DE556590C - Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureestern der Cellulose oder deren Umwandlungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureestern der Cellulose oder deren Umwandlungsprodukten

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DE556590C
DE556590C DE1930556590D DE556590DD DE556590C DE 556590 C DE556590 C DE 556590C DE 1930556590 D DE1930556590 D DE 1930556590D DE 556590D D DE556590D D DE 556590DD DE 556590 C DE556590 C DE 556590C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B5/00Preparation of cellulose esters of inorganic acids, e.g. phosphates

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäureestern der Cellulose oder deren Umwandlungsprodukten Gegenstand der Erfindung des Patents 547 812 bildet ein Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäureestern der Cellulose, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf Cellulose oder deren Umwandlungsprodukte ein Gemisch von hochprozentiger Phosphorsäure und Phosphoroxychlorid mit oder ohne Zugabe von Verdünnungsmitteln einwirken läßt.
  • Es ist nun weiter gefunden worden, daß man die Veresterung der Cellulose mit Hilfe höchstprozentiger Phosphorsäure auch durch andere sauere Mittel erzielen kann als lediglich durch den Zusatz von Phosphoroxychlorid. Man kann z. B. der Phosphorsäure unmittelbar Chlorwasserstoff zuführen, ebenso aber auch andere Säuren anorganischer Natur (wie Schwefelsäure oder mit Wasser Säure abspaltende Stoffe, wie Zinntetrachlorid u. dgl.). Die Menge der zuzusetzenden Säure richtet sich nach deren Stärke und nach der Geschwindigkeit, mit der man die Veresterung zu erreichen wünscht. Dabei muß jedoch auf die mehr oder weniger stark abbauende Wirkung der verschiedenen Säuren auf die Cellulose Rücksicht genommen werden. Bei den starken Säuren, wie Schwefelsäure oder Salzsäure, genügt im allgemeinen ein Zusatz bis zu to °1o (auf Cellulose berechnet), um in einigen Tagen eine vollkommene Veresterung zu erzielen; bei Anwendung von mehr Säure kann die Veresterang so beschleunigt werden, daß sie schon in einigen Stunden beendet ist.
  • " Die Wirkung der Säuren dürfte als eine katalytische angesehen werden, da in dem Endprodukt keine Anteile der angewendeten Säure gebunden enthalten sind.
  • Die Wahl der als Katalysator zu benutzen--den zusätzlichen Säure richtet sich nach der Art des Ausgangsstoffes (Cellulose und Umwändlungsprodukte derselben, wie Hydro-, Hydrat- und Oxycellulosen), nach der Geschwindigkeit, die man von dem Esterifizierungsverlauf verlangt, nach der Art des Esterifizierungsmittels (Phosphorsäure, die gegebenenfalls auch im Verlauf der Veresterung Phosphorsäure liefernde Stoffe, wie Pentoxv d oder. Phosphoroxychlorid, gelöst enthalten kann) und nach der Qualität des zu erwartenden Endproduktes. Die Zugabe des Katalysators kann entweder so erfolgen, daß man die Cellulose in der betreffenden Säure quillt oder löst und dann das Esterifizierungsmittel zugibt, oder man vermischt die Cellulose mit dem Esterifizierungsmittel, das gegebenenfalls in einem Verdünnungsmittel gelöst ist. und fügt dann die betreffende Säure hinzu. Mitunter ist es empfehlenswert, die Säure in mehreren Anteilen in gewissen Zeitabständen dem Gemisch von Cellulose und Esterifizierungsmittel zuzugeben. Die geeignetste Temperatur zur Durchführung der Veresterung ist 2o bis 30'; höhere Temperatur ist wegen der Gefahr der Hvdrolyse nicht enipfelilenswert. Man hat es somit in der Hand, den Verlauf der Veresterung zu beeinflussen und kann auf diese Weise alle Stufen der Veresterung bis zum höchst möglichen Gehalt von 73.1 °/o Phosphorsäure im Ester erhalten.
  • Die Ausführung der Veresterung geschieht in der Weise, daß man Cellulose, Esterifizierungsmittel und Katalysator finit oder -ohne Anwendung eines Verdünnungsmittels miteinander vermischt und dann entweder unter weiterem Rühren oder in Ruhe sich selbst überläßt.
  • Die Isolierung und Reinigung der Ester kann in der Weise erfolgen, daß man das Veresterungsgemisch in Wasser gießt und, falls der Ester in Lösung geht, die wäßrige Lösung der Dialyse unterwirft. Die so gereinigte Esterlösung kann dann zweckmäßig im Vakuum eingedampft und getrocknet werden. War der Ester im Wasser unlöslich oder schwerlöslich, so kann nach Abgießen der wäßrigen Säurelösung der Ester mit Alkohol oder Methanol säurefrei gewaschen und dann auf bekannte Weise getrocknet werden. In manchen Fällen ist es auch vorteilhaft, den Ester über das in Essigsäure unlösliche Magnesium- oder Calciumsalz von den in Essigsäure löslichen Magnesium- -oder Calciumphosphaten zu trennen und so eine Isolierung des Esters zu bewirken.
  • Die erhaltenen Ester sind je nach dem Veresterungsgrad und nach ihrer Konstitution in Wasser löslich, quellbar (von etwa 65 % H?P01-Gehalt an) oder unlöslich (in den höchsten Veresterungsstufen). Die Löslichkeit in Alkohol geht der in Wasser parallel, mit dem Unterschied, daß die Löslichkeit in Alkohol allgemein geringer ist als die in Wasser. In den sonst üblichen organischen Lösungsmitteln sind die Ester unlöslich. Die Ester sind unbrennbar; bei Temperaturen über i8o° tritt Zersetzung ein.
  • Durch die beschriebene Herstellungsweise von Phosphorsäureestern der Cellulose wird das Verfahren gemäß Patent 547 812 auf eine wesentlich breitere Grundlage gestellt, welche den technischen Vorteil bringt, daß die Veresterung mit einfacheren und billigeren Mitteln durchgeführt werden kann. Daß sich bei dein sonst indifferenten Verhalten der Phosphorsäure oder deren Chlorid oder Anhydrid gegenüber der Cellulose durch das einfache Mittel des Zusatzes andererSäuren eine praktisch in kurzer Zeit durchführbare Veresterung bewerkstelligen lassen würde, kann als überraschende Neuerung bezeichnet werden. Beispiele i. io Teile Baumwollpapier werden mit einem Gemisch von i 5o Teilen . Phosphorsäure (96 °/oig) und 0,4 Teilen Schwefelsäure (konz.) verknetet. Nach 12 Stunden werden nochmals o,5 Teile Schwefelsäure in 5o Teilen Phosphorsäure zugegeben. Überläßt man die Mischung 2.1 Stunden bei einer Temperatur von 25 bis 28° sich selbst, so ist die Cellulose völlig gelöst. Die Lösung wird in Wasser gegossen und zur Isolierung des Esters, wie angegeben, der Dialyse und der Eindarnpfung unterworfen. Der getrocknete Ester stellt ein weißes Pulver dar mit einem Gehalt von 65 °/o Phosphorsäure.
  • 2. io Teile Linters werden mit einer Mischung von Zoo Teilen Phosphorsäure (96°/oig) und 2oTeilen Schwefelsäure (i-84.) verrührt.' Bereits nach 2 Stunden kann die Lösung in Wasser gegossen und nach Dialysieren der Lösung der Ester durch Eindampfen isoliert werden; er enthält 6201, Phosphorsäure.
  • 3. io Teile Baumwollpapier werden in Zoo Teilen Phosphorsäure, in der 5 Teile Chlorwasserstoff gelöst sind, eingetragen. Nach einigen Stunden Stehenlassen bei 25° ist die Cellulose in der Säure völlig gelöst. N ach 2 Tagen kann bereits ein Ester mit 5o °/o Phosphorsäuregehalt isoliert werden.
  • q.. io Teile Linters werden mit einer Mischung von i2o Teilen Phosphorsäure, 5oTeilen Phosphorpentoxyd und i Teil Schwefelsäure verknetet. Nach etwa i Stunde ist die Veresterung vollständig. Die Masse wird in Wasser gelöst, die Lösung filtriert und der Ester mit Aceton ausgefällt. Der Phosphorsäuregehalt beträgt etwa 50 %.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Abänderung des Verfahrens nach Patent 5¢7 812, dadurch gekennzeichnet, daß man hier höchstprozentige Phosphorsäure als Veresterungsmittel benutzt, dem man geringe Mengen anderer anorganischer Säuren oder mit Wasser Säure abspaltender anorganischer Stoffe zusetzt und so lange einwirken läßt, bis eine vollkommene Veresterung erfolgt ist, und darauf den in Phosphorsäure gelösten Ester durch Behandlung mit Wasser isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man statt oder neben Phosphorsäure Stoffe verwendet, welche im Verlauf der Veresterung Phosphorsäure im Bildungszustand liefern.
DE1930556590D 1930-06-04 1930-06-04 Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureestern der Cellulose oder deren Umwandlungsprodukten Expired DE556590C (de)

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