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Isolierplattenverkleidung für Massivbrücken, insbesondere gegen die
schädlichen Einflüsse von Rauchgasen Massivbrücken, wie Eisenbetonbrücken, Walzträgerbrücken
u. dgl., insbesondere solche, die der Übertunnelung von Eisenbahngleisen dienen,
sind erfahrungsgemäß, vom Unterputz ausgehend, erheblichen Schäden ausgesetzt, die
verursacht werden durch die auf den Unterputz einwirkenden schädlichen Gase, wie
Industriegase, insbesondere aber Lokomotivrauchgase. Vor allem sind es die heißen
Lokomotivrauchgase, die mit großer Gewalt gegen die Untersicht geschleudert werden
und in die feinsten Risse des Unterputzes bzw. des Unterbetons zerstörend eindringen,
wobei die Erschütterungen und die Bewegungen, die die Brücke unter dem Verkehr erleidet,
die Rissebildung und so das Eindringen der Gase in den Unterbeton unterstützen und
fördern. Die Rauchgase zerstören nach und nach den Unterbeton vollständig, und auch
die bisher übliche Einlage von Streckmetall in den Unterbeton konnte diesem Übelstand
nicht Stillstand gebieten. Vielmehr wurde nach Bloßlegung der Eiseneinlage diese
ebenfalls schnell zerstört, so daß in kurzer Zeit auch die Trageisen offen lagen
und wegrosteten. Xan war also, um die Brücke zu erhalten, bisher darauf angewiesen
und genvungen, den Unterbeton' beständig zu erneuern bzw. zu reparieren, ohne damit
die Gewißheit zu haben, daß das eingebettete Eisen von den Angriffen und der Zerstörung
durch die Rauchgase verschont blieb. Die Erfindung betrifft eine Isolierplattenverkleidung
für Massivbrücken, insbesondere gegen die schädlichen Einflüsse von Rauchgasen auf
die Untersicht der Massivbrücken, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
daß die rauchgasfesten Isolierplatten an der der Sichtfläche abgekehrten Seite mit
an sich bekannten erweiterten Fugen zusammenstoßen und daß diese erweiterten Fugen
mit rauchgasfesten, isolierenden Bindemitteln, z. B. Bitumen, ausgefüllt sind. Das
Fortschrittliche der in dieser Vereinigung neuen Plattenverkleidung liegt im Sinne
der gestellten Aufgabe darin, daß die Zerstörung der Isolierplattenverkleidung durch
die Rauchgase sowohl in den Platten als auch in den Fugen verhindert wird, woraus
sich ergibt, daß die Angriffe der Rauchgase auf das Massivmaterial der Brücken hintangehalten
werden und ihr Bestand verlängert wird.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise in einigen Ausführungsformen
dargestellt. Es zeigt in verkleinertem Maßstabe Abb. r einen Querschnitt und Abb.
2 einen Längsschnitt einer den Gegenstand der Erfindung aufweisenden Walzträgerbrücke,
Abb. 3 einen Querschnitt und Abb. q. einen Längsschnitt einer den Gegenstand der
Erfindung aufweisenden Eisenbetonbrücke.
In größer gehaltenem Maßstabe
veranschaulichen Abb. 5 und 6 Schnitte durch Platten besonderer Ausbildung, Abb.
7 und 8 in Schnitten die Verdichtungsart und Ausbildung der Stoßfugen der Verblendungsplatten.
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In den Abb. i und 2, die einen Quer- und einen Längsschnitt einer
Betonbrücke mit einbetonierten Walzträgern darstellen, sind mit i der Beton, mit
2 die im Abstand zueinander verlegten Walzträger oder Trageisen und mit 3 die Verbindungsbolzen
für die Abstandeinhaltung der Trageisen 2 zueinander bezeichnet. Die Unterseite
der Brücke ist mit säurefesten und witterungsbeständigen Platten 4 verblendet. Die
Platten 4 sind, um ein Herunterfallen derselben zu vermeiden, entweder mit der Trageisenkonstruktion,
der Armierung oder mit dem Beton i fest verankert. Gemäß den Abb. i und 2 geschieht
diese Verankerung derart, daß die mit der Platte 4 verbundenen und aus dem gleichen
Material bestehenden Ösen 5 auf einem Rundeisen 6 aufgereiht werden, welches wiederum
über Bügel 7 mit der eigentlichen Trageisenkonstruktion 3, 2 verbunden wird. Die
einzelnen Platten 4 können je nach Größe eine oder mehrere Ösen 5 haben. In den
Abb. i und 2 haben die Platten 4 zwei Ösen 5, während in Abb. 5 die Platte 4 nur
eine Öse 5 hat, durch welche das Rundeisen 6 hindurchgesteckt wird.
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Zwei andere Befestigungsarten der Platten 4 sind in den Abb. 3, 4
und 6 bei einer mit Armierung versehenen Eisenbetonbrücke veranschäulicht. Bei den
hier gezeigten Verblendungsplatten 4 sind diese je nach Größe mit einem oder mehreren
durchlaufenden oder kürzeren geeignet geformten Ansätzen 8 versehen, die aus dem
gleichen Material wie die Platte 4 bestehen und mit dieser ein Ganzes bilden. Die
Ansätze 8 sind vorgekragt. Bei weniger fetten Mischungen des Betons werden ein-
oder beiderseitig dieser Ansätze 8 unter den vorkragenden Teilen g des Ansatzes
8 Rundeisen io verlegt, welche wiederum über Bügel ii mit der Armierung 12 der Eisenbetonkonstruktion
verbunden sind. Diese Anbringungsart ist aus den linken Hälften der Abb.3 und 4
zu ersehen. Bei hochwertigeren Betonmischungen kann auf diese Rundeiseneinlage io
verzichtet werden. In diesem Falle werden die Platten 4 lediglich mit ihren auskragenden
Ansätzen 8 vom Beton i selbst gehalten. Die rechten Seiten der Abb. 3 und 4 zeigen
diese Plattenbefestigung.
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Die Fugen der aneinanderstoßenden Platten 4 werden mit einer säurefesten
und verkittenden Masse, wie z. B. Bitumen, vergossen und abgedichtet. Um ein gutes
Vergießen und ein vollkommenes Abdichten der Stoßfugen mit Sicherheit zu erreichen,
werden diese Stoßfugen schon bei der Herstellung der Platten 4 zweckmäßig gemäß
der Darstellung in den Abb.7 und 8 ausgebildet. Hiernach sind die der Sichtfläche
abgekehrten zurückgebuchteten Ränder der aneinanderstoßenden Platten 4 als Rillen
13 für das Fugendichtungsmaterial ausgebildet, die einen größeren und breiteren
Raum für die Aufnahme der Verguß- und Abdichtungsmasse 14 ergeben. Die Rillen 13
sind so tief ausgebildet, daß auch windschiefe Platten noch verwandt werden können
(Abb.8). Entstehen größere Fugen zwischen den Platten 4, werden diese vor dem Vergießen
mit der Abdichtungsmasse zunächst durch geeignete Mittel, z. B. Hanfstricke 15,
abgedichtet und sodann erst die säurefeste und verkittende Masse in die Rille 13
vergossen.
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Die Herstellung von Massivbrücken gemäß der Erfindung kann z. B. bei
der Walzträgerbrücke in der Weise geschehen, daß man die Platten 4 unter geeigneter
Bemessung der Stärke derselben zunächst in der vorgeschilderten Weise an der Tragkonstruktion
oder den Walzträgern befestigt und sodann die Abdichtung der Stoßfugen vornimmt.
Hierauf füllt man den Beton auf, wobei die Platten 4 gleichzeitig als Schalung Verwendung
finden, so daß die Errichtung einer dichten Schalfläche erspart wird.
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Die gemäß der Erfindung hergestellten Massivbrücken sind der Gefahr
einer Zerstörung des Betons und der Eiseneinlagen durch schädliche Gase, insbesondere
durch Lokomotivrauchgase, nicht mehr ausgesetzt, weil die aus säurefestem und witterungsbeständigem
Material bestehenden Platten und die mit säurefester und verkittender Masse abgedichteten
Stoßfugen der Platten den Gasen keinen Zutritt zu dem aufgelagerten Beton und zu
dem im Beton eingelagerten Eisen gewähren,