DE19954119B4 - Bogenführungseinrichtung - Google Patents

Abstract

Bogenführungseinrichtung zum Führen eines jeweils vorderen Bogens (8) einer von einem Bändertisch (1) zu einem Anlegtisch (6) geförderten Bogenstaffel mittels mindestens einer in einem Kugelkäfig (12) gelagerten, den vorderen Bogen (8) in Wirkverbindung mit einem Folgebogen (9) haltenden Kugel (11), wobei der Kugelkäfig (12) eine die Kugel (11) in ihrem dem vorderen Bogen (8) abgewandten Bereich umfassende Kugelkappe (13) aufweist und in der Kugelkappe (13) auf die Oberfläche der Kugel (11) gerichtete Druckluftöffnungen (14) vorgesehen sind, die durch Druckluftleitungen (15) über eine Regeleinrichtung mit einer Druckluftquelle verbunden sind, wobei der Kugelkäfig (12) höhenverstellbar angeordnet und die Kugel (11) als Hohlkugel ausgebildet ist.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung zum Führen eines jeweils vorderen Bogens einer von einem Bändertisch zu einem Anlegtisch geförderten Bogenstaffel mittels mindestens einer in einem Kugelkäfig gelagerten, den vorderen Bogen in Wirkverbindung mit einem Folgebogen haltenden Kugel.
• In bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere Bogendruckmaschinen werden die von einem Bogenanleger vereinzelten Bogen einem Bändertisch übergeben und von diesem staffelförmig einem Anlegtisch zugeführt, wobei der jeweils vordere Bogen der Bogenstaffel mit seiner Vorderkante gegen dem Anlegtisch zugeordneten Anlegmarken gefördert und so nach der Vorderkante ausgerichtet wird. Anschließend wird der nach der Vorderkante ausgerichtete vordere Bogen mit der Seitenkante gegen einen Seitenanschlag geführt und damit nach der Seitenkante ausgerichtet. Um die Ausrichtbewegungen des vorderen Bogens realisieren zu können, wird dieser nicht mehr von den Bändern des Bändertischs sondern lediglich durch Friktion im Überlappungsbereich zwischen dem vorderen Bogen und dem Folgebogen geführt. Dabei muss aber die Friktion zwischen dem vorderen Bogen und dem Folgebogen so groß sein, dass der vordere Bogen mit der Vorderkante durch die Förderbewegung des Folgebogens in Anlage an den Anlegmarken gehalten wird. Die Friktion darf aber nur so groß sein, dass problemlos ein Ausrichten nach der Seitenkante möglich ist.
• Um das Maß der Friktion zwischen dem vorderen Bogen und dem Folgebogen beeinflussen zu können, ist es allgemein bekannt, Druckkörper, vorzugsweise Kugeln im Überlappungsbereich vorderer Bogen/Folgebogen auf dem vorderen Bogen zu positionieren, wobei die Kugeln in Kugelkäfigen lose bewegbar und auswechselbar geführt werden. Die Masse der Kugeln wird entsprechend dem zur Verarbeitung gelangenden Material ausgewählt.
• Nachteilig ist, dass trotz einer differenzierten Auswahl der Masse der Kugeln auf den zu verarbeitenden Bogen qualitätsmindernde Markierungen entstehen. Außerdem ist die Handhabung umständlich und es ist von Nachteil, dass der Schlupf der Kugeln zu den geförderten Bogen aufgrund ihrer Reibung am sie umgebenden Käfig zu groß ist, so dass die Kugeln z.B. bedruckte Bogen verschmieren.
• Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es nach der DD 284 462 A5 bekannt, in einem zylinderförmigen Kugelkäfig Blasluftöffnungen so vorzusehen, dass die im Kugelkäfig gelagerte Kugel im dem auszurichtenden Bogen zugewandten Bereich unterblasen, so angehoben und damit eine Reibung zwischen der Kugel und dem Kugelkäfig vermieden wird.
• Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Bogenführungseinrichtung, die mit einfachen Mitteln zu realisieren ist und ein problemloses Einstellen der Anpresskraft der Kugel ermöglicht, wobei eine Friktion zwischen Kugel und Kugelkäfig ausgeschlossen ist.
• Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des einzigen Anspruchs gelöst.
• Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es problemlos möglich, die Anpresskraft der Kugel auf einen konstanten und dem jeweiligen Verarbeitungsgut angepassten Wert einzustellen. Dabei wird eine Reibung zwischen dem Kugelkäfig und der Kugel ausgeschlossen, so dass der zwischen dem Verarbeitungsgut und der Kugel auftretende Schlupf vernachlässigbar klein ist. Dabei wird die Kugel hohl ausgebildet, damit der gezogene Bogen nicht durch die Massenträgheit beeinträchtigt wird.
• An einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung ist die Bogenführungseinrichtung schematisch in einer Seitenansicht gezeigt.
• Einem Bändertisch 1, von dem schematisch ein Tischblech 2, ein umlaufendes Transportband 3, welches mittels einer Umlenkrolle 4 geführt wird, dargestellt ist, ist in einer Transportrichtung 5 ein Anlegtisch 6 nachgeordnet. Am Anlegtisch 6 ist eine in Arbeitsposition befindliche Anlegmarke 7 gezeigt. Die Anlegmarken 7 sind im Abstand nebeneinander über die Breite des Anlegtischs 6 verteilt angeordnet. Ebenso erstreckt sich die Umlenkrolle 4 über die Breite des Bändertischs 1 und wird von einem oder mehreren, im Abstand nebeneinander vorgesehenen Transportbändern 3 umschlungen.
• Auf dem Bändertisch 1 und dem Anlegtisch 6 sind ein vorderer Bogen 8 und ein Folgebogen 9 einer nicht dargestellten Bogenstaffel gezeigt. Im Überlappungsbereich des vorderen Bogens 8 mit dem Folgenbogen 9 ist ein Führungselement 10 vorgesehen, welches durch nicht dargestellte Mittel fixierbar und höhenverstellbar angeordnet ist. Das Führungselement 10 besteht aus einer auf dem vorderen Bogen 8 aufliegenden Kugel 11 und einem die Kugel 11 führenden Kugelkäfig 12.
• Die Kugel 11 ist masse- und trägheitsarm, im Ausführungsbeispiel als Hohlkugel ausgebildet. Der Kugelkäfig 12 weist eine Kugelkappe 13 auf, die den Bereich der Kugel 11 umfasst, welcher dem vorderen Bogen 8 abgewandt ist. In der Kugelkappe 13 sind Druckluftöffnungen 14 vorgesehen, die auf die Oberfläche der Kugel 11 gerichtet sind. Die Druckluftöffnungen 14 sind mit Druckluftleitungen 15 versehen, die mit einer nicht gezeigten Druckluftquelle verbunden sind. Die Druckluftzufuhr ist durch eine ebenfalls nicht dargestellte Regeleinrichtung einstellbar ausgeführt.
• Während des Führungsvorganges wird Druckluft von der Druckluftquelle, dosiert durch die Regeleinrichtung, über die Druckluftleitungen 15 zu den Druckluftöffnungen 14 geführt und zwischen der Kugelkappe 13 und dem von der Kugelkappe 13 umfassten Bereich der Oberfläche der Kugel 11 ein Staudruck aufgebaut, der die Kugel 11 gegen den vorderen Bogen 8 führt und so diesen in Wirkverbindung mit dem Folgebogen 9 hält. Durch den Staudruck wird weiterhin die Reibung zwischen Kugel 11 und Kugelkappe 13 vernachlässigbar klein und, da die Kugel 11 auch masse- und trägheitsarm ausgeführt ist, der Schlupf zwischen der Kugel 11 und dem vorderen Bogen minimiert.

1

Bändertisch

2

Tischblech

3

Transportband

4

Umlenkrolle

5

Transportrichtung

6

Anlegtisch

7

Vordermarke

8

vorderer Bogen

9

Folgebogen

10

Führungselement

11

Kugel

12

Kugelkäfig

13

Kugelkappe

14

Druckluftöffnung

15

Druckluftleitung

Claims (1)

1. Bogenführungseinrichtung zum Führen eines jeweils vorderen Bogens (8) einer von einem Bändertisch (1) zu einem Anlegtisch (6) geförderten Bogenstaffel mittels mindestens einer in einem Kugelkäfig (12) gelagerten, den vorderen Bogen (8) in Wirkverbindung mit einem Folgebogen (9) haltenden Kugel (11), wobei der Kugelkäfig (12) eine die Kugel (11) in ihrem dem vorderen Bogen (8) abgewandten Bereich umfassende Kugelkappe (13) aufweist und in der Kugelkappe (13) auf die Oberfläche der Kugel (11) gerichtete Druckluftöffnungen (14) vorgesehen sind, die durch Druckluftleitungen (15) über eine Regeleinrichtung mit einer Druckluftquelle verbunden sind, wobei der Kugelkäfig (12) höhenverstellbar angeordnet und die Kugel (11) als Hohlkugel ausgebildet ist.