan zu halten vermögen. Hierbei handelt es sich jedoch fast immer um Säuren oder Basen oder auch Stoffe von unangenehmem Geruch oder Geschmack sowie häufig auch unlösliche Substanzen. Die Verwendung eines großen Teiles der bisher bekannten Stabilisierungsmittel, die sich häufig gegen chemische Agentien nicht indifferent verhalten, läßt den Gebrauch des damit konservierten Wasserstoffperoxyds für medizinische oder kosmetische Zwecke nicht zu.
  • Es wurde gefunden, daß sich Wasserstoffperoxyd in ausgezeichneter Weise den verschiedensten zersetzenden Einflüssen gegenüber haltbar machen läßt durch Zusatz von geringen Mengen Athern oder Verbindungen mit ätherartig gebundenem Sauerstoff. Es ist zwar bekannt, daß man Aoiges Wasserstoffsuperoxyd. durch Zusatz der bedeutenden Menge von a Voluinprozent Äther haltbar machen kann, doch ist ein derartiges Verfahrcn wegen der Explosivität. der narkotisierenden Wirkung des Äthers und auch aus Preisrücksichten praktisch nicht verwendbar. Es ist nicht vorauszusehen, daß auch i,llo bis dieser Äthermenge und weniger genügt, um ein höher prozentiges Wasserstoffsuperoxyd zu stabilisieren. Es ist ferner zwar bekannt, daß Äther mehrwertiger Phenole mit noch freien aromatischen Hydroxylgruppen, .wie Guajacol oder Orcinmonomethyläther, als Konservierungsmittel verwendet werden können. Diese Verbindungen haben aber als Phenole auch deren ungünstige Eigenschaften.
  • Daher bedeutet die Auffindung von wasserlöslichen Verbindungen mit ätherartig gebundenem Sauerstoff ohne Anwesenheit phenolischen Hydroxyls als Konservierungsmittel für H=O= besonders deswegen einen Fortschritt, weil diese Verbindungen neutral und frei von ätzenden und sauren Wirkungen, ungiftig und von teilweise geschmacksverbessernder Wirkung sind. Dazu verhalten sie sich weitgehend chematisch indifferent. Wirksam sind alle Verbindungen mit ätherartig gebundenem Sauerstoff, also z. B. Diäthyläther und seine Homologen, sowie Alkyläther mit Oxygruppen. Ferner wirken einfach und mehrfach alkylierte oder arylierte höhere und mehrwertige Alkohole, welche zum Teil auch acyliert sein können. Hierher gehören z. B. auch die Äther des Glykols, Acetylglykols, Glycerins und der Kohlehydrate. Hier sind sowohl die aliphatischen sowie aroinatischen, gemischt aliphatischen und aromatischen wirksam. Von besonderer Wirksamkeit sind Aryläther der mehrwertigen Alkohole sowie Kohlehydrate mit und ohne aliphatische oder olefinische Seitengruppen oder Alkoxygruppen oder Halogen im aromatischen Rest, wie z. B. Gly cerinphenyläther und seine Alkoxy-bzw. Halogensubstitutionsprodukte und Glycerin- oder Glycoläther des Oxyallylbenzols. Auch ringförmige Äther mit ein oder mehreren Sauerstoffatomen im Ring, wie z. B. Dioxan, wirken stabilisierend. Schließlich können auch Mischungen von verschiedenen ätherartigen Verbindungen mit Erfolg verwendet werden. Diese sind z. B. auch für die Erzielung bestimmter Effekte im Geruch oder Geschmack von Bedeutung.
  • Die ätherartigen Haltbarmachungsmittel können auch in Gemeinschaft mit anderen Stabilisatoren Verwendung finden, um z. B. deren Wirkung zu verbessern oder ihre lfenge herabzusetzen. Beispiel i 25.Teile einer aoioigen wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxyd wurden mit 0,o4 Teilen Diätliyläther versetzt und in einer verschlossenen weißen Glasflasche 5 Monate lang an ein helles Fenster gestellt. Die Titration ergab, daß noch 75 0;# des ursprünglichen Wasserstoffperoxy dgehalts vorhanden waren. Eine Vergleichsprobe ohne Ätherzusatz enthielt überhaupt kein Wasserstoffperoxyd mehr. Beispiel e Derselbe Versuch wurde nach Beispiel i unter Zusatz von 0,o4 Teilen Dioxan vorgenommen. Nach 5 Monaten waren noch 82 % erhalten. Beispiel 3 Die Versuche nach i und 2, in hellbraunen Flaschen vorgenommen, ergaben noch 98 0i0 des ursprünglichen Gehalts. Eine Vergleichsprobe enthielt noch 15 011o. Versuche mit Äthylglykoläther, nach i, 2 und 3 angesetzt, verliefen ebenso. Beispiel 4 Verschiedene Proben einer 50ioigen Wasserstoffperoxydlösung wurden in einer offenen Schale unter der Quarzquecksilberlampe nach vorherigem Zusatz je einer der folgenden Verbindungen zu einer Probe: Äther, Dioxan, Isoamyläther, Äthylglykol, Monoacetylglykoläther, 4 Stunden lang bestrahlt. Es war nur ein geringer Verlust an H.0, eingetreten, während eine Vergleichsprobe nur noch kleine Mengen Peroxyd enthielt. Dieselben Versuche mit Glycerinmonophenyläther und Resorcindiglycerinäther verliefen noch günstiger. Beispiel s 5o Teile 70ioiges Wasserstoffperoxyd, zu denen 0,o4 Teile Glycerinmonophenyläther gefügt sind, werden 7 Stunden am Rückflul3-kühler auf dem siedenden Wasserbad erhitzt. Das Wasserstoffsuperoxyd enthält noch 93' ;'o des ursprünglichen Gehalts, eine Vergleich3-probe ohne Stabilisator nach derselben Zeit enthält keine Spur Peroxyd mehr. Bei demselben Versuch mit 0,05 Teilen Äthylglykol waren nach 3 Stunden noch 76 01, nach Stunden noch 511 0110 erhalten.
  • Beispiel 6 Proben von 70ioigem Hydroperoxyd wurden 11o Stunden im Wasserbad auf 65 bis 75° erwärmt. Sie enthielten auf 5o Teilen 0,o4 Teile Stabilisator. Die mit Monophenylglycerinäther versetzte Probe enthielt noch ioo 0j0, die mit Resorcindiglycerinäther ebenfalls noch ioo 0J0, mit Äthylglykol 8q.0110, die Vergleichsprobe ohne Stabilisator noch 65 11, des ursprünglichen Gehalts.
  • Beispiel 7 Proben von 70ioigem Hydroperoxyd wurden mit Glasmehl 7 Stunden auf der Schüttelmaschine geschüttelt. Die mit Glycerimnonophenyläther versetzte Probe enthielt noch 95 0io@ eine Vergleichsprobe ohne Stabilisator 8o 011o der ursprünglichen Menge.
  • Beispiel 8 5 Teile 3oojoiges Hydroperoxyd wurden mit o,oi Teilen Glycerinmonophenyläther versetzt und im Quarzgefäß über Glasmehl bei einer Temperatur von 45 bis 50° 3 Stunden lang mit einer Quarzlampe bestrahlt. Die Probe enthielt noch 93 011o des ursprünglichen Gehalts, eine Vergleichsprobe ohne Stabiiisator nur noch 55 0/0. Beispiel 9 25 Teile 50%0iges Wasserstoffperoxyd wurden mit o,oo5 Teilen Acetanilid versetzt und 7 Stunden auf dem siedenden Wasserbad erwärmt. 7 5 011o des ursprünglichen Gehalts waren erhalten. Dieselbe Mischung, außerdem mit o;oi Teilen Glycerinphenyläther versetzt, enthielt noch 95 0f0.
  • Beispiel 10 25 Teile 50%oiges Wasserstoffperoxyd mit o,oo5 Teilen Acetanilid 4 Stunden bei etwa 45' mit der Quarzlampe bestrahlt, enthielten noch 57"1', des ursprünglichen Gehalts. Dieselbe Mischung, außerdem mit o,oi Teilen Glycerinphenyläther versetzt, enthielt noch 83 0;0- Beispiel ili 25 Teile 5oioiges Wasserstoffperoxyd werden mit o,oi Teilen Methylcellulose versetzt und 5 Stunden auf dem siedenden Wasserbad erwärmt. Es waren noch 25 011o des ursprüngliehen Gehalts vorhanden, während-eine Vergleichsprobe keine Spur Peroxyd mehr enthielt. Dieselbe Mischung, vor der Quarzlampe a Stunden bei 4.5° bestrahlt, enthielt noch 380,;" eine Gegenprobe 42'/11. Beispiel 12 5 Teile 30°,''oiges Wasserstoffperoxyd wurden mit o,o5 Teilen Glycerinmonophenyläther, .lethox3#phenylglycerinäther, Chlorphenylglycerinäther versetzt und 7 Stunden auf dem siedenden Wasserbad am Rückflußkühler erwärmt. Während eine Vergleichsprobe ohne Stabilisator noch I111111 enthielt, war in der Probe mit Glycerinmonophenyläther noch 98 °'11, in der mit Methoxyphenylglycerinäther noch 98 °1111 und der mit Chlorphenylglycerinäther noch 5o'/', des ursprünglichen Gehalts vorhanden.

Claims (1)

  1. PATENTANN SPRL CHR i. Verfahren zur Haltbarmachung von Wasserstoffperoxyd- oder anderer aktiven Sauerstoff enthaltenden Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man o,oi bis io 111111 (berechnet auf ioo°j,iiges Wasserstoffperoxyd) von solchen wasserlöslichen Verbindungen zusetzt, die frei von aromatisch gebundenem Hydroxyl sind und ätherartig gebundenen Sauerstoff enthalten. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen ätherartiger Verbindungen verwendet werden. . 3. Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß man andere Stabilisatoren in Gemeinschaft mit ätherartigen Verbindungen verwendet.
DER80985D 1931-03-12 1931-03-12 Haltbarmachung von Wasserstoffsuperoxyd Expired DE560124C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0000081A1 (de) * 1977-06-01 1978-12-20 Agfa-Gevaert N.V. Ätzbleichlösung.

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0000081A1 (de) * 1977-06-01 1978-12-20 Agfa-Gevaert N.V. Ätzbleichlösung.

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