DE558135C - Vorrichtung zum Zaehlen der von einem Fernsprecher mit Waehlscheibe aus gefuehrten gebuehrenpflichtigen Gespraeche - Google Patents

Vorrichtung zum Zaehlen der von einem Fernsprecher mit Waehlscheibe aus gefuehrten gebuehrenpflichtigen Gespraeche

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Description

Die Fernsprechteilnehmer haben, insbesondere soweit es sich um Privatpersonen handelt, sehr häufig das Gefühl, daß ihnen von der Postverwaltung· eine größere Anzahl von gebührenpflichtigen Gesprächen in Anrechnung gebracht wird, als nach Schätzung von der betreffenden Sprechstelle aus geführt worden sind. Bei Nachprüfung stellt sich in der Regel heraus, daß die automatische Zählung der Gespräche auf dem Fernsprechamt einwandfrei ist, daß aber von der Sprechstelle aus zahlreiche Gespräche geführt werden, die sich der Kontrolle des Sprechstelleninhabers entziehen. Um diese unliebsamen Differenzen aus der Welt zu schaffen, ist es sowohl für die Postverwaltung als auch für die Fernsprechteilnehmer erwünscht, daß an jeder Sprechstelle eine Einrichtung vorhanden ist, die automatisch jedes gebührenpflichtige Gesprach zählt. Eine derartige Einrichtung s'chafft dem Fernsprechteilnehmer gleichzeitig eine Kontrolle darüber, ob sein Fernsprechapparat ohne sein Wissen und Willen benutzt worde'n ist. Derartige Zähleinrichtungen sind
25' bisher noch nicht bekannt geworden, was wohl darauf zurückzuführen ist, daß sich der Konstruktion dieser Einrichtung erhebliche Schwierigkeiten in den Weg stellen. Diese Schwierigkeiten bestehen insbesondere darin, daß diese Zähleinrichtungen dann nicht in Wirksamkeit treten dürfen, wenn von der Fernsprechstelle auf Anruf ein Gespräch geführt wird, wenn von ihr aus ein gebührenfreies Gespräch, z. B. bei Anmeldungen von Ferngesprächen oder Störungen, geführt wird und wenn sich der angerufene Fernsprechteilnehmer nicht meldet.
Gegenstand der Erfindung bildet eine Zähleinrichtung, die allen an sie billigerweise zu stellenden Anforderungen gerecht wird. Sie besteht im wesentlichen aus einem Uhrwerk von kurzer Laufdauer, z. B. 20 bis 30 Sekunden, das durch die Drehungen der Wählscheibe aufgezogen und für gewöhnlich durch -eine Sperrung gehalten wird, die durch die zur Herstellung einer gebührenpflichtigen Fernsprechverbindung erfolgenden Drehungen der Wählscheibe ausgelöst wird, worauf das Uhrwerk kurz vor dem Ablauf das Zählwerk betätigt. Die Sperrung des Uhrwerkes ist so gestaltet, daß sie erst nach einer bestimmten Zahl von Drehungen der Wählscheibe, z. B. fünf, vollständig ausgelöst ist, so daß eine Zählung des Gesprächs nicht stattfinden kann, wenn die Wählscheibe nur ein- oder zweimal gedreht wird, wie es bei Anruf des Fernsprechamtes zur Herstellung von Fernverbindungen der Fall ist. Da die Auslösung des Uhrwerks durch die Wählscheibe erfolgt und die Wählscheibe bei einem Anruf nicht betätigt wird, kann auch eine Zählung der auf Anruf geführten Gespräche nicht erfolgen. Da schließlich die Zählung erst einige Zeit, z. B. 20 bis 30 Sekunden, nach Betätigung der
Wählscheibe erfolgt, besteht die Möglichkeit, die Vorrichtung vorzeitig durch Wiederauflegen des Hörers außer Betrieb zu setzen, wenn bemerkt wird, daß ein Fehler in der Betätigung der Wählscheibe begangen worden ist, oder wenn sich der Angerufene nicht innerhalb der Laufzeit des Uhrwerkes meldet. Im letzteren Falle wird zweckmäßig der Anruf sofort wiederholt für den Fall, daß der ίο Angerufene sich nur wegen Zeitmangels' nicht rechtzeitig gemeldet hat.
Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführung dargestellt. Es zeigen
Abb. ι eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht, Abb. 3 bis 5 Einzelheiten und Abb. 6 einen Fernsprechapparat mit angebauter Zählvorrichtung.
ao Mit ι ist ein Uhrwerk gewöhnlicher Ausbildung bezeichnet, das eine kurze Laufdauer von ungefähr 20 bis 30 Sekunden besitzt. Auf dem über das Gestell des Uhrwerkes vorragenden einen Ende der Federwelle 2 sitzen fest eine Scheibe 3 und lose zwei Scheiben 4 und 5. Alle drei Scheiben liegen dicht aneinander. Die der Scheibe 4 zugekehrte Seite der Scheiben 3 und 5 besitzt eine größere Anzahl auf einem Kreis liegender kugfelschalenähnlicher Vertiefungen 6, während auf beiden Seiten der Scheibe 5 in je einer Vertiefung 7 je eine unter der Wirkung einer Feder 8 stehende Kugel 9 eingebettet ist. Durch die unter Feuerwirkung stehenden Kugeln werden bei einer Drehung der Scheibe 4 die Scheiben 3 und 5 mitgenommen, jedoch nur dann, wenn sich ihrer Drehung kein ein bestimmtes Maß überschreitender Widerstand entgegensetzt. Die Scheibe 4 ist am Umfang bei 10 verzahnt. In diese Verzahnung kann eine Sperrklinke 11 in Eingriff gebracht werden, die am oberen Ende eines zweiarmigen, auf der Federwelle 2 drehbar gelagerten Hebels 12 drehbar gelagert ist und unter der Wirkung einer Feder 13 steht. An dem anderen Ende des Hebels 12 greift eine Feder 14 an, die ihn in einer solchen Lage hält, daß das Schwanzende der Sperrklinke 11 gegen einen Anschlag 15 gedrückt wird, der seinerseits wieder die Sperrklinke 11 außer Eingriff mit der Verzahnung 10 bringt. An dem Ende des Hebels 12, an dem die Feder 14 angreift, ist drehbar ein kleiner Winkelhebel 16 gelagert, dessen einer Schenkel über das Ende des Hebels 12 vorsteht und dessen anderer Schenkel sich unter dem Einfluß einer Feder 17 gegen einen auf dem Hebel 12 sitzenden Stift 18 legt. Die ganze Einrichtung ist verkapselt so an einem Fernsprechapparat 19 angebracht, daß das über den Hebel 12 vorstehende Ende des Winkelhebels 16 sich in der Bewegungsbahn eines an der Wählscheibe 20·· des Fernsprechapparates angebrachten Fingers 21 befindet. Wird die Wählscheibe betätigt, bringt der Finger 21 den Hebel 12 zum Ausschlag, wobei die an ihm sitzende Sperrklinke 11 die verzahnte Scheibe 4 mitnimmt. An der Bewegung der Scheibe 4 nimmt dabei auch die mit ihr durch Feder-Kugelkupplung verbundene Scheibe 3 teil, so daß die Feder des Uhrwerkes ι aufgezogen wird. Die Scheibe 5 hingegen kann an der Bewegung der verzahnten Scheibe 4 nicht teilnehmen, da sie durch einen in eine Bohrung einer seitlich vorstehenden Nase 22 der Scheibe 5 eingreifenden Bolzen
23 gehalten wird. Der Bolzen 23 sitzt leicht drehbar und verschiebbar in einer Hülse 24, die parallel zur Federwelle 2 verläuft und im Uhrwerkgestell gelagert ist. Der Bolzen 23 steht unter der Wirkung einer in der Hülse
24 untergebrachten Feder 25 und besitzt seitlich einen Stift 26, der in einer schraubengangähnlichen steilen Nut 27 der Hülse 24 gleitet. Infolge dieser Führung führt der Bolzen 23 bei jeder Axialbewegung gleichzeitig eine Drehung aus bzw. bei jeder Drehung eine Axialbewegung. Auf dem Bolzen 23 sitzt ein Sperrzahnrad 28, in das bei der Bewegung des Hebels 12 eine an diesem vorgesehene Sperrklinke 29 eingreift. Diese Schaltklinke 29 schaltet das Rad 28 bei jeder Bewegung des Hebels 12 um ein oder mehrere Zähne. Eine in das Zahnrad 28 eingreifende Sperrklinke 30 hält das erstere nach jeder Drehung fest. Bei der Drehung des Bolzens 23 verschiebt er sich, wie gesagt, axial und kommt auf diese Weise nach mehrmaliger, z. B. fünfmaliger Betätigung des Hebels 12 außer Eingriff mit der Nase 22 der Scheibe 5. Solange die Scheibe 5 gesperrt gehalten worden ist, bremst sie die Scheiben 3 und 4 derart, daß diese der Wirkung der Feder des Uhrwerkes nicht nachgeben können. Ist aber die Sperrung der Scheibe 5 aufgehoben, so kommt die Feder des Uhrwerkes zur Wirkung und dreht alle drei Scheiben 3 bis 5 im Uhrzeigersinne. Kurz vor Ablauf des Uhrwerkes trifft eine an der Scheibe 5 sitzende Nase 31 gegen den Schalthebel 32 eines Zählwerkes 33, das auf diese Weise um eine Stelle weitergeschaltet wird. Unter Umständen kann in der Bewegungsbahn der Nase 31 noch der Klöppel einer Glocke angeordnet werden, so· daß kurz vor dem Schalten des Zählwerkes 33 ein Klingelzeichen ertönt, das den Anrufenden darauf aufmerksam macht, daß es höchste Zeit ist, im gegebenen Falle die Einrichtung wieder außer Betrieb zu setzen, wenn sich bis dahin der Angerufene nicht gemeldet haben sollte.
Auf der oberen Gestellplatte des Uhr-
werkes ι ist bei 34 ein zweiarmiger Hebel 35 drehbar gelagert, der mit dem einen Ende über eine Stange 36 mit der Gabel 37 des Fernsprechapparates in Verbindung steht und dessen anderer Arm dicht über die Scheibe 5 hinweg verläuft und sich ein erhebliches Stück über diese hinaus erstreckt. Dieser Hebel 35 steht schräg und liegt auf einem Anschlag 38 auf. Wird die Gabel 37 des Fernsprechapparates 19 durch die Belastung des Hörers nach unten gedruckt, so wird der Hebel 35 über die Stange 36 um seinen Drehpunkt 34 zum Anschlag gebracht und von dem Anschlag 38 abgehoben. Bei dieser Bewegung führt der Hebel 35 die durch das Uhrwerk vorgedrehte Scheibe 5 mittels eines auf ihr sitzenden Zapfens 40, durch dessen Auf treffen auf den Hebel 35 der Ablauf des Uhrwerkes nach Betätigung des Zähiao werkes gehemmt wird, in ihre Ausgangsstellung zurück. Bei Erreichen der Ausgangsstellung trifft das keilförmig ausgebildete Ende des Hebels 35 auf einen Stift 41 der Sperrklinke 30, drückt diesen beiseite und bringt auf diese Weise die Sperrklinke 30 außer Eingriff mit dem Schaltzahnrad 28. Unter dem Einfluß der Feder 25 schnellt der Bolzen 23 unter Drehen nach oben und greift in die Aussparung der Nase 22 der Scheibe 5 ein, wodurch diese wieder gesperrt wird. Damit ist die Vorrichtung in der Bereitschaftsstellung für eine neue Zählung.
Um eine Beschädigung der Schaltklinke 29 oder des Schaltzahnrades 28 zu vermeiden, wenn der Hebel 12, öfter als notwendig bewegt bzw. die Wählscheibe 20 über die zur Herstellung einer Verbindung notwendige Zahl hinaus gedreht wird, besitzt das Schaltzahnrad 28 am Umfang bei 42 eine zahnfreie Stelle. Diese kommt dann in die Bewegungsbahn der Schaltklinke 29 zu stehen, wenn mit der Wählscheibe 20 die zur Herstellung einer Verbindung notwendige Zahl Drehungen ausgeführt ist, so daß bei weiteren Bewegungen des Hebels 12 die Schaltklinke 29 das Schaltzahnrad 28 nicht fassen kann. Ein Überspannen der Feder des Uhrwerkes 1 kommt deshalb nicht in Frage, weil bei Erreichen einer bestimmten Spannung der Feder die Kupplung zwischen Scheibe 4 und Scheibe 3 nicht mehr wirksam wird.

Claims (7)

  1. Patentansprüche:
    i. Vorrichtung zum Zählen der von einem Fernsprecher mit Wählscheibe aus geführten gebührenpflichtigen Gespräche, gekennzeichnet durch ein an dem Fernsprecher (19) anzubringendes Uhrwerk Ci) mit geringer Laufdauer, das durch die zur Herbeiführung eines gebührenpflichtigen Anschlusses erforderliche mehrfache Betätigung der Wählscheibe (20) aufgezogen, durch die gleichfalls durch die Betätigung der Wählscheibe (20) schrittweise auszulösende Sperrung (23) aber so lange gehalten wird, bis die zur Herstellung eines gebührenpflichtigen Anschlusses erforderliche Zahl Drehungen der Wählscheibe (20) ausgeführt ist, und das kurz vor seinem Ablauf ein Zählwerk C33) betätigt.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein auf der Federwelle (2) des Uhrwerkes (1) sitzendes Schaltzahnrad (4) und einen gleichfalls auf der Federwelle (2) sitzenden Schwinghebel (12), der am einen Ende eine Schaltklinke (11) für das Schaltzahnrad (4) trägt und mit einer am anderen Ende angebrachten umlegbaren Klinke (16) in die Bewegungsbahn eines an der Wählscheibe (20) sitzenden Fingers (21) ragt.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltzahnrad (4) lose auf der Federwelle (2) sitzt und mit einer auf der Federwelle (2) befestigten Scheibe (3) durch eine bei Überlastung nachgiebige Kupplung (6 bis 9) verbunden ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine weitere, auf der Federwelle (2) des Uhrwerkes (1) lose sitzende Scheibe (5), die mit dem Schaltzahnrad (4) gleichfalls durch eine bei Überlastung nachgiebige Kupplung (6 bis 9) verbunden ist, einen Nocken (31) zur Betätigung des Zählwerkes (33) besitzt und für gewöhnlich durch einen in eine Aussparung- einer Nase (22) greifenden Bolzen (23) in Grundstellung gehalten wird, welcher durch die Drehung der Wählscheibe (20) schrittweise zurückgezogen wird.
  5. 5· Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in einer Hülse (24) drehbar und verschiebbar gelagerte Bolzen (23) unter der Wirkung einer Feder (25) steht, mit einem Stift
    (26) in einer schraubengangähnlichen Nut
    (27) der Büchse (24) geführt ist und ein Schaltzahnrad (28) trägt, das durch eine am Schwinghebel (12) sitzende Schaltklinke (29) bei jeder Betätigung der Wählscheibe (20) geschaltet wird und durch eine Sperrklinke (30) gesichert ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltzahnrad (28) an der Stelle zahnfrei ist, die nach Ausführung der zur Herstellung einer Verbindung notwendigen Zahl Drehungen der Wählscheibe (20) in die Be-
    wegüngsbähn der" Schaltklinke (29) zu stehen kommt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch I bis 6, gekennzeichnet durch einen parallel zu den Scheiben (3, 4, 5) beweglichen zweiarmigen Hebel (35), der durch die Bewegung der Hörergabel (37) bei Auflegen des Hörers (39) zum Ausschlag gebracht
    wird und* dabei die Scheibe (5) mittels eines an ihr sitzenden Zapfens (40) in die Ausgangsstellung zurückbewegt und gleichzeitig die Sperrklinke (30) auslöst, so daß sich der Bolzen (23) unter Wirkung der Feder (25) wieder heben und in die Aussparung der Scheibe (5) eintreten kann.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
    6ERLfN. ÖEÖRÜCKT IN ÖER ftEtCHSDRt'CKEllEI
DE1930558135D 1930-12-02 1930-12-02 Vorrichtung zum Zaehlen der von einem Fernsprecher mit Waehlscheibe aus gefuehrten gebuehrenpflichtigen Gespraeche Expired DE558135C (de)

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