DE677480C

DE677480C - Vorrichtung zum Auslegen der Bogen von Haltzylinderschnellpressen u. dgl.

Info

Publication number: DE677480C
Application number: DESCH114915D
Authority: DE
Inventors: Fritz Weingaertner
Original assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Current assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Priority date: 1938-02-02
Filing date: 1938-02-02
Publication date: 1939-06-26

Description

Vorrichtung zum Auslegen der Bogen von Haltzylinderschnellpressen u. dgl. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auslegen der Bogen von Haltzylinderschnellpressen u. dgl., bei denen der bedruckte Bogen mittels einer vom Druckzylinder zwangsläufig angetriebenen endlosen Greiferkette gewendet und auf einen unterhalb der Greiferkette angeordneten Zwischenförderer abgelegt und durch diesen Zwischenförderer entgegengesetzt zur Laufrichtung des unteren Kettentrums dem hinter der Bogenwendestelle der Greiferkette angeordneten Stapelablegetisch zugeleitet wird. Bei bekannten Einrichtungen dieser Art besteht der unterhalb der Greiferkette angeordnete Zwischenförderer aus einer Anzahl endloser, in einer oder in mehreren Richtungen bewegter Förderbänder, in hin und her bewegten oder auf und nieder schwenkbaren Tischflächen o. dgl. Hierbei zeigt sich in der Praxis eine gewisse Unzuverlässigkeit und Unregelmäßigkeit der Bogenauslage. Das unvermeidliche und ungleichmäßige Strecken der einzelnen Bänder verursacht Störungen, in der Förderung der Bogen. Diese Mängel treten besonders bei kürzeren Bogenlängen und bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten in Erscheinung.
Diese Mängel werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß der Zwischenförderer aus einem ortsfesten Tisch o. dgl. und einer etwa unterhalb der Bogenwendestelle der Greiferkette angeordneten umlaufenden Saugförderwalze besteht, die den Bogen vom ortsfesten Tisch zum Ablegestapel fördert. Dabei werden die Kettengreifer in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit von der Bogenlänge derart gesteuert, daß stets das rückwärtige Bogenende in gleichbleibender Entfernung vom Ablegetisch auf die Saugwalze zu liegen kommt, so daß der von der Saugwalze erfaßte Bogen auf einer seiner ganzen Bogenlänge entsprechenden Strecke von der Saugwalze zwangsläufig gefördert wird.
Für Greiferketten, die den bedruckten Bogen unmittelbar auf einen darunterliegenden Ab= legetisch ablegen, wurde schon die Verwendung von umlaufenden Saugwalzen bekannt, die mit geringerer Geschwindigkeit bewegt werden als die Kettengreifer. Diese Saugwalzen dienen aber nicht zum Fördern, sondern lediglich zum Abbremsen und Strecken der Bogen kurz vor ihrer Ablage. Auch umlaufende Saugförderwalzen zum zwangsläufigen Fördern von Bogen sind beispielsweise für Anlegevorrichtungen bekannt, jedoch ihre Verwendung im Sinne der Erfindung ist neu. Hier bringt die Saugförderwalze zunächst den Vorteil, daß für den Zwischenförderer die Verwendung von endlosen Förderbändern oder hin und her bewegten Auflageflächen und die damit verbundenen Nachteile vermieden werden. Das häufige Auswechseln unbrauchbar gewordener und gedehnter Bänder o. dgl. ist erspart. Die Bänder sind durch einfachste Mittel ersetzt, die kaum noch eine Überwachung erfordern. Der mit der Saugwalze zusammenwirkende ortsfeste Tisch.hat lediglich die Aufgabe, zu verhindern, daß der von den Kettengreifern freigegebene Bogen in den unteren Teil der Schnellpresse fällt. Die Bogen werden durch den Zwischenförderer auf ihrer ganzen Länge zwangsläufig geführt. Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß der Weg des vorderen, von den Kettengreifern freigegebenen Bogenendes bis zum Ablegestapel für die kürzeren Bogen entsprechend kürzer ist als für die längeren. Für alle Papiersorten und Geschwindigkeiten ist eine zuverlässige Änderung der Förderrichtung der Bogen und eine gleichmäßige störungsfreie Ablage gewährleistet.
Ferner sind Bogenauslagen bekannt, deren Förderbändergeschwindigkeit so einstellbar ist, daß die Abstände zwischen den aufeinanderfolgenden, zur Ablage auf den Stapel gebrachten Bogen regelbar sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Darstellung veranschaulicht, und zwar zeigen die Abb. i und z die Lage der Greiferkette im Augenblick der Freigabe des Bogens für einen langen und für einen kürzeren Bogen.
Die Bogenablegevorrichtung der Haltzyaderschnellpresse umfaßt zunächst die endlosen Greiferketten i, deren Antriebrad 2 mit dem Rad des Druckzylinders 3 in Eingriff steht. Die Greiferketten i sind mit drei Greifersystenien 4, 5 und 6 ausgerüstet. Zwecks Freigabe der Bogen durch die Kettengreifer arbeitet die Steuerrolle 7 eines jeden Greifersystems mit einem Kurvenstück 8 zusammen. Unterhalb der Greiferketten ist ein ortsfester Tisch 9 angeordnet. Am hinteren Ende des Tisches 9, und zwar etwa unterhalb des Kettenrades io, das die Bogenwendestelle der Greiferkette i bildet, ist die umlaufende Saugwalze ii ortsfest gelagert. Die Saugwalze dreht sich entgegengesetzt zur Laufrichtung des unteren Trums der Greiferkette. Hinter der Bogenwendestelle der Greiferketten i, d. h. etwa in der Verlängerung des Zwischenförderers 9, 1i, befindet sich der Ablegestapel 12, wobei zwischen dem Ablegestapeltisch und der Saugwalze noch Führungsstücke 13 angeordnet sind.
Sobald der vom Anlegetisch 14 kommende Bogen bedruckt ist, wird er von der Greiferkette erfaßt, über das obere Trum der Greiferkette geführt und an der Stelle des Kettenrades io gewendet. Etwa in dem Augenblick, in dem der Bogen soweit in das untere gerade Trum der Greiferkette geführt ist, daß er sich in 'gestreckter Lage befindet, erfolgt die Freigabe des Bogens 15 durch die sich noch in Bewegung befindenden Greiferketten z. Der Bogen fällt auf den darunter befindlichen Tisch 9 derart auf, daß sein rückwärtiges Bogenende den Scheitel der Saugwalze vollkommen überdeckt und wird sofort von der Saugwalze erfaßt und dem Ablegestapel zugeführt. Die Änderung der Laufrichtung des Bogens vollzieht sich mit größter Sicherheit und störungsfrei. Die zwangsläufige Förderung des Bogens durch die Saugwalze erfolgt praktisch auf die ganze Bogenlänge. Die Tischebene 9 liegt vorteilhaft etwas unterhalb der Scheitelhöhe der Saugwalze ii, so daß das Ende des herabgefallenen Bogens sich etwas kreisförmig gebogen auf die Saugwalze auflegt. Auf diese Weise wird der Druckbogen auch in Umfangsrichtung gleichzeitig von mehreren hintereinanderliegenden Saugstellen der Saugförderwalze erfaßt. Der beim Fördern der Bogen durch die Greiferkette vorhandene Abstand zwischen derl einzelnen aufeinanderfolgenden Bogen kann auf dem Wege vom Zwischenförderer zum Ablegestapel ohne weiteres verringert werden, um in vorteilhafter Weise eine geringere Fördergeschwindigkeit der abzulegenden Bogen zu erzielen. Zu diesem Zweck besitzt die Saugförderwalze eine geringere Fördergeschwindigkeit als die Greiferkette. Der Abstand der Saugwalze vom unteren Trum der Greiferkette wird so gewählt, daß sich eine genügend große Fallhöhe für den Bogen ergibt und auch bei einem etwaigen Durchhängen des Bogens auf seinem Wege durch das gerade Trum der Greiferkette nur das nachlaufende Bogenende mit der Saugwalze in Berührung -kommt. Erforderlichenfalls wird die Saugwalze derart gesteuert, daß die Saugwirkung jeweils etwa im Augenblick oder .kurz vor der Freigabe des Bogens durch die Kettengreifer einsetzt: Damit nicht nur beim Verarbeiten der größten, sondern auch der kürzeren Bogenlängen das rückwärtige Bogenende sich stets in gleicher Entfernung vom Ablegestapel befindet und sich auf die Saugwalze ii auflegt, ist das Kurvenstück 8 zum Steuern der Kettengreifer in bekannter Weise in Laufrichtung der Greiferkette verschiebbar angeordnet (8,8'). Eine an geeigneter Stelle angeordnete Skala dient dazu, das Maß der Verschiebung des Kurvenstückes entsprechend den unterschiedlichen Bogenlängen zu bestimmen. Außerdem ist noch eine Feinregulierung durch besondere Feinstelimittel möglich, um die Lage @ der Steuerkurve auch während des Betriebes noch besonders regeln zu können, wenn dies durch unterschiedliche Papiersorten oder durch eine geänderte Geschwindigkeit der Maschine erforderlich wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Auslegen der Bogen von Haltzylinderschnellpressen u. dgl., bei denen der bedruckte Bogen mittels einer vom Druckzylinder zwangsläufig angetriebenen endlosen Greiferkette gewendet und auf einen unterhalb der Greiferkette angeordneten Zwischenförderer abgelegt und durch diesen Zwischenförderer entgegengesetzt zur Laufrichtung des unteren Kettentrums dem hinter der Bogenwendestelle der Greiferkette angeordneten Stapelablegetisch zugeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenförderer aus einem ortsfesten Tisch (9) o. dgl. und einer etwa unterhalb der Bogenwendestelle (io) der Greiferkette angeordneten umlaufenden Saugförderwalze (ii) besteht, die den Bogen vom ortsfesten Tisch (9) zum Ablegestapel (12) fördert.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe des Bogens (15) durch die Kettengreifer in Abhängigkeit von seiner Länge in an sich bekannter Weise erfolgt, und zwar derart, daß stets das rückwärtige Bogenende auf die Saugwalze (ii) zu liegen kommt, so daß der von der Saugwalze erfaßte Bogen auf einer der ganzen Bogenlänge entsprechenden Strecke von der Saugwalze zwangsläufig gefördert wird.
3, Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit der Saugwalze geringer ist als die der Greiferkette, um den Abstand zwischen den aufeinanderfolgend von der Saugwalze geförderten Bogen und ihre Fördergeschwindigkeit zu verringern. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischebene des ortsfesten Tisches (9) etwas tiefer liegt als der Scheitelpunkt der Saugwalze (ii), so daß der sich kreisbogenförmig an die Saugwalze anlegende Druckbogen auch in Umfangsrichtung von mehreren Saugstellen gleichzeitig erfaßt wird.