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Verfahren zur Herstellung einer Steifkappe für Schuhwerk Es sind Steifkappen
für Schuhwerk bekannt, die aus einem porösen, mit einer Versteifungsmasse getränkten
Grundstoff bestehen.
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Es hat sich als wiüzschenswert erwiesen, daß sich bei Steifkappen
dieser Art ein größerer Betrag von Versteifungsmasse an der Stelle befindet, die
sich in dem fertigen Schuh. um die Seiten und das Vorderende des Spitzenteiles des
Schuhes herum in gewissem Abstand von der Stelle, wo das Oberleder mit der Sohle
vereinigt ist, erstreckt, und daß ebenfalls der imfertigenSchuh obere gewölbte Teil
der Steifkappe einen geringeren Betrag von Versteifungsmasse enthält. Es wird dadurch
erreicht, daß der Spitzenteil des fertigen Schuhes an den Seiten sehr hart und steif
und an seiner Oberfläche ziemlich biegsam und nachgiebig ist. Es wird weiterhin
angestrebt, einen beträchtlichen Teil der Steifkappe zwecks besserer Ventilation
des Schuhes luftdurchlässig zu machen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht deshalb darin, daß eine
Steifkappe, die aus einem mit einem Versteifungsmittel imprägnierten Grundstoff
besteht, unter Anwendung von Druck so bearbeitet wird, daß die Steifkappe die gewünschten
Eigenschaften aufweist. -In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
-Fig. z ist eine Draufsicht,auf eine Spitzensteifkappe gemäß der Erfindung.
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Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II -der Fig. i.
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Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. i.
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Fig. ¢ ist .!eine Draufsicht auf -eine abgeänderte Form einer Steifkappe.
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Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fig. q..
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Zur Herstellung einer sogenannten halbweichen Spitzensteifkappe wird
der Grundstoff für die Steifkappe aus einem passenden -Gewebe o. dgl. von ungefähr
2,25 bis, 2,50 mm Dicke in bekannter Weise ausgestanzt und dann mit einem
bekannten thermoplastischen Versteifungsmittel imprägniert und kalandert, so daß
die fertige Steifkappe von ziemlich gleichmäßiger Dicke von ungefähr 1,65 ` bis
1,75 mm ist und dem Gewichte nach ungefähr 75 °jo Versteifungsmasse enthält. Es
sei angenommen, daß die im folgenden beschriebene Spitzensteifkappe für einen Herrenschuh
bestimmt ist und dementsprechend längs der Schnittlinie II-II der Fig. i 8,5 bis
9 cm lang und längs der Schnittlinie III-III der Fig. i i i bis 11,5 cm breit ist.
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Die so vorbereitete Steifkappe wird dann unter gleichzeitiger Erwärmung
durch eine der gebräuchlichen Vorrichtungen einem
Preßvorgang unterworfen;
wobei die Verwendung einer solchen Vorrichtung bevorzugt ist, in der die Bearbeitung
der Steifkappe durch erhitzte Rollen- erfolgt,- von denen eine eine zur Aufnahme
der `Steifkappe dienende Matrizenfläche aufweist. Das Ergebnis dieses Preßvorganges
ist gewöhnlich; daß die Versteifungsmasse aus dem Rand der Steifkappe herausgepreßt
wird und auf diese Weise ein dünner Rand geschaffen wird. Unter Verwendung einer
zu dem vorliegenden- Zweck besonders gestalteten Matrize in der obenerwähnten Preßvorrichtung
wird gemäß der Erfindung die Steifkappe nun so bearbeitet, daß ein beträchtlicher
Betrag der Versteifungsmasse aus der gesamten Steifkappe'=mit Ausnahme einer halbmondförmigen,
in Fig. i mit strichpunktierten Linien. .angedeuteten Stelle herausgepreßt wird.--.An
dieser Stelle der Steifkappe wird ein sehr großer Betrag der Versteifungsmasse zusammengedrängt,
so daß sich an dieser Stelle -auf beiden Seiten der Steifkappe eine Ablagerung des
überschüssigen Versteifungsmittels befindet, die sich, wie bereits ausgeführt,.
halbmondförmig über die Steifkappe erstreckt (siehe a, ä in Fig: 2 und 3). Zur besseren
Erläuterung der bei diesem Preßvorgang verwendeten Matrize ist im folgenden- eine
Aufstellung von Einzelangaben der Dicke verschiedener Stellen einer derart bearbeiteten
Steifkappe gegeben. Dicke anPunktenc-(Fig.i) ungefähro,75mm. Dicke an Punkten d
(F ig. i) ungefähr o,9o mm. Dicke anPunktene (Fig.i) ungefähri,oomm. Dicke anfunkten
f (Fig. i) ungefähr i,iomm. Dicke anfunktg (Fig. i) ungefähri,25mm. Dicke anPunktenh
(Fig. i) ungefähr i;5omm. Dicke an Punkten.k (Fig.z) ungefähri,75mm. Dicke anPunktenl
(Fig. i) ungefähr2,z5mm.
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Eine derartig behandelte. fertige Steifkappe besitzt. gewöhnlich denselben
dünnen Rand wie eine abgeschärfte Steifkappe, jedoch ist die Steifkappe gemäß der
Erfindung über die gesamte Fläche innerhalb der oben beschriebenen halbmondförmigen
Fläche zäh und biegsam und nicht wie die gewöhnlichen thermoplastischen Steifkappen
hart, unhiegsam und etwas bröckelig. Hinzu kommt noch die -Tatsache, daß die soeben
beschriebene zähe und biegsame Fläche der Steifkappe so porös ist, daß der Durchzug
von Luft leicht gestattet ist. Dies wird augenscheinlich dadurch erreicht, daß die
betreffende Stelle so gepreßt wird, daß ein. gewisser Betrag von Versteifungsmasse
aus dieser Stelle-verdrängt wird, wobei jedoch der Druck so gewählt oder nur von
solcher Dauer ist, daß die verhältnismäßig lockere und poröse Gewebelage des Grundstoffes
nicht vollständig plattgedrückt wird, so daß, wenn der Druck i.ufgehoben wird, die
Gewebelage sich bis zu ihrer ursprünglichen Dicke wieder ausdehnt, Auf Grund der
Tatsache, daß durch den auf diese Stelle ausgeübten Druck die Gewebezellen nicht
mehr mit Versteifungsmasse vollgefüllt sind; ist diese betreffende Stelle der Steifkappe,
nachdem sie sich wieder bis zu ihrer ursprünglichen Dicke ausgedehnt hat und daraufhin
abgekühlt und erhärtet ist, ziemlich luftdurchlässig geworden.
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Diese Eigenschaften der Steifkappe, nämlich Zähigkeit und Biegsamkeit
an der angeführten Stelle, werden mehr oder weniger in dem fertigen Schuh vollständig
beibehalten-trotz der Erwärmung, der die Steifkappe während des Aufzwickens ausgesetzt
ist, und trotz der Spannungen und des Druckes, denen die er`veichte Steifkappe während
dieser Tätigkeit ausgeliefert. ist. Durch die Verarbeitung der- Steif kappe im.
Schuh wird allerdings unvermeidlicherweise zu einem gewissen Betrag die erweichte
Versteifungsmasse- auf der Steifkappe verschoben werden. Eine solche Verschiebung
oder besser Entfernung der Versteifungsmasse scheint jedoch gewöhnlich in der Absorption
der Versteifungsmasse; -die auf der halbmondförmigen Stelle angesammelt ist, durch
das mit der Steifkäppe in Berührung tretende Oberledermaterial zu bestehen. 'Die
Folge- ist; daß die übermäßige Dicke der Steifkappe an dieser Stelle verringert
wird: In dem fertigen Schuh .ist die. Steifkappe längs der-Seite und des Vorderendes
des Spitzenteiles sehr steif und hart, und "zwar -in: einem gewissen Abstand von-
der Stelle, wo das Oberleder-mit der Sohle vereinigt 'ist. Der- äußere Randteil
der Steifkappe zwischen dem Rand und der .beschriebenen halbmondförmigen Stelle
ist der Teil der Steifkappe, der auf den Schuhboden aufgezwickt wird. Die Steifkappe
jedoch: ist auf der Oberfläche des Spitzenteiles des Schuhes ziemlich biegsam. Um
eine genaue Einstellung dieser halbmondförmigen Stelle der Steifkappe bezüglich
des Oberleders während des Aufzwickens der Steifkappe und des Oberleders zu erreichen,
können die Steifkappe und das Oberleder kürz vor dem Überholvorgang- vermittels
einer passenden warmen Presse gewöhnlicher Bauart miteinander verbunden werden.
In. einem solchen Falle mag es vorteilhaft sein, eine solche Vereinigung der Steifkappe
und des Oberleders besonders dadurch zu erleichtern, ohne sich dabei auf irgendeine
beträchtliche Erwärmung oder ein Pressen der Steifkappe in der Presse, mit Ausnahme
der Stelle der . Steifkappe, die sich in dem fertigen Schuh an dem Schuhboden befindet,
ganz zu verlassen, daß durch eine besondere Form der warmen Rollenmatrize in jeder
in Fig. i init d bezeichneten Ecke der Steifkappe ein Flecken von
überschüssiger
Versteifungsmasse auf dein Schrötling zurückgelassen wird.
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In manchen Fällen, und zwar wenn die Spitzensteifkappe, wie soeben
beschrieben, nur mit ihren Ecken an dem Oberleder festgemacht wird, mag es vorkommen,
daß, wenn der fertige Schuh getragen wird, der hintere Rand der Steifkappe sich
von der benachbarten Stelle des Oberleders loslöst und eine Faltenbildung verursacht.
Um diese Möglichkeit auszuschließen, kann die Rollenmatrize, durch die die Steifkappe
zuerst unter gleichzeitiger Erwärmung gepreßt wird, so gestaltet werden, daß ein
verdickter Streifen von Versteifungsmasse quer über die Steifkappe in der Nähe ihrer
hinteren Kante gelegt wird. Ein solcher Streifen ist in Fig.4 mit gestrichelten
Linien 7 und 9 angedeutet. Die Dicken der in dieser Figur unter c, e, f, g, lt,
h und l angedeuteten verschiedenen Punkte auf der Steifkappe sind im wesentlichen
dieselben als die Dicken der Punkte entsprechender Bezeichnung in Fig. i. Dieser
Streifen ist vorzugsweise, ivie dargestellt, an der Mittellinie V-V der Steifkappe
enger und etwas weniger dick als die haupthalbmondförmige Stelle, wobei die Dicke
an dem Punkt g ungefähr dieselbe als die Dicke an dem Punkt g in Fig. i ist. Dieser
enge Streifen wird in den meisten Fällen die Steifkappe fest mit dem Schuh verbinden,
ohne unerwünschte Steife über die Oberfläche des Spitzenteiles hervorzurufen. Jedoch,
um die Möglichkeit einer solchen ungewünschten Versteifung an der Oberfläche des
Spitzenteiles auszuschließen, kann dieser Streifen durch Stellen, die von Versteifungsmasse
frei sind, unterbrochen werden oder die Versteifungsmasse nur in einzelnen Punkten
längs des Streifens aufgetragen werden, womit ebenfalls eine hinreichend feste Verbindung
der Steifkäppe mit dem Oberleder an dieser Stelle gewährleistet ist.