-
Rohrabschnitte aus Kork zum Überzug von Walzen und Scheiben Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Überzug auf Walzen und Scheiben, deren Oberfläche
dazu bestimmt ist, eine mitnehmende oder glättende Wirkung auszuüben. Die Bedingungen,
die an solche Überzüge gestellt werden, sind: r. ein großer Reibungsköeffizient'der
Angriffsfläche, um den Schlupf zu vermeiden, z. dabei doch eine möglichst glatteOberfläche,
3. eine möglichst geringe Empfindlichkeit gegen Einwirkung von Temperatur und Feuchtigkeit,
.I. eine möglichst große Festigkeit. Neben der Verwendung von Gummi und Leder sind
auf Grund des günstigen Reibungskoeffizienten von Kork schon viele Versuche unternommen
worden, diesen Stoff als Überzug fürderartige Walzen und' Scheiben zu 'verwenden.
Man hat Naturkork und Kunstkork angewendet, hat aus Blöcken die Überzüge herausgearbeitet
oder hat dünne Scheiben aus Natur- oder Kunstkork aufgeleimt. Alle diese Verfahren
haben den Nachteil, d,aß sich der Überzug leicht verzieht und die Geradlinigkeit
der Mantellinien der Oberfläche verliert, daß die Festigkeit der Belege nicht genügend
ist, und schließlich d@aß dass Aufleimen von Streifen ein umständliches Verfahren
ist, das mit großen Kosten verbunden ist, bei Ersatz von Belegen nur schwer an der
Bedarfsstelle auszuführen ist und vielfach erfordert, daß die zu überziehenden Teile
zur Instandsetzung an -Spezialfirmen geschickt werden müssen.
-
Die nachstehend beschriebene Erfindung vermeidet die oben ausgeführten
Nachteile und bezweckt, Überzüge herzustellen, die nicht nur eine besonders hohe
Festigkeit aufweisen, sondern auch eine besonders gleichmäßige und glatte Oberfläche
und genaue Durchmesser besitzen. Die Ausdehnung derart hergestellter Umzüge ist
besonders gering. Auch können so hergestellte Überzüge ohne besondere Fachkenntnisse
ohne weiteres aufgebracht und nach Bedarf ersetzt werden.
-
Die Erfindung beruht _ darauf, daß ein aus Kunstkork in Streifenform
hergestelltes Stoffmaterial zu einem zylindrischen Rohr schraubenförmig gewickelt
wird. Über dieses Rohr wird verleimt mit diesem. ein zweites Rohr so gewickelt,
.daß die schraubenförmigen Fugen gegeneinander versetzt sind. In gleicher Weise
wird über dieses Rohr wieder mit versetzter Fuge ein dritter Streifen schraubenförmig
gewickelt, und so fort, bis die gewünschte Stärke und Festigkeit erreicht ist, Je
nach dem vorliegenden Verwendungszweck und der verlangten Gesamtstärke des Überzuges
wird die Stärke der Lage und deren Anzahl gewählt. Beim schraubenförmigen Wickeln
der Rohre werden durch Zugbeanspruchung die Korkstreifen und damit die in ihnen
enthaltenen Korkteilchen in der Längsrichtung gedehnt. Nachdem das Rohr gewickelt
ist, wird der Längszug des Streifens und damit die Zugwirkung in den Korkteilen
aufgehoben. Diese Korkteilchen suchen in, ihre ursprüngliche Form zurückzugehen
und dehnen sich in der Richtung der Breite der Streifen aus. Dadurch werden die
Wickelfugen vollkommen geschlossen.
Die Ausführittig°kann aber auch
so erfolgen, daß an Stelle des Korks einzelne Lagen aus anderen Stoffen bestehen.
Es können beispielsweise, wo es sich um sehr starke Überzüge handelt, im Interesse
der Preisfrage eine oder mehrere Lagen von Pappe zwischen .die Korklagen gewickelt
werden.
-
Zur Erzielung besonders hoher Stabilität kann auch ein Metallstreifen
oder ein Streifen aus Metallgewebe zwischen die Korklagen gewickelt werden. Besonders
zweckmäßig ist für verschiedene Anwendungsgebiete das Zwischenlegen von Streifen
aus Webstoffen, in manchen Fällen auch von Papier.
-
Die in obiger Art gewickelten Rohre werden nach der Fertigstellung
auf einzelne Ringe von gewünschter Breite abgestochen.
-
Besonders zweckmäßig ist es, die einzelnen Rohre oder Ringe nach deren
Fertigung bei einer Temperatur von mindestens i8o° zu backen, eine das in der Kunstkorkfabrikation
bekannt ist, da sich hierdurch ein besonders dichtes und gegen Hitze, Feuchtigkeit
und . Mikrobenbildung beständiges Erzeugnis von hoher Festigkeit ergibt. Das Backen
der Ringe oder Rohre muß in der Weise erfolgen, daß die aus Korkstoffen gewickelten
Produkte unter Druck in eine scharf passende Form eingepreßt und gebacken werden.
Bei einem bei mindestens 18o° C erfolgenden Erhitzungsprozeß sucht der Kork zu expandieren,
d. h. die Korkwände der Luftzellen werden gelockert und durch ihre eigene Ausdehnung
und die Volumenzunahme bzw. Druckerhöhung der Lufteinschlüsse sucht der Korkkörper
sich aufzublähen. Da er aber in eine feste Form eingepreßt ist, so schieben sich
die einzelnen Korkteile scharf ineinander und gegen die umgebende Form. Durch den
inneren Überdruck der "Luftzellen werden die Korkelemente in kleinste Teile zersprengt,
indem ein Teil der in den Zellen enthaltenen Luft entweicht. Das Endprodukt dieses
Vorganges ist ein Überzug von besonders großer Dichte, hoher Druckfestigkeit und
samtartiger Oberfläche.
-
In der beiliegenden Zeichnung sind einige Beispiele der Erfindung
erläutert.
-
Abb. i zeigt die Herstellung eines Rohres aus zwei Lagen Korkstoff.
Abb. z zeigt die Herstellung aus einer Lage Pappe und einer Lage Kork. Abb.3 zeigt
die Herstellung aus drei Lagen Kork. Abb. q. zeigt die Herstellung aus zwei Lagen
Kork und einer dazwischen gewickelten Lage aus Gespinsten. Abb. 5 zeigt den von
einem so hergestellten Rohr abgestochenen Ring, der beispielsweise aus drei Lagen
Kork besteht. Abb. 6 zeigt eine Walze, die von einem derartigen Ring überzogen ist.
Der Überzug besteht beispielsweise aus zwei Lagen Kork und einer Zwischenschicht
aus Gespinststoff. Die Walze besitzt beispielsweise an ihrem Umfang kleine Riefen,
der Überzug wird aufgeschoben und sitzt ohne weiteres fest. In ähnlicher Weise kann
der Überzug auch auf einer glatten Oberfläche der Walze durch reine Reibung festgehalten
werden. Abb. 7 zeigt eine ähnliche Ausführung, bei welcher der Überzug durch Aufschrauben
auf ein feines Gewinde befestigt wird. Abb. 8 zeigt eine Riemenscheibe, auf welcher
ein aus Kork und Metall bestehender Überzug aufgepreßt ist.
-
In vorstehenden Abbildungen bezeichnet i Korkstoff, z Pappe, 3 Gespinst,
¢ Metallband.
-
Durch das mehrfache, versetzte Übereinanderwickeln der Werkstofflagen
entsteht ein Ring, der i. in jeder Lage scharf aneinanctergepreßte Windungen ergibt,
z. infolge Versetzens der einzelnen Lagen die im Korkstoff nicht zu vermeidenden
undichten ungleichmäßigen Stellen ausgleicht, 3. durch eingewickelte Hilfsstoffe
die Möglichkeit besonders hoher Beanspruchung und leichter Auswechselbarkeit ergibt,
4. durch Expansion des Korks ein besonders dichtes Gefüge, feinsten Schliff und
Unempfindlichkeit gegen atmosphärische Einflüsse ergibt.