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Walzenbürste Die Erfindung betrifft eine Walzenbürste mit einem Rohrkern
und einem zwischen einer Schraubenfeder eingeklemmten Bürstenstreifen.
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Bei der Herstellung von Walzenbürsten bestand bisher stets die Schwierigkeit,
die Borsten der Bürste so zu befestigen, daß sie erneuert werden können, nach dem
Einsetzen jedoch unbedingt festgehalten werden. Es war z. B. üblich, die Borsten
in einzelnen Büscheln auf einer Walze zu befestigen. Das Einsetzen der Büschel war
aber zeitraubend und mühsam. Es wurde auch vorgeschlagen, die Borsten um einen Draht
herumzulegen und zwischen den Windungen einer Drahtspirale durch Einpressen mittels
eines Gewindebolzens und einer Mutter zu halten. Nach diesem Verfahren lassen sich
aber feine, weiche Bürsten nicht herstellen, da sowohl die Schnittenden als auch
die natürlichen Enden der Borsten nach außen zu liegen kommen. Die Schnittenden
sind aber immer härter als die feinen natürlichen Enden der Borsten. Um also eine
wirklich weiche Bürste zu erhalten, die sich für die feinsten Arbeitern eignet,
muß -das Bürstenmaterial in der Nähe der Schnittenden zusammengeflochten werden.
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Gemäß der Erfindung wird das streifenförmige Bürstenmaterial derart
zwischen die Windungen der aufgespreizten Schraubenfeder eingelegt, daß es mit den
Schnittenden auf :dem Rohr liegt.
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Die erfindungsgemäß hergestellte Bürste ist besonders weich und gleichmäßig
und eignet sich für die empfindlichsten Arbeiten. Die Borsten werden in voller Länge
benutzt und lassen sich leicht erneuern, während gleichzeitig die ganze Bürste billig
und dauerhaft ist.
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In der Zeichnung ist in Abb. i eine Walzenbürste gemäß der Erfindung
im Längsschnitt dargestellt, Abb.2 zeigt eine Einzelheit derselben im Längsschnitt,
Abb.3 ist eine schaubildliche Ansicht, welche zeigt, wie das Bürstenmaterial entsprechend
der Erfindung zu Streifen verbunden wird, Abb.4 ist eine etwas geänderte Form des
Streifens und Abb. 5 ein Querschnitt nach der Linie 5-5 der Abb. i.
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Das Bürstenmaterial wird schraubenförmig zwischen die Windungen eines
schraubenförmigen Gliedes gesteckt und von dem schraubenförmigen Glied in Bürstenform
gehalten. In der bevorzugten. Ausführungsform der Erfindung besteht .dieses schraubenförmige
Unterstützungsglied aus einer verhältnismäßig
starren Schraubenfeder.
Das Bürstenmaterial wird in Streifenform zwischen die Federwindungen gebracht. Auf
einer starren Metallröhre wird eine Schraubenfeder "ewünden, zwischen deren Windungen
die Bürstenstreifen so schraubenförmig gewunden werden, daß das Bürstenmaterial
im rechten Winkel von der Unterstützung absteht und mit den dickeren Enden der Streifen
zwischen den Federwindungen liegt und von ihnen festgehalten wird. Die Bürstenstreifen
können auch zwischen den Windungen der Feder eingekittet werden. Ferner ist Vorsorge
getroffen, um das Unterstützungsrohr auf eine Welle montieren zu können, damit die
Bürste gedreht werden kann.
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Die verschiedenen Eigenschaften der drehbaren Bürste werden in einer
Ausführungsform gezeigt, wie sie für Gerbereien, Drukkereien und ähnliche Industrien
zur Verteilung von Farbe oder anderem Material auf Leder, Stoffen u. dgl. verwendet
wird. Das Unterstützungsglied besteht vorzugsweise aus einem länglichen Stahlrohr,
in dessen Enden Zapfen 12 eingetrieben sind und an dem Rohr durch Stifte 13 oder
auf irgendeine andere geeignete Weise befestigt sind. Jeder der Zapfen 12 besitzt
eine mittlere Bohrung 14 für die Aufnahme der Welle, auf welcher die Bürste in der
Maschine, in der -sie verwendet wird; montiert ist. Das rohrförmige Unterstützungsglied
1o besitzt ein schraubenförmig gewundenes Glied zum Festhalten des Bürstenmaterials,
das vorzugsweise aus angelassenen, verhältnismäßig steifen Federn 16 besteht. Die
Seitenflächen 17 jeder Windung können abgeflacht sein, um ein Lager für das zu haltende
Bürstenmaterial 2o, das zwischen die aufeinanderfolgenden Windungen der Feder 16
gelegt wird, zu bilden.
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Das Bürstenmaterial 2o wird in Streifenform verwendet, und diese Streifen
werden um das Rohr 1o gewunden, und zwar mit den dicken Enden, das sind die Enden,
welche die einzelnen Bürstenteile in Streifenform zusammenhalten, zwischen die einzelnen
aufeinanderfolgenden Windungen der Feder gebracht. Bei der Herstellung der zylindrischen
Bürste wird zuerst -die Feder 16 auf das Rohr gebracht. Die lichte Weite der Feder
is$ so groß, daß sie ziemlich eng an dem Rohr anliegt, bevor das Bürstenmaterial
zwischen. die Windungen der Feder gebracht wird. Ein Ende der Feder 16 wird dann
an dem Ende des Rohres 1o befestigt. Dies geschieht entweder durch einen Stift 22
oder durch andere geeignete Befestigungsmittel. Hierauf werden die aufeinanderfolgenden
Windungen der Feder durch ein geeignetes Werkzeug, wie z. B. einem Keil, auseinandergespreizt
und das Bürstenmaterial, das vorzugsweise vorher zu einem Streifen verbunden wurde
und deren festzuhaltende Enden in einen Kitt, z. B. in eine Gummilösung, getaucht
wurden, um das Unterstützungsglied gewunden un:d die mit Kitt versehenen Enden zwischen
die gespreizten Windungen der Feder gebracht. Dieses Spreizen der .einzelnen aufeinanderfolgenden
Windungen der Feder und das Dazwischenlegen des Bürstenstreifens wird so lange fortgesetzt,
bis der ganze Bürstenstreifen zwischen die Windungen der Feder gebracht ist. Darauf
wird das zweite Ende 2q. der Feder an das Rohr 1o durch einen zweiten Stift 26 oder
in anderer Weise befestigt.
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Anstatt das Bürstenmaterial in Streifenform zu bilden, können auch
einzelne Büschel durch Binden in Strähnen, die in oder um die Büschel gewebt werden,
hergestellt werden. Das Bürstenmaterial kann aber auch auf andere Weise zusammengehalten
werden, wie z. B. in Abb. q. gezeigt ist, in welcher die einzelnen Borsten zu einem
Streifen zusammengehalten werden durch Bänder q0, 42, die auf beiden Seiten der
Borstenlagen angeordnet werden, worauf diese Bänder qo und q.2 ;durch mehrere Nahtreihen
zusammengenäht werden, wobei die einzelnen Stiche durch und zwischen die Borsten
geführt werden.
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Die auf diese Weise hergestellte Bürste besitzt viele wertvolle Eigenschaften,
wie z. B. die einfache wirtschaftliche Herstellung und die gute Wirkung infolge
der eigenartigen Befestigung des Bürstenmaterials. Das Bürstenmaterial wird vorzugsweise
in Form vorher gebildeter Streifen verwendet, die auf das Unterstützungsglied wie
erwähnt angebracht werden. Wenn sie angebracht sind, so werden sie durch die Wirkung
der Feder ebenso am Ort gehalten wie dadurch, daß der Bürstenstreifen aus einem
Stück besteht. Das zur Herstellung der Bürsten verwendete Stahl- oder Metallrohr
braucht nicht perforiert zu werden und ist deshalb bedeutend stärker und dauerhafter
als perforierte Holzteile, die bis jetzt benutzt würden. Wie die Erfahrung gezeigt
hat, krümmen sich solche perforierte Holzzapfen, besonders wenn längere Bürsten
verwendet werden, wie sie in Gerbereien in Anwendung kommen, wodurch die Lebensdauer
der Bürsten beträchtlich verkürzt und außerdem ein wirkungsvolles Bürsten nicht
ermöglicht wird. Die schraubenförmige Form, in welcher das Bürstenmaterial uni das
rohrförmige Unterstützungsglied gewunden ist, befähigt die Bürste, während ihrer
Drehung fortlaufend auf der zu behandelnden Oberfläche
zu arbeiten,
wobei die Bildung von Streifen und anderen Fehlern vermieden wird.
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Ein anderer wesentlicher Vorteil der Bürste besteht darin, daß sie
leicht erneuert «erden kann, wenn sie einmal abgenutzt ist. Der btreifen des alten
Bürstenmaterials wird durch Lösen des Bindemittels mit einem Lösungsmittel gelockert,
die Windungen der Feder gespreizt und dann der alte Bürstenstreifen entfernt. Hierauf
wird ein neuer Bürstenstreifen zwischen die Windungen der Feder gebracht. Auf diese
Weise wird eine neue Bürste hergestellt, wobei das alte rohrförmige -Unterstützungsglied
und die ursprüngliche Feder verwendet wird.