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Vorrichtung zur Förderung von staubförmigem oder körnigem Gut in Rohrleitungen
nach Patent 532 964 Der vorliegende Zusatz hat zum Gegenstande eine Verbesserung
an der Einrichtung zur Beförderung staubförmiger oder körniger Körper durch Rohrleitungen,
die den Gegenstand des Patentes 532964 bildet.
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Im Hauptpatent ist ein Verfahren beschrieben, das die Beförderung
staubförmiger Körper ermöglicht und darin besteht, daß mit dem staubförmigen oder
körnigen zu befördernden Gut Druckluft gemischt wird, welche die doppelte Rolle
des Verflüssigungs- und des @'ortriebsmittels spielt.
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Zur Ausführung des Verfahrens sind verschiedene Apparate beschrieben
worden, die eine gewisse Anzahl von Zellen enthalten, die mit dein Gut gefüllt werden
und in die die Druckluft eintreten gelassen wird. Hat man es tnit verhältnismäßig
grobkörnigem Gut zu tun, so kann die Luft leicht zwischen die Körner eindringen
und erfüllt rasch den zwischen ihnen frei gelassenen Raum.
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Sind im Gegensatz hierzu die Körner des Gutes sehr fein, so dringt
die Preßluft nicht leicht zwischen sie ein und erreicht nur langsam einen gleichmäßig
in der gesamten Masse verteilten, dem Einführungsdruck gleichen Druck.
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Die vorliegende Zusatzerfindung hilft diesen Übelständen dadurch ab,
daß die Luft nicht durch eine einzige fjffnung allein, ,sondern durch zahlreiche
auf der gesamten Umfassungsfläche der Masse verteilte Öffnungen eingeführt wird.
Auf diese Weise sind die Eindringungsstellen der Luft vervielfacht, und die von
der Luft im Stoff zu durchlaufende Wegstrecke ist verkleinert.
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Dem steht gegenüber, daß das staubförmige Gut bei sehr feiner Korngröße
das Bestreben hat, leicht in die Einblaseöffnungen für die Druckluft einzudringen;
dies geschieht insbesondere gegen Ende der Einblasens, wenn der Druck und infolgedessen
auch die Geschwindigkeit der Luft abnehmen.
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Daher ist es notwendig Einrichtungen vorzusehen, um die Lufteinlaßöffnungen
selbsttätig zu verschließen, sobald der Einblasedruck unter einen gewissen Betrag
fällt.
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Der Zusatz hat also zum Gegenstand Einrichtungen, gleichzeitig die
beiden angestrebten Ergebnisse zu erreichen, nämlich
i. das Einblasen
von Luft durch zahlreiche Öffnungen und a. die selbsttätige Absperrung.
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Das allen diesen Einrichtungen gemeinschaftliche allgemeine Hilfsmittel
besteht darin, daß eine gewisse Anzahl von Organen, wie Lamellen, Platten usw.,
vorgesehen werden, die eine gewisse Elastizität aufweisen und fest gegeneinander
abgeschlossen sind. Gewisse von diesen Organen erhalten Lufteintrittslöcher. Andere
erhalten Austrittslöcher, die es der Luft ermöglichen, in das staubförmige Gut hinein
abzublasen. Die Ein-und die Austrittslöcher sind nicht einander gegenüber angeordnet,
so daß die Luft nur in der Weise die Einrichtung frei machen kann, daß sie die verschiedenen
Organe auseinandertreibt. Sobald der Druck sinkt, schließen sich die verschiedenen
Organe sehr 'fest gegeneinander und hindern auf diese Weise den Staub am Eindringen
in die Leitungen.
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Offensichtlich könnte man, ohne vom Geist der Erfindung abzuweichen,
eine Menge von Organverbindungen ersinnen, die den vorerwähnten Bedingungen genügen.
Diese Organe können z. B. aus Lamellen oder Scheiben bestehen, die, sei es durch
ihre eigene Elastizität, sei es durch Verschließhilfsmittel, gegeneinander abgesperrt
werden.
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In den Fig. i, i a und 2 sind die gegeneinander abgesperrten Organe
Federlamellen von abnehmender Länge. Diese Abbildungen zeigen einen Querschnitt
einer Zelle rechtwinklig zur Drehachse des Rades oder der Trommel und eine Abwicklung.
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io sind die Federblätter, z i ist die in der Mitte befindliche Luftzutrittsleitung.
Diese Leitung ist gegenüber jeder Lücke zwischen zwei Lamellen mit Öffnungen 12
versehen. Die Lamellen haben Ausschnitte 15 (Fig. i und 2), an die sich Lufteintrittsnuten
oder -kanäle 16 anschließen, die von den Öffnungen 12 ausgehen. Die Ausschnitte
jeder Lamelle sind durch die folgende Lamelle überdeckt. Die Luft tritt in Richtung
der Pfeile 13 aus. Die Federlamellen sind durch ein beliebiges Befestigungsmittel
gehalten, z. B. durch eine Klemmschraube 14.. ' Fig. 3 zeigt eine Abänderung, bei
welcher der Körper der Zelle in mehrere Stücke zerlegt ist. Die Scheidewände zwischen
den verschiedenen Abteilungen sind aus einer gewissen Anzahl von Scheiben, z. B.
fünf, gebildet. Die Einzelheiten jeder Scheidewanä. sind aus Fig. q. ersichtlich.
Die verschiedenen Scheiben sind in Fig. 5 im Grundriß dargestellt. Die Luft kommt
durch die Leitung 21 heran. Das mittlere Blech 17 jeder Scheidewand läßt radiale
Nuten 18 erkennen, die mit der Leitung 21 in Verbindung stehen. Auf jeder Seite
der Scheibe 17 befinden sich zwei Scheiben 19, 2o. Diese Scheiben sind durchlöchert,
und zwar sind die Löcher so angeordnet, daß die Löcher der Scheibe i9 sich gegenüber
vollen Stellen der Scheibe 2o befinden und umgekehrt. Die Scheiben werden durch
Niete 22 zusammengehalten. Die Luft dringt in die Zelle durch die Öffnungen der
Scheibe 2o ein.
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Eine andere Abänderung, in Fig.6 im Längsschnitt dargestellt, bezieht
sich auf den Fall, daß die. Zellen, statt auf dem Umfang einer Trommel angeordnet
zu sein, durch Lücken gebildet werden, die zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Kolben einer Reihe von in einem Zylinder sich verschiebenden Kolben gebildet werden
(Abb.5 der Hauptpatentschrift). In diesem Fall sind die aneinandergeschlossenen
Organe längs der Zylinderwand angeordnete Ringe 23. Die Luft kommt durch die Leitung
24 heran, wird zwischen den Ringen 23 durch Nuten oder Kanäle 25 geführt und entweicht
schließlich durch die Lücken 26 zwischen j e zwei aufeinanderfolgenden Ringen.
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Obgleich nur drei Luftzuführungsvorrichtungen näher beschrieben worden
sind, ist die Erfindung selbstverständlich nicht darauf beschränkt. Vielmehr kann
die Speisung der Zellen mit verdichteter Luft durch jede beliebige Vereinigung von
aneinandergeschlossenen Organen geschehen, die zwischeneinander die durch Nuten,
Schlitze oder Löcher herankommende Luft durchgehen lassen.