DE55973C - Schornsteinaufsatz - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 24: Feuerungsanlagen.

Schornsteinaufsatz.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. August 1890 ab.

Fig. ι zeigt die Stellung dieses Schornsteinaufsatzes bei bewegter Luft,

Fig. 2 die Stellung bei Windstille.

Fig. 3 giebt eine Vorderansicht von Fig. 2.

Der Schornsteinaufsatz besteht aus einem der Schornsteinweite entsprechenden rechteckigen Kasten A — in Form eines Häuschens —, in dessen offenen Giebelseiten zwei stehende, die Oeffnung bis etwa drei Viertel derselben verdeckende Klappen A:¹ und k? angebracht sind. Diese Klappen sind durch Führungsstangen f an einem Pendel P befestigt, welches durch einen länglichen Schlitz im Deckel D des Kastens A (Fig. 3) in das Innere desselben herabhängt. Das Pendel P ist mit der Klappe k^a verbunden, welche zwischen einem auf dem Deckel D befestigten Bügel B in den Drehpunkten r r hängt.

An der Längsseite des Kastens befinden sich im oberen Theil zwei einander gegenüberliegende Oeffhungen O, zwischen denen nach unten zu ein dreieckiger Steg s (Fig. 1 und 2) liegt. Jeder in beliebiger Richtung wehende Wind stöfst hauptsächlich gegen die oben hängende Klappe A³, in zweiter Linie auch auf eine der unten stehenden Klappen k^l und A², z. B. bei der durch die Pfeile angedeuteten Windrichtung auf Klappe A¹. Infolge des Winddruckes auf die Klappe A⁸ legt sich dieselbe in die in Fig. 1 angedeutete Stellung und nimmt durch die Uebertragung der Bewegung, welche durch den Winddruck auf die Fläche der Klappe A¹ noch befördert wird, mittelst des Pendels P und der Führungsstangen ff die Klappen A¹ und A² in die entsprechenden Lagen mit.

Die Klappe k¹ legt sich an den Steg S an und schliefst damit die nach der Windseite gelegene Oeffnung vollständig ab, während die gegenüberliegende Klappe A:² gleichzeitig ebenso weit nach aufsen geführt wird, also ihre Oeffnung um denjenigen Querschnitt öffnet, der durch Klappe A¹ geschlossen wurde. Infolge dessen kann der Rauch an der Windseite nicht in den Schornstein zurückgestofsen werden, während er an der anderen, vom Wind abgekehrten Seite um so freieren Auszug erhält. Das Pendel geht infolge seines Eigengewichtes in die Ruhestellung Fig. 2 zurück, sobald der Winddruck aufhört, d. h. sobald der Wind nachläfst. Bei Windstöfsen, die bald von der einen, bald von der anderen Seite kommen, folgen die Klappen dem Wechsel.

Die Seitenöffnungen O dienen ebenfalls zum Rauchabzug, namentlich bei Windstille. Der Steg 5 unter denselben verhindert ein Abwärtsdrücken des Rauches durch den etwa durch die Oeffhungen O ziehenden Wind.

Claims (1)

1. Pa te nt-Anspruch:

   Ein Schornsteinaufsatz, dadurch gekennzeichnet, dafs der gegen die pendelnde Platte k³ wirkende Winddruck durch eine der mit A³ gelenkig verbundenen Klappen k^% A² den Abschlufs der Schornsteinmündung gegen den Wind und zugleich deren Oeffnung in der Windrichtung durch entsprechende Drehung der anderen Klappe bewirkt.