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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Wicklung für einen trägheitsarmen Anker, bei welchem Verfahren Windungen in Prismenform um mindestens zwei Paar einander gegenüberliegender Halterungen einer Halteeinrichtung gewickelt werden, danach das Windungsprisma zu einem schiefen Prisma verschoben wird, indem ein Paar der Halterungen der Halteeinrichtung parallel zur Prismenachse und die Teile eines der Paare gegen die Prismenachse hin relativ gegeneinander bewegt werden, und schliesslich das Windungsprisma flachgedrückt wird. Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens. Aus der deutschen Auslegeschrift 1613168 und der österr.
Patentschrift Nr. 287839 sind Verfahren bekanntgeworden, bei denen praktisch Windung an Windung gewickelt werden, so dass die Windungsdichte des Endproduktes durch die Drahtdicke vorgegeben ist. Eine davon abweichende Windungsdichte zu erzielen, ist mit den herkömmlichen Verfahren praktisch unmöglich. Wohl liessen sich theoretisch geringere Dichten herstellen, doch sind diese ohne besondere Einrichtungen nicht in gleichmässiger Form erzielbar. Anderseits lassen sich jedenfalls nicht höhere Dichten erreichen, weil beim Wickeln einer, gegebenenfalls schütteren, zweiten Windungslage kaum mehr eine sichere Führung beim Verschieben des Windungsprismas gewährleistet wäre.
Durch die Erfindung soll es ermöglicht werden, unabhängig von der Drahtdicke der Windungsdichte frei zu wählen, wobei dennoch exakte Abstände der einzelnen Windungen voneinander erreichbar sein sollen. Dies wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass Drahtwindungen in Nuten eingebracht werden, welche die parallel zur Prismenachse zu verschiebenden Halterungen an gegenüberliegenden Aussenseiten in an sich bekannter Weise aufweisen, dass hierauf diese Halterungen gegen die Prismenachse hin bewegt oder um eine normal zur Prismenachse liegende Achse verschwenkt werden und hiebei die Drahtwindungen aus den Nuten entfernt werden.
Die Verwendung von Halteeinrichtungen mit Nuten für die Windungen ist zwar in anderem Zusammenhang, z. B. aus der deutschen Patentschrift Nr. 289652 bekanntgeworden, doch wurden hier die einander gegenüberliegenden Halteeinrichtungen lediglich antiparallel verschoben. Die bekannten Halteeinrichtungen waren also deshalb zur Herstellung von Glockenankern ungeeignet, weil sich dabei die Frage der Entformung des fertigen Windungsprismas aus den Nuten der Halteeinrichtung stellte. Dieses Problem wird nun aber eben dadurch beseitigt, dass die Halteeinrichtung eine weitere Bewegungskomponente gegen die Prismenachse hin ausführt. Durch die Kombination dieser beiden Merkmale wird erst das gesamte Problem gelöst.
Zur Durchführung des Verfahrens wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass die weiteren Seitenteile, vorzugsweise durch einen Steg, in festem Abstand zueinander gehalten sind, und dass wenigstens eine der bewegbaren Halterungen in an sich bekannter Weise Nuten zur Aufnahme der Windungen aufweist, und dass diese Nuten aufweisende Halterung ausser antiparallel auch noch gegen das Innere der prismenförmigen Wicklung bewegbar ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. Fig. 1 veranschaulicht eine erfindungsgemässe
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befestigt. Am Support --6-- sind zwei Achsbolzen --7, 8-- für je ein Paar von Lenkern--9, 10, 10'-- (Fig. 2) gelagert, die an ihrem andern Ende über ähnliche Achsbolzen--11, 12-mit einem weiteren Support --13-- verbunden sind.
Jeder der beiden Supports--6, 13-weist an seinem rechten Ende bezogen auf Fig. l) eine Halteeinrichtung--14, 15-- auf, deren Querschnitt aus Fig. 3 und deren Seitenansicht deutlicher aus Fig. 4 ersichtlich ist. Diese Halterungen--14, 15--sind Teil eines prismenförmigen Kernes und sitzen mit ihrer
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bis 17--zu legenden Drahtwindungen eingelegt werden. Der Abstand der Nuten --19-- voneinander bestimmt somit die Windungsdichte. Für verschiedene Windungsdichten sind dementsprechend verschiedene Halteeinrichtungen--14, 15--vorgesehen, die entweder am entsprechenden Support--6, 13-austauschbar befestigt sind, oder es wird die gesamte in Fig. l dargestellte Einrichtung bei Wechsel der Windungsdichte ausgetauscht.
Nachdem also beim Herstellen einer Glockenankerwicklung die Drahtwindungen --20-- um den in Fig. 3 im Querschnitt dargestellten Kern herumgelegt und so über die aus Fig. 1 ersichtliche Länge des Kernes ein Prisma aus Drahtwindungen gebildet ist, werden die beiden Supports-6, 13-relativ zueinander verschwenkt.
Aus den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, dass die Seitenteile-16, 17- mit den Lernkern-9, 10- ebenfalls gelenkig verbunden sind. Bei Verschwenken der Lenker--9, 10-im Uhrzeigersinn-gezogen auf
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Fig. l-werden somit die Seitenteile-16, 17-- eine halb so grosse Bewegung gegenüber der Halteeinrichtung --14-- ausführen als die Halteeinrichtung--15--gegenüber-14--. Wie erwähnt, ist dabei lediglich die Relativbewegung von Bedeutung, es könnte also etwa der Steg--18--mit den Seitenteilen-16, 17-- am Fortsatz--13--befestigt sein, wogegen die beiden Supports--6, 13--beweglich gelagert sind.
In diesem Falle bräuchte lediglich die Anschlagscheibe--2--etwas weiter links angeordnet sein, um auch dem Support --6--*eine Bewegung zu ermöglichen. Die Bewegung der Seitenteile--16, 17--ist deshalb von Vorteil, weil an ihnen ja ebenfalls die Drähte des Windungsprismas abgestützt sind und ein Reiben der Windungen an den Seitenteilen gegebenenfalls zu Störungen Anlass geben könnte.
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10--führt--20-- aus den Nuten--19--, so dass mit einer einzigen Bewegung nicht nur das an sich gerade Prisma zu einem schiefen wird, sondern auch die Entformung der Windungen aus den Nuten der Halteeinrichtungen --14, 15--erfolgt. Nun kann das so erhaltene schiefe Prisma in herkömmlicher Weise flachgedrückt und in diesem Zustand entweder für Linearmotoren verwendet oder auch zu einem Glockenanker geformt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen einer Wicklung für einen trägheitsarmen Anker, bei welchem Verfahren Windungen in Prismenform um mindestens zwei Paar einander gegenüberliegender Halterungen einer Halteeinrichtung gewickelt werden, danach das Windungsprisma zu einem schiefen Prisma verschoben wird, indem ein Paar der Halterungen der Halteeinrichtung parallel zur Prismenachse und die Teile eines der Paare gegen die Prismenachse hin relativ gegeneinander bewegt werden, und schliesslich das Windungsprisma
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welche die parallel zur Prismenachse zu verschiebenden Halterungen an gegenüberliegenden Aussenseiten in an sich bekannter Weise aufweisen, dass hierauf diese Halterungen gegen die Prismenachse hin bewegt oder um eine normal zur Prismenachse liegende Achse verschwenkt werden und hiebei die Drahtwindungen aus den Nuten entfernt werden.