DE557484C - Verfahren zur Oberflaechenbebandlung von Magnesium und Magnesiumlegierungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium und Magnesiumlegierungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium und Magnesiumlegierungen, in welchen Magnesium der vorherrschende Bestandteil ist, zum Zwecke der Herstellung eines Schutzüberzuges.
• Es ist bekannt, solche Schutzüberzüge auf Magnesium durch Einwirkung von Phosphorsäure herzustellen, indem man das Magnesium in phosphathaltigen Lösungen behandelt.
• Freie Phosphorsäure greift das Magnesium an, und es soll deshalb gemäß der Erfindung die Verwendung freier Phosphorsäure ausgeschlossen werden, was in der Weise bewirkt werden kann, daß man eine wässerige Lösung eines primären Phosphates, z. B. eines primären Magnesiumphosphates oder Natriumphosphates, die keine freie Säure enthält, zur Anwendung bringt.
• Die Behandlung des Gegenstandes kann mit dem Phosphat in kalter Lösung ausgeführt werden, doch erfolgt die Wirkung schneller und vorteilhafter, wenn eine kochende Lösung benutzt wird. Die Schnelligkeit der Wirkung wird auch abhängen von der Stärke der Lösung, ob dieselbe hinsichtlich des als aktives Mittel verwendeten sauren Phosphats gesättigt ist oder nicht, und die Reaktion geht dann immer langsamer vor sich, je mehr das betreffende saure Phosphat erschöpft wird.
• Anfänglich wird an der Oberfläche des Metalls Wasserstoff abgegeben,- wenn dasselbe in die saure Phosphatlösung eintaucht und sonstwie in Berührung damit gebracht wird. Dies hört aber nach einigen Minuten auf, insbesondere wenn die Lösung erhitzt wird. Der Überzug, der sich als Resultat der Einwirkung des sauren Phosphates auf das Metall gebildet hat, ist dann vollständig. Alsdann wird der Gegenstand mit frischem Wasser abgespült und getrocknet.
• In manchen Fällen kann es wünschenswert und zweckmäßig sein, einen Gegenstand mehreren aufeinanderfolgenden Behandlungen zu unterwerfen, da Unvollkommenheiten in dem ursprünglich niedergeschlagenen Überzug nach dem Trocknen auftreten können, und die weitere Behandlung wird in einem solchen Falle durch Entwicklung von mehr Wasserstoff, wenn auch in geringerem Umfange als bei der ersten Behandlung, anzeigen, ob der Überzug vollständig ist oder nicht. Nachdem die Oberfläche des Metalls in der oben angegebenen Weise behandelt worden ist, bietet sie einen silberweißen Anblick dar. Ist aber ein schweres Metall, z. B. Kupfer, in der Legierung vorhanden, so wird die Farbe des Überzuges etwas dunkler sein. Die genaue Zusammensetzung des Überzuges, der auf diese Weise durch die Reaktion des sauren Phosphates gebildet worden ist; ist nicht festgestellt worden, doch wurde gefunden, daß der Überzug leicht löslich in Phosphorsäure ist, welche drei Wasserstoffatome im Molekül enthält, so daß die Verwendung normaler Phosphorsäure für die Herstellung des Überzuges außer Frage ist. Demgegenüber hat das sekundäre Phosphat im wesentlichen keine Einwirkung auf das Metall, d. h. es reagiert nicht mit demselben, um einen Oberflächenüberzug zu bilden, wie dies das primäre Phosphat tut. Das primäre Phosphat anderer alkalischer Metalle kann natürlich. mit denselben zufriedenstellenden Resultaten Verwendung finden wie das besonders erwähnte Natriumsalz.
• Wie oben erwähnt, ist entweder das primäre Natriumphosphat oder das primäre Magnesiümphosphat besonders praktisch als Behandlungsmittel und besonders das letztre, welches zweckmäßig wie folgt hergestellt werden kann.
• 15 Teile calciniertes Mg0 werden in 85 Teilen Handelsphosphorsäure (85°1oig) gelöst, und dann werden etwa 3oo Teile Wasser hinzugefügt, was eine Lösung von hinreichender Stärke zur Verwendung im Verfahren ergibt. Nach einiger Zeit wird aber die Lösung infolge des Niederschlages von primärem Magnesiumphosphat wolkig, doch kann dieselbe durch Hinzufügung von frischer Phosphorsäure leicht regeneriert werden.
• Ein durch die Verwendung von primärem Phosphat in obiger Weise hergestellter Überzug ist unzweifelhaft sehr dauerhaft, wenn der Gegenstand den gewöhnlichen atmosphärischen Bedingungen unterworfen wird und sogar einer Atmosphäre, die einen verhältnismäßig großen. Feuchtigkeitsgehalt hat. Der Widerstand solcher Gegenstände gegen Salzwasser oder andere zersetzende Lösungen ist ebenfalls auf einen beträchtlichen Grad erhöht. Ferner, und dies ist von besonderer Wichtigkeit, besitzt der Überzug eine hervorragende Grundlage für Farbe, Firnis oder Lack, indem diese Stoffe nicht nur bequem auf die behandelte Oberfläche aufgebracht werden können, sondern auch fest daran haften.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium und Magnesiumlegierungen, in welchen Magnesium der vorherrschende Bestandteil ist, in einer phosphathaltigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässerige Lösung eines primären Phosphates, z. B. primären Mägnesiumphosphates oder Natriumphosphates, zur Anwendung kommt, die keine freie Säure enthält.