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Mehrteiliges Spundwandeisen Bei Spundwänden kommt es häufig vor, daß
Teile der Wand besonders hoch beansprucht werden. Es ist dies stets dann der Fall,
wenn außer den gleichmäßig verteilt wirkenden waagerechten Kräften aus Erd- und
Wasserdruck an einzelnen Stellen der Wand oder auch auf kürzeren oder längeren Strecken
in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen senkrecht oder waagerecht wirkende
Zusatzkräfte aufzunehmen sind.
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Die Erfindung soll einen einfachen und praktischen Weg zur zweckmäßigen
Lösung der Aufgabe geben, die Widerstandsmomente der Wand zu ändern ohne Einfügung
neuer Profile und ohne Änderungen der Wanddicke, und zwar dadurch, daß die Rücken
und Steg eisen, aus denen sich die Wand zusammensetzt, eine eigenartige Ausbildung
erhalten. Die Rückeneisen werden nach der Innenseite der Spundwand mit symmetrisch
liegenden klauenartigen Schloßteilen versehen, während die Stegeisen kraftschlüssig
in diese Schloßteile eingreifende, versetzt zum Steg liegende Federn erhalten. Dadurch
wird es ermöglicht, die Zusammenfügung der Steg- und Rücken= eisen nach zwei Richtungen
hin vorzunehmen.
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In Abb. i ist eine solche wellenförmige Wand dargestellt; sie besteht
aus den Rückeneisen a und den Stegeisen b, die zusammengefügt eine
fortlaufende Reihe von Binneneisen mit ihren öffnungen abwechselnd nach beiden Wandeisen
ergeben. Zu dem Zwecke erhalten die Rückeneisen a an beiden Enden schwalbenschwanzförmig
ausgebildete Nuten mit verengter öffnung (sogenannten Klauen), in welche die im
Querschnitt ebenfalls schwalbenschwanzförmig ausgebildeten Wulste an den Enden der
Stegeisen b schließend eingreifen, so daß auf diese Weise die Rücken-und Stegeisen
nach jeder Richtung zug- und drucksicher verbunden sind.
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Abb. i a zeigt eine Wand aus den gleichen Eisen, jedoch sind die Stegeisen
b um eine Achse senkrecht zur Wandrichtung v erschwenkt eingesetzt, so daß sich
dadurch eine Wand aus Kasteneisen ergibt, die aber jederzeit durch andere Stellung
der Stegeisen b wieder in die Form der wellenförmigen Wand nach Abb. i umgebildet
werden kann. Diese Ausbildung der Schlösser der Eisen gestattet also, einmal eine
wellenförmige Wand oder eine kastenförmige Wand oder auch eine abwechselnd. aus
Rinnen- und Kasteneisen bestehende Wand in beliebiger Abwechslung zu bilden.
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Um das Widerstandsmoment der Wand zu erhöhen, werden die Schloßteile
in bekannter Weise fest verbunden, wie z. B. durch Schweißen, Pressen, Walzen, Einziehen
in kaltem oder warmem Zustand, Schrumpfen u. dgl.
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Zur Verbesserung der Rammfähigkeit der Wand nach Abb. i und ra unterteilt
man zweckmäßig alle oder ein um das andere Stegeis,en b in der Wandachse und setzt
an diese Stelle eine der bekannten Schloßarten.
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In ersterem Falle erhält man als fertige Wand bei wellenförmiger Zusammensetzung
zusammengesetzte
Rinneneisen nach Abb. z bzw. bei kastenartiger Zusammensetzung zusammengesetzte
Kasteneisen nach Abb. 2a mit den nicht verbundenen Schloßteilen in jedem Steg in
der Wandachse. In letzterem Falle erhält man als fertige Wand bei w ellenförmiger
Zusammensetzung zusammengesetzte Doppelrinneneisen nach Abb.3 bzw. bei kastenartiger
Zusammensetzung zusammengesetzte Kasteneisen nach Abb. 3a mit den nicht verbundenen
Schloßteilen in jedem zweiten Steg in der Wandachse. Es kann auch .eine größere
Anzahl nicht unterteilter Stege durchgehen, ehe man einen Steg unterteilt; man erhält
dann ganze aus- Rückeneisen und Stegeisen zusammengesetzte Tafeln, bei denen dann
der Wechsel von der wellenförmigen zur kastenförmigen Wand tafelweise vor sich gehen
kann.
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Die Unterteilung der Eisen in Abb. i kann auch so erfolgen, daß nicht
dieStegeb,sondern die Rückeneisen d unterteilt und durch eine der bekannten Schloßarten
verbunden werden; hierbei können auch wieder entweder alle Rückeneisen a oder ein
um das andere unterteilt werden.
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In ersterem Falle erhält man als fertige Wand bei wellenförmiger Zusammensetzung
zusammengesetzte Rinneneisen nach Abb. q, bzw. bei kastenartiger Zusammensetzung
zusammengesetzte Kasteneisen nach Abb. q.a mit den nicht verbundenen Schloßteilen
in jedem Rückeneisen d. In letzterem Falle erhält man als fertige Wand bei wellenförmiger
Zusam= mensetzung zusammengesetzte Rinneneisen nach Abb.5 bzw. bei kastenartiger
Zusammensetzung zusammengesetzte Kasteneisen nach Abb.5a mit den nicht verbundenen
Schloßteilen in jedem zweiten Rückeneisen a, also nur an der Wandaußen- oder nur
an der Wandinnenseite.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung hat den Vorteil einer einfachen
Herstellung der Einzelteile und leichte einfache Zusammensetzung entsprechend den
Bedürfnissen der Baustelle, also leichte Anpassungsfähigkeit an vorhandene Verhältnisse.
Ferner kann man auf diese Weise jede Wanddicke und damit große Widerstandsmomente
für Rinneneisen-und Kasteneisenwände erreichen. Ferner wird noch ein besonderer
Vorteil für den Gebrauch erreicht, nämlich gleiche Wanddicke, gleichgültig,
ob man eine wellenförmige Wand baut oder eine kastenförmige oder eine gemischt
wellen- und kastenförmige.