DE559182C - Empfangsanordnung fuer Quadruplextelegraphie - Google Patents

Empfangsanordnung fuer Quadruplextelegraphie

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DE559182C
DE559182C DEC43673D DEC0043673D DE559182C DE 559182 C DE559182 C DE 559182C DE C43673 D DEC43673 D DE C43673D DE C0043673 D DEC0043673 D DE C0043673D DE 559182 C DE559182 C DE 559182C
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DEC43673D
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L5/00Arrangements affording multiple use of the transmission path
    • H04L5/02Channels characterised by the type of signal
    • H04L5/04Channels characterised by the type of signal the signals being represented by different amplitudes or polarities, e.g. quadriplex

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Measurement Of Length, Angles, Or The Like Using Electric Or Magnetic Means (AREA)
  • Amplifiers (AREA)

Description

In Anlagen für Quadruplextelegraphie erfolgt bekanntlich der selektive Empfang von telegraphischen Signalen mittels selektiver Relais. Hierbei werden die Signale gemäß der einen Gruppe mittels eines polarisierten Relais ihren Vorzeichen nach ausgewählt, während die Signale gemäß der zweiten Gruppe, die gleichzeitig in derselben Richtung über dieselbe Leitung geschickt werden, ent-
to sprechend ihrer Größenordnung mittels eines nicht polarisierten Relais ausgewählt werden, welches derart eingerichtet ist, daß die Größenordnung der Signale gemäß der ersten erwähnten Gruppe nicht ausreicht, um es zu betätigen.
Es ist ein Zweck der Erfindung, Mittel zu schaffen, um eine selektive Verstärkung der in der Quadruplextelegraphie empfangenen Signalstromstöße herbeizuführen.
Da die Erfindung sich nur mit den Empfangsanordnungen für die Unterscheidung der verschiedenen Signale befaßt, ist dieselbe auch beim Empfang von Signalen in Anlagen für Duplextelegraphie anwendbar. Deshalb haben sämtliche Hinweise auf.die Quadruplextelegraphie auch für den Duplexverkehr Gültigkeit und umgekehrt. In der folgenden Beschreibung werden die Signale verschiedener Stromrichtung Α-Signale und die Signale verschiedener Stromstärke B-Signale genannt. Es ist klar, daß sowohl die Α-Signale als auch die B-Signale aus Zeichenstrom und Trennstrom bestehen.
Gemäß der Erfindung werden in einer Ouadruplextelegraphieranlage die ankommenden, überlagerten A- und B-Signalstromstöße mit oder ohne vorhergehende, für beide Stromstoßarten gemeinsame Verstärkung gleichzeitig zwei Ventilröhrenanordnungeri aufgedrückt, von welchen jede mit den Wiedergabeeinrichtungen verbunden ist. Die eine Ventilanordnung spricht nur auf die Veränderungen der Signalpolarität, die andere nur auf die verschiedenen Stromstärken an.
Bekanntlich werden in der Ouadruplextelegraphie die B-Signale durch die von den Α-Signalen hervorgerufenen Stromwechsel verstümmelt. Die Vorzeichenwechsel erfolgen nicht momentan, sondern beanspruchen eine gewisse Zeit. Wenn infolgedessen mehrere A-Signalwechsel mit einem langen B-Signal zusammenfallen, wird letzteres Signal zerlegt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, diesen Nachteil aufzuheben. Gemäß der Erfindung werden die den B-Signalempfänger beeinflussenden Ströme einer relativen Phasenverschiebung unterworfen, und zwar derart, daß bei den empfangenen B-Signalen Stellen vorübergehender Unterbrechungen überbrückt und Unregelmäßigkeiten -in der vereinigten Wirkung der beiden phasenverschobenen Ströme auf die Wiedergabeein-
richtungen für die B-Signale vermieden werden. In der Praxis kann die erwünschte Phasenverschiebung beispielsweise mittels einer oder mehrerer Phasenkondensatoren ausgeführt werden, die zu einer« der Relaisspulen parallel geschaltet sind.
Ein Aüsführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden Abbildungen dargestellt. Die Abb. ι zeigt einen Brückenstromkreis ίο für das telegraphische Senden und Empfangen in Verbindung mit einem Stromkreis für die Quadruplexverstärkung und selektive Wiedergabe oder Übertragung gemäß der Erfindung.
In der Abb. 2 sind die Schaulinien von übertragenen und empfangenen Signalen dargestellt; diese dienen zur Erklärung der gemäß der Erfindung verwendeten Anordnung für die Verbesserung des selektiven Empfanges der B-Signale.
Die mit C bezeichnete Schaltung ist ein Brückenstromkreis bekannter Art, mit dem das Kabel JJ, die künstliche Schleife JJ und der Sender X in bekannter Weise verbunden sind. Der Sender X besteht aus zwei Senderaggregaten, die ini der üblichen Weise miteinander in Verbindung stehen. Das eine Aggregat wird für die Ströme verschiedener Stärke, das andere für die Stromwechsel verwendet. Zwischen die Punkte P- und I2 sind der 0hmsche Widerstandr und die Induktanz / eingeschaltet. Der Kondensator c mit einem Nebenschlußwiderstand ist in Reihe mit einem der beiden Widerstände r",- r1 geschaltet, über welche der Empfangsapparat in einer noch zu beschreibenden Weise angeschlossen ist.
Die über r1 und r° erzeugten Potentiale werden dem Verstärker differential aufgedrückt. Zu diesem Zweck ist der Verbindungspunkt k unmittelbar mit der negativen Leitung 1 des Verstärkers verbunden, während die Punkte η und 0 über gleiche Gittervorspannungsvorrichtungen b1 und b2 mit den Gittern der beiden Ventilröhren 2 und 22 verbunden sind. Diese besitzen die gleiche Kennlinie und arbeiten unter denselben Bedingungen als Verstärker für die kombinierten, ankommenden A- und B-Signale. r2 und r22 sind die Anodenwiderstände der Ventilröhren 'z und 22, welche gemeinsam mit den übrigen Ventilröhren des Verstärkers ihre Anodenspannung von der Hochspannungsquelle A erhalten. Die Hilfsanodenwiderstände p2 und p22 sind Potentiometer für die Einstellung der Gitterspannungen der mit der Batterie gekoppelten Röhren, mittels welcher die A- und B-Signale zerlegt werden.
Da die Α-Signale nur durch die Polaritätswechsel bestimmt werden, ist es für die Zerlegung und weitere Verstärkung dieser Signale gleichgültig, ob der Ausgangsstrom der Röhre 2 oder der Röhre 22 entnommen wird. Im Ausführungsbeispiel ist der einstellbare Kontakt des Potentiometers^2 über eine Kopplungsbatterie bs mit dem Gitter der Ventilröhre 3 verbunden. Die mittlere Gitterspannung der letzteren Röhre ist so eingestellt, daß das negative Α-Signal die Gitterspannung bis auf einen Punkt auf der unteren Biegung der Kennlinie (Anodenstrom-Gitterspannungskennlinie) herabsetzt, während das positive Α-Signal die Gitterspannung auf einen Punkt des schrägen Teiles der Kennlinie oder bei einer Röhre, die einen sehr kleinen Gitterspannungsspielraum hat, auf den Sättigungspunkt bringt. Dadurch, daß in der oben angedeuteten Weise vorgegangen und die Ventilröhre 3 in der beschriebenen Weise verwendet wird, wird erreicht, daß die Röhre für die Α-Signale ein vollkommener Verstärker ist, aber gegen die von den B-Signalen erzeugten Potentialveränderungen von bedeutend größerer Amplitude mehr oder weniger unempfindlich ist. Wenn beispielsweise negative Signalspannungen dem Gitter der Röhre 3 aufgedrückt werden, so ist es klar, daß, wenn die negativen Α-Signale die Gitterspannung bis auf die untere Biegung der Kennlinie heruntersetzen, eine weitere Verringerung der Gitterspannung durch ein im negativen Sinne aufgedrücktes B-Signal keine nennenswerte Veränderung im Anodenstrom der Röhre hervorruft, selbst wenn die durch die B-Signale bewirkten Spannungsveränderungen eine Amplitude haben, die, was gewöhnlich der Fall ist, dreimal so hoch ist wie die Amplitude derjenigen Spannungsveränderungen, welche allein durch die A-Signale erzeugt werden. Im negativen Sinne empfangene B-Signale werden deshalb an der Verstärkerröhre gewissermaßen abgeschnitten. Eine ähnliche Abschneidung der positiven B-Signale kann am oberen Ende derselben Röhre, wenn die A-Signalamplitude den geraden Teil der Kennlinie vollständig einnimmt, oder an der unteren Biegung der nächsten Ventilröhre 4 ausgeführt werden. Mit Rücksicht auf die Form der Kennlinie moderner Verstärkerröhren ist das zuletzt erwähnte Verfahren zweckmäßiger. Aus diesen Gründen und zwecks Erzielung eines hohen Verstärkungsgrades legt man das polarisierte Relais für die Α-Signale nicht unmittelbar in den Anodenstromkreis der Röhre 3, sondern man verwendet hierfür die Röhren 4 und 5, in deren Anodenstromkreisen die entgegengesetzt wirkenden Spulen Am bzw. As des A-Signalrelais eingeschaltet sind.
rs ist der Anodenwiderstand für die Röhre 3, und b* ist die Kopplungsbatterie. Der einstellbare Hilfsanodenwiderstand ps ermöglicht eine derartige Einstellung der Gitter-
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spannung der Röhre 4, daß die Sperrwirkung des Anodenstromes bei einer Spannung an der unteren Biegung der Anodenstrom-Gitterspannungskennlinie der Röhre hervorgerufen wird. Die Spannung entspricht einem positiven Α-Signal. Hierdurch wird verhindert, daß positive B-Signalspannungen in dem Anodenstromkreis der Röhre 4 irgendeine Wirkung hervorrufen. Die negativen B-Sito gnale wurden schon in der Röhre 3 in einer ähnlichen Weise wie vorher abgedrosselt.
Die eine Spule Am des polarisierten Relais, welche die A-Signale wiedergibt, liegt im Anodenstromkreis der Röhre 4, der ebenfalls noch einen Widerstand r4 enthält. br> ist eine Kopplungsbatterie für das Gitter der Röhre 5, deren Anodenstromkreis die entgegengesetzt wirkende Spulet enthält. Die Röhre5 besitzt eine derartige Vorspannung, daß sie auf dem geraden Teil ihrer Kennlinie arbeitet. Das mittlere Gitterpotential der Röhre ist innerhalb einiger Volt nicht wichtig. Die Spule Am des polarisierten Relais, welche durch den Anodenstrom der Röhre 4 erregt wird, ist geneigt, den Anker des Relais in die eine Richtung, z. B. auf die Kennzeichnungsseite, umzulegen. Die andere Spule As wird durch den Anodenstrom der Röhre 5 erregt, wenn der Anodenstrom der Röhre 4 durch die Spule Am zu fließen aufhört. Der Anodenstrom der Röhre 5 ist geneigt, den Relaisanker in die entgegengesetzte Richtung, in diesem Fall auf die Trennseite, umzulegen. Für die Zerlegung der B-Signale werden gemäß der Erfindung Ventilröhren verwendet, welche derart eingerichtet sind, daß nur die B-Signale eine zu kleine Amplitude besitzen, um den Anodenstrom zu beeinflussen. Da die B-Signale ihre Polarität ändern können, wenn auch Α-Signale auf der Leitung vorhanden sind, muß die selektive Einrichtung für die B-Signale ohne Rücksicht auf die Polaritätsveränderungen arbeiten können.
Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, besitzt die die B-Signale auswählende und verstärkende Einrichtung ein Ventilröhrenpaar 6, 66. Die Anoden der Röhren 6 und 66 sind derart miteinander verbunden, daß ihre Anodien-Heizfadenstromkreise zueinander parallel liegen. Die Gitter der Röhren 6 und 66 sind mit den Anoden der Röhren 2 bzw. 22 gekoppelt. Die Verbindung zwischen den erwähnten Gittern und den Anoden der Ventilröhren 2 und 22 erstreckt sich über die Batterie be und das Potentiometer p2 bzw. über die Batterie b7 und das Potentiometer p22. Die Gittervorspannung der parallel geschalteten Röhren 6 und 66 ist derart eingestellt, daß die höchste absolute Spannung, die das Gitter einer der Röhren unter der Einwirkung der Α-Signale aufnehmen kann, auf der unteren Biegung der Kennlinie bzw. links zu dieser Biegung liegt. Diese Spannung kann somit auf keinen Fall eine Veränderung des Anodenstromes hervorrufen. Die B-Signale, die im positiven Sinne dem Gitter einer dieser Röhren aufgedrückt werden, können dagegen die Gitterspannung bis zu einem Wert steigern, der einem Punkt entspricht, welcher ziemlich hoch auf dem geraden Teil der Kennlinie liegt, so daß ein verhältnismäßig starker Anodenstrom erzeugt wird. Wenn die Ventile die oben angegebene Vorspannung besitzen, sprechen sie auf die Verringerungen der Gitterspannung nicht an. Es muß aber berücksichtigt werden, daß die ankommenden Signale den Verstärkerröhren 2 und 22 differential aufgedrückt werden, so daß in jedem beliebigen Augenblick, wenn das Gitter der einen Röhre stärker negativ wird, das Gitter der anderen Röhre starker positiv wird. Der Anodenstrom in der einen Röhre wird somit abnehmen, wenn der Anodenstrom in der anderen Röhre zunimmt. Die Spannungen an den beweglichen Kontakten der Potentiometer p- und p" ändern sich deshalb um einen mittleren Wert differential zueinander, indem der eine Kontakt positiv wird, wenn der andere negativ ist. Diese Spannungsveränderungen werden durch die Kopplungsbatterien be und b7 9c den Gittern der Röhren 6 und 66 aufgedrückt. Wenn die Gitterspannung der Röhre 6 durch den Einfluß der Signale unter den Mittelwert sinkt, steigt die Gitterspannung der Röhre 66 um einen entsprechenden Betrag über den Mittelwert und umgekehrt. Sind B-Signale auf der Leitung vorhanden, wird eine Ausstrahlung nur von derjenigen Röhre 6 oder 66 erfolgen, deren Gitterspannung gesteigert wurde. Es ist für die nachfolgende Verstärkerstufe bzw. Verstärkerstufen gleichgültig, welche der beiden Röhren Energie abgibt.
Je nachdem, in welcher Stellung die Sendetaste des A-Signalsenders sich augenblicklich befindet, wird von der einen oder von der anderen Röhre während des Empfanges eines beliebigen B-Signals oder eines Teiles des B-Signals Energie ausgesandt. Befindet sich die A-Signaltaste in der oberen Stellung, dann tritt die eine Röhre in Tätigkeit, im anderen Fall die andere Röhre, d. h. die Impedanz der vereinigten Anoden-Heizfadenstromkreise der beiden Röhren 6 und 66 wird beim Empfang von B-Signalen immer herabgesetzt, ohne Rücksicht auf die Polaritätswechsel, welche durch die Α-Signale hervorgerufen werden.
r8 ist der gemeinsame Anodenwiderstand für die parallel geschalteten Röhren 6 und 66, und b8 ist die Kopplungsbatterie. pe ist der regelbare Widerstand zur Einstellung der mittleren Spannung, die dem Gitter der
Röhre 7 aufgedrückt werden soll. In dem Anodenstromkreis der Röhre 7 liegt die eine Spule Bs des Relais für die B-Signale. Die entgegengesetzt wirfeende andere Spule Bm dieses Relais liegt im Anodenstromkreis der Röhre 8, und die Röhre 7 steht über den Anodenwiderstand r1 und der Kopplungsbatterie δ9 mit der Röhre 8 in Verbindung. Wie in dem Fall der Spulen Am und As, die mit den Röhren 4 und 5 in Verbindung stehen und die Α-Signale wiedergeben, sind auch die Spulen Bm und Bs dazu geneigt, den Anker des zweiten Relais abwechselnd in die beiden entgegengesetzten Richtungen umzulegen, um die B-Signale wiederzugeben. Um die erwähnte, zuweilen auftretende zersetzende Wirkung-, die durch die Wechsel des Leitungsstromes infolge der Α-Signale auf die B-Signale ausgeübt wird, zu verhindern, ist gemäß Abb. 1 ein Phasenteiler vorgesehen, der aus dem Kondensator cx besteht, der im Nebenschluß zu der Spule Bm liegt. Dieser Kondensator erzeugt einen Phasenunterschied zwischen dem Trennstrom in der Spule Bs und dem Zeichenstrom in der Spule Bm, wodurch die Zwischenräume in den langen B-Signalen überbrückt werden, wenn die beiden phasenverschobenen Ströme gemeinsam auf das Relais einwirken, um den Anker desselben zu steuern.
Die Wirkung, die dadurch entsteht, daß die Zeichen- und Trennströme außer Phase gebracht werden, wird an Hand der Abb. 2 erläutert.
In der Abb. 2 zeigt die Schaulinie 1 die übermittelten Α-Signale in der Form einer Reihe von Stromwechseln. Die Schaulinie II zeigt in ähnlicher Weise ein gleichzeitig übermitteltes B-Signal, welches in diesem Falle aus einem kurzen Zeichen, einem Zwischenraum und einem langen Zeichen (z. B. a in Morseschrift) zusammengesetzt ist. Die Schaulinie III zeigt die Kombination der A- und B-Signale bei der Übertragung. Es ist hier angenommen, daß die Stromwechsel des übermittelten Signalstromes synchron mit den Stromwechseln der Ä-Signale stattfinden und die bei jedem Stromwechsel erhaltene Amplitude ausschließlich davon abhängig ist, ob B-Signale vorhanden sind oder nicht. Wenn B-Signalzeichenstromstöße auf der Leitung vorhanden sind, beträgt in der Praxis die bei jedem Wechsel erhaltene Amplitude etwa das Dreifache von dem Amplitudenwert, der erzielt wird, wenn nur Α-Signale anwesend sind.
Die kombinierte Wirkung der Relaisübertragungszeichen und der unvermeidlichen Störung der Signale auf Grund der durch die Leitung hervorgerufenen Verzögerung macht sich dadurch bemerkbar, daß bei jedem Wechsel die B-Signal-Kennzeichnungsstromstöße beeinflußt werden, so daß die empfangenen, zusammengesetzten Signalstromstöße, d. h. die vom Empfänger aufgenommenen Signale, eine Form erhalten, die in der Schaulinie IV gezeigt ist. In derselben zeigen die Linien χ und y den Stromwert, auf welchen das durch die B-Signale erregte Relais im positiven bzw. negativen Sinne ansprechen wird. Aus,der Schaulinie IV geht hervor, daß die Stromwechsel nicht momentan stattfinden, sondern daß ein Zeitraum T benötigt wird, um den positiven Arbeitsstrom in einen negativen Arbeitsstrom umzuwandeln. .„
Wenn die B-Signale mittels der Röhren 6 und 66 (Abb. r) von dem empfangenen Leitungsstrom ausgewählt werden, hat der Ausgangsstrom der Röhre 7 die in der Schaulinie V gezeigte Form. Es sei angenommen, daß es sich hier um den Zeichenstrom für das B-Signalrelais handelt. Wie ersichtlich, ist der lange B-Signalzeichenstromstoß in drei kurze Stromstöße zerlegt. Wenn das B-Signalrelais die übliche Empfindlichkeit besitzt, wird der Relaisanker dazu geneigt sein, auf die Schwankungen oder Zwischenräume in dem langen Signal anzusprechen. Wenn die Ströme in beiden Spulen des Relais im wesentlichen in Phase miteinander sind, wird infolgedessen das Relais ungleichmäßig wirken und ungenaue Kennzeichnungen hervorbringen. Die Schaulinie V zeigt einen Zeichenstromkreis m (in der Spule Bm) und einen Trennstrom s. Letzterer weist dieselben Stromwechsel wie der Kennzeichnungsstrom auf. Er wirkt auf die Wicklung Bs ein; er eilt dem Zeichenstrom um einen Betrag ly vor. Dieser Wert tv muß derart eingestellt sein, daß die Länge des B-Stromstoßes dem übrigen Teil der Signalzeiteinheit angemessen ist. In der Praxis beträgt die Phasenverschiebung 90 bis 95 °/0 der Zeit eines Zeichenstromstoßes. Zwischen m und s besteht deshalb eine derartige Phasenverschiebung, daß eine über- *°5 lappung zwischen jeder Kennzeichnungsperiode des Zeichenstromes m und der entsprechenden Nullperiode des Trennstromes j vorhanden ist. Der Zeichenstrom schwankt zwischen Null und einem durch dieLinie 0-M angedeuteten Maximalwert, während der Trennstrom zwischen Null und einem durch die Linie S-O angedeuteten Maximalwert schwankt.
Die Schaulinie VII zeigt die Vereinigung der Ströme m und s, die auf den Anker des Relais einwirken. Diese Vereinigung ergibt sich daraus, daß die Augenblickswerte von m und ί in der Schaulinie V allgebraisch addiert werden, indem von der linken Seite der Schaulinie bzw. von der Linie t ausgehend die Werte m und ί im Verhältnis zu der Zeit auf-
gezeichnet werden. Man hat dann die Schaulinie VI. m und s fangen mit Null an. Dabei befindet sich der Relaisanker auf der Trennseite. Nach einer kurzen Zeit sinkt ί bis auf den Nullwert, ohne den Relaisanker zu beeinflussen, und der wirksame Strom, welcher das Relais beeinflußt, ist so lange Null, bis m seinen Maximalwert M angenommen hat und den Relaisanker auf die Zeichenseite
ίο umlegt. Nach einem weiteren kurzen Zwischenraum t°, der gleich der erwähnten Überlappung ist, steigt der Trennstrom auf seinen maximalen Wert. Die Augenblickswerte von m und s sind jetzt gleich, und die beiden Ströme wirken entgegengesetzt. Ist das Ende eines Zeichenstromstoßes erreicht, so sinkt der Zeichenstrom m auf Null herab, und der Trennstrom s, der noch seinen Maximalwert besitzt, bringt den Relaisanker auf die Trennseite. Wenn der Trennstrom s auf Null herabsinkt, was nach einem kurzen Zeitraum erfolgt, bleibt der Relaisanker unbeeinflußt, weil der Zeichenstrom ebenfalls Null ist. Bei der nächsten Zunahme des Zeichenstromes wird der Anker des Relais wieder auf die Zeichenseite gebracht.
Bei weiterer Verfolgung der Addierung der Ströme in und s ersieht man, daß die Zwischenräume in dem langen Signal ausgemerzt werden und die Bewegungen des Relaisankers derart sind, daß das ursprüngliche B-Signal gemäß der Schaulinie II in der in der Schaulinie VII gezeigten Form wiedergegeben wird, die sich, abgesehen von geringen Vergrößerungen der Abstände, von der ursprünglichen Signalform nicht unterscheidet.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    ι. Empfangsaaordnung für Quadruplextelegraphie, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ventilröhrenschaltungen mit einem gemeinsamen Eingangsstromkreis verbunden sind und derart unter Vorspannung stehen, daß die eine Schaltung nur die Signale verschiedener Polarität (A-Signale) und die andere Schaltung nur die Signale verschiedener Stromstärke (B-Signale) wiedergibt.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung für die Wiedergabe der Α-Signale eine Ventilröhre mit derartiger Vorspannung enthält, daß Potentialveränderungen, die in einer Richtung einen im voraus festgelegten Wert übersteigen, keine Veränderung im Ausgangsstrom hervorrufen, und daß der Ausgangsstromkreis der Röhre derart mit dem Gitter einer weiteren Röhie verbunden ist, die ebenfalls eine solche Vorspannung besitzt, daß Potentialveränderungen, die in der einen oder der anderen Richtung einen im voraus festgelegten Wert übersteigen, keine Wirkung in dem Ausgangsstromkreis der zuletzt erwähnten Röhre hervorrufen.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung für die Wiedergabe der B-Signale zwei Ventilröhren enthält, die differential mit dem gemeinsamen Eingangsstromkreis verbunden sind, und daß jede Röhre eine derartige Vorspannung besitzt, daß Änderungen in der Stromstärke von der einen oder der anderen Polarität, die in dem Eingangsstromkreis auftreten und unterhalb eines im voraus festgelegten Wertes liegen, keine Wirkung hervorrufen, und daß das Wiedergaberelais mit einem für beide Röhren gemeinsamen Ausgangsstromkreis verbunden ist.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Relais für die Wiedergabe der A- und B-Signale mit einer Wicklung im Ausgangsstromkreis einer Ventilröhre und mit der anderen Wicklung im Ausgangsstromkreis einer zweiten Ventilröhre liegen, deren Gitter mit dem Ausgangsstromkreis der zuerst erwähnten Röhre Verbindung hat.
  5. 5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Aufhebung der Wirkung der Polaritätsveränderungen auf das nichtpolarisierte, zur Wiedergabe der B-Signale dienende Relais, die zwei Wicklungen dieses Relais in getrennten Stromkreisen angeordnet sind, deren Ströme in der Phase zueinander verschoben sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEC43673D 1928-11-02 1929-09-06 Empfangsanordnung fuer Quadruplextelegraphie Expired DE559182C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB3341/28A GB324678A (en) 1928-11-02 1928-11-02 Improvements in or relating to the amplification of signals in the reception of quadruplex telegraphy

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DE559182C true DE559182C (de) 1932-09-16

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DEC43673D Expired DE559182C (de) 1928-11-02 1929-09-06 Empfangsanordnung fuer Quadruplextelegraphie

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US (1) US1821490A (de)
DE (1) DE559182C (de)
FR (1) FR684139A (de)
GB (1) GB324678A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE941497C (de) * 1952-05-22 1956-04-12 Friedrich Merk Telefonbau Ag Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen zur UEbertragung zweier Schaltvorgaenge, welche ueber denselben Stromkreis einzeln oder gemeinsam auftreten koennen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE941497C (de) * 1952-05-22 1956-04-12 Friedrich Merk Telefonbau Ag Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen zur UEbertragung zweier Schaltvorgaenge, welche ueber denselben Stromkreis einzeln oder gemeinsam auftreten koennen

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GB324678A (en) 1930-02-03
US1821490A (en) 1931-09-01
FR684139A (fr) 1930-06-21

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