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Meßsystem für trockne Gasmesser mit vier Meßräumen Man hat die trocknen
Gasmesser bisher sowohl mit schleichend bewegter Steuerung (Gleitventile) als auch
mit plötzlich bewegter Steuerung (Hubventile) hergestellt. Stets aber war die ganze
Bauart des Gasmessers nach der gewählten Bewegungsart gerichtet worden, und stets
hätte bei bisher bekannten Konstruktionen der Übergang von einer Bewegungsart zur
anderen, also von einer Ventilart zur anderen, den vollständigen Neubau des ganzen
Gasmessers nötig gemacht.
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Die Erfindung zeigt erstmalig ein Meßsystem, welches in seinem Hauptaufbau
unverändert bleibt und bei dem lediglich durch wenige Handgriffe der schleichend
bewegte Steuermechanismus mit Gleitventilen gegen einen plötzlich bewegten mit Hubventilen
ausgetauscht werden kann.
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Das wirtschaftlich Wichtige daran ist weniger die Möglichkeit des
Austauschens als vielmehr die Möglichkeit, die wesentlichen Bestandteile des Gasmessers,
Meßkästen, Membranen, Gehäuse und Zählwerk, in der gesamten Fabrikation einheitlich
und mit dem einfachen Kapitalaufwand nur eines Satzes maschineller Einrichtungen
herstellen zu können. Nur der Steuerungsmechanismus spaltet sich in der Fabrikation
in zwei Teile, und die Fertigstellung der Gasmesser kann dann je nach Bedarf als
Schiebergasmesser oder als Hubventilgasmesser erfolgen.
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Nachstehend wird eine Ausführungsform des Erfindungsgedankens dargestellt
und beschrieben.
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Abb. i zeigt in perspektivischer Ansicht den Unterteil eines Meßsystems
gemäß Erfindung ohne Steuerung, wie er beiden Bauarten gemeinsam ist. Abb. 2 zeigt
diesen Unterteil mit aufgesetzter Schiebersteuerung, und Abb.3 zeigt denselben Unterteil,
jedoch mit aufgesetzter Hubventilsteuerung.
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In allen Abbildungen gleichmäßig sind mit i, 2, 3 und q. die Meßkästen
bezeichnet, in deren Innern in bekannter Weise die Membranen vor- und zurückschwingen.
Die Membranen sind in den Zeichnungen nicht sichtbar, wohl aber die aufrecht stehenden
Achsen 5, die von den Membranen angetrieben werden. Auf den Achsen sind die Schwinghebel
6 befestigt, welche mit je einem Loch 7 und einem Zapfen 8 versehen sind. Jeder
Meßkasten hat ein Meßkastenrohr 9, i o, i i, 12, und diese Rohre endigen in Flanschen
13, 14, 15, 16 (Abb. i), die alle in einer Ebene liegen.
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Wird auf das Meßkastensystem nach Abb. i die Schiebersteuerung aufgebaut,
so .ergibt sich die Ansicht nach Abb.2. Die Grundplatte 17 der Schiebersteuerung
paßt mit ihren äußeren Rostöffnungen auf die Flanschen 13, 14, 15 und 16.
Zur Befestigung dienen die Spannbrücken 18 und i9 und die Schrauben 2o. Die Spannbrücken
greifen unter die Flanschen, während zwischen Flanschen und Grundplatte 17 Dichtungsrahmen,
z. B. aus Leder, eingelegt werden. Ein an der Spannbrücke befestigtes Abstandsstück
22 sorgt für parallele Lage derselben und solide Klemmung.
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In die Löcher 7 der Schwinghebel 6 sind die Pleuelstangen 23 eingehängt,
welche die Hauptsteuerwelle 24 unter Vermittlung der
Kurbeln 25
antreiben. Auf die Zapfen 8 der Schwinghebel 6 sind die Schubstangen 26 aufgesteckt,
welche die Bewegung auf die Schiefermuscheln 27 übertragen. Die beiden inneren Rostöffnungen
sind durch den unterhalb der Grundplatte 17 verlaufenden Ausgangskanal z8 verbunden,
von wo aus das Ausgangsrohr 29 zum (nicht gezeichneten) Gehäuseausgangsrohr führt.
Die Wirkungsweise ist genau entsprechend den bekannten Schiebergasmessern und braucht
hier nicht näher erläutert zu werden. Der Antrieb zum Zählwerk ist nicht dargestellt.
Er kann in irgendeiner bekannten Art von der Steuerwelle 24 aus erfolgen.
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Wenn man nun auf das Meßkastensystem nach Abb. i die Hubventilsteuerung
aufbaut, so ergibt sich der in Abb. 3 dargestellte Gasmesser. In diesem Falle ist
es die Grundplatte 30, welche Träger der gesamten Hubventilsteuerung ist. Und deren
Befestigung und Abdichtung auf den Flanschen 13, 14, 15 und 16 der Meßkastenrohre
geschieht wie bei der Schiebersteuerung mit Spannbrücken 18 und i9, Schrauben 2o
und Dichtungsrahmen.
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Auf der Grundplatte 3o befindet sich der Kanal 3 i, welcher die beiden
äußeren Meßkastenrohre 9 und 12, also die Meßräume i und 4, miteinander verbindet,
ferner der Kana132, welcher die beiden inneren Meßkastenrohre i o und i i, also
die Meßräume 2 und 3, miteinander verbindet. Zwischen diesen Kanälen befindet sich
ein Raum 33, der durch eine Öffnung in der Grundplatte über den Ausgangskanal34
mit dem Ausgangsrohr 3 5 in Verbindung steht.
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Die Kanäle 3 i und 32 grenzen also je mit einer Wand an den Ausgangsraum
33 an und mit der gegenüberliegenden Wand an den Eingangsraum, der dargestellt wird
von dem allgemeinen - Innenraum des Gehäuses. Diese vier Wände sind mit öffnungen
versehen, welche alle in einer Richtung liegen und mit Ventilsitzen ausgestattet
sind. Die zugehörigen Ventildeckel 36, 37, 38, 39 sitzen auf einer gemeinsamen,
alle diese Räume durchquerenden Stange 40, und zwar so, daß in der einen, nach links
geschobenen Stellung der Stange die Ventile 37 und 39 geschlossen, die Ventile 36
und 38 aber offen sind, während in der anderen, nach rechts geschobenen Stellung
der Stange 40 die Ventile 37 und 39 offen und 36 und 38 geschlossen sind.
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Die Stange 40 erhält ihren hin und her gehenden Antrieb von dem Kippspannwerk
41 aus, welches seinerseits wieder angetrieben wird durch die Kurbel 42, welche
mit der Klemmvorrichtung 43 auf einer der Achsen 5 aufgeklemmt ist. Da die Beschaffenheit
und Wirkungsweise dieses Kipp spannwerkes an sich in keiner Weise von Bekanntem
abzuweichen braucht, so erübrigt es sich, dieses in seinen Einzelheiten zu beschreiben.
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In die Bohrungen 7 der beiden Schwinghebel 6 sind die Gelenkstangen
44 eingehängt. Diese greifen mit ihren anderen Enden an die Enden des zweiarmigen
und gleichschenkligen Hebels 45 an, und dieser ist auf dem festen Zapfen 46 gelagert.
Dieses Gestänge kuppelt die beiden Membranen miteinander derart, daß sie sich nicht
anders als gleichzeitig und mit gleicher Geschvvindigkeit, jedoch in entgegengesetzter
Richtung, bewegen können.
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Durch die beschriebene Kanalanordnung verteilt sich auch das zuströmende
Gas jeweils entweder auf die beiden äußeren oder, nach Umschaltung der Ventile,
auf die beiden inneren Flächen der Membranen, so daß also der treibende Druck schon
dasselbe Bewegungsverhältnis erzeugt, welches durch das genannte Kupplungsgestänge
nur noch geregelt @ wird. Die beiden Membranen wirken in diesem Falle gemeinsam
wie die eine Membran sonst bekannter Ventilgasmesser.
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Auch hier kann die Verbindung zum Zählwerk in irgendeiner bekannten
Weise ausgeführt werden, und es bedarf keiner besonderen Darlegung hierfür.
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Es ist zu beachten, daß das Meßkastensystem nach Abb. i keiner noch
so kleinen Veränderung bedarf, um es für die Schiebersteuerung oder Hubventilsteuerung
passend zu machen. Wird die Schiebersteuerung verwendet, so wird die Grundplatte
17 mit den zugehörigen Spannbrücken aufgeschraubt; in die Löcher 7 werden die Pleuelstangen
eingehängt, und auf die Zapfen 8 werden die Schubstangen aufgelegt. Hiermit sind
die Verbindungen beider Teile erschöpft. Bei der Hubventilsteuerung ist ebenfalls
die Grundplatte 3o mittels gleichartiger Spannbrücken aufzuschrauben; in die Löcher
7 werden die Gelenkstangen 44 eingehängt, und auf eine der Achsen 5 wird die Triebkurbel
42 des- Kippspannwerkes aufgeklemmt, womit die Verbindungen für diesen Fall erschöpft
sind. Die Zapfen 8 bleiben leer.