DE55590C

DE55590C - Flaschenverschlufs

Info

Publication number: DE55590C
Application number: DENDAT55590D
Authority: DE
Original assignee: F. G. MOSER in Dresden, Galleriestr. 13, und M. ELB in Dresden, Lüttichaustrafse
Anticipated expiration: 1910-08-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Flaschen ν ersch Iu fs.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Korkverschlufs für Flaschen und andere Gefäfse, welcher im eingeschobenen Zustande die Abflufsöffnung abschliefst, in welcher Lage er durch zwei auf der Aufsenseite der Flasche in angeordnete Nuthen eingreifende Bügel gehalten wird, während er etwas gehoben — ohne aber aus der Flasche entfernt zu werden — zwei Oeffnungen oder Rinnen freigiebt, durch deren -eine die Flüssigkeit ausfiiefsen, durch deren andere die Aufsenluft eindrängen kann.

Diese Einrichtung ist für das Ausgiefsen verschiedener Flüssigkeiten in kleinen Mengen, namentlich Medizin, Essenzen, Säuren, Tinte und gashaltige Flüssigkeiten von grofsem Werth.

Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 eine Ansicht der mit zwei seitlichen Ausflüssen versehenen Flasche mit eingeschobenem Verschlufs, Fig. 2 einen Längsschnitt der vorigen, Fig. 3 einen Querschnitt unterhalb der Ausflufsöffhungen dar, während Fig. 4 die Draufsicht eines mit Ausflufsrinnen versehenen Flaschenhalses, Fig. 5 denselben im Längsschnitt mit eingeschobenem Verschlufs, Fig. 6 einen Querschnitt, Fig. 7 einen Längsschnitt mit gehobenem Verschlufs zeigt. Fig. 8 ist der Längsschnitt eines mit seitlichen Ausflufsöffnungen versehenen Flaschenhalses mit gehobenem Verschlufs.

Die Flasche α hat an ihrem Hals b entweder zwei seitliche Oeffnungen c, deren unterer Rand zu einem Ausgufs d ausgebildet ist (Fig. ι und 8), oder in dem nach aufsen geschweiften Hals b^l zwei Rinnen e, Fig. 4 bis 7. Der Verschlufs besteht aus einer Kappe f, die in zwei senkrecht stehende Bügel g mit hakenartig umgebogenen Enden h ausläuft. In dieser Kappe f ist mittelst einer Stange k oder auf andere Weise ein Kork-, Holz- oder Gummistopfen / befestigt, der so lang ist, dafs er im eingeschobenen Zustande über die seitlichen Oeffnungen c oder Rinnen e hinausreicht. Bei letzterer Anordnung mufs in der Kappe f noch ein Dichtungspolster m angebracht sein. Die hakenartigen Umbiegungen der Bügel g führen sich in äufseren senkrechten Nuthen η des Flaschenhalses, welche an ihren Enden in waagrecht gehende n¹ auslaufen.

Im geschlossenen Zustande sind diese Bügelenden h in diese waagrechten Nuthen n^l eingeschoben, und ein selbstthätiges Heben des Korkes ist damit ausgeschlossen. Behufs Oeffnung zieht man den Verschlufs so weit hoch, dafs der Kork über die seitlichen Oeffnungen c im Flaschenhals zu stehen kommt oder einen Theil der Rinnen e freigiebt. Ein Herausnehmen, des Verschlusses aus dem Flaschenhals ist nicht nothwendig; man hat es vielmehr durch mehr oder weniger grofse Freilegung der Oeffnungen c bezw. der Rinnen e in der Hand, die Stärke des Ausflusses zu regeln. Es müssen mindestens zwei Oeffnungen c oder Rinnen e vorhanden sein, um durch die eine die Flüssigkeit entweichen, durch die andere den Luftausgleich bewirken zu lassen.

Neben den hakenartigen Umbiegungen h der
Bügel g kann noch ein Ring aus wasseraufsaugendem Stoff angeordnet werden, um das
Abtropfen nach beendetem Ausgiefsen zu verhindern.

Claims

Patent-Anspruch:

Korkverschlufs für Flaschen und andere Gefä'fse, bei welchem zwei oder mehrere seitliche

Ausflufsörfhungen (c) oder Rinnen (e) angeordnet sind, die durch den Stopfen (I) in geschlossenem Zustande bedeckt, in geöffnetem dagegen durch Heben des Stopfens mehr oder weniger freigelegt werden, wobei mit ihren hakenartig umgebogenen Enden (h) in äufseren Nu then (η η¹) des Flaschenhalses geführte Bügel (g) den Verschlufs in seiner jeweiligen Lage halten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.