DE554930C - Verfahren zum Herstellen von Gasruss - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Gasruß Es ist bekannt, daß der hauptsächlich in Amerika aus Naturgas, welches zum größten Teil aus Methan besteht, gewonnene Ruß eigenartige Eigenschaften bezüglich Schwärze, hleinteiligkeit und Struktur besitzt, welche diesen Ruß besonders zur Verwendung in der Kautschukindustrie geeignet machen.
• Für Druckfarben und Anstrichzwecke stellt man Gasruß auch aus Acetylen und Ölgas und ähnlichen, ungesättigte, gasförmige Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gasen her. Diese Ruße haben zwar nicht die besonderen Eigenschaften der Methanruße, sind aber trotzdem für andere Zwecke brauchbar, und ihre Fabrikation wird vor allem auch wegen der guten Rußausbeuten aus diesen Gasen betrieben.
• Bisher wurde aber nicht erkannt, daß die in den Krackgasen neben gesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Methan und seine Homologen, enthaltenen ungesättigten Kohlenwasserstoffe, welche zwar die Rußausbeuten erhöhen, die eigentliche Ursache dafür sind, daß aus diesen Gasen keine dem Methanruß gleichwertigen Rußsorten herzustellen sind.
• Acetylen und einfach oder mehrfach ungesättigte Verbindungen, die in den Krackgasen vorhanden sind, werden bei der hohen Zersetzungstemperatur, die zur indirekten Zersetzung der Kohlenwasserstoffe in Ruß und Wasserstoff notwendig ist und die auch bei der unvollständigen Verbrennung der Gase trotz der etwa angewandten Abkühlungsmaßregeln eintritt, zu hochmolekularen, schwer flüchtigen und schwer verbrennbaren Verbindungen polymerisiert. Der Ruß wird dadurch mit den Kondensations- und Verkokungsprodukten dieser durch thermische Wirkung entstandenen Produkte imprägniert, so daß der fertige Ruß mehr einem Ölruß wie einem M.ethanruß gleicht.
• Es wurde nun gefunden, daß man auch aus Kohlendestillations- und Krackgasen einen dem Methanruß ebenbürtigen Ruß erzeugen kann, wenn man sie nach Entfernung der leicht kondensierbaren Kohlenwasserstoffe von den ungesättigten gasförmigen Kohlenwasserstoffen auf physikalischem oder chemischem Wege möglichst weitgehend befreit. Es zeigte sich, da.ß das zurückbleibende Gemisch, welches hauptsächlich aus Methan und gesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Äthan und seinen Homologen, besteht, ein dem amerikanischen Gasruß gleichwertiges Produkt ergibt. Besonders geeignet ist z. B. das bei der modernen Zerlegung der Kokereigase nach Gewinnung des Wasserstoffes zurückbleibende Gemisch von gasfärmigen gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen. Dieses Gasgemisch kann sowohl auf chemischem wie auf physikalischem Wege in und ungesättigte Kohlenwassergesättigte stoffe zerlegt werden. Von besonders wirtschaftlicher Bedeutung ist es, die ungesättigten Kohlenwasserstoffe zunächst auf chemischem Wege, z. B. in Chlarhydrine, Glykole und deren Derivate, umzuwandeln und die gesättigten Kohlenwasserstoffe danach zur Rußfabrikation zu verwenden.
• Die Zerlegung 'von Kokereigasen ist z. B. in der österreichischen Patentschrift 83 145 beschrieben. Dort wird auch angegeben, daß man die von Wasserstoff befreiten. gasförmigen Kohlenwasserstoffe der Kohledestillationsgase entweder im Gemisch für Leucht-, Heiz- und Schweißzwecke verwenden soll oder ,auch in voneinander getrennter reiner Form anderen Zwecken dienlich machen kann. Aus diesen Angaben konnte man aber nicht die besondere Lehre entnehmen, daß die Anwesenheit von ungesättigten Kohlenwasserstoffen im Methan oder seinen gesättigten, gasförmigen Homologen hei der Verrußung die Ursache der Qualitätsveränderung gegenüber den Rußen ist, die bei Anwesenheit der ungesättigten Kohlenwasserstoffe hergestellt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Gasruß aus Gemischen von gasförmigen gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen, z. B. den beim Kracken oder bei der Kokerei anfallenden Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Gasgemisch vor der Umwandlung der gesättigten Kohlenwasserstoffe in Ruß die ungesättigten gasförmigen Kohlenwasserstoffe in bekannter Weise entfernt werden.