DE554313C - Beheizungsverfahren fuer OEfen - Google Patents

Beheizungsverfahren fuer OEfen

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DE554313C
DE554313C DE1930554313D DE554313DD DE554313C DE 554313 C DE554313 C DE 554313C DE 1930554313 D DE1930554313 D DE 1930554313D DE 554313D D DE554313D D DE 554313DD DE 554313 C DE554313 C DE 554313C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/74Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
    • C21D1/76Adjusting the composition of the atmosphere

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Description

  • Beheizungsverfahren für Öfen Es ist bekannt, daß in technischen Feuerungen, die zur Erwärmung von vorwiegend eisenhaltigem Werkstoff benutzt werden, eine merkbare Verzunderung des Wärmgutes, worin auch Glühgefäße einbegriffen sind, eintritt, wenn der verwendete Brennstoff Verbrennungsprodukte mit einem hohen Wassergehalt ergibt, und zwar auch dann, wenn die Beheizung in bekannter Weise ohne Luftüberschuß oder sogar mit Luftmangel betrieben wird. Diese Erscheinung rührt von der bekannten Zersetzung des Wassers her, die in Gegenwart von Eisen schon bei niedrigeren Temperaturen eintritt und nach der Gleichung
    H20 -r H2 -[- O
    freien Sauerstoff ergibt, der eine Oxydation des Eisens bewirkt. Dabei ist es unwesentlich, ob der Wasserdampf ganz oder teilweise aus der natürlichen Feuchtigkeit des Brennstoffes stammt.
  • Über den Umfang dieser Zersetzung unter den vorliegenden Verhältnissen lassen sich aus dem Abbrand, dessen Höhe erfahrungsgemäß bekannt ist, Rückschlüsse ziehen, wie nachstehendes Beispiel zeigt.
  • Ein Blechwärmofen sei mit Koksofengas beheizt und habe eine Leistung v an i ooo kg; S td. bei einemGasverbrauch von6ocbm/Std. Wenn ein in diesem Falle durchaus unzulässiger Abbrand von 10/" also io kg Fe/Std. (von den Eisenbegleitern sei der Einfachheit halber abgesehen) angenommen wird, der nur aus der Zersetzung von H20 herrühren soll, so müssen, die höchste Oxydationsstufe des Eisens angenommen, nach der stöchiometrischenGleichung 2 X 56 kg Fe + 3 X 16 kg O i 6o kg Fee 0, für i kg Abbrand kg= 0,3 cbm Sauerstoff, für io kg also 3 cbm frei geworden sein. Da nach der Gleichung 18 kg N20 Y 2 kg H2 -E- 16 kg O für i kg Sauerstoff kg H20 zersetzt werden müssen, wobei H2 entstehen, gelangen im vorliegenden Fall zur Zersetzung, wobei frei werden.
  • Da die Feuergase aus Koksofengas bei theoretischer Verbrennung rd. 23% H20 enthalten und bei 4000 WE u. H. aus i cbm Koksofengas 4,8 cbm Feuergase entstehen, liefern die 6o cbm Koksofengas unseres Beispiels 288 cbm Feuergas mit 66,2 cbm H20. Der Umfang der Zersetzung oder der Dissoziationsgrade errechnet sich somit zu rd. g "/'0 .
  • Aus i oo cbm Feuergasen, die im undissoziierten Zustand rd. 7% C02, 230i0 H20 und 7001o Nz enthalten, entstehen somit im Falle eines Dissoziationsgrades von
    9010 7 cbm CO,
    0,91 # 23 - ' 21 - H,0
    23-2I- 2 - H2
    i - 02
    70 - N2
    i o i cbm Feuergas.
    Da die Reaktion H20 .< T H2 -@- O umkehrbar ist, hängt der Verlauf unter sonst gleichen Bedingungen nach demMassenwirkungsgesetz von den Konzentrationsverhältnissen der beteiligten Stoffe, also H20, H2 und O= ab, genau genommen auch von den an der nebenher verlaufenden Reaktion
    CO, ' C2 -f- O und 2 Fe > 30 -f- Fe2O3
    beteiligten Stoffen.
  • Von Rosin istbereitsnachgewiesenworden, daß bei hoher H20-Konzentration die Rückwirkung der CO,-Reaktion sehr schwach ist. Die Konzentration von Fe ist von den Betriebsbedingungen abhängig und deshalb nicht zu beeinflussen. Um die H20-Zersetzungsreaktion abzuschwächen, kann also nur auf eine erhöhte Konzentration von H2 hingewirkt werden, da eine Erhöhung der 0,-Konzentration natürlich zwecklos wäre, da sie ja unmittelbar verstärkten Abbrand zur Folge haben müßte.
  • Aus obigen Ausführungen geht ohne weiteres hervor,. daß alle zur Verminderung des Abbrandes bisher bekannten Verfahren, die stets ein Arbeiten mit Luftmangel oder, was dasselbe ist, mit Gasüberschuß bezweckten, bei Feuergasen mit hoher H20-Konzentration keinen oder nur geringen Erfolg haben können, denn erfahrungsgemäß verbrennt bei stark H2 haltigen Brenngasen auch bei Luftmangel der leicht entzündliche Wasserstoff fast vollkommen. Der Gasüberschuß besteht dann hauptsächlich aus CO, beeinflußt also nur die CO.-Zersetzungsreaktion, die ihrerseits nur schwachen Einfluß auf die H20-Reaktion hat. Stammt der H20-Gehalt aus der natürlichen Feuchtigkeit des Brennstoffes, so wird durch denGasüberschuß die H.0-Konzentration nur noch mehr verstärkt, da die Luft meist nur geringen H20-Gehalt aufweist. Man könnte erwarten, daß freies C0 den aus der H20-Zersetzung frei werdenden Sauerstoff bindet. Die praktische Erfahrung beweist aber, daß das nicht der Fall ist. Die relativ schlechte Verbrennlichkeit des CO steht dem anscheinend entgegen.
  • Bei vorwiegend C O,- haltigen Feuergasen dagegen muß aus den gleichen Erwägungen das bisherige Verfahren Erfolg haben, da in diesem Fall die Verzunderung hauptsächlich von der C02 Zersetzung herrührt, die durch die CO-Konzentration gehindert wird.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt ein Arbeitsverfahren, das bei stark H20-haltigen Feuergasen eine Verstärkung der 11,-Konzentration erreicht und dadurch die Reaktion H20 .@ r H2 -f- O in rückläufigem Sinne beeinflußt, so daß Oxydationen vermieden werden. Das geschieht durch Einführung von H2 als Schutzgas in den Ofenraum derart, daß es sich erst mit den vollständig ausgebrannten Feuergasen vermischt. Da der Luftsauerstoff restlos im Brenner zur Verbrennung des zur Beheizung dienenden Brennstoffes verbraucht wird, tritt eine Konzentrationserhöhung um H2 tatsächlich ein. Es braucht natürlich nicht reines H2 eingeführt werden, sondern es genügt ein stark H2 haltiges Gas, wobei auch H2 in chemisch gebundener Form vorliegen kann, vorausgesetzt, daß unter den gegebenen Verhältnissen der gebundene H2 auch frei wird. Besonders einfach liegen die Verhältnisse bei mit Koksofengas beheizten Ofen, das sowohl freies als auch in leicht zersetzlicher Form chemisch gebundenes H2, nämlich in Form von CH" in genügender Konzentration enthält. In solchen Fällen kann Heizgas und Schutzgas der gleichen Quelle entnommen werden, wodurch sich eine praktisch einfache und billige Ausführungsform ergibt.
  • Die wirtschaftliche Tragbarkeit des Verfahrens ergibt sich aus nachstehender Rechnung: In dem oben aufgeführten Beispiel eines Blechwärmofens seien io % Schutzgas in Form von Koksofengas eingeführt. Bei einem Gehalt des Koksofengases von 53010 H2 und 280/0 CH4 werden je ioo cbm Feuergase und eingeführt. Da CH, schon bei iooo° C in nicht umkehrbarer Reaktion in C + q. H zerfällt, wobei nach dem stöchiometrischen Verhältnis frei werden, liefern Es würde also die Konzentration von H., die oben bei 9 % Dissoziationsgrad mit rd. 2 cbm H2 je ioi cbm Feuergas sich ergibt, um 1,1 + 1,117=2,217 cbm auf 4,217 je 103 cbm oder auf rd. 4 cbm je ioo cbm, d. h. um 100010, erhöht. Zweifellos muß auf Grund des Massenwirkungsgesetzes hierdurch eine erhebliche Behinderung der H20-Zersetzung eintreten.
  • Wenn auch diesen Rechnungen mehr qualitative Bedeutung zukommt, so wird die Richtigkeit der Theorie erhärtet durch praktische Versuche in koksgasbeheizten öfen, bei denen es möglich war, mit weniger als io°/o Schutzgas Bleche mit einwandfreier Oberfläche also ohne praktisch merkbare Verzunderung zu glühen, während es andererseits bei Einsatzhärteöfen und Topfglühereien nicht möglich war, eine mit der Einführung von Koksofengas zu spürende stärkere Verzunderung der Glühkisten und Glühtöpfe durch Gasüberschuß nach dem bekannten Verfahren zu -,.erhindern.
  • Die Verwendung von 5 bis io°/o Schutzgas bleibt durchaus im Rahmen des sonst üblichen Gasüberschusses, also wirtschaftlich tragbar. Da der als Heizgas dienende Brennstoff restlos verbrannt und die Schutzgasmenge genau meß- und regelbar bleibt, sind sogar geringere Brennstoffverbrauchszahlen zu erwarten und in praktischen Versuchen erreicht worden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Beheizungsverfahren beiVerwendung von Brennstoffen, deren Feuergase einen hohen H,0-Gehalt entweder aus den Verbrennungsreaktionen oder aus der natürlichen Feuchtigkeit ergeben, zwecks Verhinderung von Oberflächenoxydation oder des Abbrandes des Einsatzes, dadurch gekennzeichnet, däß dem nach Möglichkeit theoretisch völlig verbrannten Heizgas Wasserstoff oder andere Gase, die freien und gebundenen Wasserstoff in genügender Konzentration enthalten, als Schutzgas beigesetzt wird. z. BeheizungsverfahrennachAnspruchi, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Schutzgases derart erfolgt, daß eine Mischung erst mit den vollständig ausgebrannten, also keinen freien Luftsauerstoff mehr enthaltenden Feuergasen erfolgt.
DE1930554313D 1930-07-18 1930-07-18 Beheizungsverfahren fuer OEfen Expired DE554313C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1181775B (de) * 1961-11-11 1964-11-19 Gerhard Walter Seulen Dr Ing Vorrichtung zum Abschalten von an Wechselstrom vorzugsweise hoeherer Frequenz angeschlossenen Verbrauchern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1181775B (de) * 1961-11-11 1964-11-19 Gerhard Walter Seulen Dr Ing Vorrichtung zum Abschalten von an Wechselstrom vorzugsweise hoeherer Frequenz angeschlossenen Verbrauchern

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