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Einrichtung zum Eichen installierter Zähler mit Eichzählern Bei der
Eichung der in Verbrauchsanlagen installierten Zähler kann man derart verfahren,
daß mit der Stromspule des Zählers die Stromspule eines Eichzählers in Reihe, mit
der Spannungsspule des Zählers die Spannungsspule dieses Eichzählers parallel geschaltet
wird. Zur Eichung bei den verschiedenen Stromstärken werden dann hinter den Zählern
Belastungswiderstände verschiedener Größe eingeschaltet. Wenn die Eichung des Zählers
nicht nur bei verschieden großen Belastungen, sondern auch bei Belastungsverhältnissen
mit verschiedenen Leistungsfaktoren durchgeführt werden soll, müssen hinter den
Zählern Belastungswiderstände angeschlossen werden. Es ist also eine große Anzahl
von Belastungswiderständen erforderlich, die der eichende Beamte mit sich führen
muß. Dies ist äußerst unbequem.
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Man hat auch vorgeschlagen, bei der Eichung von an Drehstromnetzen
angeschlossenen Zählern die drei Phasen des Drehstromnetzes in verschiedener Weise
am Drehstromzähler zu vertauschen, um dadurch verschiedenartige Phasenverschiebungen
zu erhalten. Ein derartiges Verfahren besitzt jedoch den Nachteil, daß die Anschlüsse
am Zähler oft vertauscht und u. U. sogar die Stromspulen unterbrochen werden müssen.
Außerdem ist bei einem derartigen Verfahren keine feinstufige Regelung der Phasenverschiebung
möglich.
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Ein weiterer Vorschlag geht dahin, die Ströme für die Stromspulen
der zu eichenden Zähler durch ans Netz angeschlossene Transformatoren zu erzeugen
und die Phase dieser Ströme durch regelbare Belastungswiderstände zu verändern.
Abgesehen davon, daß hierbei verhältnismäßig große Belastungswiderstände wie auch
Reguliertransformatoren erforderlich sind, besitzt ein derartiges Verfahren den
Nachteil, daß das Eichen des Zählers nicht bei normalem Betrieb erfolgen kann, da
die Stromspulen der Zähler an den Transformatoren angeschlossen werden müssen. Die
Erfindung beseitigt diese Nachteile.
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Gemäß der Erfindung wird zur Eichung installierter Zähler die Spannungsspule
des Eichzählers in Parallelschaltung zur Spannungsspule des zu eichenden Zählers
an eine eine Phasenverschiebung erzeugende Einrichtung angeschlossen. Es ist zwar
schon bekannt, durch Anschließen der Zählerspannungsspule an die Sekundärwicklung
eines Transformators parallel zu einem konstanten Widerstand eine konstante Spannung
an der Zählerspannungsspule zu erhalten. Unsere Erfindung bezweckt demgegenüber,
durch gleichzeitiges Anschließen der Spannungsspule des Eichzäblers und des zu eichenden
Zählers
ah die die Phasenverschiebung erzeugende Einrichtung in beiden Spannungsspulen die
gleichen Verhältnisse zu erzielen, wodurch Temperatureinflüsse, momentane Frequenz-
und Spannungsänderungen, da sie für beide Zähler gleichzeitig auftreten, ausgeschaltet
werden.
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Zweckmäßig wird zur Erzielung induktiver Belastungsverhältnisse für
die Zähler die Spannungsspule des Eichzählers und des zu eichenden Zählers an die
Sekundärwicklung eines Transformators angeschlossen, dessen Primärwicklung unter
Vorschaltung eines Ohmschen Widerstandes an die Netzleiter angeschlossen ist. ,
Man kann auch einen Autotransformator verwenden, bei dem die Netzleiter und die
Zählerspannungsspulen wenigstens zum Teil mit verschiedenen Stellen der Wicklung
verbunden sind, wobei einer Anschlußstelle ein Widerstand mit einer anderen Zeitkonstante
als der des Wicklungswiderstandes vorgeschaltet wird.
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Eine Ausführungsform für Einphasenstrom ist im Schaltbild in der Zeichnung
beispielsweise dargestellt.
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Es soll der an den Netzleiter 1, 2 (Abb. i) angeschlossene Zähler
3 geeicht werden. Zu diesem Zweck wird in an sich bekannter Weise der Eichzähler
q. derart hinzugeschaltet, daß die Stromspulen 5, 6 beider Zähler in Reihe, die
Spannungsspulen 7, 8 parallel geschaltet sind. Die Spannungsspule 7 ist mit dem
einen Ende in normaler Weise an den Leiter :2 angeschlossen, die Spannungsspule
8 ist ebenfalls mit dem einen Ende über die Leitungen g, io an diesen Leiter angeschlossen.
Die anderen Enden der Spulen 7, 8 sind mit dem beweglichen Kontakt ii des Schalters
12 verbunden, der feststehende Kontakt 13 dieses Schalters ist über die Leitung
14 mit dem Netzleiter i, der Kontakt 15 über die Transformatorwicklung 16 und den
Leiter io an den Netzleiter 2 angeschlossen. Zwischen dem Leiter io und dem Kontakt
13 ist die T ransformatorwicklung 17 mit dem Vorschaltwiderstand 18 eingeschaltet.
Hinter den beiden Zählern 3, q. werden nach Bedarf die Belastungswiderstände 19
angeschlossen.
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Steht der bewegliche Teil des Schalters 12 auf dem Kontakt 13, so
sind die Zählerspannungsspulen an die Netzspannung angeschlossen. hie Klemmenspannung
der Zählerspannungsspulen fällt dann mit der Netzspannung 0E (Abb. 2) zusammen,
steht dagegen der bewegliche Schalterteil auf dem Kontakt 15, so sind die Zählerspannungsspulen
7, 8 an eine gegen die Netzspannung 0E um den Winkel p im Sinne der Voreilung verschobene
Spannung 0E' angeschlossen, die auf folgende Weise zustande kommt: Der Stromzweig
1q., 13, 17, 18, 1o hat, teils induktiven (Spule 17), teils OhmschenWiderstand (Widerstand
18). Sein StromOJ eilt deshalb um einen bestimmten Winkel y der Netzspannung 0E
nach. Nach bekannten Gesetzen ist die Netzspannung die geometrische Summe der Teilspannung
0A an dem Widerstand 18, die mit dem Strom in Phase ist, und der Teilspannung AE
an der Transformatorwicklung 17, die dem Strom voreilt. Die Sekundärspannung der
Transformatorwicklung 16 ist um i8o° gegen die Spannung AE verschoben; da aber die
Anfänge und Enden der Wicklung 17 gegenüber der der Wicklung 16 vertauscht sind,
liegt sie für die Zählerspannungsspulen 7, 8 in Phase mit der Spannung AE.. Würde
der Transformator 16, 17 das übersetzungsverhältnis i : i haben, so würde dies einer
Sekundärspannung OB entsprechen, die nach Größe der Phase der Spannung AE
gleich ist und unter dem Winkel p der Netzspannung voreilt. Nun sind aber die Wicklungszahlen
der Wicklungen 16, 17 derart abgeglichen, daß die Sekundärspannung auf den Wert
0E', der der Größe nach mit der Netzspannung übereinstimmt, vergrößert wird.
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Sind die Belastungswiderstände 19 frei von Selbstinduktion, so liegt
der Strom 0J der Stromspulen 5, 6 in Phase mit der Netzspannung 0E. Man erhält also
induktionsfreie Belastung, wenn der Schalter 12 auf dem Kontakt 13 steht; dagegen
induktive Belastungsverhältnisse, zwar nicht für das Netz, aber für die Zähler,
wenn der Schalter auf dem Kontakt 15 steht. Der Strom in den Spulen 5, 6 eilt dann
in dem Winkel V den Klemmenspannungen der Spannungsspulen- 7, 8 nach. Zweckmäßig
wird dieser Winkel derart abgeglichen, daß der Leistungsfaktor ungefähr zwischen
den Werten o,5 bis o,7 liegt.
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Sollen mehr Leistungsfaktoren eingestellt werden können, so erhält
eine der beiden Wicklungen 16, 17 Anzapfungen; außerdem muß noch das Verhältnis
des OhmschenWiderstandes 18 zum induktiven Widerstand, Wicklung 17, veränderlich
sein.