Die Erfindung bezieht sich auf Bogenanlegevorrichtungen für Tiegeldruckpressen,
bei denen der zu bedruckende Bogen durch Fördermittel auf den Tiegel gefördert und
gleichzeitig durch einen aus oberhalb des Tiegels angeordneten Blasdüsen austretenden
Luftstrom gegen die Tiegelfläche gedrückt wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art wurde nur Blasluft auf die Oberseite des
Bogens bei seinem Transport zu den Anlegemarken geblasen, die verhüten sollte, daß die
Bogenvorderkante die Anlegemarken verfehlt und die gleichzeitig den Bogen während des
Transportes bremste, um ein zu heftiges Zurückspringen des Bogens an den Anlegemarken
zu verhindern. Bei besonderen Papieren sollte diese Blasluft auch als zusätzliches
Fördermittel dienen. All diese Einrichtungen wirkten aber nur bedingungsweise, auch
waren sie nicht geeignet, die elektrische Aufladung verschiedener Papiere, die durch die
Reibung zwischen Bogen und Tiegelaufzug entsteht, zu verhindern; vielmehr wirkte sich
die bremsende Wirkung der Blasluft hierbei direkt als Nachteil aus.
Die vorliegende Erfindung beseitigt alle diese Mängel dadurch, daß der Bogen bei
seinem Transport zu den Anlegemarken des Tiegels zwischen zwei Luftströmen gleitet.
Auf den Bogen wird in an sich bekannter Weise Blasluft geblasen. Zu gleicher Zeit
tritt auch unter den Bogen ein Luftstrom. Ist der Aufzug durch die Reibung des Bogens auf
ihm oder sind die Bogen selber elektrisch, so wirkt der Luftstrom unter dem Bogen isolierend,
d. h. die elektrische Wirkung des Aufzuges oder Bogens wird durch den Luftstrom zwischen Bogenunterseite und Aufzug wirkungslos
gemacht, so daß der Bogen in seiner Gleitfähigkeit nicht gehindert wird. Auch ein
Überstürzen des Bogens, vor allem bei leichten Papieren, kann durch das Gleiten des
Bogens zwischen zwei Luftströmen nicht eintreten, was aber bei den bekannten Einrichtungen
der Fall war. Der Bogen erhält, je nachdem er durch das jeweilig verwendete Fördermittel in die Drucklage auf dem Tiegel
gerollt oder gezogen wird, an der Vorderoder Hinterkante eine Luftführung. Die entsprechende
Bogenkante, die sich nach Art und Lage des Papiers nach oben oder unten neigen will, wird von den Luftströmen in die
ordnungsgemäße Lage gebracht, so daß die entsprechende Bogenkante keine Möglichkeit
besitzt, sich von der Tiegelfiäche abzuheben oder auf ihr hängenzubleiben, wodurch das·
überstürzen beim Transport des Bogens verursacht werden würde. Ferner wird durch die
bekannten Einrichtungen, bei denen auf den Bogen Luft geblasen wird, dieser gebremst.
Ist diese Blasluft nicht regulierbar oder wird, vvenn sie regulierbar ist, die Regulierung nicht
ganz exakt vorgenommen, die von der bedienenden Person abhängt, so wird die Bremswirkung der Blasluft für verschiedene
Papiere derartig nachteilig sein, daß der Bogen so stark gebremst wird, daß er die Anlegemarken
überhaupt nicht erreicht, sondern auf dem Tiegel vor Beendigung des Transportbandes
haftenbleibt. Wird dann wiederum die Blasluft abgeschwächt, dann zeigen stärkere Papiere zu große Unruhe an den
Anlegemarken. Dadurch, daß nun bei vorliegender Erfindung ein Luftstrom sowohl auf
ίο wie auch unter den Bogen tritt, so gleitet der Bogen zwischen den beiden Luftströmen, also
das Gleiten des Bogens erfolgt nicht direkt auf dem Aufzug. Naturgemäß ist aber der
Reibungskoeffizient zwischen Papier und Luft geringer als zwischen Papier und Papier, also
kann der Bogen durch die Blasluft auf den Bogen nie derart gegen den Aufzug gedrückt
.werden, daß der Bogen auf dem Aufzug haftenbleibt, da sich immer noch eine Luftschicht
zwischen Bogenunterseite und Aufzug befindet, die aber den Bogen in der Gleitfähigkeit
fördert. Eine Unruhe des Bogens an den Anlegemarken kann nicht entstehen, da die Blasluft auf den Bogen bremsend und
der Luftstrom unter den Bogen fördernd wirkt, wodurch der Bogen mit einer derart
geringen Geschwindigkeit an die Anlegemarken gelangt, daß er nicht zurückspringen
kann. Die vorliegende Erfindung gewährleistet somit ein störungsfreies Arbeiten aller
Papierarten und -stärken sowie auch elektrisch gewordener Papiere.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in Verbindung mit Förderrollen
veranschaulicht.
Der Bogen wird durch das Fördermittel, was in der Zeichnung beispielsweise durch
das RoHenpaar α und b dargestellt ist, zu den Anlegemarken auf dem Tiegel transportiert.
Auch könnte der Bogen durch andere Fördermittel, z. B. Greifer, Sauger usw., zu den Anlegemarken
auf dem Tiegel gezogen oder auch gerollt und gezogen werden. Die Welle c, auf
der die Rolle b gelagert ist, ist als Rohr ausgebildet. In der Nähe des Tiegels, am Apparatgestell
angebracht, ist das Rohr e. Durch die Rohre c und e sowie Düsen k und i treten die
Luftströme sowohl auf wie unter den Bogen Ii, so daß dieser zwischen zwei Luftströmen
gleitet.