DE54885C

DE54885C - Elektrischer Löthkolben

Info

Publication number: DE54885C
Application number: DENDAT54885D
Authority: DE
Original assignee: C. ZlPERNOWSKY in Budapest
Anticipated expiration: 1910-06-17

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Löthen von Metallblechen, Drähten, Röhren, Gefäfsen und anderen Metallstücken mittelst elektrischer Ströme.

Diese Vorrichtung' ist gekennzeichnet durch die Verwendung von zwei elektrischen Leitern von geeigneter Form, die an einer Stelle mit einander in unvollkommenem Contact stehen. Es entsteht an dieser Stelle dann ein kleiner Lichtbogen. Der Widerstand, den diese Contactstelle dem durchgehenden elektrischen Strom bietet, ruft eine entsprechende Erwärmung der dieser Stelle zunächst gelegenen Leitertheile hervor, so dafs mit diesen Leitertheilen in Berührung gebrachtes Loth bei genügender Stromstärke an der Contactstelle in Flufs g'eräth.

Verschiedene .Ausführungsformen des . bei diesem Verfahren zur Verwendung gelangenden Apparates, des »elektrischen Löthkolbens«, zeigen die Fig. 1 bis 6. ·

In Fig. ι sind L¹ und L² die beiden Leiter, die hier concentrisch angeordnet sind. C ist die Stelle des unvollkommenen Contactes und S die Spitze eines Kegels, der mit dem Loth und dem zu löthenden Metallstück in Berührung gebracht wird. J ist eine hitzebeständige Isolirun'gshülse zwischen den Leitern L¹ und Z,² und H ein Handgriff. Der äufsere"Leiter ist zweckmäfsigerweise aus Kupfer verfertigt, während der innere aus irgend einem geeigneten Metall oder aus Kohle oder dergleichen besteht.

Dieser Leiter kann auch aus mehreren Metallen oder leitenden Materialien zusammengeschraubt oder zusammengesetzt sein. Zweckmäfsig wird man an der Contactfläche ein schlechter leitendes Material wählen.

Sowohl die Spitze des äufseren, wie die des inneren Leiters können auch als Kanten K in Fig. ι a oder in irgend einer geeigneten Form ausgebildet sein. Die Kante K kann geradlinig, wie in Fig. ia, kreisförmig, wie in Fig. ib, oder sonst dem Arbeitsstück entsprechend geformt sein. Diese Spitzen oder Kanten können, wenn erforderlich, auswechselbar sein, wie beispielsweise in Fig. 2 und 2a dargestellt ist.

Die Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Form des elektrischen Löthkolbens, die sich von der in Fig. ι dargestellten dadurch unterscheidet, dafs der Leiter L¹ von dem Leiter L² nicht ganz umschlossen wird. Diese Form ist besonders für Löthkolben mit breiten Kanten K zweckmäfsig.

In Fig. 5 ist ein Löthkolben dargestellt, bei dem der Druck auf die Contactstelle C durch' eine Schraube T regulirt werden kann.

Bei jeder von den vielen Anordnungen, die man nach Obigem entwerfen kann, wird man darauf zu achten haben, dafs das flüssige Loth mit der Contactstelle C nicht in Berührung komme.

Anstatt einer Contactstelle kann man auch deren mehrere, C¹ C² . . ., verwenden, wie dies Fig. 6 zeigt.

Der elektrische Strom, der zum Speisen solcher Löthkolben erforderlich ist, wird gewöhnlich eine verhältnifsmäfsig geringe Spannung und eine grofse Intensität haben. " Zur Erzeugung solcher Ströme . eignen sich besonders Wechselstrom-Transformatoren mit secundären Bewickelungen aus wenig Windungen von grofsem Querschnitt, da diese Transformatoren den Anschlufs an vorhandene Wechselstrom-

Lichtanlagen in einfacher Weise gestatten. Es können jedoch zur Erzeugung der erforderlichen Ströme grofsflä'chige Primär- oder Secundärbatterien, ferner Gleichstrom- oder Wechselstrommaschinen oder andere geeignete Elektricitätserzeuger verwendet werden.

Bei Gleichstrom bringt man zweckmäfsig den mit dem Loth in Berührung kommenden Theil mit dem positiven Strom in Verbindung.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Die Construction eines Löthkolbens, bestehend aus zwei elektrischen Leitern L¹ und L² oder Gruppen von Leitern, die mit einander an einer oder mehreren Stellen C in unvollkommenem Contact stehen, wobei der Leiter mit einer Löthspitze oder -Kante versehen ist.

Bei einem Löthkolben, wie durch ι. gekennzeichnet, die Anbringung einer auswechselbaren Löthspitze oder -Kante an dem Leiter L² und eines auswechselbaren Contactstückes an dem Leiter L¹.
Bei dem unter Anspruch i. und 2. gekennzeichneten Löthkolben die Aenderung des Druckes auf die Contactstelle C durch eine geeignete Regulirvorrichtung zum Zwecke der verschieden starken Erwärmung der Löthspitze bezw. -Kante.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.