-
Feingelochte Siebtrommel für Tierverwertungsapparate Die Erfindung
bezieht sich auf zur Verarbeitung von Tierkörpern, Fleischabfällen, Fischen, Fischabfällen
usw. dienende Vorrichtungen, bei denen das Rohgut in eine liegende Siebtrommel eingefüllt
wird, um darin aufgeschlossen sowie dann aus der Trommel entfernt und getrocknet
zu werden.
-
Vor langer Zeit sind für diese Vorrichtungen Siebtrommeln vorgeschlagen
worden, deren Wandung so fein gelocht ist, daß wohl die bei der Aufschließung entstehende
Flüssigkeit hindurchsickern kann, nicht aber feste Teile der Beschickung herausfallen
können. Eine solche feingelochte Siebtrommel gibt das aufgeschlossene Gut aber auch
nach Beendigung der Dämpfung nicht heraus. Zu ihrer Entleerung müssen vielmehr besondere
Vorkehrungen getroffen werden.
-
Bis jetzt hat man für die Entleerung im Mantel der Siebtrommel große
Öffnungen vorgesehen, die durch Klappen oder Schieber verschlossen werden. Da sich
das Trocknen der festen Bestandteile an das Zerkochen anschließen muß, ohne daß
man den Apparat zu öffnen braucht, erfordern die absperrbaren Entleerungsöffnungen
ein Gestänge o. dgl., mittels dessen die Bedienung der Absperrvorrichtungen von
außen her möglich ist. Das Gestänge muß die Apparatwand durchdringen, und zwar unter
dampfdichtem Abschluß. Solche Absperrvorrichtungen mit Hebeleinrichtung oder Gestänge
weisen erhebliche Mängel auf.
-
Die Bedienung ist sehr unbequem sowie wegen der zu bewegenden Gewichte
und der erheblichen Reibungswiderstände anstrengend. Es sind zahlreiche bewegte
Teile vorhanden, die einem besonders starken Verschleiß unterliegen. Infolge der
im Betriebe auftretenden chemischen und mechanischen Einwirkungen verschleißen von
allen Teilen des ganzen Apparates ohnehin die Siebtrommeln erfahrungsmäßig am raschesten.
Bewegliche Teile, wie Hebelvorrichtungen und Gestänge, verschleißen außergewöhnlich
rasch. Ferner sind sie unzuverlässig, denn Verschmutzungen durch das Gut und sonstige
Einflüsse führen übermäßigeReibungswiderstände undKlemmwirkungen herbei.
-
Diese Mängel will die Erfindung dadurch beseitigen, daß sie eine selbsttätige
Entleerung der Siebtrommel durch einfache Umkehrung der Drehrichtung ermöglicht,
ohne daß die Trommel irgendwelche Absperrvorrichtungen braucht, die geöffnet und
geschlossen werden müssen. Die Erfindung schafft damit eine Vorrichtung, deren Siebtrommel
in bezug auf Bedienung, Arbeitsweise, Widerstandsfähigkeit, Lebensdauer usw. den
bisherigen feingelochten Trommeln weit überlegen ist.
-
Die neue Siebtrommel soll gemäß Erfindung während der Aufschließung
des in ihr enthaltenen Gutes in der einen Richtung und zum Zwecke der Entleerung
des aufgeschlossenen Gutes in der entgegengesetzten Richtung umlaufen. Hierbei wird
eine selbsttätige Entleerung mittels einer beiderseits offenen Tasche herbeigeführt,
die sich über die ganze Mantellänge erstreckt. Die Tasche kann beispielsweise
dadurch
hergestellt werden, daß die beiden Längsränder des Mantelbleches sich unter Einhaltung
eines ausreichenden Abstandes genügend weit überdecken. Statt dessen können die
Mantelblechenden auch übereinander gekröpft sein, oder es können besondere Bleche
eingesetzt werden, um eine beiderseits offene Tasche im Mantel zu gewinnen. Schließlich
läßt sich die Tasche auch mittels einer Klappe schaffen.
-
Die Tasche wird so angeordnet, daß während der Drehung zur Zeit der
Aufschließung des Gutes die äußere Taschenöffnung vorangeht. Hierbei gleitet das
Gut über die innere Taschenöffnung hinweg, ohne herauszufallen. Zwecks Entleerung
wird die Drehrichtung der Siebtrommel einfach umgekehrt. Nunmehr geht die dem Innern
der Siebtrommel zugekehrte Taschenöffnung voran, und das Gut wird entleert.
-
Im allgemeinen ist nur eine Tasche für die Entleerung des Gutes erforderlich;
sie gibt bei jeder Trommeldrehung einen Teil des Trommelinhaltes heraus. Falls eine
besonders rasche Entleerung gewünscht wird, kann man statt nur einer Tasche auch
mehrere, zweckmäßig nicht benachbarte, sondern über den Umfang des Mantels verteilte
Taschen anordnen.
-
Für Trommeln der Tierverwertungsapparate ist bereits vorgeschlagen
worden, einen beträchtlichen Teil des Mantels oder den ganzen Mantel jalousieartig
auszubilden. Die Jalousie sollte die übliche gewöhnliche Sieblochung ersetzen. Sie
bestand aus schmalen und eng gestellten Stäben, die das Austreten von festen Teilen
aus dem Trommelmantel dauernd verhinderten. Zur Entleerung des Gutes war ein besonderes
Trommelstück mit großen Löchern, in welchem Kugeln zum Herausdrücken des Gutes liefen,
vorgesehen. Die Trommel wurde nur in einer einzigen Richtung und überhaupt nur während
der Entleerung fortlaufend gedreht.
-
Eine derartige Jalousie aus schmalen Stäben ist für den vorliegenden
Arbeitszweck ungeeignet. Stellt man ihre Stäbe so eng, daß keine festen Teile hindurchfallen,
so verstopfen die Spalte sich schon beim Aufschließen und lassen auch die Flüssigkeit
nicht austreten. Gibt man den Stäben größere Abstände, so fallen beim Aufschließen
Gutteile hindurch. Wollte man eine solche Jalousie zwecks Entleerung umgekehrt umlaufen
lassen, so würde sie außerstande sein, den Trommelinhalt auszutragen, weil sich
.die Jalousieöffnungen schon bei der ersten Umdrehung verstopfen.
-
Demgegenüber bringt die Erfindung im Trommelmantel eine einzelne Tasche
an, deren Höhe das Austragen ermöglicht und deren Breite genügt, um trotz der beträchtlichen
Weite oder Höhe der Tasche ein Herausfallen von festen Gutteilen bei der Drehung
während des Aufschließens zu verhindern. Erst durch die vorliegende Erfindung wird
die feingelochte Siebtrommel von ihren bisherigen Nachteilen befreit und für den
praktischen Gebrauch geeignet gemacht.
-
Auf der Zeichnung sind in einer einzigen Abbildung mehrere Ausführungsbeispiele
von Taschen gezeigt.
-
Die Siebtrommel a ist mittels Zapfen b
drehbar innerhalb eines
liegenden und beispielsweise doppelwandigen Apparatrumpfes e gelagert. Während der
Aufschließung des im Trommelinnern untergebrachten Rohgutes läuft die Trommel a
in der Richtung des links gezeichneten Pfeiles, also im Uhrzeigersinne dauernd um.
Wenn das Gut zerkocht ist, muß es aus dem Innern der Siebtrommel a herausgebracht
werden, beispielsweise damit die Trocknung vor sich gehen kann.
-
Zum Zwecke der Entleerung des Trommelinhaltes in den Ringraum zwischen
der Trommel ca und dem Apparatrumpf c wird erfindungsgemäß die Drehrichtung einfach
umgekehrt. Die Siebtrommel a läuft dann nach dem rechts gezeichneten Pfeile, also
entgegen dem Uhrzeigersinne um. Damit bei dieser Drehrichtung das Gut aus der Siebtrommel
herausgebracht werden kann, sind die bei I, II, III, IV gezeichneten Taschen im
Trommelmantel angebracht, von denen in der Regel eine einzige für den Erfindungszweck
genügt.
-
Bei I verläuft das Siebmantelblech i z. B. auf einem um die Trommelachse
geschlagenen Kreisbogen, während das Blech a bei ä so nach innen gekröpft ist, daß
im Trommelinnern eine Tasche gebildet wird. Erfolgt die Drehung im Uhrzeigersinne,
so geht die äußere Taschenöffnung voran. Feste Bestandteile fallen nicht heraus,
wie die Lage der durch Kreuzschraffur angedeuteten Beschickung zeigt. Bei der entgegengesetzten
Drehrichtung schöpft die Tasche dagegen Gut aus.
-
Dieser Vorgang ist an der Tasche II erkennbar; hier geht die innere
Taschenöffnung voran. Bei II liegt das Mantelblech g auf einem Kreise um die Trommelachse,
während das Blech q. abweichend verläuft. Es ist entweder nicht kreisförmig gekrümmt,
oder sein Kreiskrümmungspunkt' liegt außerhalb der Trommelachse. Auch die Tasche
II liegt im Innern der Siebtrommel a.
-
Die Tasche III befindet sich außerhalb der Siebtrommel a. Das Blech
i verläuft konzentrisch zur Trommelachse, was natürlich auch bei dem Blech q. der
Fall sein kann. Letzteres ist z. B. mittels eines Versteifungs-Z-Eisens mit verlängertem
Außenschenkel nach außen
gekröpft. Bei der Rechtsdrehung fällt kein
Gut heraus, bei der Linksdrehung wird schon in der gezeichneten Stellung Gut herausfallen.
-
Bei IV bildet ein schmaler Streifen des Siebmantels eine um Scharniere
5 drehbare Klappe 6, deren Öffnungsbewegung z. B. durch in der Drehrichtung hohe,
also widerstandsfähige Stege 7 begrenzt ist, welche zugleich eine wertvolle Zerkleinerungswirkung
auf das Gut ausüben. Die Klappe 6 besitzt eine schräge, als Tasche wirkende Verlängerung
6', mittels deren sie vom Gut bei der Linksdrehung geöffnet wird, worauf die ganze
Klappe als Tasche wirkt. Bei der Rechtsdrehung wird die Klappe 6 selbsttätig vom
Gut geschlossen.
-
Die Stützen oder Stege 7 für die Klappen 6 können gemäß Erfindung
mit Stellschrauben o. dgl. ausgerüstet sein, um die Öffnungsweite der Klappen einstellen
zu können. Ähnliche Stützen oder Stege können auch an den festen Taschen angebracht
sein, um deren Außenkante zu verstärken und gleichzeitig eine Zerkleinerungswirkung
auf das Gut auszuüben. Die (radiale) Weite oder lichte Höhe und die (tangentiale)
Breite der Taschen sind in der Zeichnung nicht maßstäblich wiedergegeben. Sie werden
erforderlichenfalls den besonderen Verhältnissen angepaßt.