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Falzmäschine Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen
an Papier- oder ähnliche Bogen verarbeitende Maschinen und ist besonders vorteilhaft
für mit Druckmaschinen zusammenarbeitende Falzmaschinen, indem sie das Schneiden
und Falzen auch der größten Druckbogen auf einer einzigen Maschine ermöglicht, ohne
Rücksicht auf die Größe des in den Druckmaschinen verarbeiteten Formats.
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Es ist beim Verarbeiten größter Formate üblich, den Druckpressen Schneidevorrichtungen
zuzuordnen, um so die Größe der Druckbogen durch Teilung auf ein für die zugehörige
Falzmaschine erträgliches Maß zu verringern. Es entsprechen dann jedem Arbeitsgang
der Druckpresse zwei oder mehr Arbeitsgänge der Falzmaschine.
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Es ist bereits bekannt, Schlitz- oder Schneidmesser unmittelbar mit
Förder- oder Falzwalzen zu kombinieren, so daß die zwischen diesen Walzen hindurchlaufenden
Bogen- oder Falzstücke geteilt werden. Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden,
Papierbogen, wie sie beispielsweise aus einer Druckpresse kommen, durch mehrere
aufeinanderfolgende Arbeitsvorgänge während des Durchlaufens durch die Maschine
zu zerlegen und zu falzen. Die hierzu bisher verwendeten Vorrichtungen gestatteten
aber noch nicht; Bogen des größten vorkommenden Formats in einer übersichtlich angeordneten,
geringe Bauabmessungen aufweisenden Schneid- und Falzmaschine zu verarbeiten, weil
bei den bekannten Vorrichtungen die Anordnung einer verhältnismäßig großen Anzahl
von Falz-, Schneid- und Fördereinrichtungen innerhalb der Maschine notwendig wird,
wenn man am Ende der Maschine vollkommen lieferfertig gefalzte und geteilte Druckstücke
erhalten will.
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Der Erfindungsgedanke besteht im wesentlichen darin, daß zur Beseitigung
der obengenannten Mängel der bekannten Vorrichtungen hinter den ersten Falzern Schneidmesser
angeordnet werden in Verbindung mit einem die längs zerschnittenen Bogen paarweise
nach entgegengesetzten Richtungen fördernden Ouerfördertisch, an dessen Enden auf
jeder Seite wiederum Schneidmesser in Verbindung mit j e einem Ouerfördertisch angeordnet
sind, der- die nunmehr erhaltenen Teilstücke getrennt voneinander längs einander
paralleler Führungsleisten einzelnen und voneinander getrennten Stapeleinrichtungen
zuführt.
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Mit der neuen Falzmaschine lassen sich in einem einzigen Arbeitsgang
Druckbogen größten Formats schneiden und falzen, z. B.
solche im
DIN-Format iigo X 1685 mm, aus denen acht sechzehnseitige Falzstücke oder
vier zweiunddreißigseitige Falzstücke im Normalformat (DIN A 5 148 X2io mm) gemacht
werden können.
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Ferner lassen sich z. B. aus einem einzigen Bogen acht sechzehnseitige
oder vier zweiunddreißigseitige Falzstücke schneiden und falzen, wobei gleichzeitig
die zusammengehörigen Falzstücke jedes Bogens getrennt gesammelt und z. B. in vier
Einzelstapeln aufgestapelt werden.
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Weiterhin können mit der Maschine acht sechzehnseitige Falzstücke
geschnitten und gefalzt werden ohne Rücksicht darauf, ob die Bogen blattweise einseitig
nacheinander oder auf beiden Seiten abwechselnd bedruckt a werden.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Maschine dargestellt.
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Abb. i stellt eine waagerechte Hauptansicht einer vollständigen Papierfalzmaschine
dar. Ein Teil eines Bogenzuführers ist in Verbindung und in Zusammenarbeit mit der
Falzmaschine angedeutet. Die Ebene der Darstellung ist in Abb. 2 durch die Linie
i-1 bezeichnet.
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Abb. 2 ist eine Seitenansicht, z. T. als Schnitt entlang der Linie
2-2 in Abb. i. Abb. 3 ist ein senkrechter Querschnitt entlang der Linie 3-3 in Abb.
i.
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Abb.4 zeigt in perspektivischer Darstellung einen gefalzten Teil des
ursprünglichen Druckbogens, und zwar im Umfange eines Viertels des Öriginalformats.
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Abb. 5 und 6 zeigen in perspektivischer Darstellung die beiden Falzstücke,
die durch eine Querfaltung und einen Schnitt aus einem der in Abb. 4 dargestellten
Bogenteile erzeugt werden.
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Abb.7 und 8 stellen perspektivisch zwei Falzstücke dar, wie sie durch
eine weitere Faltung eines der beiden in Abb. 5 bzw. 6 abgebildeten Falzstücke entstehen.
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Abb. g zeigt perspektivisch eine Falzplatte, bei der die Hälfte der
Einführungsspalte durch einen Bogenablenker, wie er in der ersten Falzgruppe der
Maschine zur Anwendung kommt, verschlossen ist.
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Abb. i o ist eine teilweise Darstellung in der Waagerechten, jedoch
in größerem Maßstabe, und zeigt, teilweise im Schnitt, den gemäß der Erfindung angewandten
Sortierapparat für die Falzstücke.
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Abb. i i und 12 sind Teilschnitte in der Ebene 12-12 der Abb. io und
zeigen einen der schwingenden Bogenverteiler in den beiden äußersten Arbeitsstellungen.
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Abb. 13 gibt einen senkrechten Teilschnitt längs der Linie 13-13 in
Abb. i i wieder, wobei einige Teile weggelassen sind. Abb. 14 ist ein kleiner Teilschnitt
in. der Ebene 14-i4 der Abb. io.
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Abb. 15 stellt schematisch die Schnitt- und Bruchlinien dar, die zur
Erzeugung von acht sechzehnseitigen Falzstücken aus einem Bogen bei blattweise einseitigem
Druck angewendet werden können.
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Abb. 16 zeigt in ähnlicher Weise die Seitenanordnung, die bei Anwendung
derselben Schnitt- und Bruchlinien bei Herstellung von acht sechzehnseitigen Falzstücken
aus einem Bogen bei wechselnd beiderseitigem Druck getroffen werden kann.
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Die Bezeichnungen sind für alle dargestellten Teile in den verschiedenen
Abbildungen übereinstimmend durchgeführt. In Abb. i und 2 ist das Endstück einer
Bogenzuführung dargestellt, bestehend aus einer oberen Zuführungsfläche io und einer
unteren Zuführungsfläche i i, welche beide mit endlosen Förderbändern ausgestattet
sind. Die Bogenzuführung braucht nicht näher beschrieben zu werden, da sie kein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung und an sich bekannt ist und im übrigen jede
beliebige Form und Art von Zuführung der Bogen vorausgesetzt werden kann.
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Von der Zuführungsfläche i i werden Papierbogen auf die Förderfläche
12 hinübergeliefert. Diese besitzt schräg gelagerte Transportwalzen 13, welche in
zweckmäßiger Weise so angetrieben werden, daß die Bogen einen Antrieb nach vorwärts
und gleichzeitig nach links, vom rückwärtigen Ende (Zuführungsseite) der Maschine
aus gesehen, erhalten.
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Die Förderfläche 12 ist mit einer Führungsleiste 14 versehen, welche
mittels Stellschrauben 15 einstellbar ist.
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Durch die Schrägstellung der umlaufenden Walzen 13 wird die führende
Bogenkante an die Führungsleiste 14 angedrückt und somit eine geradlinige Fortbewegung
des Bogens veranlaßt.
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Jenseits des Ablaufendes der Fläche 12 ist ein Paar Transportwalzen
so angeordnet, daß ihm die Bogen zwangsläufig zugeführt werden. Die untere Walze
16 dieses Paares ist im wesentlichen zylindrisch, die obere hingegen besteht aus
einer Welle 17 mit aufgezogenen, gummibewehrten Transporträdchen 18. Außerdem trägt
die Welle 17 Schneidscheiben oder rotierende Messer ig und igl. Das Messer ig ist
in der Mitte angeordnet, um den ganzen Bogen A in zwei Hälften zu teilen, während
das Messer igl auf der der Führungsleiste 14 gegenüberliegenden Seite der Maschine
angebracht ist, um die unsaubere Kante des Bogens genau parallel zur Führungskante
zu beschneiden. Die Welle 17 kann, wie das in Abb. 2 dargestellt ist, während
es
in Abb. i der Übersichtlichkeit halber weggelassen wurde, federnd durch Schraubenfedern
2o, welche mittels Stellschrauben 21 verstellbar sind, an die Walze 16 angedrückt
werden.
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An das eben beschriebene Transportwalzenpaar schließt sich, und zwar
vorzugsweise in derselben Ebene wie die Fläche 12, eine Förderfläche 22 an, welche
entlang ihrer Mittellinie durch eine Längsleiste 23 geteilt ist. Beiderseits dieser
Leiste besitzt die Fläche je einen Satz von schräg gestellten umlaufenden Transportwalzen
24. bzw. 25, welche einerseits im Außenrahmen der Fläche 22, andererseits in der
mittleren Längsleiste 2,3, gelagert sind. Entlang den Außenseiten der Fläche 22
sind mit Hilfe der Stellschrauben 151 nach innen wie nach außen zu verstellbare
Führungsleisten 14' vorgesehen. Durch die Umdrehung der Walzen 24 bzw. 25 werden
die Bogenhälften BI und B= etwas nach außen, zugleich aber auch vorwärts getrieben,
wobei sie an den Führungsleisten i..1 entlanggleiten und auf parallelen Bahnen erhalten
«-erden.
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Auf das Ablaufende der Förderfläche 22 folgt nun eine Falzanordnung
nach dem an sich bekannten Stauchfalzverfahren, bestehend aus einem Satz Walzen
26 und einem Satz Platten 27. Diese Walzen und Platten besitzen die allgemein übliche
Form, die auf den Falzplatten jedoch angebrachten Bogenablenker 28 (Abb. 9) können
so bemessen werden, daß sie sich nur über die Hälfte der Länge des Einführungsspaltes
erstrecken. Sollen beide von den beiden Hälften der Fläche 22 herbeigeleiteten Bogen
BI und B= abgelenkt werden, so sind zwei Bogenablenker 28 auf einer Falzplatte anzubringen;
wird aber nur ein Ablenker 28 an einer Platte 27 angebracht, wie in Abb. 9 dargestellt,
so wird der eine Bogenteil abgelenkt, während der andere Eingang in die Falzplatte
findet. Bei Anwendung des letztgeschilderten Verfahrens in bezug auf die erste Falzplatte
wird die Anordnung des Ablenkers bei der darauffolgenden Platte im allgemeinen gerade
entgegengesetzt sein, so daß die beiden Bogenteile BI und B2, die auf der
Fläche 22. nebeneinander her bewegt wurden, nun entgegengesetzt gefaltet werden.
Das ist so zu verstehen, daß die obere Seite des einen Bogens z. B. nach innen gefaltet,
die obere Seite des anderen Bogens nach außen gefaltet wird. Die Befestigung der
Bogenablenker 28 an der gewünschten Stelle der Falzplatte 27 kann im übrigen in
jeder beliebigen zweckmäßigen Weise erfolgen.
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Nachdem die Papierblätter B1, B2 das letzte Rollenpaar 26 dieser Falzeinrichtung
durchlaufen haben, werden sie von Guinmireibrollen 30 gefaßt und zwischen
die Förderrollen 31 gebracht. Die Wellen dieser letztgenannten Rollenpaare tragen
Scheibenmesser oder Schneidscheiben 32, deren Stellung so eingerichtet wird, daß
die beiden zwischen den Rollen durchlaufenden Bogenteile in insgesamt vier gleiche
Teile Cl, C2, C3, C4 geteilt werden. Diese vier Teile gleiten nun auf eine Ouertransportfläche
33.
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Die Fläche 33 besitzt in der Mitte, quer zur Längsachse, eine Trennleiste
3q.. Beiderseits dieser Trennleiste 3.1. sind umlaufende Förderwalzen 35 bzw. 36
so angeordnet, daß sie die auf ihnen befindlichen Bogenteile in einander entgegengesetzter
Richtung weiterzubefördern vermögen. Jede Hälfte - der Fläche 33 ist mit je einer
durch Stellschrauben 38 bzw. 381 quer zur Längsachse der Fläche verstellbaren Führungsleiste
37 bzw. 371 ausgestattet.
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Die beiden Seitenteile der 1\Iaschine, welche seitlich an die beiden
Enden der Fläche 33 anschließen, sind vollkommen übereinstimmend, jedoch spiegelbildmäßig
ausgeführt, so daß nur einer von ihnen beschrieben zu werden braucht.
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Sobald die Teilbogen C die Fläche 33 verlassen, gelangen sie in die
Ouerfalzvorrichtung, bestehend aus den Walzen 40 und Falzplatten 4i bekannter Bauart.
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Dem üblichen Gebrauch dieser Maschinenart entsprechend ist jede einzelne
dieser Falzplatten gegen die Einführung von Bogen, die diese Falzvorrichtung durchlaufen,
durch Bogenablenker verschließbar. Die Anzahl der Falzplatten in dieser Vorrichtung
kann den Verhältnissen angepaßt werden; es werden jedoch in der Regel zwei, wie
in Abb. 3 dargestellt, ausreichen, da es im allgemeinen gar nicht wünschenswert
ist, an diesem Punkt des Arbeitsganges mehr als eine Faltung einzuteilen, und weil
die beiden Platten ohnedies die Herstellung dieses Falzes in jeder beliebigen Richtung
gestatten.
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Nach Durchlaufen der zweiten soeben erwähnten Falzvorrichtung gelangt
das Papier zwischen Förderrollen auf eine Welle 4.2, die mit einstellbaren und entfernbaren
Schneidmessern 43 versehen ist. Die an diese Rollen 4.2 anschließende Förderfläche
44 eignet sich zur Weiterleitung sowohl von Einzelstücken, die von der Fläche 33
im ganzen herangebracht werden, als auch von Teilstücken, die nebeneinander zu zweit
von dort hergelangen, je nachdem ob die Schn.eidmesser 43 angewendet werden oder
nicht. Die Fläche 44 ist mit einem Satz schräg gestellter umlaufender Förderwalzen
45 und einer seitlichen Führungsleiste 4.6 ausgerüstet, welch letztere mittels Stellschrauben
47 verstellbar ist. Außerdem ist die Fläche 44 noch mit einer leicht
abnehmbaren,
mittels Stellschrauben 49 verstellbaren Hilfsführungsleiste 48 versehen, ferner
mit einem Bandförderer 5o, der von einem abnehmbaren Arm 51 getragen wird und dessen
Band in beliebiger Weise, z. B. durch einen Zahntrieb 52, angetrieben wird. Der
Bandförderer 50 ist oberhalb der Ebene der Walzen 45 derart angebracht, daß
er Bogen von den Förderrollen 42 aus über eine gewisse Strecke der Fläche 44 bis
zu den Teilen der Walzen 45 befördert, die sich j enseits der Fluchtlinie der Hilfsführungsleiste
48 befinden.
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Am Ablaufende der Fläche 44 befindet sich eine dritte Falzeinrichtung,
zusammenfassend mit 55 bezeichnet, deren Achse wieder parallel mit der der zuerst
erwähnten Falzeinrichtung 26, 27 verläuft. Die Falzeinrichtung 55 umfaßt vorzugsweise
zwei Falzplatten bekannter Art, von denen eine oder auch beide durch Bogenablenker
verschließbar sind. Die hier verwandten Ablenker üblicher Bauart erstrecken sich
im allgemeinen über die ganze Länge der Falzplattenkante, aber selbstverständlich
können hier nach Belieben auch halblange Ablenker, wie in Abb. 9 dargestellt, verwandt
werden.
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Nach Verlassen der Falzeinrichtung 55 gelangt das Papier zwischen
Förderrollenpaare 561, die auf zwei Wellen 56 (Abb. ii und i2) sitzen- und das Papier
auf eine Platte 57 und weiter zwischen die Förderrollen 581 bzw. 591 auf den Wellen
58 bzw. 59 leiten. Die letztgenannten Rollen 581 und 591 gehören zu einer doppelten
Blatt- (oder Falzstück-) Sortiereinrichtung, die so eingerichtet ist, daß ihre beiden
Teile entweder unabhängig voneinander arbeiten und die abwechselnd verschiedenenFalzstücke
in entsprechenderFolge einem oberen, 6o, bzw. einem unteren, 61, S.tapelfördererband
zuführen oder aber zusammengekuppelt wie eine einzige einheitliche Vorrichtung arbeiten,
insbesondere wenn die von den Rollen 56 angelieferten Falzstücke im ganzen und einzeln
anlangen.
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In den Abb. io bis einschließlich 14 ist ein Paar schwingender Bogenverteiler
62 und 621 zu erkennen, die in einer Flucht angebracht sind. Diese Verteiler sitzen
auf oszillierenden Wellen 63 bzw. 64, welche am äußeren Ende im Maschinenrahmen,
am inneren Ende in einem :zwischen sie hineinragenden Arm 65 gelagert sind. Der
Bogenverteiler 62 besitzt am inneren Ende eine Bohrung 66, in die ein am inneren
Ende des Verteilers 621 angebrachter Stift 67 eingreifen kann. Der Verteiler 621
ist beispielsweise der Länge nach auf seiner Welle 64 verschiebbar, wenn die Stellschraube
68 gelöst wird, so daß auf diese Weise der Stift 67 in die Bohrung 66 eingeschoben
und damit das Paar BogenverteiIer zusammengekuppelt werden kann. In dieser Stellung
werden die genannten Teile durch Wiederanziehen der Stellschraube 68 festgehalten.
Wenn der Stift 67 und die Bohrung 66 nicht in Eingriff sind, können die beiden Bogenverteiler
unabhängig voneinander arbeiten. Jeder Bogenverteiler besitzt eine eigene Antriebsvorrichtung,
welche durch das Durchlaufen der Bogen oder Falzstücke selbst in Bewegung gesetzt
wird; wenn aber beide Verteiler gekuppelt sind, werden beide einheitlich und gemeinsam
von der an dem einen Ende angebrachten Antriebsvorrichtung gesteuert.
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Die Art und Weise der hier angewandten Bogenverteileinrichtung ist
an sich nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Auf der Welle 58 sitzen Scheiben 70 mit unelastischem Metallrand zum
Zwecke des Zusammenwirkens mit Schuhen oder Fühlhebeln 71, die durch das über die
Scheiben 70 laufende Papier selbst betätigt werden. Diese Teile bilden die Antriebsvorrichtung
für die Schwingbewegung der Bogenverteiler. Die Schwingbewegung der Verteiler 62
bzw. 621 aus der in Abb. i i dargestellten Stellung bis in die' in Abb. 12- gezeigte
und umgekehrt dient dazu, die durchlaufenden Falzstücke an den Verteilern entlang
in zwei getrennte Bahnen zu leiten.
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Ein Stab 72 von rechteckigem Querschnitt ist innerhalb des Maschinenrahmens
befestigt. Ein Ausleger 73 ist auf dem Stab 72 angeordnet und wird dort in seiner
jeweiligen Stellung durch eine Stellschraube 74 festgehalten. Ein Stiftehen 75 ist
.mittels einer Stellschraube 76 in dem Ausleger 73 befestigt und- ragt seitlich
so aus dem Ausleger heraus, daß es als Drehzapfen für die Schwingbewegung eines
Winkelhebels 77 dient. Ein waagerechter Arm dieses Winkelhebels 77 ist gegabelt
und umfaßt unter gleichzeitiger Aufnahme des zugehörigen Drehzapfens den obenerwähnten,
um diesen Zapfen schwingenden sichelförmigen Schuh 71, aus dessen oberem Ende ein
Stift 78 hervorragt.
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Der aufrechtstehende Arm des Winkelhebels 77 ist mit einem schräg
gestellten Auge 79 versehen, in das ein Stift So hineinragt. Dieser ist in begrenztem
Maße in dem Auge 79 verschiebbar, und zwar wird diese Beweglichkeit nach der einen
Seite durch einen am Stiftende vorgesehenen überstehenden Rand 81 fest begrenzt,
nach der anderen Seite aber federnd begrenzt durch eine. Schraubenfeder 82, die
den Stift 8o umgibt und sich einerseits gegen das Auge 79, andererseits gegen einen
am Stift 8o befestigten Stellring 83 stützt. Das obere Ende des Stiftes 8o ist in
den Stab 72 eingeschraubt und besitzt einen gekordelten Knopf 86, mit dessen Hilfe
er gedreht -werden kann, und eine Kordelmutter
87 zur Fixierung.
Vorstehende Anordnung gestattet, den Drehpunkt des Schuhes 71 genau einzustellen
und gegen ein Nachgeben nach unten zu zu sichern. Trotzdem besteht die Möglichkeit,
ein wenig federnd nachzugeben, wenn etwa ein ungewöhnlich starkes Stück Papier den
Schuh 71 zu heben trachtet.
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Um nun den Schuh 71 in der normalen, in Abb. i i und 12 dargestellten
Lage zu halten und ihn in diese Lage zurückzuführen, nachdem er infolge des Durchlaufens
eines Blattes oder Falzstückes zwischen den Scheiben 581 und 591 eine Aufwärtsdrehung
um seinen Drehzapfen vollführt hat, ist das freie Ende des Stiftes 78 mit dem festen
Stab 72 durch eine Zugfeder 88 verbunden.
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In einer Wand des Maschinenrahmens, oberhalb der Welle 59, ist eine
Stiftschraube 89 mit quadratischem Kopf angeordnet. In diesen ist ein Drehzapfen
go eingeschraubt, um den ein Winkelhebel 9i mit geringer horizontaler Schwenkbarkeit
schwingen kann. Der lange Arm dieses Winkelhebels ist am Ende gegabelt und umfaßt
damit den Stift 78, so daß dadurch jede Schwingbewegung des Schuhes 71 um seine
Drehachse auch auf den Winkelhebel übertragen wird. Der kurze Arm des Winkelhebels
gi trägt einen nach unten gebogenen Ansatz 92, welcher in der Lage ist, in seiner
in Abb. io gezeichneten Stellung auf Anschlagstifte 93 oder 931, in seiner abgeschwenkten
Stellung aber auf Anschlagstifte 9q. oder 94' zu wirken.
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Die Federung der Schraubenfeder 88 ist dadurch begrenzt, daß der Winkelhebel
gi unter dem Zuge der Feder 88 nicht weiter ausschwingen kann als bis in die in
Abb. io gezeichnete Stellung.
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Die vier Anschlagstifte 93, 931, 94. 94' sind fest in der Nabe einer
Zahnsegmentscheibe 95 eingesetzt, welche auf einer in der Rahmenwange gelagerten
Welle 96 aufgekeilt ist. Eine Stiftschraube 97 ist nahe dem Umfange in die Segmentscheibe
95 eingeschraubt und stellt eine Art Kurbelzapfen dar, um welchen das eine
Ende einer Schubstange 98 schwingt, dessen anderes Ende in ähnlicher Weise mit einem
Schwingzapfen 99 bzw. 991 an den Verteilern 62 bzw. 621, und zwar zweckmäßigerweise
nahe einer Ecke dieses Teiles, drehbar verbunden ist.
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Ein Zahnrad ioo ist lose auf der Welle 96 außerhalb des Maschinenrahmens
angeordnet und wird ständig von dem Zahnrad 59= über ein Zwischenrad ioi angetrieben.
Das Zahnrad ioo ist irgendwie mit einer auf der Welle 96 angeordneten Reibungskupplung
fest verstiftet. Diese Kupplung ist im einzelnen in Abb.14 dargestellt. Sie besteht
aus den Klötzen toi und 104, die mit halbrunden Reibeinlagen passend zu dem Durchmesser
der Welle 96 ausgefüttert sind und federnd durch Stiftschrauben io7 in Verbindung
mit Schraubenfedern io8 zusammengedrückt werden. Es ist klar, daß die Stärke der
auf die Welle 96 ausgeübten Reibung durch die Einstellung der Stiftschrauben 107
geregelt werden kann.
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Unmittelbar neben der Welle 96 ist in gleicher Weise eine Welle iog
gelagert, welche ein Zahnrad iio trägt, das mit dem Rad ioo kämmt und von diesem
angetrieben wird, so daß das Rad iio und die Welle iog ständig umlaufen. Auf dem
inneren Ende der Welle iog ist ein Zahnrad 112 aufgekeilt, dessen Zähne mit denen
der Segmente der Scheibe 95 in Eingriff treten können, sobald diese in eine entsprechende
Stellung gelangen.
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Zwischen den gegenüberliegenden Rahmenwänden ist noch eine Welle 114
mit Förderrollen i 15 gelagert. Eine weitere Welle i 16 ruht in Lagern, welche durch
zwei innen von den Rahmenwänden ausgehende Konsolen i 17 getragen werden. Die letzgenannte
Welle i 16 trägt Förderrollen 113, welche mit den Rollen i 15 zusammenwirken. Diese
Rollenpaare dienen dazu, Papierbogen, die durch den Verteiler 62 bzw. 621, wenn
er sich in der in Abb. i i gezeichneten Stellung befindet, nach oben gelenkt werden,
zu übernehmen und an das langsam laufende Stapelband 6o weiterzugeben. Befindet
sich aber der Verteiler 62 bzw. 621 in der Stellung der Abb. 12, so werden die Bogen
durch die Unterseite des Verteilers über eine feste Leitplatte iig an das langsam
laufende Stapelband 61 abgeliefert.
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Der Antrieb der Welle 11.I kann z. B. von der Welle 59 aus
über einen Zahnradsatz i2o, 121, 122 erfolgen, dessen letztes Rad 122 auf der Welle
ii4 sitzt. Die Welle 116 bann von der Welle 114 aus durch Zahnräder 123 und 124
innerhalb des Maschinenrahmens, wie in Abb. io dargestellt, angetrieben werden.
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Die Abb. 15 und 16 zeigen in schematischer Darstellung das Verfahren,
nach dem ein Bogen für 128 Seiten auf der 3laschine geschnitten und gefalzt wird.
In diesen Abbildungen bedeuten die ausgezogenen Linien die herzustellenden Schnitte,
während die gestrichelten Linien die Brüche darstellen. Der Bogen wird durch die
Schnitte in vier Teile mit j e 16 Seiten und in acht Teile mit je 8 Seiten zerlegt.
Die Maschine ist dabei so eingestellt, daß sie die achtseitigen Teile paarweise
zusammenfaltet, so daß insgesamt acht sechzehnseitige Drucke aus einem einzigen
Bogen hergestellt werden. Abb. 15 soll einen Bogen für 128 Seiten bei einseitigem
Druck darstellen. Die Seitenbezifferung (Paginierung) kann innerhalb gewisser Grenzen
frei gewählt werden und ist in der Abbildung nicht weiter angegeben.
Abb.16
ist der Abb.15 ähnlich, stellt jedoch eine Paginierung dar, die in Verbindung mit
der bei doppelseitigem Druck angewendeten Schneid- und Falzweise in Betracht kommt.
In dieser Abbildung sind die Seitenzahlen auf der oberen Blattseite in voll ausgezogenen
Strichen gezeichnet, die auf der unteren Blattseite aber gestrichelt. Aus diesem
Bogenformat macht man, wie dies in Fachkreisen wohl bekannt ist, zwei halbe Bogen
mit je 64 Seiten.
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Abb. i zeigt unter A einen gzoßen Bogen solchen Formats, daß daraus
acht sechzehnseitige oder vierzweiunddreißigseitigeDrucke des Normalformats (DIN
A 5) geteilt und gefalzt werden können. Bi und B2 stellen zwei halbe Bogen vor,
die durch die erste Teilung des Bogens A in zwei Hälften hergestellt sind. Cl, C2,
C3 und C4 sind vier Viertelbogen, deren jeder einen Falz besitzt, nachdem jeder
der beiden Halbbogen BI bzw. B2 erst gefaltet und dann halbiert worden ist. Dl,
D2, D3 und D4 stellen Teilstücke im Umfange von einem Achtel des ursprünglichen
Bogens dar, welche durch Falzen und darauffolgendes Halbieren der beiden Viertelstücke
C2 und C3 erzeugt sind, während El, E2, E3 und E4 fertige Drucksätze darstellen,
die durch Falzen und Halbieren und darauffolgendes nochmaliges Falzen aus den Viertelstücken
Cl und C4 hergestellt sind. Es sei darauf hingewiesen, daß die Teile D2 und D4 ebenso
wie die Drucksätze E2 und E4 j e aus einem Stück bestehen, während die Teile Dl
und D3 und die Drucksätze El und E3 j e aus zwei Stücken zusammengefaltet sind.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Maschine ist folgende: Es sei zunächst
vorausgesetzt, daß ein Bogen für 128 Seiten doppelseitiger Druck geschnitten und
gefalzt werden soll, und daß ein solcher Bogen auf die Förderfläche 12 von dem Zuführer
i i aus angeliefert wird. Die Walzen 13 treiben dann den Bogen sofort gegen die
Führungsleiste 14, und das Blatt wandert nun die Führungsleiste entlang und zwischen
den Förderwalzen 18 hindurch, wobei es durch das Scheibenmesser ig halbiert und
durch das Scheibenmesser rgl beschnitten wird. Die beiden Halbbogen gelangen nun
auf die Fläche 22, und die Walzen 24 treiben das Blatt BI nach links, die Walzen
25 das Blatt B2 nach rechts. Die durch das Scheibenmesser 191 parallel zu der Leitkante
des Bogens A hergestellte beschnittene Kante des Bogens gleitet nun an der Führungsleiste
141 auf der rechten Seite der Fläche 22 entlang, während die ursprüngliche Leitkante
des Bogens BI an der Führungsleiste 14 am linken Rande der Fläche 22 entlangläuft.
Infolgedessen wandern die beiden Halbbogen BI und B2 Seite an Seite in vollkommenem
Parallelismus über die Fläche 22 weiter.
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Im Sinne des ins Auge gefaßten Beispiels ist es unerläßlich, daß die
obere Seite des Halbbogens BI nach innen gefaltet wird, während die obere Fläche
des Halbbogens B2 nach außen gefaltet werden muß. Infolgedessen wird die -erste
Falzplatte des ersten Falzsatzes mit einem Ablenker nur auf der rechten Seite, also
entgegengesetzt der Darstellung in Abb. 9, ausgerüstet. Die zweite Falzplatte desselben
Falzsatzes ist mit einem Ablenker nur auf der linken Seite, entsprechend der Anordnung
in Abb. g, ausgerüstet. Die restlichen beiden Falzplatten haben Ablenker über ihre
ganze vordere Kante, so daß also in diesem Falzsatz der Halbbogen B1 einen nach
innen gewendeten Falz, der Halbbogen Bz einen nach außen gewendeten Falz erhalten
hat.
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Beide Halbbogen B1 und B2 kommen genau gleichzeitig aus diesem ersten
Falzsatz heraus und durchlaufen den Rollensatz 30, 31. Die Scheibenmesser 3a auf
der zweiten dieser Wellen teilen die gefalteten Halbbogen B1 und B2 in vier Viertelstücke
Cl, C2, C$ und C4, und die letzteren gelangen alle gleichzeitig oder doch im wesentlichen
gleichzeitig auf die Förderfläche 33. Ihre Fortbewegung wird zunächst durch die
Führungsleisten 37 bzw. 371 gehemmt; sie erhalten jedoch jetzt einen Querantrieb
durch die Walzen 35 und 36, und zwar bewegen sich Cl und C= hintereinander gegen
links, C3 und C4 ebenfalls hintereinander nach rechts.
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Das Viertelstück Cl gelangt in die Querfalzeinrichtung, d. h. in die
Walzensätze 4o und Falzplatten 41, und wird einwärts gefaltet. Sofort nach Verlassen
'dieses Falzsatzes tritt das Stück zwischen die Rollen 42 und wird dort durch die
Kreismesser 43 in zwei Hälften geteilt. Das Viertelstück C2, welches einen Augenblick
später nachfolgt, durchläuft den gleichen Falz- und Schneidvorgang. Die gefalzten
und getrennten Teile des Viertelstückes C2 sind nun zu den Stücken Dl und D2 geworden,
und das Stück Dl durchläuft den Bandförderer 5o, während das Stück D2 unmittelbar
auf die Walzen 45 der Förderfläche 44 gelangt. D2 wird durch die Führungsleiste
48 aufgefangen und beginnt dann seinen Weg über die Fläche hin. Dl, welches einen
etwas größeren Weg quer über die Fläche zurückzulegen hat, wird eine Kleinigkeit
später an der Führungsleiste 46 aufgefangen, und seine Bewegung über die Fläche
44 ist von da ab etwas verspätet in bezug auf die des Teilstückes D2.
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Die beiden Teile des Viertelstückes Cl, aus denen die Teilstücke Dl
und D2 geworden sind, sind nun einzeln nacheinander in die letzte Falzvorrichtung
55 gelangt, erhielten
beide eine Faltung nach innen und wurden so
zu den fertigen Falzstücken El und E2. E2, welches etwas vorausgeeilt war, kam als
erstes in den Rollensatz 561, glitt über die Platte 57 und gelangte dann zwischen
die Rollen 581 und 591. Es sei angenommen. daß sich derVerteiler621 und die zugehörigen
Maschinenteile hierbei in der Stellung gemäß Abb. i i befanden. Die Vorderkante
(der Bruch) des Falzstückes läßt nun das untere Ende des Schuhes 71 nach rechts
(Abb. i i ) ausschwingen. Infolgedessen bewegt sich der Stift 78 nach links und
bringt den Winkelliebel gi aus der in Abb. io gezeichneten Stellung in eine solche,
in der der Ansatz 92 des Winkelhebels dem Anschlagstift 94 gegenübersteht. Dadurch
gibt der Ansatz 92 den Anschlagstift 93 frei und gestattet, daß die Welle
96 durch das Zahnrad ioo und die Reibungskupplung io2 ein wenig entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn gedreht wird, bis der Ansatz 92 den Anschlagstift 9.4 berührt,
wodurch die Welle 96 wieder angehalten wird. Der Schuh 71 wird in seiner angehobenen
Stellung so lange festgehalten, bis die rückwärtige Kante des Falzstückes die Rollen
581 und 591 verläßt. Die Vorderkante des Stückes ist inzwischen über die Fläche
des Verteilers 621 geglitten und wird im nächsten Augenblick von den Rollen i 14.
und i 16 erfaßt. Sobald das untere Ende des Schuhes 71 von dem Falzstück freigegeben
ist, bringt die Feder 88 den Schuh in seine Normalstellung zurück. Zugleich schwenkt
der Stift 78 den Winkelhebel 9i in die Stellung gemäß Abb. io zurück. Infolgedessen
gibt der Ansatz 92 den Anschlagstift 94. frei, und die Welle 96 wird wiederum entgegen
dem Uhrzeiger mittels des Zahnrades ioo und der Reibungskupplung io2 gedreht und
wird versuchen, eine Drehung bis nahe an 18o° zu vollziehen, nämlich bis zu dem
Augenblick, in dem der Anschlagstift 931 den Ansatz 92 und damit den Hebel 91 berührt.
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Zur Gewährleistung eines zuverlässigen Antriebs nach Einleitung der
Bewegung sind jedenfalls weitere Mittel bezüglich der Verbindung der Welle 96 und
des Zahnrades i oo durch die Reibungskupplung vorgesehen. Es sind dies die Zahntriebe
i io und i 12 und die Welle iog. In der Ruhestellung dieser Teile befindet sich
eine der abgeflachten Seiten der Scheibe 95 neben den Zähnen des Zahnrades 112.
Die Schwenkung der Scheibe 95 um einen kleinen Winkel, nämlich den Winkel zwischen
den beiden Anschlagstiften 93 und @)4, ist nicht ausreichend, um die Zähne der Scheibe
95 mit denen des Rades 112 in Eingriff zu bringen. Aber gleichwohl, wenn der Hebel
gi wieder in die Stellung gemäß Abb. io zurückgeschwungen ist und den Anschlagstift
93 freigegeben hat, dreht die Kupplungseinrichtung die Scheibe 95 wiederum entgegen
dem Uhrzeiger, und sofort kämmt ein Zahnsegment der Scheibe 95 mit 'dem Zahnrad
I 12. Da nun das Zahnrad i 12 einen ständigen umlaufenden Antrieb darstellt, überträgt
es diesen auf die Scheibe 95, bis die andere abgeflachte Seite der Scheibeg5 gegenüber
dem Rad 112 angelangt ist.
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Die Schwenkung der Scheibe 95 um genau i8o° befördert den Kurbelzapfen
97 aus seiner oberen Totpunktlage, wie in Abb. i i und 13 dargestellt, in seine
untere Totpunktlage, die in Abb. 12 gezeigt ist. Dadurch wird aber die Schubstange
98 abwärts gedrückt und schwenkt den Verteiler 621 in die in Abb. 12 dargestellte
Lage. Diese Verstellung des Verteilers erfolgt in dem Zeitraum zwischen dem Augenblick,
in dem die rückwärtige Kante des Falzstückes E2 die Rollen 581 und 591 verläßt,
und dem Augenblick, in dem die Vorderkante des nächstfolgenden Falzstückes, nämlich
des dem nächsten Stück D2 entsprechenden, von den genannten Rollen ergriffen wird.
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Wenn also das zweite Falzstück die Rollen durchläuft, befindet sich
der Verteiler 621 in solcher Stellung, daß das Falzstück abwärts gegen die Leitplatte
i 19 und weiter zu dem unteren Förderband 61 geleitet wird.
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Es sei angenommen, daß der Bogenverteiler 62 ebenfalls in der in Abb.
i i und 13 dargestellten Stellung sich befindet, wenn das Falzstück El diesen Verteiler
durchläuft. Dann wird dieses Stück auch nach oben und zu demselben Förderband 69
geleitet werden wie das Falzstück E2; die beiden Bahnen der Falzstücke auf diesem
Bande werden freilich ausreichend auseinandergehalten, um jede Vermengung der Stücke
sicher auszuschließen. Die beiden Teilstücke El und E2 durchlaufen die Verteilungsvorrichtung
nicht zu gleicher Zeit, darum müssen die beiden Verteiler 62 und 621 unabhängig
voneinander betätigt werden. Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß diese Vorrichtungen
nicht zeitlich abhängig von irgendeinem anderen Arbeitsvorgang in der Maschine sind,
sondern gänzlich von dem Spiel der einzelnen Falzstücke selbst gesteuert werden.
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Wenn die den Teilstücken Dl und D2 entsprechenden Drucksätze sich
der Sortiereinrichtung nähern, befinden sich die Verteiler 62 und 621 in der in
Abb. 12 gezeichneten Stellung, so daß diese Drucksätze dem unteren Bandförderer
61 zugeleitet werden, ihr Durchgang durch die Sortiereinrichtung aber bewirkt die
Rückkehr der Verteiler in die Stellung gemäß der Abb. i i, d. h. in die Bereitschaftsstellung
für das nächstfolgende Paar Falzstücke.
Die Bewegungen der verschiedenen
Teile sind bei allen Arbeitsgängen die gleichen, bis auf -den Umstand, daß die Schubstange
98
sich infolge der halben, abwärts gerichteten Umdrehung (aus der oberen
in die untere Totpunktlage) des Kurbelzapfens 97 beim ersten Takt abwärts
bewegt, im folgenden Takt aber aufwärts, infolge der nach oben gerichteten halben
Umdrehung des Kurbelzapfens.
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Die Viertelstücke C3 und C4 werden in einer vollkommen ähnlichen Weise
vorwärts bewegt wie die Viertelstücke Cl und C2, bis auf denUnterschied, daß der
zweite und dritte Falzsatz auf der rechten Maschinenhälfte so eingestellt sind,
daß die Faltung der oberen Bogenseite nach auswärts statt nach einwärts erfolgt.
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Der Bandförderer 50 und die Führungsleiste .18 sind abnehmbar
vorgesehen, so daß die Falzstücke, welche an den beiden Seiten der Maschine herauskommen,
in zwei statt in vier Stößen gestapelt werden können, falls der Drucksatz auf den
Viertelstücken Cl und C2 derselbe ist. Unter diesen Umständen können die Messer
43 benutzt werden oder auch nicht. Wenn so z. B. die Maschine dafür eingestellt
ist, daß die Papierstücke einzeln hintereinander über die Fläche 44 wandern, und
besonders wenn die Falzstücke breiter als einer der Verteiler 62 oder 621 sind,
so wird die Stellschraube 68 gelöst und der Verteiler 621 einwärts verschoben, so
daß der Stift 67 in die Bohrung 66 eingreift und ferner der Zapfen 9g und der Verteiler
62,1 außer Eingriff gebracht werden, und hierauf wird die Stellschraube 68 wieder
angezogen. Sodann arbeiten die beiden Verteiler als eine Einheit.
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Es ist wohl klar, daß dann, wenn die Besonderheit der Druckanordnung
auf den ganzen Bogen es erfordert, die Förderfläche 44 auf der einen Seite der Maschine
für die Beförderung der Blätter einzeln hintereinander eingestellt werden kann,
während die Einstellung auf der anderen Seite für die Förderung in zwei parallelen
Reihen nebeneinander getroffen wird und die Sortiereinrichtungen auf beiden Seiten
entsprechend angepaßt werden.
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Es dürfte ferner klar sein, daß bei dieser Maschine, welche vorzugsweise
für die Verarbeitung von Bogen für 128 Seiten einstellbar ist, die Zahl der Seiten
nach Belieben vergrößert oder verringert werden und dementsprechend geschnitten
und gefalzt werden kann, je nachdem wie die Zahl der Faltungen oder Schnitte oder
beider gewählt wird.
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Wenn ein einseitiger Druck von 128 Seiten auf der Maschine verarbeitet
werden soll, so werden im allgemeinen die Falzplatten durchweg auf beiden Seiten
der :Maschine gleich eingestellt werden, wenn auch die Paginierung der Seiten, darauf
muß geachtet werden, die Falzrichtung jeweils bestimmt, und es ist gut möglich,
die Maschine bei gleicher Einstellung sowohl für einseitigen wie für doppelseitigen
Druck zu verwenden, wenn beim einseitigen Druck auf diesen Umstand Rücksicht genommen
wird.