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Gasmesser mit schwingenden Glocken. Gasmesser, bei denen die bei trockenen,
Gasmessern üblichen Membranen durch auf und ab bewegte oder schwingende ausgewuchtete
Glocken mit Flüssigkeitsdichtung ersetzt werden, welche aber im übrigen die bei
trockenen Gasmessern übliche Einteilung in vier Meßkammern sowie die Gasführung
und Steuerung durch Kanäle und Schieber besitzen, sind bekannt. Die vorliegende
Erfindung stellt eine Verbesserung derartiger Gasmesser dar.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Ei@-findung beispielsweise dargestellt.
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Das Gehäuse i des Gasmessers enthält einen wagerechten Zwischenboden
2, zwei Aufsätze 3 sowie eine senkrechte Trennwand q.. Die beiden unteren Haupträume
werden durch Blechwände 5, 6, 7 je in zwei weitere Abteilungen zerlegt, so daß der
Gasmesser aus fünf Haupträumen,a, b, c, d, e besteht. Oberhalb der Wände
5 befindet sich die Sperrflüssigkeit, in welche die Gasglocke 8 eintaucht. Blechaufbauten
9 stellen Verbindungswege für das Gas zwischen dem Raum unterhalb der Glocke und
dem Raum unterhalb der Wände 5 durch die Flüssigkeit hindurch her.
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In den Haupträumen oberhalb des Zwischenbodens 2, welcher mit dem
Gaseintritt 35 in Verbindung steht, ist die Schiebersteuerung angebracht, bestehend
z. B. aus Muschelschiebern io mit Schiebersitzen i i, deren jeder mehrere, z. B.
drei Kanäle i2, 13, 1¢, besitzt, sowie aus Schieberstangen 15, welche an die beiden
inneren Kurbeln einer Kurbelwelle 16 eingreifen. Die Kurbelarme 17 der Kurbelwelle
16 arbeiten nicht in dem Hauptraum oberhalb des Zwischenbodens 2, sondern unterhalb
der Aufbauten 3 in den zwei anderen obenerwähnten Haupträumen. Dort, wo die Kurbelwellen
16 die Wände der Aufbauten 3 durchdringen, sind Stopfbuchsen 18 angebracht, um das
Dichthalten der drei Haupträume zu gewährleisten. Die Stopfbuchsen i 8 können gleichzeitig
als Lagerung der Kurbelwellen 16 dienen.
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Von den beiden äußeren Kurbelarmen 17 der Kurbelwellen 16, deren Armlänge
verstellbar ist, beispielsweise durch Schrauben i g, führen Stangen 2o nach den
Glocken B. Die Verstellung der Schrauben ig kann durch öffnungen in 'der Vorderwand
des Gasmessers geschehen, deren Verschlußdeckel 21 innerhalb des Zählwerkgeliäuses
22 liegen. Die Deckel 21 können. angelötet oder angeschraubt sein. Die Stangen 2o
sind nach Art eines Spannschlosses öder auf ähnliche Weise in der Länge verstellbar,
so daß die gegen: seitigen Stellungen der Kurbelarme und der Glocken bequem geprüft
und richtig eingestellt werden können.
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Die Gasglocken 8 sind durch Halter 23 an den Achsen 2¢ befestigt,
welche in Lagerböcken 25 laufen. Die beiden Lagerböcke 25 tragen noch je eine zweite
Achse 26, an welchen je ein Gegengewicht 27 angebracht ist. Diese Gegengewichte
sind hier als Blechscheiben dargestellt und an dem die Achse 26 umgehenden Teil
mit Zähnen 28 versehen, welche mit Rädern oder Radsegmenten 29 zusammenarbeiten,
die auf den Achsen 2¢ befestigt sind. Die Blechscheiben 27 führen eine gegenläufige
Bewegung gegenüber den Gasglocken 8 aus. Die Lagerböcke 25 sind auf Platten 3o aufgeschraubt,
welche mit den Blechwänden 6 verbunden sind. Nach Lösung der Schrauben für die Lagerböcke
25 lassen sich die Meßglocken 8 mit den Lagerböcken 25, den Achsen 2¢ und 26 sowie
den Blechscheiben 27 durch die hinteren öffnungen des Gehäuses i herausnehmen. Diese
Öffnungen werden durch Deckel 31 verschlossen.
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Das Zählwerk des Gasmessers wird durch eine Welle 32 betätigt, welche
durch eine auf
der Kurbelwelle 16 sitzende Schnecke 33 und das Schneckenrad
34 angetrieben wird.
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Die Gasführung und Wirkung des Gasmessers ist die folgende: Das Gas
tritt durch das Eingangsrohr 3 5 in den Raum a, gelangt auf der in Abb. i ersichtlichen
Gasmesserhälfte durch den Kanal 14 in den Raum c und von dort durch den zugehörigen
Aufbau 9 hindurch unter die zugehörige Gasglocke B. Diese wird durch den Gasdruck
gehoben, und dadurch wird das be@ reits im Raum b befindliche Gas durch den Kanal
12 und den Hohlraum des Muschelschiebers io sowie durch den Kanal i- , in
den Austrittssammelkana136 geschoben, wodurch es in das Ausgangsrohr 37 gelangt.
Zugleich verschiebt sich der Schieber nach rechts. In der Mittelstellung des Schiebers
sind die beiden Kanäle i 2 und 14 abgedeckt, und die Meßglocke befindet sich alsdann
im höchsten Punkt. Der Schieber bewegt sich nun aber noch weiter nach rechts, und
das im Raum a zuströmende Gas fließt jetzt durch den Kanal 12 in den Raum
b, drückt die Glocke 8 nach unten und drückt das unter der Glocke befindliche Gas
durch den Aufbau 9 und den Kanal 1 4 in den Hohlraum des Schiebers, von wo es durch
den Kanal 13 in den Ausgangssammelkanal36 und in das Ausgangsrohr 37 gelangt. Genau
so arbeitet die zweite Gasmesserhälfte. Da die beiden inneren Kurbeln 16 um go'
gegeneinander versetzt sind, arbeiten die Glocken nicht im Gleichtakt und helfen
sich gegenseitig über den toten Punkt hinweg.
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Die Unterteilung in fünf Gasräume a, h, c, (P, e, wobei die Wand 6
dicht an die Vorderwand des Gasmessers herangerückt ist, erreicht den Vorteil eines
großen Gasinhalte bei Verwendung normaler hassettenformen, die für trockene Gasmesser
überwiegend verwendet werden und auch für Automatenwerke vorteilhaft sind. Dadurch,
daß die Dreh. achsen der Meßglocke ungefähr in halber Höhe zwischen dem Unterboden
und dem Zwischenboden, und zwar hintereinander angeordnet sind, ist e5 möglich,
die Glocken so weit ausschwingen zu lassen, daß sie oben. und unten fast anstoßen.
Ferner ist es durch diese Anordnung möglich, die Glockenlagerung verschraubbar einzurichten,
wodurch man die Glocke mitsamt der Lagerung durch die Hinterwand des Gasmessergehäuses
herausziehen kann. Dies ist für die leichte Möglichkeit einer Reparatur von großer
Wichtigkeit. Ebenso ist man in der Lage, das Auswuchten der Glocken durch Gegengewichte
bereits vor dem Einbau in den Gasmesser vorzunehmen. Die beiden Räume, in welchen
sich die Sperrflüssigkeit befindet, sind in .einfacher Weise durch ein Loch mit-,einander
verbunden, und, es ist nur eine Füll-und Entleervorrichtung notwendig.
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Neuartig ist in der Erfindung auch die Übertragung der Glockenbewegung
auf die Schieber. Von einem oberhalb jeder Glocke sitzenden Gelenk führt je eine
einstellbare Stange nach je einer der beiden äußeren Kurbeln der Kurbelwelle. Zwischen
den äußeren und inneren Kurbelarmen der Kurbelwelle sitzen Stopfbuchsen. Dieser
Mechanismus ist überaus einfach, so daß die Anzahl der Teile, welche Herstellungsfehlern,
Längenänderungen, Verbiegungen, Verdrehungen sowie der Abnutzung unterworfen sind
sowie störenden toten Gang verursachen, auf ein Mindestmaß beschränkt ist. Es wird
also die Herstellung verbilligt und die Haltbarkeit vergrößert. Durch die Anlenkung
der Übertragungsstangen oberhalb der Glocke wird Platz in seitlicher Richtung gespart,
so daß die Raumausnutzung verbessert wird. Ein wichtiger Vorteil der Stopfbuchsenanordnung
ist der, daß in den Stopfbuchsen eine gleichförmig drehende, also keine schwingende
Bewegung stattfindet. Hierdurch wird der Widerstand der Stopfbuchsen gleichmäßiger
und kleiner, so daß also der Gang des Gasmessers ruhiger wird. Außerdem können die
Stopfbuchsen gleichzeitig die Stelle von besonderen Traglagern für die Kurbelwellen
vertreten. Durch den Fortfall dieser Lager wird eine Verbilligung des Gasmessers,
eine Verminderung des Widerstandes und infolge Verminderung des toten Ganges eine
größere Genauigkeit erzielt.
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Einen besonderen Vorteil bietet die gewählte Anordnung der Regelung.
Die beiden äußeren Kurbelarme sind mit einer Vorrichtung versehen, welche eine Verstellung
ihrer Länge ermöglicht, und diese Verstellung kann durch Löcher in der vorderen
Gehäusewand vorgenommen werden, welche durch Deckel verschlossen und durch das Zählwerkgehäuse
abgedeckt werden, wodurch sich eine besondere Stempelung dieser Deckel bei der eichamtlichen
Prüfung erübrigt. Bei diesem Gasmesser hat man somit die Möglichkeit, beim Einregulieren
sowohl die Schieber als auch die Reguliervorrichtung frei zugängig zu haben, um
Mängel an diesen beiden Teilen beseitigen zu können, ohne wesentliche Lötarbeiten
am Messer vornehmen zu müssen. Da die Öffnungen sehr klein sein können, kann der
Verschluß durch Verschraubung geschehen, so daß die Einregulierung auf dem Regulierstand
selbst geschehen kann, und es erübrigt sich dadurch auch die Verwendung austauschbarer
Regulierräder.
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Die Gegengewichte machen infolge ihrer Kupplung mit den Glocken durch
Zahnräder eine genau gegenläufige Bewegung mit den
Glocken: Dabei
beschreiben die Schwerpunkte der Glocke wie der Gegengewichte Kreisbogen, deren
Zentriwinkel in diesem Falle gleich groß werden, wenn auch die Teilkreise der letzteren
gleich groß sind. Auf' diese Weise ist der Gewichtsausgleich in allen Stellungen
genau gewährleistet. Dabei liegen die Gegengewichte neben den Glocken; sie beanspruchen
also keinen Platz jenseits der Drehachse und wenig Platz neben den Glokken, wodurch
die Raumausnutzung verbessert wird.
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Die Meßglocken sind derartig ausgebildet, daP die Begrenzungskanten
der den Achsen zunächst liegenden, zylindrisch gewölbten Flächen in den beiden Endlagen
der Glocke in annähernd gleicher, wagerechter Höhe liegen, und daß auch die äußeren
Begrenzungskanten bei höchster Stellung der Glocken in gleicher Höhe liegen wie
die inneren Begrenzungskanten. Auf diese Weise kann auch bei ungenügend gefülltem
Gasmesser der Flüssigkeitsspiegel tiefer liegen, als wenn eine der Kanten in der
einen Endlage höher liegen würde. Die dadurch gewonnene Höhe kommt der besseren
Raumausnutzung zugute. Ferner sind die Glocken sowie die nach oben keilförmig zulaufenden
Aufbauten 9 so ausgebildet, daß die Glocken in der höchsten Stellung unter Innehaltung,
einer normalen Tauchung von 2o bis a5 mm sich dem Zwischenboden bis auf wenige Millimeter
nähern, während sie in der tiefsten. Stellung ebenfalls bis dicht an den unteren
Boden bzw. bis an den keilförmigen Aufsatz heranreichen. Gleichzeitig hat der keilförmige
Aufsatz eine solche Gestalt, daß beim Kippen des Gasmessers um mehr als 3ö' die
Sper5rflüssigkeit noch nicht durch die Gasdurchgangsöffnung in den unteren Gasraum
ablaufen kann. Dies ist für den Transport des Gasmessers wichtig.